Die Bestimmungen der Anordnung — B 14 — der Ueberwachungsstelle für Baumwolle vom 1. März 1937 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 51 vom 3. März 1937) in der Fassung der Anordnung — B 15 — vom 23. August 1937 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 194 vom 24. August 1937) finden auf Abfälle von Spinnstoffen und Reißspinn⸗ stoffe, die neben baumwollenen Spinnstoffen zellwollene Spinnstoffe enthalten, entsprechende Anwendung. Zellwollene Spinnstoffe im Sinne dieser Anordnung sind die in § 1 der Anordnung 2Z1 der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle vom 31. August 1936 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 205 vom 3. September 1936) bezeichneten Zellwollarten.
Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden nach den §§ 10, 12 bis 15 der Verordnung über den Warenverkehr
Der Reichsbeauftragte für Baumwolle. H. E. Pabst. Der Reichsbeauftragte für Seide, Kunstseide und Zellwolle. Hagemann.
Berichtigung. In der in Nummer 72 des Deutschen Reichsanzeigers und Preußischen Staatsanzeigers vom 26. März 1938 abge⸗ druckten Begründung zum Gesetz über die Auflockerung der Kündigungstermine bei Mietverhältnissen über Wohnräume muß im 4. Absatz, Zeile 6, zu § 1 „(§ 565 Abs. 2 BGB.)“ ve1XA“ 8
Die am 26. März 1938 ausgegebene Nummer 39 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
Verordnung zur wirtschaftlichen Wiederbelebung Oesterreichs. Vom 23. März 1938. 8.
Umfang: M Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin NW 40, den 28. März 1938.
Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Bekanntmachung.
Die am 26. März 1938 ausgegebene Nummer 40 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
Verordnung zur Regelung von Fragen des Gemeindeabgaben⸗ rechts im Saarland. Vom 21. März 19238.
Fünfte Durchführungsverovdnung zum Luftschutzgesetz. Vom 21. März 1938.
Verordnung über die Einführung neuer Postgebühren für Briefe und Postkarten im Lande Oesterreich. Vom 26. März 1938.
Umfang: ½ Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin NW 40, den 28. März 1938. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Preußen.
Bekanntmachung.
Die heute ausgegebene Nummer 7 der Preußischen Ge⸗ setzsammlung enthält unter
Nr. 14 424. Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplans für das Rechnungsjahr 1938. Vom 25. März 1938.
Nr. 14 425. Verordnung über die Einführung landesrecht⸗ licher Vorschriften in den nach dem Groß⸗Hamburg⸗Gesetz auf Preußen übergegangenen Gebietsteilen (Rechtseinführungsver⸗ ordnung). Vom 18. März 1938.
Nr. 14 426. Einundzwanzigste Verordnung über Wohn⸗ siedlungsgebiete. Vom 21. März 1938.
Umfang: 1 ½¼ Verkaufspreis: 0,40 RM Fusüglich einer Versandgebühr von 4 Rpf. Zu beziehen durch: R. v. Decker’s ench (G. Schenck), Berlin W 9, Linkstr. 35, und durch den Buch⸗
andel.
“ Geschäftsstelle der Preußischen Gesetzsammlung.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Der Gesandte von Haiti Constantin Jar an hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit stnn Mittei⸗ lungen an die Gesandtschaft — äußere Anschrift: General⸗ konsulat von Haiti, Berlin⸗Zehlendorf, Heimdalhöhe 9 mittels unpersönlicher Schreiben zu richten.
1 Verkehrswesen.
Die Großschiffahrtsstraße Rhein-Main-Donau.
Beschleunigte Durchführung bis Nürnberg. Sechs Wasserstraßenämter.
Die Nachrichtenstelle der bayerischen Landesregievung teilt
Im Verlaufe des Jahres 1938 wird die Großschiff⸗ beetaba an. Rhein — Main — Donau bis Würzburg urchgeführt werden. Um den Anschluß des süddeutschen Wirt⸗ schaftsraumes an das Netz der She Großschiffahrtsstraßen möglichst bald wirksam werden zu lassen, beabsichtigen das Reich und das Land Bayern als Träger der Großschiffahrtsstraße Rhein —Main⸗—Donau, deren Fortführung zunächst bis Nürn⸗ berg, möglichst zu beschleunigen. Zu diesem Zweck wurden in Schweinfurt, Bamberg, Nürnberg Wasserstraßenämter errichtet, denen die Bohrarbeiten und die Bauleitung an der G oßschiffahrtsstraße übertvagen sind. Gleich
mit
“
8
itig erhalten die
bestehenden Neubauämter für den Ausbau der Großschiffahrts⸗ in Aschaffenburg, Würzburg und Regensburg auch die
ezeichnung „Wasserstraßenämter“, es sind somit nunmehr an der Großschiffahrtsstraße sechs Wasserstraßenämter eingesetzt. Der tatkräftigen Förderung der Verbindung des Rheins und des Mains mit der Donau kommt vor allem auch im Hinblick auf die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich besondere Be⸗ deutung zu.
Spielplan der Berliner Staatstheater
Dienstag, den 29. März. Staatsoper: Ariadne auf Naxos. Schüler. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Der Sturz des Ministers. Schauspiel von E. W. Möller. Beginn: 20 Uhr. “ Staatstheater — Kleines Haus: Der tolle Tag (Figaros Hochzeit). Komödie von Beaumarchais. Beginn: 20 Uhr.
Musikal. Leitung:
Festliche Richard⸗Wagner⸗Woche in der Staatsoper.
Aus Anlaß des 125. Geburtsjahres Richard Wagners findet in der Staatsoper zu Ostern eine „Gralswoche’ statt. Zur Aufführung gelangen in den Neuinszenierungen „Parsifal“ und „Lohengrin“. Die Aufführungen des „Parsifal“ finden statt: Sonntag, den 10., Mittwoch, den 13., Karfreitag, den 15. und Sonnabend, den 16. April. „Lohengrin“ gelangt in der Neu⸗ inszenierung am Dienstag, den 12., Donnerstag, den 14., und Ostersonntag, den 17. April, zur Aufführung.
Steigende Lebensmittelerzeugung im neuen Deutschland.
Die agrartechnischen Errungenschaften des 19. und 20. Jahr⸗ hunderts vermochten nicht, den fortschreitenden Verfall der Land⸗ wirtschaft in der Nachkriegszeit aufzuhalten. Denn im Zeit⸗ alter des Liberalismus hatte der Staat weder den Willen noch die Macht, das deutsche Bauerntum aus den Ge⸗ fahren der Weltmarktpolitik zu befreien. So führte die Aus⸗ weitung der Weltagrarproduktion zu einer Ueberschüttung des deutschen Marktes mit ner zbischü Er⸗ zeugnissen und damit zu, einer Unterhöhlung der ein⸗ heimischen Agrarproduktion, zu Anbaubeschränkungen für lebens⸗ wichtige Kulturen, zur Vernichtung der erzeugten Güter und zu Zwangsversteigerungen deutscher Bauernhöfe im Umfange von rund 2,8 Mill. Morgen Fläche. Das waren die äußeren Kenn⸗ zeichen dafür, daß die Existenzgrundlage des deutschen Bauern⸗ tums und damit auch die des deutschen Volkes gefährdet war. Hinzu kam, daß die Schuldverpflichtungen der deut⸗ schen Landwirtschaft die unwahrscheinliche Höhe pon 13 Mrd. RM erreichten und die damit verbundene Zhns⸗ leistung, die mit 1 Mrd. RM nahezu 14 vH. der Einnahmen beanspruchte, die Substanz des landwirtschaftlichen Betriebes immer mehr angriff. — Auf den Trümmern dieser Katastrophe baute 1933 der Nationalsozialis mus auf und schuf in dem Reichserbhof⸗ und dem Reichsnähr⸗
tandsgesetz die Grundpfeiler für die Sicherstellung der Er⸗
nährung eines Volkes von 68 Mill. Menschen. Eine groß⸗ zügig durchgeführte Entschuldung und Zinssenkung entlastete zu⸗ nächst die Landwirtschaft. Die weiteren Zwangsversteige⸗ rungen und die Zersplitterung im Erbgang wurden verhindert und die Senkung der Lasten und Kosten durch ein ausgewogenes 1“ e für land⸗ wirtschaftliche Erzeugnisse ergänzt. Mit der A faötst erung für landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden gleichzeitig Preis⸗ bindungen geschaffen.
In der bewußten Rücksichtnahme auf das Einkommen der breiten Schichten unseres Volkes konnte trotz steigender Nachfrage nach Lebensmitteln und trotz steigenden Axrbeitseinkommens der deutschen Bevölkerung die Stabilität der gesamten Lebens⸗ haltungskosten ermöglicht werden. Daneben wurden im Kampf um die deutsche Nahrungsfreiheit hier Erfolge erzielt, die im Hinblick auf die besonderen Schwierigkeiten, die diesem Vorhaben entgegenstanden, als besonders groß bezeichnet werden können. Trotz des eingeengten deutschen Lebensraumes durch das Ver⸗ sailler Diktat und des damit verbundenen Verlustes von rund 4,69 Mill. ha an landwirtschaftlichen Ueberschuß⸗
ebieten und trotz einer Verminderung der landwirtschaftlichen
utzfläche durch Inanspruchnahme für öffentliche Aufgaben in Größe der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Staates Sachsen stieg der Anteil der inländischen Erzeugung am Gesamtverbrauch gegenüber 1927 um nahezu 20 v H. im Jahre 1936. Bei Kinzußiehung der landwirtschaft⸗ lichen Rohstofferzeugung betrug die Leistungssteigerung insgesamt im Agrarsektor indieser iann 25 v. H. Diese Leistung wurde erzielt, trotzdem sich der Lebensstandard des a. sesen Volkes infolge der Einschaltung von bisher 7 Mill. arbeitslosen Menschen und damit der Lebenmittel⸗ verbrauch erheblich gesteigert hatte. Dieses 1I1“ einer steten Aufwärtsentwicklung ist ein Beweis für die Richtigkeit der nationalsozialistischen Agrarpolitik.
Die Beschäftigung der Industrie im Februar 1938.
Die Frühjahrsbelebung der industriellen Arbeit hat im e kräftiger als in isgen Jahren eingesetzt. Nach der
ndustrieberichterstattung des Statistischen Reichsamts ist die Zahl der beschäftigten Industriearbeiter von 107,0 (1936 = 100) im Januar auf 109,4 im Februar gestiegen. Die Zahl der ins⸗ gesamt geleisteten Arbeiterstunden hat noch stärker, von 108,7 (1936 = 100) auf 111,9 zugenommen. Die durchschnittliche täg⸗ liche Arvbeitszeit ist gleichfalls von 7,62 auf 7,70 Stunden gestiegen.
Vorübergehend Doppelwährung in Oesterreich.
Wien, 26. März. Am Montag, 28. März, stellen sich die Geld⸗ institute in Oesterreich vorübergehend auf eine Doppelwährung um, da der Schilling von der Mark abgelöst wird. Wie bei den Banken und Sparkassen werden auch im Einzelhandel, in den Gaststätten und bei allen Verkehrsmitteln die deutschen Geld⸗ sorten neben den österreichischen in Zahlung genommen. Der Um⸗ rechnungskurs beträgt, wie bekannt, 1 Reichsmark = 1,50 Schilling. Damit die Umrechnung keine Schwierigkeiten bereitet, wurden gedruckte Tabellen mit einer Gegenüberstellung der beiden Wäh⸗ rungen ausgegeben. “ G
Filmschau.
Der große Appell. Der italienisch⸗abessinische Krieg ist mitten im Gange. Im französischen Dschibuti sitzt der Italiener Bertani, Besitzer ehnes zweiffrhafen Lokals, der vor langen Jahren Heimat, Frau und Kind verlassen hatte und nun aus Geldgier sich zu Kriegsschieberdiensten für die Abessinier erniedrigt. Indes tut sein Sohn Enrico, das Gegenteil des Vaters, im Felde als Funker eines Arbeitslagers Dienst. Als Bertani durch die letzte Botschaft von Enricos Mutter davon erfährt, will er ihn zu sich nach Dschibuti holen. Das aufwühlende Erlebnis dieser Reise in den
Krieg, die leidenschaftliche Abkehr des vom Gedanken soldatischer
Pflicht erfüllten Enrico vom verräterischen Bertani, ein nächt⸗ licher Ueberfall der Abessinier auf das Lager, bei dem Enrico
schwer verwundet wird, das alles läßt in Bertani die in seinem Herzen verschüttete Vaterlandsliebe wieder durchbrechen. Er be⸗
leitet einen Munitionstransport von Dschibuti zu den Abes⸗
“ und in der Stunde des entscheidenden italienischen An⸗
griffs sprengt er das abessinische Munitionsdepot in die Luft. Seine Tat und sein Opfertod bahnen den italienischen Truppen
den Weg zum Sieg. 8
Das Geschehen dieses lebensnahen italienischen Films spielt
vor einem gewaltigen Hintergrund, dem Ringen eines Volkes um
82
die Erweiterung seines Lebensraumes. Vaterlandsliebe, Pflicht⸗ gefühl und als Höchstes das Opfer des Lebens für das eigene Volk sind die Grundmotive, die den Film bestimmen: Ausdvuck der heroischen Gesamthaltung des faschistischen Italiens. Es sind Töne, die in unserem Herzen einen warmen Widerhall finden; dem entsprach auch die Aufnahme bei der Uraufführung im Ufa⸗ Palast am Zoo.
Der Film wies unter der bewährten Regie von Mario Camerini eine ausgezeichnete Besetzung auf, an der Spitze Camillo Pilotto als Bertani und Roberto Villa als Enrico. Besondere Anerkennung verdienen die hervorragenden Außenaufnahmen, die während des Krieges in Italienisch⸗Ost⸗ afrika gedreht wurden, sowie die vorbildliche Synchronisation unter Leitung von Dr. Rohnstein. Rudolf Lantzsch.
Nach vorläufiger Berechnung hat die Zahl der beschäftigten
Industriearbeiter mit 7,01 Mill. (Vorjahr 6,4 Mill.) wieder die 7⸗Millionen⸗Grenze überschritten. Das industrielle Arbeitsvolumen betrug im Februar bereits wieder fast 1,300 Mill. Arbeiterstunden
gegenüber 1,255 Mill. im Januar und 1,159 Mill. im Fe⸗
bruar 1937.
Am kräftigsten war die Belebung in den Produktionsgüter⸗ industrien. Hier hat sich die Bauindustrie im Gegensatz zu den Vorjahren bereits im Februar kräftig erholt. Die Zahl der Bau⸗ arbeiter ist wieder um 12 % der Höchstbeschäftigung gestiegen. Mit der Bauindustrie haben sich auch die Baustoffindustrien stark ent⸗ faltet. In den Sägewerken, in der Parkettindustrie und in den Sperrholzfabriken hat die Frühjahrsbelebung ebenfalls begonnen.
Auch in den weniger saisonabhängigen Produktionsgüter⸗ industrien hat die Beschäftigung nach vorübergehender Ein⸗ schränkung um die Jahreswende erneut zugenommen. So haben eine Reihe von Investitionsgüterindustrien ihre Tätigkeit wieder erhöht, wie die Metallhalbzeugindustrie, Teile der Gießerei⸗ industrie, der Waggonbau, der Stahlbau und die Herstellung von elektrischen Maschinen, Starkstromapparaten und Kabeln. In derx feinmechanischen Industrie, in den meisten Zweigen der Eisen⸗
und Stahlwarenindustrie, im Vervielfältigungsgewerbe und im größten Teil der papierverarbeitenden Industrie ist der jahres⸗
zeitliche Rückgang noch nicht ganz überwunden. Eine Reihe anderer Produktionsgüterindustrien konnte den
Anstieg der Beschäftigung im Februar fortsetzen. So hat sich das Arbeitsvolumen vor allem im Fahrzeugbau mit gleicher Kraft
weiter erhöht. Stärker noch war der Anstieg im Bau von Feld⸗ bahnen und im Schiffbau. 1 G— In den Verbrauchsgüterindustrien hat sich die Frühjahrs⸗
belebung gleichfalls schon stark bemerkbar gemacht. So hat sich die
Beschäftigung besonders in großen Teilen der Textilindustrie wie
in den Baumwoll⸗ und Leinenspinnereien und ⸗webereien, in den Wollwäschereien, in den Teppich⸗ und Möbelstoffwebereien, in der
Textilveredelung, in der Trikotagenindustrie und in den Strumpf⸗ wirkereien wieder ausgedehnt. Nur in den Kammgarnspinnereien, in den Woll⸗ und Seidenwebereien und in der Herstellung von Posamentierwaren ging die Beschäftigung noch etwas zurück. In
der Bekleidungsindustrie setzte die 8ö noch kräf⸗
tiger ein als in der Textilindustrie. Zahlreiche Hausratindustrien
dehnten 1b · Ru Februar ebenfalls wieder aus. So stieg das Arbeitsvolumen in
der Herstellung von Beleuchtungskörpern, Aluminiumwaren, Lackierwaren
Hanshaltmaschinen, Blech⸗ und
Alpakabestecken, b wie auch in der Geschirrsteingut⸗
und Elektrowärmegeräten,
fnse In der Serienmöbelindustrie wwie in der Hohlg 8
industrie ist dagegen der jahreszeitliche Rückgang noch nicht zum
Stillstand gekommen, auch in der Rundfunkindustrie ging das
Arbeitsvolumen wie alljährlich weiter zurück.
Von den Nahrungs⸗ und Genußmittelindustrien konnten im
Februar erst wenige Zweige, wie die Fleischwarenindustrie und
die Süßwarenindustrie, ihre Tätigkeit wieder erhöhen.
“ Beschäftigung der Industrie (Ergebnisse der Industrieberichterstattung)
Faß bee Seigeten Industriezweige b Arbeiter⸗ ““ stunden
Durchschnitt⸗ liche tägliche Arbeitszeit der Arbeiter 1936 = 100 in Stunden v Jan. Febr. Jan. Febr. Jan. Febr. Gesamte Industrie 107,0 109,4 108,7 111,9 7,70 Produktionsgüterindustrien. 106,2 109,8 106,8 111,0 7,83 Verbrauchsgüterindustrien. 107,0 107,4 110,2 111,5 7,53 Eisen⸗ und Metallgewinnung 112,1 113,0 113,5 113,0 7,91 Maschinenbau 121,2 122,1 123,8 123,4 8 Bauindustrie „ 67,9 84,9 — — 7,61 Fahrzeugbau „113,6 114,7 113,3 114,5 7,66 Textilindustrie... ö. 104,3 104,6 111,8 112,3 7,44 Metallwarenindustrie“) 112,2 112,2 116,8 116,7 7,94 Holzverarbeitende Industrie 113,8 113,9 113,5 115,1 7,78
Nahrungs⸗ und Genuß⸗
mittelindustrie 102,3 102,4 103,5 103,1 7,58 7,54
*) Einschließlich Musikinstrumente⸗ und Spielwarenindustrie
Postsparkassenverkehr. —
Wien, 26. März. Das Besitreeiam⸗ wird am 27. März
1938 in allen Geschäftszweigen zur Reichsmarkwährung übergehen.
Die Schillingguthaben we Reichsmark gefühes werden. om 28. März 1938 an müssen Erlagscheine, G . 1 Gutschriftsanweisungen auf Reichsmark und Reichspfennig aus⸗ gestellt werden. x d noch auf Schilling ausgestellte Erlagscheine entgegennehmen. Die Einzahlung bann, gleichviel ob der Evlagschein noch auf Schilling oder schon auf Reichsmark lautet, in Geldsorten beider Währungen erfolgen. Noch vor dem 28. März 1938 ausgestellte und noch auf Schilling lautende Schecks sind ohne jede Berichtigung änderung beim Postsparkassenamt zur Durchführung einzureichen,
1”] “ ““ 8
auf 2160 Tonnen zurückgegangen.
ihre Tätigkeit nach der winterlichen Ruhepause im
en an diesem Tage in Reichsmark (1 RMN = 1,50 Schilling) umgerechnet und die Konten schon in
ecks, Gesamtscheckverzeichnisse, Zahlungs⸗ und
Die Postämter werden bis auf weiteres auch
oder Ab-⸗
Zweite Beilage
zm Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen
Berlin, Montag, den 28. März
maseserer xerFexüxr;
Nr. 73
.
(Fortsetzung.)
18 1 Neue bedeutend ermäßigte Postgebühren für
Oesterreich. — Erhebliche Ersparnisse für die Bevölterung. — Gebührenfenkung bis 50 %.
Im Reichsgesetzblatt wurde eine Verordnung des Reichs⸗ 1 veröffentlicht, nach der vom 4. April 1938 ab für Briefe und Postkarten in Oesterreich die innerdeutschen Post⸗ gebühren gelten. ber smnea werden für die Versendung von
geführt. Die Gebühren für Briefe und Postkarten werden gegen⸗ über den bisherigen Sätzen erheblich verbilligt. So ben hehe sich die Postgebühr für einen Brief bis 20 g von 24 Groschen 8 12 Rpf. = 18 Groschen, für eine Postkarte von 12 Groschen au 6 Rpf. = 9 Groschen. Noch größer ist die Verbilligung bei den Ortsbriefen und Ortspostkarten. Die bisherige österreichische Post⸗ verwaltung kannte keine besonderen Ortsgebühren. Da für Orts⸗ und Ferndienst die gleichen Gebühren galten, kostete also der Orts⸗ brief bis 20 g 24 se die Ortspostkarte 12 Groschen. Vom 4. April ab werden die Gebühren für einen Ortsbrief bis 20 g 8 Rpf. = 12 Groschen, für eine Ortspostkarte 5 Rpf. = 8 Groschen betragen. Ortspostkarten werden demnach um 33 %½ %, Ortsbriefe pger um 50 % verbilligt. Auch die Gebühren für Briefe und
ostkarten aus Oesterreich nach dem Ausland ermäßigen sich be⸗ trächtlich. So kostet ein Brief bis 20 g aus Oesterreich nach dem Ausland statt 60 Groschen nur noch 25 Rpf. = 38 Groschen, für jede weiteren 20 8 werden statt 35 Groschen nur noch 15 Rpf. = 23 Groschen erhoben. Die Gebühr für die veacsgoscerte ver⸗
riesen und Postkarten innerhalb eines Ortes Ortsgebühren ein⸗-
ringert sich von 35 Groschen auf 15 Rpf. = 23 Groschen. Die
Ermäßigung beträgt also für Auslandsbriefe bis 20 g 3658 %, für Auslandspostkarten 34 ½ %. Der Gebührenausfall, den die
Deutsche Reichspost hierdurch erleidet, beträgt jährlich über 20 Mill. Fhichene ewaltiger Betrag, den die deutsche Bevölkerung Oest rreichs labrüich erspart.
Errläuterungen zur Verordnung über Beschränkung der Errichtung von gewerblichen Unternehmungen und Betrieben im Lande
Oesterreich. Wie der Reichswirtschaftsminister festgestellt hat, bestehen in Wirtschaftskreisen Zweifel darüber, welchen Umfang das Verbot des § 1 Ziff. 4 der Verordnung über Beschränkung der Errichtung von gewerblichen Unternehmungen und Betrieben im Lande Oesterreich vom 19. März 1938 (Reichsgesetzblatt I S. 264) hat. Nach dieser Vorschrift ist es verboten, 8 für im Deutschen Reich außerhalb Oesterreichs bestehende ewerbliche Unternehmungen oder Betriebe im Lande HOesterreich. Vertretungen und ähnliches zu errichten“. Das Verbot bezweckt, die österreichische Wirtschaft vor einem zu starken Zustrom von Firmen des übrigen Reichsgebietes 82 den bösterreichischen Markt 2 schützen und der österreichischen Wirtschaft den ihr gebührenden Anteil an dem zu erwartenden Aufschwung zu sichern. Im Hinblick hierauf weist der Reichswirtschafts⸗ minister zur Behebung der aufgetretenen Zweifel darauf hin, daß unter das angeühree Verbot sowohl die Betrauung eines in Oesterreich ansässigen Handelsvertreters mit der Vertretung oder die 88 ung eines in Oesterreich ansässigen Handlungsreisenden als auch die Erweiterung der bisherigen reichsdeutschen Vertreter⸗ bezirke auf das Land 8 und die Entsendung von in Deutschland außerhalb Oesterreichs ansässigen Handelsvertretern oder Handlungsreisenden nach dem 1 gegennahme oder Vermittlung von Aufträgen fällt. Soweit Aus⸗ nahmegenehmigungen von dem Verbot erteilt werden, ist Sorge dafür getragen, daß in erster Linie in Oesterreich ansässige oder in den letzten Jahren aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen aus Oesterreich in das Reichsgebiet geflüchtete zuverlässige Volks⸗ genossen berücksichtigt werden.
Wirtschaft des Auslandes.
Alarmruf der Aktionäre der Bank von Frank⸗
reich. — Forderung nach neuer Regierung. —
Gefahr eines vollständigen Zusammenbruchs der Währung.
8 Paris, 27. März. Der Verband der Aktieninhaber der Bank von Frankreich forderte in einer Kundgebung die Bildung einer Regierung, die Vertvauen einflöße und für Ordnung und Arbeit sorge. Die Aktionäre brandmarkten die Tatsache, daß die fran⸗ zösische Regierung jetzt zum vierten Male in den letzten 20 Mo⸗ naten kein Geld mehr in ihren Kassen habe und sich von der Bank von Frankreich Vorschecse geben lassen müsse, d. h. daß sie den Notenumlauf erhöhen lasse.
Der Goldbestand sei in der gleichen Zeit von 2948 Tonnen m Mit den neu bewilligten Vor⸗ schüssen könne der Staat nur die dringendsten Zahlungen in den nächsten fünf Wochen leisten, und dann werde das Manöver
immer wieder von vorn beginnen, bis die Währun ganz zu⸗
8
BVBom französischen Schrottmarkt. Paris, 26. März. Das Abkommen zwischen den französisch Schrotthändlern und Verbrauchern wurde um drei Monate bis
Ende Juni verlängert. Die französische Regierung hat jedoch dem Ersuchen der Schrottvereinigung, die Exporttaxe auf 5 Fr.
je 100 kg herabzusetzen, noch immer nicht stattgegeben, so daß die französische Schrottausfuhr weiter stark gesunken ist und die Vor⸗ räte ständi⸗ men.
teljahr 1938 hinaus einhalten kann, wenn der Export nicht durch eine Senkung der Exporttaxe erleichtert wird. Die innerfranzö⸗
1 Preise für Hochofenschrott erfuhren eine Ermäßigung, weil
ie im Verhältnis zu den Eisenpreisen zu hoch waren.
Auflegung einer mexikanischen Innenanleihe von 100 Mill. Pesos.
Mexiko⸗City, 26. März. In einer am Freitagabend abge⸗
haltenen Gouverneursbesprechung mit dem Bundespräsidenten wurde die Auflegung einer Inlandsanleihe von 100 Mill. Pesos beschlossen, die unter der Bezeichnung Entschädigungsanleihe sa⸗ die enteigneten Oelgesellschaften ausgegeben werden soll. Die Laufzeit der Anleihe ist noch nicht bekannt; für die ersten Ar Jahre ist keinerlei Verzinsung vorgesehen, während die Anlei
später mit einem bescheidenen Zinssatz ausgestattet werden soll.
Amortisierung wird durch Auslosung erfolgen.
Berlin, 26. März. Laut einem Telegramm des Vanco Central de Bolivia ist der Freiverkehrskurs für das Pfund Sterling (Ver⸗ kaufskurs), welcher sich bisher auf. 146.— Bolivianos (Bs) stellte, nunmehr auf 161,60 Bs festgesetzt worden. “
Der mexikanische Finanzminister über Währung
und Wirtschaft. Mexiko ein. — Die neue Innenanleihe.
Merxiko⸗Stadt, 28. Mäxrz. Finanzminister Eduardo Suarez
3 2
gab am Sonnabend seiner Meinung dahin Ausdruck, daß in etwa
1 bis 2 Wochen die mexikanische Währung wieder ihren alten Stand von 3,60 gegenüber dem Dollar erreichen würde. hänge jedoch von der reee des Exports sowie von dem Umfang der getätigten Dollarkaͤufe des Inlandes ab. Suarez äußerte sich 28. hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung opti⸗ mistisch. Dieser Optimismus wird in Finanzkreisen nicht geteilt, die die Lage als weiterhin ernst 518 — Am Sonnabend wurde der Doklar anfangs mit 4,40 gehandelt, während er sich später infolge größeren Angebots auf 4.20 abschwächte.
„ In einem an das Volk gerichteten Manifest kündigte Präsident Cardenas an, daß das Schatzamt der Ver⸗ einigten Staaten am 1. April den Ankauf mexikanischen Silbers einstellen wird. Die USell kauften bisher monatlich 5 Mill. Unzen. Diese Maßnahme Wasbhingtons stelle zweifellos die erste Antwort auf die Enteignung der Oelgesellschaften dar, deren Folgen gegen⸗ wärtig noch unübersehbar seien, die jedoch die mexikanische Finanz⸗ lage stark erschweren dürfte. Wie Cardenas weiter mitteilte, sei
88
8 8
Es wird deshalb befürchtet, daß die Schrottvereinigung ihre Abmachungen nicht über das zweite Vier⸗
— usSA stellt Silberkäufe in
Dies
Mexiko vorbereitet, eine Schädigung der mexikanischen Wirtschaft durch diese Maßnahme der USA zu verhindern; er meinte, es genüge, wenn die Silberproduzenten mit der Regierung zusammen⸗ arbeiten, um die mexikanische Produktion auf dem Weltmarkt unterzubringen. Er forderte das Volk auf, weiterhin der Re⸗ gierung zu vertrauen und mit ihr zusammenzuarbeiten.
Am Sonntag leitete die Regierung der Kammer und dem Senat den Gesetzentwurf über die innere Anleihe von 100 Mill. Pesos zu, die als „Anleihe der nationalen Erlösung“ bezeichnet wird. Ihre Laufzeit ist 20 Jahre, die Amortisierung beginnt nach 10 Jahren, ebenso die Zinszahlung mit 4 %, während die ersten 10 Jahre zinslos sind. Die Ausgabe der Anleihe erfolgt in drei Serien. Die Serie A von 50 Mill. Pesos ist sofort auflegbar, während die Serien B und C von je 25 Mill. Pesos 1939 und 1940 zur Auflegung kommen.
In merxikanischen Petroleumkreisen heißt es, daß Kauf⸗ angebote für mexikanisches Oel aus den USA und verschiedenen anderen Ländern vorlägen, die gegenwärtig geprüft würden.
Um die Verlängerung der Breg.
Die Verhandlungen zwischen den an der Internationalen Rohstahlexportgemeinschaft beteiligten Ländergruppen über die Erneuerung des am 30. Juni 1938 ablaufenden Kartellvertrages sind in der letzten Woche nicht weitergeführt worden, weil man erst die Beseitigung der Schwierigkeiten, die innerhalb der bel⸗ gischen Gruppe entstanden sind, abwarten wollte. Hierbei handelt es sich um die Bereinigung der Quotenansprüche namentlich zweier belgischer Werke, die jedoch die anderen Ländergruppen der Ireg nicht Seesea sondern innerhalb des Belgischen Stahl⸗ werksverbandes selbst geregelt werden müssen. Wie der DHD erfährt, sind diese innerbelgischen Verhandlungen günstig ver⸗ laufen, so daß der baldigen Wiederaufnahme der Besprechungen der Ireg nichts mehr im Wege steht. Es wird deshalb für die nächste Zeit mit einer neuen Ireg⸗Sitzung zu rechnen sein. Die Vertragsgrundlage der Ireg wird bei ihrer Verlängerung vor⸗ aussichtlich keine nennenswerten Veränderungen erfahren. Ueber die Laufzeit des zu verlängernden Stahlkartells besteht jedoch noch keine volle Klarheit. Die vier wichtigsten Ländergruppen Deutsch⸗ land, Frankreich, Belgien und Luxemburg dürften sich zwar grundsätzlich darüber einig sein, daß das Kartell möglichst lang⸗ fristig verlängert werden soll, doch wird dabei in irgendeiner Form die Tatsache berücksichtigt werden müssen, daß das Ab⸗ kommen zwischen Ireg und englischer Stahlindustrie 1940 * Ende geht, in demselben Jahre also, an dessen Schluß auch die deutschen Eisenverbünde ablaufen.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Glektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ göe3 5 März auf 56,25 ℳ (am 26. März auf 56,25 ℳ) für 1 g.
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und Wertpapiermärkten.
Devisen. Danzig, 26. März. (D. N. B.) Auszahlung London 26,27 G.,
26,37 B., Auszahlung Berlin (verkehrsfrei) 212,12 G., 212,96 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99,80 G., 100,20 Auszahlungen: Amsterdam 292,92 G., 294,08 B., Zürich 121,36 G., 121,84 B., New York 5,2945 G., 5,3155 B., Paris 16,01 G., 16,09 B., Brüssel 89,12 G., 89,48 B., Stockholm 135,33 G., 135,87 B. Kopenhagen 117,27 G., 117,78 B., Oslo 132,04 G., 132,56 B., Mailand 27,75 G., 27,85 B. Prag, 26. März. (D. N. B.) Amsterdam 15,87, Berlin 11,50, Zürich 657,50, Oslo 715,00, Kopenhagen 635,50, London 142,25, Madrid —,—, Mailand 150,51, New York 28,71, Paris 87,10, Stockholm 733,00, Wien 530,00, Polnische Noten 590,00,
Belgrad 65,70, Danzig 542,00, Warschau 541,75.
London, 28. März. (D. N. B.) New York 495,68, Paris 165,00, Amsterdam 896 ⁄1, Brüssel 29,44 ¼, Italien 94,17, Berlin 12,37 ¼, Schweiz 21,67, Spanien 80,00 nom., Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,40, Wien —,—, Istanbul 622,00 B., Warschau
26,34, Buenos Aires Import 16,00 B., Rio de Janeiro 281,00 B.
Paris, 26. März: Geschlossen. (D. N. B.)
Lande Oesterreich zur Ent⸗
Aktien uneinheitlich, Renten kaum verändert.
2% Zum Wochenbeginn waren von der Bankenkundschaft Börsen; aufträge nur in bescheidenem Umfange erteilt worden. Sbmogt diese meist die Kaufseite betrafen, vermochten sie nicht überall Einbußen zu verhindern, da der berufsmäßige Handel auf Teil⸗. ae-i. die schon am Sonnabend beobachteten Glattstellungs⸗ bestrebungen fortsetzte. Infolgedessen & 8 wenigstens zum Börsenbeginn, kein ganz einheitliches Bild. Zu berücksichtigen ist auch, daß der bevorstehende Quartalsultimo eine stärkere Be⸗ anspruchung des Geldmarktes mit sich bringt, und aus diesem Grunde auch Liquiditätsabgaben vorgenommen werden dürften. An der freundlichen und zuversichtlichen Grundtendenz hat sich indessen nichts geändert vielmehr hat sie durch die Göring⸗Rede in Wien eine weitere Festigung erfahren. 28 „Wenn auch der wirtschaftliche Neuaufbau Oesterreichs aus eigenen Kräften erfolgen soll, wird man, wie man hier annimmt, zunächst nicht ganz auf die Mithilfe der reichsdeutschen Industrie verzichten können.
Am Montanmarkt fanden deshalb die meisten Werte stärkere Kaufneigung. Mansfelder stiegen um 2, Rheinstahl um 1 ¾, Buderus um ¾¼, Mannesmann um % und Vereinigte Stahlwerks um ⅛ %. Fast durchweg fester lagen auch Kaliaktien, da für diese Industrie eine verstärkte Abnahme der österreichischen Land⸗ wirtschaft zu erwarten ist. Aschersleben und Salzdetfurth stiegen um je ¼ %. Etwas schwächere Haltung zeigten dagegen mische Papiere, so vor allem von Heyden mit — 1 % und Farben mit — ¾¼ (157 ³¼). Elektro⸗ und Versorgungswerte blieben auf Sonn⸗ abendbasis knapp gehalten.
Bei den Braunkohlen⸗ und Maschinenbauwerten bestimmten Zufallsorders Schwankungen nach beiden Seiten. Von Braun⸗ kohlenaktien fielen Bubiag mit einer Einbuße von 1 % auf. J. gleichen Seee. gingen bei den Textilpapieren Bremerwoll zurück, Feldmühle Papier gaben 1 % her. Sonst blieben die Kurs veränberungen unter 1 %. G
Im Verlauf machte sich an verschiedenen Teilgebieten des Aktienmarktes zunehmende Kaufneigung bemerkbar, so daß die Anfangskurse vielfach überschritten werden konnten. Zu erwähnen sind dabei AEG und Orenstein mit je + 1, Westeregeln mit + 15½ und Aschersleben mit +† 1 ¾¾ %. Dierig, die erst zu Beginn de zweiten Börsenstunde einen Schwankungskurs von 191 ¼ er hielten, lagen damit 4 ½¼ % über dem Sonnabendschluß. Zu den im Verlauf schwächeren Papieren gehörten Deutsche Eisenhandel mit — 1. Bromerwolle erhöhten ihren Anfangsverlust auf 2 ½ 9
Die Börse schloß in ziemlich fester Verfassung. Wenn auch keine größeren ee.⸗ zustande kamen, so vermochten doch die
sich häufenden Kauforders der Kundschaft zu einer Verknappung
es verfügbaren Materials und damit zu erneuten Kurssteige rungen zu führen. Bemerkenswert fest lagen AEG., die gegen den Anfang um 2 ¼ % stiegen. Farben gingen mit 158 ¼ aus dem Verkehr. 1
Nachbörslich wurden Schlußkurse Geld genannt.
Von den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien stiegen Deutsche Ueberseebank um * und Dresdner Bank um K % Andererseits gaben Deutsch⸗Asiatische um 33 RM und Deutsch Bank um % nach. Von Hypothekenbanken sind Meininger Hyp. durch einen Verlust von ½2 % und Rheinische Hyp. durch einen Gewinn im gleichen Ausmaße erwähnenswert.
Bei den Industriepapieren büßten Vereinigte Glanzstoff und Löwen Böhmisch gegen letzte Notiz je 3 % ein. Hallesche Ma⸗ schinen und Glauzig Zucker gewannen hingegen je 2¼¾ 4.
Im variablen Rentenverkehr wurde die Reichsaltbesitz anleihe mit unverändert 13255 gehandelt. Lebhaft gesucht wur⸗ den dagegen Gemeinde⸗Umschuldungsanleihe, die mit 8 er.e von 15 Pfg. auf 96,40 einen neuen Höchstkurs er⸗ reichten. 11. Am Kassarentenmarkt hatten wieder nur Liquidationspfand⸗ briefe Schwankungen aufzuweisen; zu erwähnen sind u. a, Rheinische Hypothekenbank mit +† 4¼ 2 Schlesische Landschaft⸗ liche mit — 3½. Die 5 Pigen Kommunalobligationen Emission 2 der Preußischen Zentralboden und Pfandbriefbank stiegen u ½ %. Von 1 Goldpfandbriefen sind Westpreußen Neulandschaftliche Anteilscheine mit + 0,30 und bei den Provinz⸗ anleihen 28er Niederschlesien mit einem gleich großen Gewinn zu nennen. 8
Bei den Industrieobligationen fielen Gute Hoffnungshütt mit + 0,40, dagegen Concordia Bergbau mit einer gegen letzt Notiz am 12. 3. erlittenen Einbuße von 1 % auf. 8
Am Geldmarkt trat eine Verteuerung der Blankotagesgeldsätze auf 2 % bis 3 ½¼ % ein.
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurden das Pfund mit 12,375 (12,37), der Dollar mit 2,496 (2,495) und der Gulden mit 137,95 (137,90) etwas höher festgesetzt, während der franz. Franc mit 7,53 (7,55) bewertet wurde.
Agrar⸗Politik und Betriebslehre.
Tagung des Forschungsdienstes.
Vom 24. bis 26. März hielt der Forschungsdienst seine erste Reichstagung „Agrarpolitik und ö auf der Burg Lauenstein in Obe ken ab. In großer Zahl hatten sich hie neben Mitarbeitern des Forschungsdienstes Vertreter des Reiches und der Länder, der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes, der Ge⸗ 84 te, Nationalökonomie, der Rassenlehre und der Soziologie zu
tbarer Arbeit vereinigt.
Der Obmann des Forschungsdienstes, Professor Dr. Konrad Meyer⸗Berlin, wies 882 hin, daß die nattonalsozialistische Machtergreifung in keinem kreiche unserer Agrarwissenschafte eine ü7 grundlegende innere Wandlung notwendig machte wis in der arpolitik und Betriebslehre. Standen sich früher beide Fachgebiete entsprechend der liberalen Eigenwilligkeit mit verschie⸗’ dener Zieljetzung ast unversöhnlich gegenüber, so müssen sie heute in ihrer Verpflichtung dem Bauerntum gegenüber zusammen⸗ streben. Der Redner erläuterte dann die Tagesprobleme des Bauerntums.
Nach weiteren grundlegenden Vorträgen auf dem Gebiete de Agrarpolitik wurden Fragen der Raumordnung und der Gestal tung der bäuerlichen Betriebsuntersuchung sowie Fragen des nationalsozialistischen Bauernrechtes und einer zukünftigen Agrar geschichtsforschung behandelt. 8
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Golderzeugung und Goldbestände der Welt. London, 26. März. Nach dem Geschäftsbericht der Union Corpovation stieg die Weltgolderzeugung im letzten Jahr auf 35 ½½ Mill. Unzen gegen etwas über 33 Mill. Unzen im Vorjahr Von der Gesamterzeugung entfiel auf das britische Empire ein Anteil von 55,6 % gegenüber 56,3 % im Vorjahr und 69,5 % ind Jahr 19232. Nach derselben Quelle stieg der Weltbestand a monetärem Gold im Zusammenhang mit der erhöhten Erzeugun und der Enthortung privater Lager 1937 um 37 ⁄½ Mill. Unzen an 816,2 Mill. Unzen. Davon kamen auf die Bestände der Zentral⸗
banken und tämter (mit Ausnahme der Währungsaus
gleichsmittel) 715,4 Mill. Unzen.
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