chs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 52 vom 3. März 1938. S. 2.
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— —
unterstütz.; hier: Entlass.⸗Tag f,. d. RAD. — RdErl. 23. 2. 88, Erhebgn. üb. d. Richtsätze d. fffentl. Fürsorge u. d. Familien⸗ unterstütz. — Polizeiverwaltung. Bek. 18. 2. 37, Sach⸗ 1“ z. Durchf. d. Eier⸗VO. — RdErl. 21. 2. 38, Bekämpf. d. Wildererunwesens. — RdErl. 22. 2. 38, Bestell. v. Sachbearb. d. Reichshaushalts d. Pol. — RdErl. 22. 2. 38, Stärkenachw. üb. Offz. d. SchP. — RdErl. 25. 2. 38, Unfallversicherung. — 9 be⸗
jetzende Gend.⸗Oberm.⸗Stellen. — RdErl. 19. 2, 38, . Prüf.⸗Ordn. — RdErl. 19. 2. 38, Lehrg. an d. Gend.⸗Schulen im RJ. 1938. — RdErl. 19. 2. 38, Durchf. v. Pol.⸗Oberm.⸗Anw.⸗ Lehrg. d. SchP. d. Reichs u. d. Gemeinden u. Vorbereit. d. Pol.⸗ Oberm.⸗Anw. in d. Standorten. — RdErl. 21. 2. 38, Lehrg. an SchP.⸗Schulen. — RdErl. 21. 2. 38, Lehrg. f. Hauptlt. d. Ordn.⸗ Pol. — RdErl. 22. 2. 38, Mieten f. Reichsmietwohnungen d. staatl. Pol. — RöErl. 22. 2. 38, Verfahren bei Ermittl. d. örtl.
— Mietwerts-f. Reichswohnungen d. staatl. Pol. — RdErl. 22. 2. 38, Dienst⸗ u. Werkdienstwohn.⸗Vergüt. f. Reichswohnungen d. staatl. Pol. — RdErl. 22. 2. 38, Heizkostenbeitr. d. Inhaber v. Reichs⸗ ve d. staatk. Pol. — RdErl. 22. 2. 38, Weltanschul. Schulg. d. mot. Gend.⸗Bereitsch. — RdErl. 22. 2. 38, Verdunkelg. v. Dienstgebäuden d. staatl. Pol. — R8Erl. 23. 2. 38, Lehrg. an d. Pol.⸗Skischule am Oberjoch. — RdErl. 24. 2. 38, Fahrradhaltg. d. staatl. Pol. u. Gemeindepol. — RdErl. 24. 2. 38, Vesche v. Waren aus Spinnstoff. u. Leder f. d. Dienstkleid d. Pol. — RdErl. 24. 2. 38, Durchf. d. 1. schriftl. höheren Offz.⸗Prüf. — RdErl. 22. 2. 38, Durchf. d. Entrümpelg. in öffentl, Dienststellen. — RdErl. 23. 2. 38, Unterbring. v. Luftschutzgerät in Reichsgebäuden. — RdErl. 24. 2, 38, Unterhalt.⸗Kosten f. Pol.⸗Diensthunde. — Verkehrswesen. RdErl. 24. 2. 38, Kosten f. d. Merkbl.: „Was muß der Kraftfahrer vom Alkohol wissen?“ — Staats⸗ angehörigkeit. Paß⸗ u. Fremdenpolizei. RdErl.
24. 2. 38, Sichtvermerksgebühren im Verhältnis zur Türkei. —
Arbeitsdienst. RdErl. 23. 2. 38, Durchf. d. Familienunter⸗ stütz.; hier: Entlass.⸗Tag f. d. RAD. — Vermessungs⸗ u. Grenzsachen. RdErl. 23. 2. 38, Einstell. v. Kartographen, Litographen, Kupferstechern u. Druckern. — Volksgesund⸗ heit. RdErl. 16. 2. 38, Gebühr f. d. amtsärztl. Untersuch. d. Ehestandsdarlehensempfänger. — RdErl. 24. 2. 38, Serolog. Syphilisdiagnose. — Uebertragb. Krankh. d. 4. u. 5. Woche. — Veterinärwesen. RoErl. 21. 2. 38, Heranzieh. v. Frei⸗ berufstierärzten zu Arbeiten aus d. Gebiet. d. Vet.⸗Verw. — RdErl. 23. 2. 38, Hilfstierärzte zur Bekämpf. d. Maul⸗ u. Klauen⸗ seuche. — RdErl. 24. 2. 38, Feldarbeit in Maul⸗ u. Klauenseuche⸗ sperrbez. — RdErl. 25. 2. 38, Mitteil. üb. d. mit Maul⸗ u. Klauen⸗ seuche stärker verseucht. Reichsteiit. — Neuerschei⸗ nungen. — Stellenausschreibungen v. Ge⸗ meindebeamten. — Zu beziehen durch alle Postanstalten.
Earl Heymanns Verlag, Berlin WS, Mauerstr. 44. Viertel⸗
jährlich 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,30 RM für Ausgabe B eeäinseitig bedruckt).
Zahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1937.
Im Verlag für Wissenschaft und Leben, Georg Heidecker, Berlin⸗Friedenau, ist soeben das Jahrbuch des elektrischen Fern⸗ meldewesens (450 Seiten, Preis 22 RM) erschienen, das von Oberpostrat Dipl.⸗Ing. Gladenbeck, dem Sachbearbeiter für Uebertragungstechnik im Reichspostministerium, herausgegeben
Merkmale und Finanzierungsquellen des Wohnungsbaues 1937.
Der Wohnungsbau des vergangenen Jahres war durch die
Verlagerung zum Arbeiterwohnstättenbau besonders gekennzeichnet. Im Vergleich zu 1936 wurde eine größere Zahl von Wohnungen mit Ffenc Hilfe errichtet. Es wurden mehr kleine Wohnun⸗ gen gebaut. Die gemeinnützigen Wohnungsunternehmungen traten als Träger des Wohnungsbaues stärker hervor. Die Umstellung der Bautätigkeit spiegelte sich auch in der Finanzierung des Woh⸗ nungsbaues wider. Umfangreicheren Ausleihungen der organi⸗ sierten Kreditgeber und höheren öffentlichen Mitteln stand ein geringerer Betrag an 1“ Privatkapital gegenüber. Nach einer eingehenderen Darstellung im Wochenbericht des In⸗
stituts für Konjunkturforschung wurden im abgelaufenen Jahr im
Reich etwa 330⸗ bis 340 000 Wohnungen errichtet. Das Bau⸗ ergebnis des Jahres 1936 (rund 332 000) wurde also erreicht, möglicherweise sogar um ein Geringes überschritten. Von der Gesamtzahl der Wohnungen waren schätzungsweise 300 000 Neu⸗ bauwohnungen (1936 rund 282 000) und 30⸗bis 40 000 Umbau⸗ wohnungen (1936 rund 50 000). Während die Umbautätigkeit um etwa ein Drittel zurückging, wurnden nochmals annähernd 20 000 mehr neue Wohnungen fertiggestellt. Unter Berücksichti⸗ gung der Abgänge durch Brand, Abbruch usw. (rund 20 000) ver⸗ blieb ein Reinzugang von etwa 310⸗ bis 320 000 Wohnungen. Der Zugang an Haushaltungen war etwa ebenso hoch. Ein An⸗ wachsen der Zahl der Haushaltungen ohne eigene Wohnung (rund 1,5 Mill.) konnte vermieden werden.
Im Laufe des letzten Jahres ergaben sich für den Wohnungs⸗ bau freilich gewisse Grenzen, da dringende öffentliche Bauten und die Bauten des Vierjahresplanes bevorzugt durchzuführen waren. Der Bau von Villen und Großwohnungen wurde zurückgestellt und die Bautätigkeit einheitlich auf den Bau von Arbeiterwohn⸗ stätten ausgerichtet. Die Umstellung auf den Bau von Arbeiter⸗ wohnstätten bildet das entscheidende Merkmal des Wohnungs⸗ und Siedlungsbaues im vergangenen Jahr. Sie äußerte sich in drei⸗ facher Hinsicht: 1. einer größeren Zahl von Wohnungen wurde unmittelbar oder mittelbar öffentliche Hilfe zuteil, 2. unter den Bauherren traten die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen
stärker hervor, 3. es wurden mehr kleinere Wohnungen gebaut.
MNeben diesen Merkmalen war der Wohnungsbau des ver⸗ gangenen Jahres noch durch zwei weitere Merkmale besonders gekennzeichnet: 1. wie schon 1936 wurden neben Einzelhäusern wieder mehr Stockwerkswohnungen gebaut, die jedoch meist in wei⸗ oder dreigeschossigen Wohnhäusern errichtet wurden, 2. die b der Bautätigkeit nach den Großstädten setzte sich nicht fort. 1 8 1 Die Kapitalaufwendungen im Wohnungsbau, die 1936 rund 2 Mrd. RM betragen hatten, dürften auch im abgelaufenen Jahr die 2⸗Mrd.⸗Grenze nicht wesentlich überschritten haben. Zwar wurden 1937 ncg neue Wohnungen gebaut; auch die Baukosten rhöhten sich leicht (gach dem amtlichen Index der Baukosten im Reichsdurchschnitt um 2,3 %). Gleichzeitig war aber der Ueber⸗ hang im Bau befindlicher Wohnungen Ende 1937 geringer. Außer⸗ wurden im letzten Jahr viel mehr kleine Wohnungen gebaut. Schließlich dürften mit dem Zurücktreten des Baus von Villen und Großwohnungen und der ehe. zum Arbeiterwohn⸗ stättenbau die neuen Wohnungen im Gesamtdurchschnitt erheblich infacher ausgestattet worden sein als 1936. So hielten sich die
V
38, Lehr⸗ u.
Waage. Nach den gegenwärtig verfügbaren Unterlagen dürfte der
wird. Das im 1. Jahrgang vorliegende Buch umreißt den gegen⸗ wärtigen Stand der Fernmeldetechnik, kaum ein Gebiet des weit⸗ verzweigten elektrischen Nachrichtenwesens bleibt unberührt. Dabei hat der Herausgeber besonderen Wert darauf gelegt, die mannigfachen Teilgebiete in gedankliche Verbindung zu 658 so daß das fertige Werk ein unteilbares Ganzes darstellt, in dem jeder Einzelaufsatz das Interesse für die folgende Arbeit weckt. Für Funkkreise ist das Buch besonders dadurch fesselnd, daß es die der Rundfunksende⸗ und ⸗empfangstechnik und die Rundfunkkeitungsübertragung nach dem neuesten Stande der Wissenschaft behandelt sowie Arbeiten über den hochfrequenten Drahtfunk, neueste Fernsehkabel und das technisch gegenwärtig. stark beachtete Gebiet des Fernsehens enthält. Für den Wert der Abhandlungen bürgen die Namen der in Fachkreisen bekannten Verfasser.
Das erste Jahrbuch, mit dem sich der Herausgeber das Ziel etzte, die Grundlage für eine Bücherfolge von hohem wissen⸗ chaftlichen und archivalischen Wert zu geben, ist von dem Herrn Reichspostminister Dr.⸗Ing. Ohnesorge mit einem Geleitwort versehen worden. In diesem wird zum Ausdruck gebracht, daß der Deutschen Reichspost als Hoheitsträgerin des Nachrichtenwesens die Aufgabe obliegt, dem Führer ein allezeit einsatzbexeites, unab⸗ hängiges Nachrichteninstrument in die Hand zu geben, und daß in dem vorliegenden Jahrbuch Rechenschaft abgelegt wird über die Arbeiten, die geleistet wurden, um das hohe Ziel zu erreichen.
Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater Freitag, den 4. März:
Staatsoper: Bohéme. Musikal. Leitung: Schüler. 20 Uhr. 1
ee Re Egmont. Trauerspiel von Goethe. Beginn: 20 Uhr.
Staatstheater — ee. Haus: Ich heiße Lülf! Komödie B
kamp. Beginn: 20 Uhr.
in der Erstaufführung von Siegfried Wagners „Schmied von Marienburg“ in der Staatsoper am Führts 0 den 6. März, ingen u. a: Tiana Lemnitz, Käte Heidersbach, Margarete Klose, ürgg Wolff, Alf Rauch, Jaro Prohaska, Walter Großmann, Sieg⸗ mund Roth a. G., Erich Zimmermann, Karl August Neumann, Otto Hüsch, Benno Arnold und Wilhelm Hiller. Musikalische Leitung: Robert Heger, Inszenierung: Edgar Klitsch a. G., Ge⸗ samtausstattung: Emil Preetorius.
Aus den Staatlichen Museen.
Das Staatliche Museum für Deutsche Volkskunde im Schloß Bellevue wird am 7. März geschlossen, da das Schloß Bellevue für besondere Zwecke der Reichsregierung anderweitige Verwendung findet. Es ist geplant, in kürzester Frist für das Museum einen Neubau zu errichten. In der Zwischenzeit siedelt das Staatliche Museum für Deutsche Volkskunde in das Prinzessinnen⸗Palais Unter den Linden über.
Fattoren, die teils auf eine Erhöhung, teils auf eine Senkung der apitalaufwendungen hinwirkten, im vergangenen Jahr etwa die
Kapitalaufwand von 2 Mrd. RM im letzten Jahr wie folgt auf⸗ gebracht worden sein: etwa 200 Mill. RM oder 10 % waren öffentliche Mittel (1936: 175 Mill. RM oder 9 %). Rund 1135 Mill. RM oder 57 % brachten die organisierten Kreditgeber auf (1936: 1015 Mill. RM oder 51 %). Der Einsatz des nichtorgani⸗ sierten Privatkapitals (errechnet aus Gesamtinvestitionen abzüg⸗ lich der öffentlichen Mittel und der Ausleihungen der organi⸗ sierten Kreditgeber) bezifferte sich auf rund 665 Mill. RM oder 33 % (1936: 810 Mill. RM oder rund 40 %). Die Wohnungs⸗ baufinanzierung des vergangenen Jahres war also gekennzeichnet durch erhöhte Mittel der organisierten Kreditgeber und der öffent⸗ lichen Hand sowie durch einen geringeren Betrag an nichtorgani⸗ siertem Privatkapital. Diese Verschiebung in den Quellen der Wohnungsbaufinanzierung entsprach der Verlagerung zum Ar⸗ beiterwohnstätlenban.
Angesichts der dringenden Reichsaufgaben und der Bauten des Vierjahresplans wird der Wohnungsbau im laufenden Jahr noch mehr als bisher auf den Arbeiterwohnstättenbau ausgerichtet⸗ werden müssen. Die Erweiterung und Vereinfachung der Förde⸗ rungsmaßnahmen des Reichs für den Bau von Kleinsiedlungen, Volkswohnungen und Landarbeiterwohnungen im letzten Jahr wird diese Entwicklung erheblich begünstigen. Dabei wird auch 1938 mit einem E in der Größenordnung von 300 000 gerechnet werden können. Davon dürften etwa 150 000 Wohnungen, die bereits um die Jahreswende 1937/38 im Bau waren, bis zur S bezugssertig sein. Die Hauptaufgabe der Wohnungsbaufinanzierung im neuen Jahr liegt zweifellos bei der Restfinanzierung. Hier wird es notwendig sein, alle Möglichkeiten der Geldbeschaffung auszuschöpfen. Neben dem echten Eigenkapital wird u. a. den Betriebsdarlehen der gewerb⸗ lichen Unternehmen erhöhte Bedeutung zukommen. Darüber hin⸗ aus werden bei den Arbeiterwohnstätten öffentliche Mittel in er⸗ höhtem Umfang eingesetzt werden können, 9 em die Höchst⸗ grenze für Reichsdarlehen heraufgesetzt worden ist.
Messekundgebung der deutschen Technit.
Eine Messekundgebung der deutschen Technik wird auf der Leipziger Frühjahrsmesse von der Gauleitung Sachsen der NSDAP., Amt für Technik, gemeinsam mit der Gauwaltung des NS.⸗Bundes Deutscher Technik durchgeführt. Die Kund⸗ gebung findet statt am Sonnabend, den 12. März, 19 Uhr, in den Gaststätten „Vaterland“. Nach einer Begrüßung durch den Gau⸗ amtsleiter des Amtes für Technik Pg. Böttger spricht der Sächsische Staatsminister des Innern, Pg. Dr. Fritsch, Dresden,
über „Technik in Staat und Gemeinden“. Es folgt eine Ansprache des Reichsschulungswalters des NSBDT., Hauptstellenleiter Pg. Maier, München⸗Plassenburg: „Technik und Messe“. Den Ab⸗ schluß bildet ein groß angelegter Vortrag des Gesandten und Reichsamtsleiters Pg. Daitz, Berlin: „Deutsche Technik in der Neuordnung Europas“. .
Beginn:
Alktien uneinheitlich, Renten kaum verändert. 1 H ute fehlten an den Märkten der Dividendenwerte selbst die gestern das Bild noch etwas belebenden Sonderbewegungen. Auf⸗ träge von wenigen 1000 Mark genügten, um Kursschwankungen nach beiden Seiten auszulösen. Daß die Kursbildung dabei keinen Ausdruck der wahren Tendenz darstellt, ist eine nicht zu ver⸗ kennende Tatsache. Am Montanmarkt erhöhten Hoesch einen Anfangsverlust von „% sogleich auf % ; im gleichen Ausmaß schwächer lagen auch Klöckner und Ver. Stahlwerke. überwiegenden Teil gestrichen; auch bei den Kaliwerten kamer . nur zwei Kurse zustande, wobei Wintershall um ½ % zurück⸗ gingen, während Westeregeln um diesen Satz höher ankamen. Von chemischen Papieren gaben Farben einen Anfangs⸗ gewinn von ½ C nicht nur sogleich wieder her, sondern ermäßigten sich schon in der ersten halben Stunde dem Vortag gegenüber um % %. Kokswerke büßten ¼ %, Rütgers ½ % ein. Bei den Elektro⸗ und Versorgungswerten fielen Licht Kraft † 1 ¾¼ und von Maschinenbauaktien Schubert & Salzer mit einer gleich großen Steigerung auf. Im übrigen sind mit auffälligeren Ver⸗ änderungen nur noch Deutsche Linoleum (+ 2 %½ % bei einem Be⸗ darf von 4000 RM) und Waldhof mit — 1 zu erwähnen. Im Verlauf setzte sich der Abbröckelungsprozeß an den Aktienmärkten weiter fort. Conti Gummi, Bemberg und Koks⸗ werke büßten gegen die erste Notiz je ‧½, Wintershall 1 % ein. Wieder war es nur eine ganz kleine Zahl variabler Aktien werte, die am Börsenschluß eine Notiz erhalten konnte. Die er⸗ mittelten Kurse zeigten aber kaum nennenswerte Abweichungen gegen den im Verlauf erreichten Stand. Farben gingen mit 160 aus dem Verkehr, Ver. Stahlwerke mit 112 ¾¼. Stärkeres An⸗ gebot lag in Kokswerke vor, die gegen den Anfang ca. 1 % ein⸗ büßten, dadurch wurden auch Rütgers mitgezogen. Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien wurden Vortagskurse zugrunde gelegt. Deutsche Ueberseeban zogen um ‧½ % an, Vereinsbank Hamburg gaben in gleicher Höhe
nach. Von Hypothekenbanken sind Bavern mit — ¼ und Hamb.
mit +† ½ zu erwähnen. Von Industriewerten gaben Ver. Berl. Mörtel 3, abgestempelte Sachsenwerk, Gladbacher Wolle, Gilde⸗ meister und Hemmoor Zement, z. T. gegen letzte Notiz, u nach. Heidenauer Papier wurden dagegen 2 ½ % höher bezahlt. Von Kolonialwerten gaben Doag ¼ % und Otavi 0,25 RM er. 8 Am variablen Rentenmarkt wurde die Reichsaltbesitzanleihe unv. mit 132,80 notiert. Die Umschuldungsanleihe stieg um 10 Pfg. auf den bereits einmal erreichten Höchstkurs von 96 . Mittlere Reichsschuldbuchforderungen waren etwas angeboten, während sich für Wiederaufbauzuschläge wieder Kaufneigung be⸗ merkbar machte. Am Kassarentenmarkt hielt das Angebot in Liquidations⸗ pfandbriefen weiter an, die infolgedessen erneut zurückginge Preuß. Hyp. gaben um ‧½, Braunschw.⸗Hannoversche um 0,45 nach. Stadtanleihen waren überwiegend gefragt, so 26er Emden (+ %) und 28er II. Breslau (+ N). Im gleichen Ausmaß stiegen auch I. und II. Dekosama. Bei den Provinzanleihen er⸗ reichten 2L8er Pommern mit einer Steigerung um ½ erstmalig den Parikurs.
Von Länderanleihen sind schließlich Mecklenburg⸗Schwerin (früher Roggenwert) mit † ℳ und Thüringer Altbesitz minus 4 % hervorzuheben. 39er Postschätze stiegen um 15, 40 er um 10 Pfg. Bei den Industrieobligationen büßten Engelhardt und Hoesch je ½ %ℳ ein. “
Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unv. Sätze von 2 ¾¼ bis 3 % anzulegen. . Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich das engl. Pfund auf 12,41 ½, (12,41), der Dollar mit 2,474 2,473),
der holl. Gulden auf 138,44 (138,39), der Franc auf 8,07 ½¾ ( 05 ½) und der Schw. Franken auf 57,45 (57,40). .
AxIEAEEIDHAE
Rotierungen
vom 3. März 1938. (Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):
Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 % in Blöcken .„ „ „ 22„ 2220⸗ Walz⸗ oder Drahtbarren
9 ⁄/z⁄,. . .. 95 1“
Antimon⸗Regulus. 3 — ““ .38,90-41,90
Generalversammlungskalender für die Zeit vom 7. bis 12. März 1938.
8 Montag, 7. März.
ugsburg: Baumwollfeinspinnerei Augsburg, Angsburg, 10 Uhr Dienstag, 8. März.
Frankfurt a. M.: Bayerische Aktien⸗Bierbrauerei,
Mittwoch, 9. März.
Chemnitz: Sondermann & Stier A.⸗G., Chemnitz, 11 ½ 1 Wesermünde⸗G.: Norddeutsche Hochseefischerei A.⸗G.,
münde⸗G., 12 Uhr. . Donnerstag, 10. März.
Berlin: Berliner Handels⸗Gesellschaft, Berlin, 11 Uhr. 1 Bayreuth: Neue Baumwollen⸗Spinnerei in Bayreuth, Bayreuth,
15 Uhr. Stettin: Fried. Rückforth Ww. A.⸗G., Stettin, 9 Uhr. Freitag, 11. März. Berlin: Fhersgfe Fabriken Dr. Joachim Wiernik & Co. A.⸗G 1 Berlin, 11 Uhr. Berlin: Reichsbank, Berlin, 10 Uhr. Sangerhausen: Maschinenfabrik Sangerhausen A.⸗G., Sanger hausen, 12 ½ Uhr. G
Sonnabend, 12. März. “ siorrestenfabrie Richard Greiling A.⸗G., Dresden⸗A., 29 1b
amburg: Hypothekenbank in — Hamburg, 13 Uhr. 8 ünchen: Vereinigte Bleicherdefabriken A.⸗G., München, 11 Uhr. Ratingen: Rheinische Spiegelglasfabrik, Ratingen, 12 Uhr,
Braunkohlenwerte blieben zum
8
fend wertvolle Unterlagen veröffentlicht.
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Sammlung, Sichtung und Auswertun
1““ 8 “ Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 52 vom 3. März 1938. S. 3.
in der Verbrauchsgüterwirtscha
Im Anschluß an frühere Untersuchungen veröffentlicht das Institut für Konjunkturforschung in seinem neuen Wochenbericht die Ergebnisse der Wirtschaftsberichterstattung der reisenden 8 leute für 1937. Danach hat das Jahr 1937 — wohl mehr als andere Jahre — den reisenden Kaufmann vor besondere Auf⸗ gaben gestellt. Faßt man aber die Entwicklung zusammen und sieht man von den besonderen Verhältnissen einzelner Branchen und Betriebe ab, so hat das Jahr 1937 den reisenden Kaufleuten im ganzen eine weitere Steigerung ihrer Verkaufstätigkeit — ihrer Umsätze — gebracht.
Bei den Nahrungs⸗ und Genußmitteln hat seit 1934 zwischen der Entwicklung der Aufträge, die den reisenden Kaufleuten vom Einzelhandel und verwandten Gruppen erteilt worden sind, und dem Absatz an den letzten Verbraucher ein enger Zusammenhang bestanden: Die Zunahme ist während der letzten vier Jahre etwa gleich star gewesen. Im 2. Halbjahr 1937 sind freilich die Auf⸗ träge stärker gestiegen als der Absatz: Bei den Aufträgen ergibt sich gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 6,8 %; die Um⸗ üse des Einzelhandels lagen um 3,4 % über dem Vorjahrsstand. Offenbar handelt es sich dabei um größere Eindeckungen der Ab⸗ nehmer anläßlich des Weihnachtsgeschäfts. Nach den bisher ge⸗ wonnenen Erfahrungen kann damit gerechnet werden, daß sich Umsatz und Auftragserteilung ziemlich rasch wieder ausgleichen.
In der Textil⸗ und Bekleidungsbranche hat sich — nach recht starken E1 zwischen Auftragserteilung und Einzel⸗ handelsumsatz in früheren Jahren — nun eine ziemlich gleich⸗ mäßige Entwicklung durchgesetzt. Die Umsätze des Einzelhandels waren 1937 um 13,4 % höher als im Jahre vorher, die Auf⸗ träge sind um rund 15 % gestiegen.
Bei Schuhen und Leder waren, abweichend von den Verhält⸗ nissen im Textil⸗ und Bekleidungsgewerbe, im Jahre 1936 die Aufträge sehr viel stärker gestiegen als die Einzelhandelsumsätze.
Der Ernährungshaushalt des deutschen Volkes.
Ein umfassendes Zahlenbild über den Ernährungshaushalt.
Der Kampf um die E1“ fordert Klarheit über den Stand des Ernährungshaushalts. Das Statistische Reichs⸗ amt und dus Institut für Konjunkturforschung haben dazu lau⸗ G Dennoch ist lebhaft zu begrüßen, daß der Direktor des Instituts für Vorratspflege und landwirtschaftliche Gewerbeforschung an der Berliner Universität, Dr. Schweigart, die Sicherung der deutschen Nahrungsmittelver⸗ sorgung 85 breiterer Grundlage erneut aufrollt *). Seine mit hoher Sorgfalt durchgeführte Umschau gilt dem Stand des Rin⸗ gens um die ausreichende und gesicherte Ernährung im Jahre 1936 uünd versücht eine Bilanz für die drei Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und, Kohlehydrate Das von ihm angewendete Bilanzierungsverfahren soll hauptsächlich zu genauen Annähe⸗ rungswerten an den wirklichen Verbrauch führen.
Ein besonders umfang⸗ und arbeitsreicher Abschnitt des Buches muß sich mit den Ernährungsgruppen im einzelnen be⸗ schäftigen. So verlockend es aber ist, den Verfasser bei der des riesigen Zahlen⸗ und Schätzungsstoffes auch unter allerlei Rückfragen zu geleiten, der noch höhere Reiz liegt naturgemäß bei den Schlußabschnitten über den Stand unserer Selbstversorgung insgesamt, den Verbrauch an Grundnäh lung in der Volksernährung. Was zunächst den 1936 erreichten Grad der Selbstversorgung angeht, so decken wir bei einem Gesamtverbrauch von 2,3 Mill. t Eiweiß rund 91, von 2,8 Mill. t Fett rund 69 und von 9,9 Mill. t Kohlehydraten rund 96 v. H. Wird aber die Einfuhr nicht nach Gewicht, sondern nach Energie⸗ werten berechnet, so ist der Grad der Selbstversorgung nach Ver⸗ brauchskalorien auf 86 v. H. festzustellen. Die FLOo selbstversorgung wird von Schweigart auf rund 91 v. H. ermittelt, der Grad der Selbstversorgung bei Gesamtfetten auf 61 v. H.
Nach den Berechnungen Dr. Schweigarts setzt scch die Gesamt⸗ Hahrung. de.Lenc hen Volkes aus 15 v. H. Eiweiß, 20 v. H. Fett und 65 v. H. Kohlehydraten zusammen. Was weiter den Ver⸗ brauch je Kopf angeht, so entfielen 1936 auf Eiweiß rund 93, auf Fett rund 115 und auf Kohlehydrate rund 404 g. An verbrauch⸗ ten Kalorien kommen je Tag und Kopf insgesamt 3113 in Frage.
*) Der Ernährungshaushalt des deutschen Volkes. 157 S. mit ahlreichen Tabellen und Aushängetafeln. 1937. Deutscher Verlag ür Politik und Wirtschaft, Berlin W 50. Geb. 12,50 RM.
gebieten gelegentli
toffen und die Möglichkeiten zur Strukturwand⸗
Im Jahre 1937 ist ein Ausgleich erfolgt: Die 1“ umsätze waren um 17 % höher als im Vorjahr. Die Aufträge,
die die reisenden Kaufleute erzielt haben, haben aber nur um
4,4 % zugenommen. 1 3
In Eisenwaren, Haus⸗ und Küchengeräten, Glas und Por⸗ zellan sind die Aufträge in dem letzten Jahre stärker gestiegen als die Umsätze des Einzelhandels. Offenbar hat der Handel im Hinblick auf seine günstigen Absatzverhältnisse (hoher Zugang an standsdarlehen usw.) seine Lagerhaltung
neuen Wohnungen, gbe⸗ 1 ausgedehnt. Bei Haushaltswaren (Wasch⸗ und Putzmittel, Seifen,
Kosmetika, Drogen) verlaufen Umsätze des Einzelhandels und Auftragserteilung an die reisenden Kaufleute weitgehend gleich⸗
mäßig. Im zweiten Halbjahr 1937 freilich haben die Aufträge nicht so stark zugenommen wie die Umsätze; doch dürfte es sich dabei nur um eine vorübergehende Erscheinung handeln.
Die reisenden Kaufleute, die vor allem Verpackungsmate⸗ rialien an Einzelhandel, Handwerk usw. absetzen, hatten 1935 eine
Auftragssumme zu verzeichnen, die ebenso stark war wie die Ver⸗ 1936 waren dann die Aufträge außerordent⸗
brauchssteigerung. , — lich lebhaft gestiegen. Die Abnehmer hatten sich in größerem Umfang mit Verpackungsmaterial eingedeckt, so daß sich die Auf⸗ träge im ersten Halbjahr 1937 — bei einer Verbrauchssteigerung um 9 bis 10 % — nur um 2 % d erhöhten. Im zweiten Halbjahr 1937 sind die wieder stärker gestiegen. Sie lagen um rund 11 % über Vorjahrshöhe. Die Mengenumsätze des Einzel⸗ Handels haben in der gleichen Zeit um rund 8 % zugenommen.
für das gesamte Jahr 1937 ergibt sich eine Zunahme der Auf⸗ träge um 6,4 % und eine Steigerung des Mengenabsatzes im
Einzelhandel um 8,5 %. 1
Im allgemeinen verlaufen also Auftragserteilung und Um⸗ sätze des Einzelhandels verhältnismäßig gleichmäßig. Steigen wirklich die Aufträge zeitweilig stärker als die Umsätze oder bleiben sie hinter der Zunahme der Umsätze zurück, so kommt — wie die Berichterstattung der reisenden Kaufleute nach den bis⸗ herigen Ergebnissen zeigt — schon nach einer verhältnismäßig sehr kurzen Zeit wieder ein Ausgleich zustande.
Was endlich das Verhältnis von tierischen zu Ffleraüchen Nähr⸗ stoffen betrifft, so wird tierisches und lanzliches Eiweiß etwa in gleichen Mengen verzehrt. Hingegen ist der Verzehr von pflanz⸗ lichen Fetten erheblich geringer als von tierischen Fetten (21:79), Kohlehydraten ist das Verhältnis pflanzlich zu tierisch =
Versucht man die sicweigartschen Untersuchungen praktisch auszuwerten, so ergeben 1 wertvolle Schlußfolgerungen nament⸗ lich beim Fett⸗ und Kohlehydratbedarf. Für nur zu viele wird eine Herabsetzung des Fettverbrauchs für Gesundheit und Lei⸗
stung eher vorteilhaft als nachteilig sein. Nun entstehen ange⸗
sichts der Tatsache, daß der in der Erzeugungsschlacht zu beschrei⸗ tende Weg erst zu einem Teile zurückgelegt ist, leicht pessimistische Betrachtungen unseres Ernährungsstandards. Um so wichtiger ist die Festlegung von Schweigart, daß für den unbedingt’ not⸗ wendigen Bedarf eine Gesamtkalorienmenge von 2718 Kalorien je Kopf und Tag anzusetzen ist, die im Jahre 1936 tatsächlich ver⸗ brauchte Menge aber je Kopf und Tag 3113 Kalorien betrug. 1936 lag also der Lebensstandard um nicht weniger als 14,5 v. H. über dem unbedingt notwendigen Bedarf. Trotz der auf Teil⸗ unvermeidlichen Einschränkungen sind also ernste Befürchtungen über unseren Lebensstandard nicht gegeben.
Endlich die Möglichkeiten der Verbrauchsverlagerung. Schweigart kommt zu dem Ergebnis, daß ein Fünftel der zu ver⸗ ringernden Fettmenge durch Milch⸗, Fleisch⸗ und Kartoffeleiweiß im Körperhaushalt zu ersetzen sei und daß die verbleibenden vier Fünftel durch Kohlehydrate hauptsächlich der Kartoffel und des Zuckers ausgeglichen werden müssen, Schon diese wenigen An⸗ deutungen zeigen die Bedeutung des Schweigartschen Werkes, das in einer lebenswichtigen Frage Erreichtes und Erreichbares ö sucht. Die Tatsache, daß Dr. Schweigart bei seinen Untersuchungen nur wenige Vorläufer hat — zu nennen sind kaum mehr als Dr. Helmut Metzner (1926), Dr. t
wöhnliche Schwierigkeit des Arbeitsgebiets, das neben der ein⸗ wandfrei ermittelten Zahl nur zu oft auf die Schätzung, die Mutter mancher Fehlerquelle, angewiesen ist. Diese Ermittlungs⸗ schwierigkeiten, die Umstrittenes zu klären und früher Ueber⸗
sehenes zu ergänzen haben, weiß der Verfasser zutreffend zu kenn⸗ zeichnen. Die tatsächlichen Verbrauchswerte lassen sich eben nie⸗
mals genau feststellen. Darum kann er der Wahrscheinlichkeit, daß auch ein Teil der eigenen E nicht unangefochten bleibt, gelassen entgegensehen. Etwaige Beanstandungen ändern jedenfalls nichts an der Anerkennung, daß Schweigart eine um⸗ fassende und sorgfältige Arbeit auf diesem Gebiet geleistet und wertvolle Anregungen nicht nur sür Agrarpolitiker, sondern auch für Mediziner und Ernährungsphysiologen gebracht hat.
Wirtschaft des Auslandes.
Goldbestand bei der Niederländischen Bank gestiegen. Amsterdam, 2. März. Der Ausweis der Niederländischen
Bank vom 28. Februar zeigt eine Zunahme des Goldbestandes um
rund 10 Mill. hfl. Der Goldbestand wird mit 1435,8 Mill. hfl. ausgewiesen. Bei der Goldzunahme handelt es sich um Gold⸗ bestände, die der Währungsausgleichsfonds an die Bank verkauft hat und die im Ausland lagern. Da auch der Posten Ausleihun⸗ gen um rund 418 Mill. auf 271,9 Mill. hfl. gestiegen ist, kann an⸗ enommen werden, daß der Währungsausgleichsfonds zur Deckung seiner bedeutenden Settergenttseces auf dem Devisenmarkt in der Berichtswoche außer den Goldverkäufen auch für etwa 15 Mill. hfl, durch die Bank hat beleihen lassen. Inlandwechsel zeigen mit 8,85 (8,55) Mill. hfl. kaum eine Veränderung. Ent⸗ sprechend der höheren Beanspruchung zum Monatsletzten erhöhte sich der Banknotenumlauf um 33,3 Mill. hfl. Er wird mit 901,7 Mill. hfl. ausgewiesen. Der Staat hat von seinem Giroguthaben 32,5 Mill. hfl. abgezogen, so daß diese mit 108,9 Mill. vft er⸗ scheinen. Die Giroguthaben Privater stiegen dagegen auf 743, (717,8) Mill. hfl.
Erlaß eines österreichischen Clearingsicherungs⸗
“ gefetzes.
Wien, 2. März. Durch ein unter dem 28. Februar 1938 erlassenes Clearingsicherungsgesetz erhielt der Bundesminister für Finanzen das Recht, durch besondere Verordnung die Anmeldung von Fahlungsverpflichtungen gegenüber Ausländern in Staaten, mit denen Oesterreich Clearingverträge hat, verbindlich vorzu⸗ schreiben. Von diesem Recht hat der Finanzminister sofort nach Erlaß des Gesetzes bezüglich des Verkehrs mit Deutschland, Polen Wund Ungarn Gebrauch gemacht. Zahlungsverpflichtungen von Oesterreichern gegenüber diesen Staaten sind binnen 14 Tagen anzumelden. Die Anmeldung muß für alle Verpflichtungen, die am 27. 2. beständen haben, soweit sie einzeln oder in ihrer Summe 5000 Schilling überschreiten, gleichgültig, auf welche Währung see lauten, bis 14. März erfolgen. Ferner sind weiter entstehende Eö“ im Verkehr mit den genannten Ländern
innen 14. Tagen bei der Nationalbank anzumelden. Für Reichs⸗ mark wurde ein Umrechnungskurs von 200 Schilling für 100 RM sestgesett Der Zweck dieser Maßnahmen liegt darin, den Clearingverkehr, den Oesterreich mit einer Reihe von Staaten
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unterhält, abzudichten. Wunsch wurde in der letzten Zeit hauptsächlich von der Industrie aufgestellt. Während es bisher möglich war, daß ein Gläubiger mit einem ausländischen Staat, mit dem S eine Clearingvereinbarung hatte, seine For⸗ derung an dritte Personen in einem Nichtelearingstaat zedieren konnte, ist mit dieser Herfäshns die Zession derartiger Forde⸗ rungen ünm gemacht worden, da der österreichisch Ver⸗ pflichtete nur dann mit befreiender Wirkung seine Geldverpflich⸗ tungen abdecken kann, wenn er sie auf Grund der Anmeldung innerhalb des Clearingverkehrs ve. rt. “ will man an Hand der Anmeldung gegenüber dem Deutschen Reich, Polen
und Ungarn feststellen, wie die Bilanz dieser Clearingrechnungen
aussieht, da ja bekanntlich derzeit Oesterreich über starke Clearing⸗ spitzen verfügt, deren Abbau unbedingt notwendig erscheint. Die amtliche „Wiener Zeitung“ äußert sich zu dieser Frage wie folgt: „Die Erwägung wirksamer Maßnahmen, die zu einer Verminderung der Zahlungs⸗ oder Transferrückstände führen könnten, lassen es wünschenswert erscheinen, festzustellen, inwie⸗ weit Zahlungsverzögerungen, die mit geminderter Zahlungsfähig⸗ keit nichts . tun haben, den Zahlungsausgleich ungünstig be⸗ einflussen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, über den Stand der österreichischen Verpflichtungen gegenüber dem Ausland wenigstens in einem bestimmten Zeitpunkt ein zuverlässiges Bild zu gewinnen. Für solche Anmeldungen bestehen im Ausland bereits Vorbilder, so z. B. die seit 1931 im Deutschen Reich durch⸗ geführte Feststellung der Auslandsschulden.“) 1“
Einführung einer Kapitalertragsteuer in der Schweiz. “ Bern, 2. März. Die vom Schweizerischen Bundesrat zu⸗ sammenberufene Eidgenössische Finanzsachverständigen⸗Kom⸗ mission, die über die Wege zur Ausbalancierung des Staatshaus⸗ halts zu berichten hat, befaßte sich am Dienstag ausschließlich mit der Frage der Einführung einer Kapitalertragsteuer. Durch diese Steuer soll es möglich werden, auch diejenigen Kapitalerträge zu erfassen, die sich bisher der Besteuerung entziehen konnten. Man spricht von einem Betrag von etwa 18 Milliarden ffr. Ge⸗ dacht wird an eine Kapitalertragsabgabe von 10 bis 12 %, die neben die Coupon⸗ und Stempelsteuer von 4 bis 6 % tritt. Es 8 sich . nicht um eine zusätzliche Abgabe handeln; die teuerzahler erhalten die öF“ den als Kapitalertrag⸗
8
— Hans. v. d. Decken und Dr. Walter Hahn (1933) —, bestätigt die unge⸗
steuer zu zahlenden Betrag an ihren kantonalen Steuern abzu⸗ ziehen. Trotz verschiedener Bedenken, die vor allem in der Rich⸗ tung einer Abwanderung des Kapitals gingen, stimmten die Sach⸗ verständigen mit 16 Ja gegen 11. Nein bei sechs Enthaltungen für die Einführung einer derartigen Steuer. 1 Die neue Zentralnotenbank der vorläufigen chinesischen Regierung in Peking.
Mukden, 2. März. Die neue Zentralnotenbank der vorläufigen Regierung in Peking wurde am 11. 2., dem japanischen National⸗ feiertag, offiziell gegründet und nahm den Geschäftsbetrieb am 1. März auf. Zum Präsidenten wurde der bekannte chinesische Finanzmann Wang Jih⸗ching ernannt, während das fünfköpfige Direktorium aus leitenden Beamten anderer chinesischer Banken besteht. Zum offiziellen Ratgeber der Bank wurde der bisherige Direktor der jetzt aufgelösten Industrieabteilung der Süd⸗Mandschu⸗ rischen Eisenbahn⸗Gesellschaft, K. Sakatani, bestellt. Das Kapital der Bank beträgt 50 Mill. Puan und wird zur Hälfte von der vor⸗ läufigen chinesischen Regierung, zur anderen Hälfte von einer Reihe Banken gestellt, und zwar übernehmen die Bank of China 9 Mill., die Bank of Communications 7 Mill., den Rest die Pro⸗ vinzialbank von Hopei, die Kincheng Banking Corporation, die Salzbank, die Chungnan Bank und die Bank von Ost⸗Hopei. Das Kapital wird voxläufig mit 50 % eingezahlt, und zwar wird der auf die chinesische Regierung entfallende Teil von 12,5 Mill. Puan von drei japanischen Banken, nämlich der Yokohama Specie Bank, der Hypothekenbank von Japan und der Bank von Korea vorge⸗ schossen. Die Aktien lauten auf den Namen und dürfen nur mit besonderer Erlaubnis der Regierung übertragen werden. Die Bank erhält das alleinige Recht der Notenausgabe, die zu minde⸗ stens 40 % durch Gold, Silber oder Devisen, der 9 est durch Wechsel, gute Wertpapiere usw. gedeckt sein muß. Ferner soll die Bank das gesamte Kreditwesen des Landes kontrollieren. Die neue Währung wird dem japanischen Yen und mandschurischen Nuan gleichgesetzt werden. Zweigstellen der Bank werden zunächst in Tientsin und Tsingtau errichtet.
Deutsche Seefischerei und Bodenseefischerei
im Januar 1938 (Fangergebnisse usw.).
Von deutschen Fischern und von Mannschaften deutscher Schiffe gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal⸗ und andere Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.
(In dieser Nachweisung bedeutet 0 bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt sind, die Zahlen aber unter 100 kg bzw. 100 RM liegen.)
Ostsee (einschl. Haffe)
Wert in 1000 RM
Nordsee
Wert in 1000 RM
Seetiere und davon
gewonnene Erzeugnisse 100 kg 100 kg
Fische. ¹) ²) öö“ 9 639 13 025 Breitling (Sprott) 454 3,2] 686 “ T111“”“ 85 2 Kabeljau: 1. Sorte. 592 2. Sorte. 393 3. Sorte. 4 2 1 212 Isländer. CC116“ a. d. Barentssee und v. d.
Bläreninsel u. v. d. Nord⸗ 8 westküste Norwegens. 113012
Schellfisch:
111“ 8 9 (GE 15 Sorlte 8 71 4. u. 5 Gorte. 2 316 1 042
15
“ a. d. Barentssee und v. d. Bäreninsel u. v. d. Nord⸗ westküste Norwegens.. Wittling (Weißling, Merlan) 3 601 Seelachs (Köhler): . 14039 a. d. Barentssee und v. d. 1 Bäreninsel u. v. d. Nord⸗ 6 westküste Norwegens..66 152 Pollack (Heller Seelachs) .. 172 14“ 2 556 1XX“ 314 Rotbarsch (Gold⸗): v1“ 38 6161111“ a. d. Barentssee und v. d. Bäreninsel u. v. d. Nord⸗ westküste Norwegens Katfisch (Austernfisch).. Seeteufel (Angler).. Furrhahn Scholle: 1. Sortee.. 2. Sortie. 3. u. 4. Sorte Ehend 8 Isländer.. 1 a. d. Barentssee 8 Scharbe (Kliesche) 88 Butt (Flunder) . . Seezunge... 6 )
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