Nichtamtliches. 8 Verkehrswesen.
Sonderpostamt für eine Briefmarkenausstellung in Berlin⸗Lichtenrabde.
Die Deutsche Reichspost richtet zu der von dem Briefmarken⸗ sammler⸗Verein Lichtenrade veranstalteten 1. Lichtenrader Post⸗ wertzeichen⸗Ausstellung am 9. und 10. April 1938 im Wald⸗ restaurant in Berlin⸗Lichtenrade, Hilbertstr. 19, ein Sonder⸗ postamt ein. Es ist am 9. 4. von 17 bis 20 Uhr und am 10. 4. von. 10 bis 19 Uhr geöffnet, gibt Postwertzeichen ab, nimmt ge⸗ wöhnliche und ““ Briefsendungen an und stempelt Sammlermarken ab. Der Sonderstempel trägt die Inschrift: Berlin⸗Lichtenrade 1 „Liposta“ Berlin⸗Lichtenrade 1938 Post⸗
tation 1938 1. Lichtenrader Postwertzeichen⸗Ausstellung“ sowie die Abbildung des früheren preußischen Vierring⸗Stempels mit der Nummer 842.
Drucksachen und Postwurssendungen
im Inlandsdienst. Das Reichspostministerium hat die „Bestimmungen für Druck⸗ sachen und für Postwurfsendungen im Inlandsdienst“ nach dem Stand vom 1. 2. 1938 neu herausgegeben. Das Heft, das an den Postschaltern erhältlich ist (10 Rpfg.), ist ein wertvolles Hilfs⸗ mittel zur Unterrichtung über alle einschlägigen Bestimmungen für diese beiden Versendungsarten. Alle Fragen, die bei diesen häufig benutzten Versendearten entstehen können, sind eindeutig beantwortet und durch zahlreiche Musterbeispiele erläutert. Mit der Herausgabe des Heftes ist die Reichspost zahlreichen Wünschen entgegengekommen, die namentlich aus Kreisen der Wirtschaft laut geworden sind.
Aus der Verwaltung.
3 1 8 Weitere Reichsmittel für Landeskulturarbeiten. Baldige Vermehrung der Agrarerzeugung an
Fetten und Faserstoffen.
Der Fortgang unserer landwirtschaftlichen Erzeugungsschlacht wird insbesondere auch durch eine weitere intensive Landverbesserung gefördert. Das Reich leistet dazu im Rechnungsjahr 1938 wieder seine wesentliche Hilfe. Der Reichs⸗ ernähvungsminister gibt durch Erlaß bekannt, daß weitere Mittel zur Gewährung von Reichsbeihilfen und zinslosen Reichsdarlehen für Landeskulturarbeiten bereitgestellt werden. Er hat die für die Vergebung der Mittel bestehenden Bestimmungen in einigen Punkten ergänzt. Als Zweck der Reichsbeihilfen bezeichnet der Minister eine möglichst starke und baldige Vermehrung der land⸗ wirtschaftlichen Erzeugung auf dem Gebiete der noch vorhande⸗ nen Lücken (Eiweiß, Fett, Faserrohstoffe). Daher sind die schnell⸗ wirkenden und im Verhältnis zu den Kosten besonders ertrag⸗ reichen Arbeiten zu bevorzugen.
Kunst und Wifsenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheater
Mittwoch, den 30. März. 8 Staatsoper: Orpheus und Eurydike. Musikal. Leitung: 1 Heger. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Frau Warrens Gewerbe von Bernhard Shaw. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater — Kleines Haus: Das Leben ist schön. Komödie von Marcel Achard. Beginn: 20 Uhr.
In Glucks „Orpheus und Eurydike“ am Mittwoch, dem
390. März, in der Staatsoper singen: Margarete Klose den Orpheus,
Maria Müller die Eurydike und Carla Spletter den Amor.
Musikalische Leitung: Robert Heger, Inszenierung: Heinz Tietjen,
E1““ Emil Preetorius, Choreographie: Lizzie Kaudrik.
Aus den Staatlichen Museen.
Vorträge und Führungen. In der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt: Sonntag, den 3. April. 10,30 — 11,30 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗-Museum: Wege zum italie⸗ nischen Barock. Dir. Demmler. 11 — 12 Uhr im Pergamon⸗Museum: Die Plastik von Magnesia am Mäander (einschl. der Bestände der Studiensammlg.). Dr. Züchner. 8 11 — 12 Uhr im Neuen Museum, Aegypt. Abt.: Hermann.
Amarna. Dr.
Montag, den 4. April. 11 — 12 Uhr im Museunm f. Völkerkunde, Ostasiat. Abt.: Rundgang durch die Ostasiat. Abteilung. Dr. Körner. 12 — 13 Uhr in der National⸗Galerie: Das Stilleben und das Architekturbild in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts.
Dr. Härtzsch. Dienstag, den 5. April. 11 — 12 Uhr im Deutschen Museum: Die Anfänge der Tafel⸗ malerei: I. in Deutschland. Dr. Simon. 20 — 21,30 Uhr im Pergamon⸗Vortragssaal: Wert der Forschung in Vorderasien I. Dir. Andrae.
Mittwoch, den 6. April.
11 — 12 Uhr im Alten Museum: Skulpturen aus den Magazinen. Prof. Blümel. 12 — 13 Uhr im Deutschen Museum: Die Gröninger Empore und die Plastik des 12. Jahrhunderts. Dr. Metz. Donnerstag, den 7. April. 11—12 Uhr im Vorderasiat. Museum, Islam. Abt.: Zwei Jahr⸗ tausende iranischer Kunst. Dr. Erdmann.
11 — 12 Uhr im Kaiser⸗Friedrich⸗Museum: Giotto und die floren⸗ tinische Malerei des 14. Jahrhunderts. Dr. Simon. 12 — 13 Uhr in der National⸗Galerie: Leibl und sein Kreis. Dr.
Leonhardi. 4 1 Freitag, den 8. April. . 11—12 Uhr im Musikinstrumentenmuseum: Rundgang (mit Vor⸗ führungen an den Instrumenten). Dr. Ganse. 12 — 13 Uhr im Schloßmuseum: Deutsches Rokoko (Neuaufstellung). 6 Dr. Köllmann.
8 Sonnabend, den 9. April. 9,30 — 10,30 Uhr im Neuen Museum, Aegypt. Abt.: Das Königs⸗ grab des Alten Reiches (Fortsetzg. d. Arbeitsgemeinschaft). Dr. Zippert. 8 11—12 Uhr im Museum i, d. Prinz⸗Albrecht⸗Str.: Chinesische 1 Leramik (neuere Forschungen). Prof. Reidemeister. 11,30 — 12,30 im Neuen Museum, Aegypt. Abt.: Rundgang durch die Aegyptische Abteilung. “
Außerdem finden im Pergamon⸗Museum täglich — außer Montag — von 11—12 und 12 — 13 Uhr Rundg. s
Die deutschen Sparkassen und Girozentralen im Jahre 1937.
Leitgedanke: „Aktivierung der Sparpolitik“. — Alle Jahre seit der Machtübernahme
im Sparergebnis erheblich übertroffen.
Der Jahresbericht des Deutschen Sparkassen⸗ und Girover⸗ bandes für 1937 würdigt einleitend die Erfolge des ersten Jahr⸗ fünfts nationalsozialistischer Wirtschaftsführung und Wirtschafts⸗ gestaltung. In der Tatsache, daß jeßt die im Kreislauf des Wirt⸗ ae erzielten Einkommen und Erträge durch eine wohldurch⸗ dachte Steuer⸗ und Anleihepolitik zur tragenden Grundlage des öffentlichen Finanzierungsprogramms geworden sind, darf als ein weiterer eindrucksvoller Beweis für die Planmäßigkeit und Folge⸗
richtigkeit der staatlichen Finanz⸗, Währungs⸗ und Kreditpolitik
erblickt werden. Der Sparer und die Sparleistung, die unter dem sicheren Schutz eines starken Staates stehen, sind im Pflichtenkreis und in der Rangordnung der nationalen Aufgaben und ebenso in der Bewertung durch die Oeffentlichkeit mehr und mehr in den Vordergrund getreten. Das abgelaufene Jahr mußte daher für die Sparkassen folgerichtig unter dem Leitgedanken „Akti⸗ vierung der Sparpolitik“ stehen. Der Verlauf des Essener Spar⸗ kassentags im Herbst 1937 hat davon Zeugnis abgelegt, daß die deutsche Sparkassen⸗ und Giroorganisation ihre nationale Ver⸗ pflichtung voll erkannt hat.
Der Erfolg ihrer Arbeit am deutschen Sparer kommt am deutlichsten in dem Sparergebnis des Berichtsjahres zum Aus⸗ druck, das mit einer Spareinlagenzunahme von 1435 Mill. RM alle Jahre seit der Machtübernahme erheblich übertrifft. Der Spareinlagenbestand der öffentlichen Sparkassen hat damit Ende 1937 die 16. Milliarden⸗Grenze überschritten. Ergebnis beruht vor allem auf dem erhöhten Einzahlungsüberschuß bei Verminderung der Auszahlungen. Der Kreis der Sparer konnte, wie die Erhöhung der Sparkassenbücher im Neugeschäst um vd. 1 ¼ Mill. auf 27 Mill. (bzw. bei Einbeziehung der aus der Aufwertung stammenden Sparbücher) auf über 35 Mill. zeigt,
erneut erfreulich ausgedehnt werden. Getragen wurde diese Ent⸗
wicklung vor allem durch die weitere Steigerung des Volksein⸗ kommens, und zwar gerade des Einkommens der für die Spar⸗ kassen in erster Linie als Sparer in Betracht kommenden Lohn⸗ und Gehaltsempfänger. Die Depositen⸗, Giro⸗ und Kontokorrent⸗ einlagen der Sparkassen haben im Berichtsjahr um 293 auf 2536 Mill. RM zugenommen. Hier wie bei den Spareinlagen zeigt sich eine deutliche Bewegung zu den höher verzinslichen Geldern mit entsprechender Befristung. Die Zahl der Depositen⸗ Giro⸗ und Kontokorrentkonten der Spar⸗ und Girokassen hat sich 1937 weiter um rund 168 000 auf über 3,3 Mill. Stück erhöht. Der Gesamteinlagenbestand der Sparkassen stieg damit um 1728 Mill. auf über 18,5 Mrd. RM. In einem besonderen Ab⸗ schnitt des Berichts wird ausführlich die Bedeutung des nun⸗ mehr 30 Jahre bestehenden bargeldlosen Zahlungsverkehrs der Sparkassen, des Spargiroverkehrs, gewürdigt.
Bei der Erfüllung ihrer sparpflegerischen Aufgaben haben die Sparkassen in dem Bestreben, möglichst alle Volksgenossen für eine planmäßige Zukunftsvorsorge zu gewinnen, auch im Berichts⸗ jahr dem Ausbau ihrer Kleinspareinrichtungen besondere Auf⸗ merksamkeit gewidmet. In allen Zweigen des Kleinsparwesens, z. B. dem Wehrmachtssparen, dem KdF.⸗Reisesparen, dem Abhol⸗ verfahren, vor allem jedoch dem Schulsparen und Betriebssparen, konnten erfreuliche Fortschritte erzielt werden. Das Verständnis, das die Lehrerschaft dem Schulspargedanken entgegenbringt, und ihr uneigennütziger S für seine Verbreitung rechtfertigen die
Erwartung, daß die Zusammenarbeit zwischen Sparkasse und
Schule auch künftig von nachhaltigen Erfolgen begleitet sein wird. Der Gesichtspunkt der Aktivierung bestimmte auch die Tätigkeit der Sparkassen auf dem Gebiet ihrer Ausleihungen. Auf allen Teilgebieten ihrer kreditwirtschaftlichen Aufgaben konnten sich die Sparkassen 1937 dank des hohen Einlagenzuwachses mit nachhal⸗ tigem Erfolg betätigen. In der erheblichen Zunahme des Wert⸗ papierbestandes der Sparkassen um 885 Mill. im Berichtsjahr kommt die anhaltende Mitwirkung der Sparkassen an den zen⸗ tralen öffentlichen Finanzierungsaufgaben zum Ausdruck. Nach wie vor sind damit die Sparkassen und Girozentralen an dem Konsolidierungswerk des Reiches mit einem guten Drittel des Gesamtbetrags beteiligt. Daneben haben die Sparkassen die Gut⸗ haben bei ihren Girozentralen beträchtlich verstärkt, so daß der gegenwärtige Stand der Zahlungsbereitschaft der Sparkassen in vollem Umfang den Liquiditätsvorschriften entspricht. Die sson in den Vorjahren und besonders 1936 zu beobachtende Belebung des örtlichen Kreditgeschäfts der Sparkassen hat sich im Berichts⸗ jahr noch deutlicher durchgesetzt. Sowohl bei der Hypotheken⸗ gewährung als auch im kurzfristigen Mittelstandskredit lagen die Kreditbewilligungen nach Anzahl und Beträgen erheblich über den
der deutschen Schiffbau⸗ industrie.
2 8 RNiesenauftragsbestand der Schiffswerften im Deutschen Reich. “ Wie wir aus Schiffbaukreisen erfahren, ist der Besch äfti⸗ gungsgrad der deutschen Werften sehr stark. Waͤren früher die Werften kaum oder nur teilweise beschäftigt, so ist der Auftragsbestand seit Beginn der nationalsozialistischen Wirt⸗ schaftsführung derart gestiegen, daß heute lange Lieferfristen für die Fertigstellung der Schiffe gefordert werden müssen. Hatten Anfang des Jahres 1933 die deutschen Werften Aufträge auf 67 Seeschiffe mit 125 204 BRT gebucht, so war die Zahl der in Auftrag gegebenen Fahrzeuge Anfang des Jahres 1934 bereits auf 95 Seeschiffe mit 148 269 BRT gestiegen. Bei Beginn des Jahres 19288 aber waren diese Zahlen weit übertroffen. Zu diesem Zeitpunkt ergab sich ein Auftragsbestand von 297 See⸗ schiffen mit 1 033 000 BRT? Das bedeutet gegenü ber 1933 der Zahl der Schiffe nach weit über das Vierfache, dem Tonnagegehalt nach aber rund das Achtfache. Bereits an diesen nüchternen Zahlen kann man ermessen, in welchem Umfange auch der Schiffbau als Schlüsselindustrie für viele andere Industrien an dem gewaltigen Wirtschaftsaufschwung des nationalsozialistischen Deutschland teilgenommen hat.
Der Aufftieg
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oroßes Werh des katlozialiomus. (Der Fuührer über das Winterhilfsweek) ““ 8 6
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Zahlen des Vorjahres. Der Bestand an Hypothekendarlehen hat
sich im Berichtsjahr um rd. 350 Mill. erhöht. gung der dem Neugeschäft zugeführten Tilgungsrückflüsse und Hypothekenrückzahlungen beläuft sich die Neuausgabe von Spar⸗ kassenhypotheken jedoch auf 600 Mill. RM. Hiervon sind rund zwei Drittel für die Finanzierung von Wohnungsneubauten, ins⸗ besondere den Bau von Kleinwohnungen, Volks⸗ und Land⸗ arbeiterwohnungen sowie von Kleinsiedlungen, eingesetzt worden. — Das mittelständische Kurzkreditgeschäft der Sparkassen hat sich gleichfalls günstig weiterentwickelt. Ueber 1,1 Mill. Kreditantrüge im Betrag von über 1 Mrd. sind 1937 genehmigt worden, was betragsmäßig gegenüber 1935 eine Steigerung um 48 % bedeutet. Die günstige Entwicklung kann zu einem erheblichen Teil als Folge der kreditpolitischen Aktivität der Sparkassen angesehen werden, wobei auf die Bemühungen um verstärkte Ablösung von Lieferantenkrediten im Einzelhandel und Handwerk durch Sparkassenkredite, auf die planmäßige kreditwirtschaftliche Nach⸗ wuchsförderung in Handel, Handwexk und Landwirtschaft und schließlich auf die verstärkte Pflege des satzungsmäßigen reinen Personalkredits der Sparkassen, des sogenannten Blankokredits, verwiesen wird. Von den gleichen Gesichtspunkten aus hat sich der Verband ebenso wie die Reichsgruppe Banken auch mit Er⸗ folg um eine möglichst weitgehende Zulassung der Abtretung von Forderungen gegen öffentliche Vergebungsstellen an Kredit⸗ institute bemüht. Unter eingehender Begründung setzt sich der Jahresbericht für eine nunmehrige Aufhebung des Kommunal⸗ kreditverbots ein. Die straffe Kapitalmarktkontrolle und die strenge Ueberwachung der gemeindlichen Haushaltsführung böten sichere Gewähr dafür, daß hierbei nur Aufgaben über die Kredit⸗ märkte finanziert würden, die sich in die vom Reich verfolgten wirtschafts⸗ und finanzpolitischen Linien einfügten.
Die Ertragslage der Sparkassen ist nach wie vor durchaus befriedigend; die Zinsspanne hat sich wegen der Steigerung der höher verzinslichen Guthaben mit längerer Kündigungsfrist und der Verringerung der Gesamtverzinsung der Aktiven etwas ver⸗ kleinert. Obwohl die Sparkassen weitgehend als einheitliches Ganzes betrachtet werden können, müssen betriebswirtschaftliche Untersuchungen im Sparkassenbereich von der Durchschnittsberech⸗ nung abgehen und sich den Verhältnissen bei jeder einzelnen Spar⸗ kasse zuwenden, bei der sich notwendig alle Besonderheiten in den wirtschaftlichen Verhältnissen des Geschäftsbezirks auch in der Ertragsgestaltung auswirken müssen. Dieser Einfluß der ört⸗ lichen Verhältnisse wird besonders deutlich beim Hypotheken⸗ zinsfjuß. Anfang 1938 gelangte nur noch etwa bei 4 % aller Sparkassen ein Hypothekenzins von mehr als 5 % zur Anwen⸗ dung. Bei diesen “ handelt es sich überwiegend um kleinere Institute in früheren Notstandsgebieten. Eine auf den Einzelfall abgestellte Betrachtung ist auch hinsichtlich des kurzfristigen Geschäfts der Sparkassen erforderlich. Zu der hier und da geäußerten Vermutung, daß die Hypothekenzinsen zum Teil zum Ausgleich von Fehlbeträgen des kurzfristigen Geschäfts herangezogen würden, heißt es in dem Bericht, daß die durch⸗ schnittliche Verzinsung der Sparkassenhypotheken. besonders wenn man ihre kleine Stückelung in Betracht ziehe, auf einem im Ver⸗ gleich so niedrigen Stand angelangt sei, daß von einer Ueber⸗ teuerung bestimmter Kreditnehmer zugunsten anderer nicht ge⸗ sprochen werden könne. 1
Bei den Girozentralen sind 1937 die Gefamteinlagen der Sparkassen um 500 Mill. auf 2650 Mill. gestiegen, die Kreditoren der Girozentralen insgesamt auf rd. 3500 Mill. Auch im ab⸗ gelaufenen Jahr haben sich die Girozentralen weitgehend in den Dienst der öffentlichen Finanzierungsaufgaben gestellt, und zwar sowohl durch Geldmarktanlagen als auch durch weitgehende Mit⸗ wirkung bei der Unterbringung von Reichsanleihen. Auch die Tätigkeit der öffentlichen Bausparkassen hat sich im Berichtsjahr E“ entwickelt. Ende 1937 waren insgesamt 31 700
erträge mit rd. 182 Mill. RM Vertragssumme zugeteilt. — Die starke Geschäftsbelebung bei den Sparkassen hat 1937 zu einer beträchtlichen Ves hae der Zahl der Gefolgschaftsmitglieder eführt. Ende 1937 sind bei den deutschen Spar⸗ und Girokassen sbützungswen 54 000 Beamte, Angestellte und Lehrlinge tätig gewesen. Eingehend behandelt der Bericht die Besoldungsver⸗ hältnisse der Sparkassenangestellten und spricht im Hinblick auf die eingetretene Entwicklung die Hoffnung aus, daß die seit langem erstrebte Neuregelung der Gehaltsfrage in Kürze ihre Lösung finden möge. 8
Unter Berücksichti⸗
Reichswirtschaftsminister Funk spricht am
4. April vor der österreichischen Wirtschaft. vZö“ Funk ist von den Wirtschaftsver⸗ andlungen, die der Beauftragte für den Vierjahresplan, General⸗ eldmarschall Göring, in Oesterreich geführt hat, wieder nach erlin zurückgekehrt. Reichsminister Funk wird am 4. April in Wien in einer großen Kundgebung der österreichischen Wirtschaft zur Wahl sprechen.
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Devisenbestimmungen für österreichische Importeure über vor dem 5 18. März abgeschlossene Geschäfte. Wien, 28. März. Sofern österreichische Importeure vor dem 18. März 1938 Verträge über die Einfuhr von Waren nach Oester⸗ reich abgeschlossen und damit gegen den ausländischen Kontra⸗ henten einen Rechtsanspruch auf Lieferung haben, wird ihnen nach einer Bekanntmachung der Devisenstelle Wien die Zahlung zur Erfüllung der Geschäfte zu den vereinbarten Zahlungsterminen gestattet werden. Solche Anträge werden genau so behandelt, wie wenn sie vor dem 18. März bei der Oesterreichischen National⸗ bank eingereicht worden wären. assageschäfte handelt oder ob die Zah ällig werden.
ungen erst später
Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage
Verantwortlich:
für den Verlag: 1 Präsident Dr. Schlange in Potsdam:;
für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantzsch in Berlin⸗Schöneberg. 1
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesellschaft. 8 Berlin, Wilhelmstr. 32.
Sieben Beilagen— 1. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelscegisterbeitagen). 1““
i Amtlichen und Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und
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zum Deutschen Reichsa
Erste Beilage
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Nr. 74
Berlin, Dienstag, den 29. März
Wirtschaft des Auslandes.
Ermäßigung der Kohlenpreise in Belgien. 5 % Lohnkürzung auf den Gruben. — Wieder Kontingentierung der Kohleneinfuhr. Brüssel, 28. März. Das belgische Kohlensyndikat hat am Sonnabend in einer Sitzung beschlossen, nunmehr offiziell die Preise für Hausbrandkohle um 15 Fr. und für Industriekohle um 5 Fr. je Tonne mit Wirkung vom 25. März 1938 ab herabzu⸗ setzen. Die Preisermäßigung für Hausbrandkohle war bereits vor
langer Zeit grundsätzlich beschlossen worden. Da nunmehr auch
der Preis für Industriekohle ermäßigt wurde, so dürfte darin mehr eine Demonstration des Kohlensyndikats zu sehen sein, um der Industrie die Argumente gegen die hohen Kohlenpreise zu. nehmen.
die Entschließung der belgischen Zechen, die Löhne in den Gruben um 5 % zu senken, zur Besprechung. Der Zechen⸗Verband wies darauf hin, daß es sich bei dieser Lohnkürzung um den durch die Entwicklung des Marktes notwendig gewordenen Abbau der außer⸗ konventionellen Lohnerhöhung des Jahres 1937 von 10 % handele. Diese Senkung sei auch besonders durch die jetzt erfolgte Kohlen⸗ preissenkung notwendig geworden. Trotz des Widerstandes der Gewerkschaften wurde der Beschluß der Kürzung um 5 % aufrecht⸗ erhalten. Diese Maßnahme wird am 3. April in Kraft treten. In gut unterrichteten Kreisen befürchtet man, daß auf einigen Zechen nach der Lohnkürzung Streikbewegungen zu erwarten sind. Gleichzeitig wird bekannt, daß der Kabinettsrat sich ebenfalls am Sonnabend mit der Frage der von den Zechen geforderten Wiedereinführung der Kohleneinfuhrkontingente befaßte und be⸗ schloß, das Kontingent erneut auf 330 000 t monatlich festzusetzen, was einer Einfuhrdrosselung um 180 000 t monatlich entspricht, obwohl von der Industrie gegen die Kontingentierung protestiert worden war. E1“ ö“
40⸗Stunden⸗Woche zwingt zur Steigerung der Kohleneinfuhr Frankreichs um 35 %.
Der wirtschaftsschädigende Einfluß der 40⸗Stunden⸗Woche hat sich im Jahre 1937 in der französischen Kohlenindustrie empfindlich bemerkbar gemacht. Die gesamte Kohlenförderung ist gegenüber 1936 um 813 000 t und gegenüber 1935 sogar um 1 775 000 t zurückgegangen. Um den Bedarf des Landes an Kohlen, der im Jahre 1937 um 6 542 000 t gestiegen ist, zu decken, mußte Frankreich 8 Mill. t Kohle aus dem uslande einführen und dafür 2652 Mill. Fr. ausgeben. Bei einem Ge⸗ samtverbrauch von 76 170 000 t im Jahre 1937 hat Frankreich 30 876 000 t aus dem Auslande bezogen. Ein Drittel des Fehl⸗ betrages der französischen Handelsbilanz im vergangenen Jahr ist auf die Steigerung der Kohleneinfuhr zurückzuführen, die gegen⸗ über 1936 mengenmäßig um 35 % und wertmäßig um 120 % an⸗ gewachsen ist. 2
Niederländisch⸗französische Kontingentsverhand⸗
lungen. Paris, 29. März. Eine niederländische Abordnung führt zur Zeit in Paris Verhandlungen über die Erneuevung der Kontin⸗ entsverträge, die zwischen Frankreich und den Niederlanden bzw. Niederländisch⸗Indien bestehen. Die Besprechungen werden vor⸗ aussichtlich die ganze Woche über andauernr.
Ztaliens Außenhandel im Februar entspannt. Mailand, 28. März. Die Zahlen des italienischen Außen⸗ handels im Februar lassen zum ersten mal eine Entspannung in der Handelsbilanz feststellen. Ohne Berücksichtigung des Handels mit den Kolonien stellte sich die Ausfuhr im Februar auf 648 Mill. Lire, womit sie gegenüber dem Vorjahrsmonat (587 Mill. Lire) um 61 Mill. Lire und gegenüber dem Januar 1938 (608 Mill. Lire) um 40 Mill. Lire höher liegt. Die Einfuhr dagegen zeigt mit 979 Mill. Lire gegenüber dem Vorjahrsmonat (906 Mill. Lire) einen Anstieg um 73 Mill. Lire, aber gegenüber dem Januar 1938 (1109 Mill. Lire) einen Rückgang um 130 Mill. Lire. Im Februar hat sich der Einfuhrüberschuß auf 331 Mill. Lire verringert. Das sind nur noch 12 Mill. Lire mehr als im Vorjahrsmonat (319 Mill. Lire), aber 169 Mill. Lire weniger als im Januar 1938 (500 Mill. Lire). In den ersten beiden Monaten 1938 stellte sich die Einfuhr aus dem Ausland auf 2088 Mill. Lire, die Ausfuhr auf 1257 Mill. Lire, womit sich ein Einfuhrüberschuß von 831 Mill. Lire errechnet im Vergleich zu 690 Mill. Lire in der gleichen Vorjahrszeit. Bemerkenswert ist, daß die Einfuhr von Getreide im Januar/ Februar 1938 nur 25 Mill. Lire gegen 243 Mill. Lire in der gleichen Vorjahrszeit betrug. Im Verkehr mit den Kolonien ergab sich im Februar eine Einfuhr von 18,6 Mill. Lire und eine Ausfuhr von 231 Mill. Lire. In den ersten beiden Monaten d. F. erreichte die Einfuhr aus den Kolonien 45,3 Mill. Lire und die Ausfuhr nach dem Imperiun 446 Mill. Lire. 8 G
——
Rumäniens neue Petroleumpolitik.
18 Erschließung neuer Vorkommen erforderlich. Bulkarest, 28.
März. Industrie⸗ und Handelsminister Argetoianu gab der Presse Erklärungen über Rumäniens neue Petroleumpolitik ab, die durch die Tatsache geboten ist, daß in fünf, spätestens sieben Jahren die jetzt zur Verfügung stehenden Oelfelder erschöpft seien. Darum müsse Rumänien Vorsorge treffen, um nicht eines Tages vor dem Nichts zu stehen. Forschun⸗ gen hätten ergeben, daß etwa eine Million Hektar die geo⸗ logischen Voraussetzungen für Petroleum⸗Vorkommen böten. Für ihre Erschließung sei ein Kapital von 3 ½ Mrd. Lei (90 Mill. Reichsmark) erforderlich, an deren Bereitstellung die Petroleum⸗ Gesellschaften mitwirken wollten. Ein weiteres Problem sei die Rationalisierung des Abbaus, bei dem bis jetzt nehesu dis Hälfte
19
Auf einer Sitzung der Gemischten Gruben⸗Kommission stand
verlorengegangen sei. Die Regierung wolle die erforderlichen Maßnahmen innerhalb von fünf Jahren treffen und habe zu
ihrer Vorbereitung einen Ausschuß eingesetzt. Ein zweiter Aus⸗
schuß werde an einem ähnlichen Plan für Erdgase arbeiten, die auf rumänischem Boden in einem noch nicht festgestellten Umfange vorkämen. Schließlich werde man auch auf den Anteil des Rumänentums an der Petroleum⸗Industrie achten. Bei der Ge⸗ winnung werde das größere Kapital ausschlaggebend sein. Die Regierung werde aber darüber wachen, daß die rumänische Arbeitskraft nicht zu kurz komme. Die beiden Ausschüsse sind bereits gebildet worden. Der Petroleum⸗Ausschuß wird von dem früheren Minister Mrazee geleitet, der Erdgasausschuß von dem früheren Minister Caranfil. Den Ausschüssen gehören außerdem Wissenschaftler und Vertreter der großen Oelgesellschaften an.
——
8 9 ¹
Polnisch⸗litauisches Verkehrsabkommen abgeschlossen.
Warschau, 29. März. Eine polnisch⸗litauische Konferenz in Augustowo endete mit dem Abschluß eines Abkommens, das den direkten Verkehr zwischen Polen und Litauen regelt, und zwar für Fifenbahn, Landstraßen, Post, Telegraphie, Telephonie, Funk und Luftfahrt. 1.“
Keine türkische Anleihe in England.
Lgwoondon, 28. März. Der Staatssekretär im englischen Schatz⸗
amt, Colville, teilte am Montag auf Anfrage im ö“ mit, daß von einer Anleihe der türkischen Regierung bei der Bank von England keine Rede sein könne. 8
Genehmigungspflicht für Devisengeschäfte in Japan.
Tokio, 28. März. Die japanischen Devisenbestimmungen sind dahin geändert worden, daß die Banken ab 5. April 1938 eine Genehmigung für Devisengeschäfte nachzusuchen haben. 8
11“ 8 Weitere Pläne für die Erschließung Nordchinas
Tokio, 28. März. Die Nachrichtenagentur Domei berichtet, daß die japanischen Pläne für die wirtschaftliche Erschließung Nordchinas weitere, konkretere Gestalt angenommen haben. Für die Gründung der großen halbstaatlichen „North China Develop⸗ ment Company“ liegen bereits Gesetzentwürfe vor. Danach wird das Kapital der neuen Gesellschaft 350 Mill. Yen betragen, wobei die Hälfte des Kapitals von der Regierung und der Rest von pri⸗ vater Seite aufgebracht werden soll. Der neue Konzern wird die Finanzierung des Verkehrswesens, des Bergbaus und der Elek⸗ trizitätswirtschaft in Nord⸗China übernehmen. — Japanische Wirtschaftskreise sind, so berichtet „Domei“, der Ansicht, daß das erforderliche Gesamtkapital für die Ausbeutung der natürlichen Rohstoffquellen Nord⸗Chinas 1,6. Milliarden Yen betragen wird.
New BPork zur Einstellung der Silberkäufe in Mexiko.
New York, 28. März. Die New Yorker Morgenpresse bringt in großer Aufmachung die Meldungen aus Washington und aus Mexiko⸗Stadt, daß das USA.⸗Schatzamt die Silberankäufe in Mexiko vorläufig einstellt. Sonntagabend folgendes bekannt: „Angesichts des Beschlusses der Regierung der Vereinigten Staaten, gewisse ihrer finanziellen und kommerziellen Beziehungen mit Mexpiko neu zu prüfen, wird das Schatzamt die Fortführung des monatlichen Silberankaufs⸗ abkommens mit Mexiko bis auf weiteres verschieben.“ Diese An⸗ kündigung bedeutet, daß das Silberabkommen, auf Grund dessen das Schatzamt monatlich etwa 5. Mill. Unzen mexikanischen Sil⸗ bers kaufte, für April nicht erneuert wird. „New York Times“ zufolge werde die Maßnahme des Schatzamts in Washington als Vergeltungsmaßnahme wegen der kürzlichen Maßnahmen der mexikanischen Regierung, wie Erhöhung der Einfuhrzölle und Enteignung der amerikanischen Petroleumgesellschaften, angesehen.
C111₰‧
Berichte von auswärtigen Devisen⸗ und q((G6ertpapiermärkten.
3 Devisen.
Danzig, 28. März. (D. N. B.) Auszahlung London 26,25 G., 26,35 B., Auszahlung Berlin (verkehrsfrei) 212,12 G., 212,96 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99,80 G., 100,20 B. — Auszahlungen: Amsterdam 292,82 G., 293,98 B., Zünch 121,26 G., 121,74 B., New York 5,2945 G., 5,3155 B., Paris 15,91 G., 15,99 B., „Brüssel 89,12 G., 89,48 B., Stockholm 135,33 G., 135,87 B8., Kopenhagen 117,17 G., 117,63 B., Oslo 181,94 G., 132,46 B., Mailand 27,75 G., 27,85 B.
Prag, 28. März. (D. N. B.) Amsterdam 15,87, Berlin 11,50, Zürich 657,00, Oslo 715,00, Kopenhagen 635,50, London 142,25, Madrid —,—, Mailand 150,51, New York 28,71, Paris 86,50, Stockholm 733,25, Wien 530,00, Polnische Noten 536,00 *), Belgrad 65,70, Danzig 542,00, Warschau 541,75.
*) Am 26. März: 535,00. 1
Budapest, 28. März. (D. N. B.) [Alles in Pengö.] Wien —,—, Berlin 136,20, Zürich 77,95, Belgrad 7,85.
London, 29. März. (D. N. B.) New York 496,62, Paris 163,50, Amsterdam 89615/⁄16, Brüssel 29,43, Italien 94,25, Berlin 12,36 ½, Schweiz 21,66 ½, Spanien 80,00 nom., Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,40, Wien —,—, Istanbul 622,00 B., Warschau 26,34, Buenos Aires Import 16,00 B., Rio de Janeiro 281,00 B.
Paris, 28. März. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.] Deutschland 13,35, London 164,37 ½, New York 33,00, Belgien 557,50, Spanien —,—, Italien 174,60, Schweiz 757,00, Kopen⸗ hagen 732,00, Holland 1830,00, Oslo —,—, Stockholm 850,00, Prag —,—, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—, Warschau —,—.
Fortsetzung au der nächsten Sei ““
Finanzminister Morgenthau gab am
Berliner Börse am 29. März.
Aktien fester, Renten freundlich.
Die Aktienmärkte standen heute im Zeichen zunehmender Ge⸗ Hsaebe a die auf stärkere Beteiligung vor allem des anlage⸗ uchenden Publikums zurückzuführen ist. Wenn sich auch die Kaufaufträge über den ganzen Markt erstreckten, so fiel doch eine gewisse Bevorzugung der Montanwerte auf, bei denen bereits eine gewisse Materialknappheit zu beobachten ist. Nebenher entwickel⸗ ten sich einige Sonderbewegungen. Nur ganz vereinzelt erfolgten auch Kursschmälerungen, die aber meist auf Zufallsorders zurück⸗ gingen. — Beachtung fand der Bericht der Elektrowerke AG., die in den eigenen Werken und bei den Beteiligungen eine erhebliche Besserung des Stromabsatzes und äußerste Kapazitätausnutzung mölhen können; zudem wurde die Dividende von 6 ¾¼ auf 7 % erhöht. Unter den Spezialbewegungen fiel insbesondere eine solche in Rheinmetall⸗Borsig auf; schon zum ersten, allerdings under⸗ änderten Kurs von 142 gingen etwa 240 000 RM um. Von den sonstigen Maschinenbauwerten sind noch Orenstein mit einer zi igen Steigerung und Demag mit ½ K % zu erwähnen. Bei den schon augeführten Montanpapieren erhöhten Rheinstahl einen Anfangsgewinn von 1 ¾ sogleich auf 1 ¼ %, Verein. Stahl⸗ werke stiegen in der ersten Viertelstunde um % %, Mansfeld um 1 %, die übrigen Werte des Marktes um ca. ¼ — ‧½ %. In der chemischen Gruppe fielen Farben mit einer kräftigen Erholung um 1 ¼ % auf 159 ½¾ auf, angeblich auf gestoppte Auswanderer⸗ abgaben. Von Elektro⸗ und Versorgungswerten sind AEG. mit + 1 % und HEW. mit +† 1 %, von Autoaktien BMW. mit +† 1, von Textilpapieren Bremer Wolle mit +† 3 ¼ und Stöhr mit + 1 % und von den sonstigen Papieren Junghans mit +† 1 ½¼ % zu erwähnen.
Im Verlauf traten zunächst weitere leichte Kursbesserungen ein, die aber bei Beginn der zweiten Börsenstunde nicht überall aufrecht erhalten werden konnten. Farben gaben auf 158 %, gegen die Erstnotiz also um *%, nach. Verein. Stahlwerke er⸗ mäßigten sich um ℳ, Dtsch. Eisenhandel um ½ %. Dagegen wurden Feldmühle 1 ¼ und Schultheiß 1 % höher bezahlt. Die großen Umsätze in Rheinmetall⸗Borsig (ca. 1 Mill. RM) waren bei stärkeren Abgaben der regulierenden Bank auf den Kurs ohne Einfluß. Die den Käufen zugrundeliegenden Vermutungen über eine Dividenden⸗ und Kapitalerhöhung werden von derselben Bank in Abrede gestellt.
Gegen Börsenschluß traten keine nennenswerten Verände⸗ rungen ein. Im allgemeinen konnte sich das Kursniveau bei sehr still gewordenem Geschäft behaupten. .
In Rheinmetall⸗Borsig ließen die Käufe des berufsmäßigen Handels völlig nach, so daß zunächst der Kurs von 142 Brief war und dann eine Schlußnotiz von 141 ½ zustande kam.
Von den zu gehandelten Bankaktien büßten Adca und Dtsch. Ueberseebank je 1 % ein. Commerz⸗ und Privat⸗ bank, die ausschl. Dividende gehandelt wurden, verloren 0,35 %. Von Hypothekenbanken schwächten sich Westdtsch. Boden um 1 % %. ab. Rhein. Hyp.⸗Bk. und Hamburger Hyp. stiegen um ℳ bzw. „½ %. Bayerische Hyp. gewannen unter Berücksichtigung des Di⸗ videndenabschlags 0,30. Bei den Industriepapieren stellten sich Münchener Lokalbahn um 5 % höher, wobei Zuteilung vorgenom⸗ men wurde. Auch Hoffmann Stärke gewannen bei Repartierung 4 ¼ %. Ferner stiegen Neue Mansfeld gegen letzten Kurs um 3 % und Zeitzer Maschinen um 2 .¼ %.
Andererseits gaben Stettiner Portland und Müller Gummi nach Pause um 3 % bzw. 2 %¼ 9 nach. Von Kolonialpapieren wurden Schantung um 1 ¾¼ % höher bewertet.
Im variablen Rentenverkehr gaben Reichsaltbesitz unwesent⸗ lich auf 132,60 nach, während die Umschuldungsanleihe unv. mit 96,40 gehandelt wurde.
Am Kassarentenmarkt lagen Lig.⸗Pfandbriefe heute wieder uneinheitlich. Braunschw.⸗Hann. waren um 32 ½¼ Pfg. erholt, andererseits gaben Rhein.⸗Westf. Boden 4¼ % her. Stadtanleihen waren gefragt und fester, so 29er Aachen, beide Breslau, 26er Duisburg und 27er Königsberg um je 4, 29er Leipzig um ½ . Von Landschaftl. Goldpfandbriefen zogen Westpreußen Ritterschaft⸗ liche um ½ %̃ an.
Sonst sind noch von Provinzanleihen 26er Brandenburg mit + %, von Länderaltbesitzaͤnleihen Lübecker und ferner 35er Reichsbahnschätze mit gleichgroßen Gewinnen zu erwähnen. I. Dekosama gaben um 4 % nach. Von Industrieobligationen fielen Gebr. Stumm mit — 0,40, 5 Pige Klöckner mit — *% und Mont Cenis mit + % % auf.
Am Geldmarkt waren für Blanko⸗Tagesgeld Sätze von 3 bis 3 ¼ % anzulegen. b
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde der Dollar mit 2,494 (2,496) niedriger bewertet. Das Pfund wurde andererseits auf 12,39 (12,375), der Gulden auf 138,10 (137,95), der frz. Frane auf 7,60 (7,53), der Schweizer Franken auf 57,18 (57,10) erhöht.
2. 7
Rotierungen
der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes vom 29. März 1938. (Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):
Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 % in Blöcken 133 RM für 100 kg desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren
7
0 „ „ 0 90290 090 90 80 Reinnickel 98 —99 % .. Antimon⸗Regulus . E öö1ö11ö1ö113
—
. 38,00 -41,00
Der 10. April 8 kein verkaufsfreier Sonntag.
Verlegung auf den 3. April möglich.
In verschiedenen Gegenden ist es üblich, einen Verkaufs⸗ sonntag vor Östern freizugeben. In diesem Jahre war dafür der 10. April vorgesehen.
Eine Freigabe des 10. April 1938 kommt jedoch wegen der an diesem Tage stattfindenden Volksabstimmung und Reichstags⸗ wahl nicht in Frage.
Der Reichsarbeitsminister hat aber den zuständigen Behörden mitgeteilt, daß er keine Bedenken dagegen hat, wenn an Stelle des 10. April 1938 der 3. April 1938 als Verkaufssonntag vor Ostern freigegeben wird. 5 11“ —