S. 2.
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 77 vom 1. April 1938.
Umfang: 1 % Bogen. Verkaufspreis: 0,30 RM. Postversen⸗ dungsgebühren 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin NW 40, den 1. April 1938. Reeichsverlagsamt. Dr. Hubrich.
Preußen.
Der bisher kommissarische Landrat des Kreises Marien⸗ burg in Hildesheim, Schneider, ist endgültig zum Land⸗ rat ernannt worden. g8
1n1u“
Bekanntmachung. 8
Die Auslosung der am 1. Oktober 1938 einzulösenden Schuldverschreibungen der auf den Preußischen Staat über⸗ gegangenen 4 % (vorm. 6, urspr. 8) Pigen Lübeckischen Staats⸗ anleihe von 1928 findet Montag, den 11. April 1938, vor⸗ mittags 10 Uhr, öffentlich in unserem Dienstgebäude, Oranienstraße 106/109, statt. “
Berlin, den 30. März 1938. Preußische Staatsschuldenverwaltung.
Ke Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Königlich Jugoslawische Gesandte Aleksandar Cincar⸗Markovié hat Berlin am 25. März 1938. verlassen. Während seiner Abwesenheit führt Legations⸗ sekretär Pavle DjordjevisE die Geschäfte der Gesandt⸗
8 ““
Der Königlich Ungarische Gesandte Sztojay ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
— —
Der Königlich Dänische Gesandte Herluf Zahle hat Berlin am 26. März 1938 verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt Legati nsr Hoffmeyer die Geschäfte der Gesandtschaft. 1
8
WVBerkehrswesen.
Freimachung der Briefe und Postkarten im Lande Oefterreich. Auf Grund der Ausführungsbestimmungen, die zu der Ver⸗
ordnung über die Einführung neuer Postgebühren für Briefe und
Postkarten im Lande Oesterreich ergangen sind, können vom
4. April 1938 an Postsendungen in und aus dem Lande Oestereich
außer mit österreichischen Postwertzeichen auch mit deutschen Frei⸗
Ferteneaie das Reliefkopfbild des verewigten Keichspräsidenten
Generalfeldmarschall von Hindenburg tragen, freigemacht werden. Von diesem Tage an werden bei allen Postämtern usw. im Lande Oesterreich deutsche Hindenburg⸗Freimarken zu 5, 6, 8, 12, 15 und 25 Rpf., sowie Postkarten zu 5, 6 und 15 Rpf. und Postkarten mit Antwortkarte zu 5 + 5, 6 + 6 und 15 + 15 Rpf. abgegeben. Bei den im Lande Oesterreich eingelieferten Post⸗ sendungen können österreichische und deutsche Freimarken auf einer Sendung nebeneinander benutzt werden. Die Verwendung öster⸗ reichischer Freimarken für Postsendungen in und aus dem alten Reichsgebiet ist dagegen nicht zugelassen. Bei Berechnung des Wertes der Marken entspricht ein Reichspfennig dem Betrag von eineinhalb österreichischen Groschen; z. B. hat eine Freimarke zu 6 Rpf, den Wert von 9 Groschen. Bei Feststellung des Wertes einer Freimachung, die ganz oder teilweise in österreichischen Wert⸗ zeichen erfolgt ist, ist der Gesamtbetrag der Groschenwerte nach dem Satze von 1 Rpf. = 1 % Groschen in Reichspfennige umzu⸗ rechnen. Bruchteile von Reichspfennigen bleiben hierbei unberück⸗ sichtigt. Ein sich bei dieser Feststellung etwa ergebender Fehl⸗ betrag ist mit dem Eineinhalbfachen als Nachgebühr anzusetzen. Die mit Beispielen erläuterten Ausführungsbestimmungen sind im Amtsblatt des Reichspostministeriums vom 30. März 1938 Nr. 37 erschienen. 8*
Aus der Verwaltung. Ab heute Grundsteuerreform.
86
Ein Geleitwort des Reichsfinanzministers.
Am 1. April ist die Grundsteuerreform in Kraft getreten. Aus diesem Anlaß hat Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk der „Deutschen Wohnwirtschaft“ ein Geleitwort zur Verfügung gestellt. Er bezeichnet den 1. April 1938 als einen Markstein in der Entwicklung des deutschen Steuer⸗ und Ver⸗ fassungsrechts. Die Grundsteuerreform sei ein wichtiger Bau⸗ stein für den kommenden Aufbau unseres geeinten Deutschen Reiches. Die Grundsteuerreform trete zwar nur für das bis⸗ herige Gebiet des Reiches in Kraft, ihre Ausdehnung auf die wiedergewonnene Ostmark sei aber nur eine Frage der Zeit. Für die Grundbesitzer sei die Neuordnung von größter Wichtigkeit. Die Beseitigung der völlig veralteten Bemessungsgrundlage er⸗ mögliche eine gerechtere Verteilung der Steuerlast. Das einheit⸗ liche Recht des Reiches beseitige durch Aufhebung der Grundsteuer⸗ gesetze von 16 deutschen Ländern auf einem wichtigen Rechts⸗ gebiet die Grenzmauern, die völlig unorganisch die einzelnen Teile des Reiches voneinander trennten und schwere Hemmnisse für die im Interesse des gesamten Volkes notwendige Neugliede⸗ rung des Reiches darstellten. Die Gestaltung der Realsteuern zu reinen Gemeindesteuern bedeute eine planmäßige Verteilung der Steuerquellen nach neuen Grundsätzen. Sie habe zu einer Neu⸗ regelung der finanziellen Beziehungen zwischen Ländern und Ge⸗ meinden geführt. Hier liege die große staatspolitische Bedeutung der Steuerreform. Erst im neuen Reiche, unter der Führung Adolf Hitlers, sei das Ziel erreicht worden. Jetzt sei es die Auf⸗ gabe aller, dem neuen Grundsteuerrecht zur möglichst reibungs⸗ losen Durchführung zu verhelfen. Belastungsverschiebungen seien unvermeidlich. Unbillige Härten würden selbstverständlich ge⸗ mildert werden. Aber auch dort, wo die Schwierigkeiten sich nicht völlig beseitigen ließen, dürften die großen Ziele der Reform nicht verkannt werden: Zeitgemäße und gerechte Besteuerungsgrund⸗
lage, Weiterentwicklung des Deutschen Reiches zum Einheits⸗
staat! 8 8 1“ 1“
Staatsoper: In der Fhes asteniemung⸗
Reichskredite über Zie östepreichischen⸗ Genossen
. . 8 8 Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatsthe
bu Sonnabend, den 2. April.
Manon. Musikal. Leitung: Elmendorff. eginn: 20 Uhr.
Schauspielhaus: Frau Warrens Gewerbe von Bernhard Shaw. Beginn: 20 Uhr.
Staatstheater — Kleines Haus: Das Leben ist schön. Ko⸗ mödie von Marcel Achard. Beginn: 20 Uhr. 1“ 3 8 8 “ G 8 8
8 88 a.
Verlegung der Preußischen Akadem der Künste, Berlin.
Die Räume der Preußischen Akademie der Künste am Pariser
Platz sind dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt zur
Verfügung gestellt worden. Der Akademie ist von dem Reichs⸗ und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volks⸗ bildung und von dem Preußischen Finanzminister das ehemalige Kronprinzen⸗Palais überwiesen worden, das gegenwärtig für die Büros und die Ausstellungen der Akademie eingerichtet wird. Bis
11“
Großzügige Hilfe des Reiches. — Zunächft werden 54 700 000 Schilling zur Verfügung gestellt.
Auf Veranlassung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darré, und auf Grund eines um⸗ fassenden, sich auf mehrere Jahre erstreckenden Programms, das der österreichische Minister für Land⸗ und Forstwirtschaft, Landes⸗ bauernführer Reinthaler, vorgelegt hat, hat die Reichsregierung eine Reihe großzügiger Hilfsmaßnahmen für den Wiederaufbau der österreichischen Landwirtschaft ergriffen.
1. Die für das alte Reichsgebiet im Jahre 1937 durchgeführte Preissenkungs⸗Aktion für Stickstoff⸗ und Kalidüngemittel ist auf das Land Oesterreich ausgedehnt worden. Da diese Preissenkung durch eine gleichzeitig von der Deutschen Reichsbahn im alten Reichsgebiet durchgeführte Frachtverbilligung für nach Oester⸗ reich gehende Düngemittel unterstützt wird, ergibt sich insgesamt gegenüber den bisherigen Preisen für Kalidüngemittel in Oester⸗ reich eine Ermäßigung um durchschnittlich rd. 45 %. Diese Preis⸗ senkung wird sich auf 55 % erhöhen, sobald die im alten Reichs⸗ gebiet durchgeführte Frachtsenkung erwartungsgemäß auch auf die österreichischen Bahnen ausgedehnt worden ist. Die Preis⸗ senkung für deutsche Stickstoffdüngemittel selbst beträgt, nachdem die österreichische Landesregierung den bisherigen, zum Teil recht hohen Einfuhrzoll aufgehoben hat, durchschnittlich etwa 32 %.
2. Zur Sicherung der Düngemittel⸗Versorgung notleidender landwirtschaftlicher Betriebe, die sonst keinen Kredit zum Ankauf von Düngemitteln erhglten. würden, werden 1,202 000 Schilling
G 8 schaften zur Ver⸗ fügung gestellt. 1
3. Für den Bau von Futtereinsäuerungsbehältern werden Reichsbeihilfen in Höhe von rund 75 % der Baukosten bei einem Beihilfe⸗Höchstsatz von 12 RM je ecbm gewährt.
4. Zur Förderung des Flachs⸗ und Hanfanbaues werden nach denselben Grundsätzen wie im alten Reich Anbau⸗Prämien für Flachs⸗ und Hanfstroh in Höhe von 4 RM je dz gewährt.
5. Für das Jahr 1938 stellt das Reich erstmalig einen Betrag von 9 500 000 Schilling zur Verfügung, um die Errichtung von Ställen für Rinder und von Senn⸗ und Hirtenhütten auf etwa 1000 bedeutenderen Almen zu erleichtern.
Mit Hilfe dieser Mittel sollen auch Auffahrts⸗ und Auftriebs⸗ wege sowie Wasserversorgungsanlagen auf den Almen hergestellt werden. Die Durchführung des gesamten Programms soll in etwa fünf Jahren erfolgen. Das Reich gewährt die Hälfte der Kosten als Beihilfe. Die andere Hälfte der Kosten soll von den Interessenten durch Gemeinschaftsarbeit aufgebracht werden.
6. Für die Besitzbefestigung landwirtschaftlicher Betriebe in Oesterreich hat das Reich einen Betrag bis zu 16 Mill. Schilling für das Jahr 1938 ols Beihilfe zur Verfügung gestellt, die zu⸗ sammen mit den im Haushalt des Landes Oesterreich vorgesehe⸗ nen Mitteln zum Einsatz gelangen sollen. Es handelt sich hier um Maßnahmen zur Instandsetzung bzw. Neuerrichtung von Ge⸗ bäuden, zur Eragänzung des lebenden und toten Inventars, die Förderung des Baues von Anschlußwegen der Höfe an das Ver⸗ kehrsnetz, die Bereinigung von Verpflichtungen bei Wald und Weiden usw.
7. Um tüchtigen Erwerbern von heruntergewirtschafteten Höfen die schleunige Wiederinstandsetzung der Betriebe zu er⸗ möglichen, hat das Reich einen Betrag bis zu 7 Mill. Schilling für das Jahr 1938 zur Verfügung gestellt, die zusammen mit den im österreichischen Haushalt vorgesehenen Mitteln auch solche Personen in die Lage versetzen sollen, landwirtschaftliche Betriebe su erwerben, die über das erforderliche Eigenkapital nicht ver⸗
ügen.
8. 21 Mill. Schilling hat das Reich für Maßnahmen auf dem Gebiet der Landeskultur, und zwar für landwirtschaftliche Fluß⸗ und Bachregulierungen, für Wildbachverbauungen, Be⸗ und Ent⸗ wässerungsanlagen sowie landwirtschaftliche Wasserversorgungs⸗ anlagen im Lande Oesterreich bereitgestellt.
9. Das Reich hat sich ferner bereit erklärt, unverzüglich Maß⸗ nahmen zur Entschuldung der österreichischen Landwirtschaft vor⸗ zubereiten. Die Einzelbesprechungen werden unverzüglich durch⸗ geführt. Das Verfahren soll möglichst einfach und schnell wir⸗ kend sein. Für die Zwischenzeit hat die Oesterreichische Regjerung mit Zustimmung der Reichsregierung alle Zwangsversteigerungen landwirtschaftlicher Grundstücke bis zum 30. Juni 1938 aufge⸗ schoben.
10. Um die Absatznot der österreichischen Landwirtschaft zu beheben, hat ferner das Reich vorerst 200 Waggon Aepfel und 60 000 Hektoliter Wein sowie gewisse, im Rahmen der gesamt⸗ deutschen Ernährungswirtschaft allerdings nicht ins Gewicht fallende Mengen an Schlachtrindern, Nutzochsen, Käse, Butter und Pferden erworben.
Insgesamt stellt demnach das Reich für den Wiederaufbau der österreichischen Landwirtschaft zunächst 54 700 000 Schilling, größtenteils in Form von Beihilfen, zur Verfügung. Dabei sind die Beihilfen für den Bau von Gärfutterbehältern, die Mittel für die Förderung des Flachs⸗ und Hanfanbaues sowie vor allem die wirtschaftliche Entlastung nicht gerechnet, die die Preis⸗ senkungsaktion für Düngemittel und die Verbesserung der Absatz⸗ verhältnisse für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit sich bringen.
8 “
zur Fertigstellung dieser Einrichtung ist der Sitz der eren Bürohaus, Berlin NW 7, Schadowstr. 6 —2 7.
7 1 Filmschau.
Gewitter im Mai. In der Reihe der verfilmten Novellen von Ludwig Ganghofer wurde gestern im Ufa⸗Theater Friedrich⸗ straße „Gewitter im Mai“ uraufgeführt. Die Geschichte von dem davongelaufenen Förstersohn Poldi Sonnleitner, seiner Rückkehr als Steuermann ins Heimatdorf, dem Konflikt mit dem Jugend⸗ freund Domini um der schönen Dorle willen und von dessen Ver⸗ zicht, nachdem er den Freund und Rivalen aus Bergnot gerettet, das alles war mit starkem Gefühl öäb und eindrucks⸗ voll gestaltet. Die Klippen, sich ins Sentimentale zu verlieren, wurden unter der Spielleitung von Hans Deppe sicher umschifft. Ausgezeichnete Aufnahmen aus der Bergwelt gaben den äußeren Rahmen. So wurde die Premiere ein shener Erfolg.
Viktor Staal in der tragenden Rolle als Poldi — sparsam in seinen Mitteln — wußte sehr zu gefallen. Hansi Knoteck als Dorle Weber still, innig und überzeugend; sehr beachtlich Ludwig Schmid⸗Wildy als Domini und unglück⸗ licher Bewerber um Dorle. Die humoristische Note brachte Hans Richter als Poldis Genosse von der Seefahrt schmissig in den Film. Auch in der übrigen milieuechten Besetzung war keiner ehl om Plazztz. Rudolf Lantzsch.
Keine Gebühren beim Umtausch von ösfter reichischen Geldsorten in Reichsmarknoten und ⸗münzen. 8
Das Reichsbankdirektorium teilte der Wirtschaftsgruppe Pri⸗ vates Bankgewerbe mit Schreiben vom 26. März 1938 folgendes mit: „Verschiedene Banken sind an uns mit der Anfrage heran⸗ getreten, ob gegen eine 111“ im jen Rahmen beim Umtausch von österreichischen Geldsorten in 48 2 marknoten undt ⸗münzen und umgekehrt Bedenken bestehen. ir bemerken hierzu, daß nach der Verordnung über die Esce ae. der Reichsmarkwährung im Lande Oesterreich vom 17. März 193 die Reichsmark neben dem Schilling gesetzliches Zahlungsmittel im Lande Oesterreich ist, und zwar ist eine Reichsmark gleich einem Schilling fünfzig Groschen. Bei der Umwechslung der Geld⸗ zeichen des ehemaligen Bundesstaates Oesterreich in Reichsmark und umgekehrt handelt es sich demnach nicht mehr um ein Sorten⸗ geschäft, sondern nur noch um den Tausch nebeneignander um⸗ aufender gesetzlicher Zahlungsmittel zu einem im Verordnungs⸗ wege vorgeschriebenen festen Satze. Eine Gebührenberechnung ist danach nicht mehr Hereh Wir erwarten deshalb von den Kreditinstituten, daß sie den Umtausch österreichischer Geldsorten in Reichsmarknoten und ⸗münzen und umgekehrt gebührenfrei
vornehmen.“ 8
Oesterreichs Wirtschaft im Aufschwung. Neueinstellung von Arbeitskräften in den Industriewerken.
Wien, 1. April. Im Zuge der Wiederbelebung der österreichi⸗ schen Wirtschaft, die nach dem Wunsch Hermann Görings als Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan sofort mit allen Mitteln gefördert werden soll, haben die Steyr⸗Werke in den letzten Tagen bereits auf Grund größerer Aufträge aus dem Reich über 800 Mann neu eingestellt. Steyr⸗Werke gehörenden Grazer Puchwerke haben eine Reihe von Aufträgen erhalten. in der Lage, aussichtsreiche Verhandlungen über größere Export⸗ aufträge aufzunehmen.
Im Leobener Industriebezirk hat das Hüttenwerk Donawitz 8
seit dem 15. März bereits 400 Arbeiter neu einstellen können. Zur Zeit wird eine große technische Verbesserung der Betriebs⸗ anlage vorbereitet, und es werden die Pläne für große Betriebs⸗ erweiterungen ausgearbeitet, durch die einige tausend neue Ar⸗ beiter Beschäftigung finden werden.
Sofortmaßnahme auf dem Gebiet des österreichischen Straßenbauwesens.
Auf Grund der Vereinbarungen zwischen dem General⸗ inspektor für das deutsche Straßenwesen, Ingenieur Dr.⸗Ing. Todt, und dem Minister für Handel und Verkehr Dr. Fischböck in Wien wurde der österreichischen Straßenverwaltung ein Betrag
von 15 Mill. Schilling zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag ist
reichischen und deutschen Stellen besprochenen Plan die Straßen in den Fremdenverkehrsgebieten Oesterreichs bis zum Sommer dieses Jahres staubfrei zu machen.
fäcziceden dafür zu verwenden, nach einem zwischen den öster⸗
Schiffsverkehr von der Rheinmündung bis zu den Schwarzmeer⸗Häfen. Beginn der Besprechungen über den Bau eines gewaltigen Donauhafens bei Wien.
Wien, 31. März. In seinem eindrucksvollen Programm für den Aufbau der deutschen Ostmark hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Göring, auch die Planung und Durchführung eines großen Donauhafens in Wien ange⸗ kündigt. Bürgermeister r.⸗Ing. Hermann Neubacher hat nunmehr im Einvernehmen mit dem Handelsminister Dr.
Fischboeck die Stadtbauamtsdirektion bereits mit den Vor⸗
bereitungen für die rasche ,. dieser für die Zukunft Wiens überaus bedeutungsvollen Frage beauftragt.
Die Stellung Wiens im Reiche wird treffend mit der Be⸗ zeichnung „Hamburg des Ostens“ charakterisiert.
schen Reiches nach Osten und Südosten zu werden. Bedeutung der Neuplanung wird erst klar, wenn man die Aus⸗ wirkung 88. Verbindung vom Rhein zur Donau berücksichtigt; denn es wird dadurch eine Wasserstraße geschaffen, die einen Schiffsverkehr von der Rheinmündung bis Wien ermöglicht. Be⸗ kanntlich wird diese Wasserstraße im beschleunigten Tempo als Großschiffahrtsweg ausgebaut. Die entsprechenden Regulie⸗
rungsarbeiten am deutschen Donaustrom zwischen Regensburg und
Wien werden unverzüglich einsetzen.
Andererseits bietet die Donau die von Wien aus
bis zu den Schwarzen⸗Meer⸗Häfen zu verfrachten, eine Gelegen⸗ P. die um so bedeutungsvoller wird, wenn guc der Lauf der onau außerhalb Feutschlonde durchweg für die gleiche Kapazität ausgebaut sein wird. Die des zu planenden werden dementsprechend sehr große sein müͤssen und die Planung wird Vorsorge zu treffen haben, daß das in Betracht kommende Gelände für mindestens ein Jahrhundert ausreicht und somit alle Erweiterungen, die die Zukunft nöti aus ergibt sich, daß es keine Oertlichkeit innerhalb der für die künftigen Aufgaben viel zu eng gezogenen cheutigen zufälligen Grenzen Wiens sein kann. Die Stadt Wien wird ihre Lorsclsge chsten Tagen dem Handelsmi ter zugehen 8
in den aller assen.
Auch die zu dem Kreis der
Außerdem sind die Werke auch jetzt wieder
Wien scheint tatsächlich berufen, das Ausfallstor des Handels des großen Deut⸗ Die ganze
machen kann, zuläßt. Dar⸗
4 38
Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 77 vom 1. April 1938. S. 3.
„Brotgetreide, Mehl und Brot.“
Arbeits⸗ und Schulungstagung für Züchter, Müller und Bäcker, zweiter Tag.
Bei Fortsetzung der am Mittwoch begonnenen Arbeits⸗ und Schulungstagung für Züchter, Müller und Bäcker, die unter dem Motto „Brotgetreide, Mehl und Brot“ steht und von den Reichs⸗ arbeitsgemeinschaften Pflanzenbau und Landwirtschaftliche Ge⸗ werbeforschung veranstaltet wird, sprach am Donnerstag zunächst Professor K. Mohs⸗Berlin über die Einwirkung von Wärme
igkei ie Verbesserung der Backfähigkeit des
Den zweiten Vortrag hielt Dr. Schmidt⸗Berlin
s Thema: „Verarbeitung von Auswuchsroggen“. Bei der Erforschung geeigneter Wege zur Schaffung befriedigender Back⸗ qualitäten aus Auswuchsroggen mußte zunächst festgestellt werden, auf welche Art die Mehle nach ihren Auswuchsschäden
klassifiziert werden können und welche Veränderungen die ein⸗
elnen Faktoren, die die Backfähigkeit eines Roggenmehles be⸗ ingen, erleiden. Aus den daraufhin durchgeführten Serien⸗ backversuchen ergab sich die Erkenntnis, daß für die Hebung der Backfähigkeit auswuchshaltiger Roggenmehle eine hervorragende edeutung der Mehlmischung zukommt. Hierbei wurden die überraschendsten Ergebnisse bei einer Mischung beschädigter Mehle untereinander erzielt. So ergaben zwei oder mehrere Mehle, die für sich allein nicht backfähig waren, bei Mischung einwandfreie Brote. Im übrigen wird die Backfähigkeit durch den Zusatz geringer Mengen von Weizenmehl, Kartoffelstärke, Kartoffel⸗ walzmehl und Milchsäure gehoben.
In seinem Vortrag über den müllerischen Wert von Roggen⸗ sorten gab Dr. G. Brückner, Berlin, das zusammenfassende Ergebnis vergleichender Untersuchungen bei Roggensorten der F. v. Lochow⸗Petkusschen Saatzuchtwirtschaft dahin bekannt, daß vom müllerischen Gesichtspunkt aus ein großes, schweres, glasiges Korn mit hohem Hektolitergewicht bzw. hohem spezifichem e⸗ wicht erwünscht sei. Ein hoher Eiweißgehalt, verbunden mit niedrigem Aschegehalt, sei dagegen wegen der größeren mahltech⸗ nischen Schwierigkeiten, die ein solches Korn der Mehrzahl der Mühlen bereite, nicht erwünscht.
Anschließend behandelte dann Mühleningenieur Hein⸗ Berlin die technischen Fortschrittsprobleme der Müllerei, die sich aus den neuen Typenvorschriften für Roggen⸗ und Weizenmehle ergeben. 6 8
2.
Einweihung der Treibstoffabrik der Ruhröl GmbH.
Am 30. März wurde in Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht das neue Treibstoffwerk der zur Stinnes⸗Gruppe gehörenden Ruhröl GmbH. feierlich einge⸗ weiht, das nach etwas mehr als einjähriger Bauzeit Ende November vergangenen Jahres in Betrieb genommen ist. Der Leiter des Werkes, Dr. Winkler, wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, daß das Werk die erste Treibstoffanlage sei, die im Rahmen des zweiten Vierjahresplanes ihre Produktion aufgenommen habe. Das Werk stelle Benzin, Dieselöl und vornehmlich Heizöl aus Ruhrkohle in wirtschaftlichster Weise her und verbinde erstmals die Erfahrungen des Hochdruckverfahrens der JIG⸗Farbenindustrie mit dem von Generaldirektor Dr. Pott und seinem Mitarbeiter Dr. Broche entwickelten Steinkohlenextraktionsverfahren. Mit der Errichtung des Werkes sei die schon lange erhobene Forderung erfüllt, den Ruhrbergbau stärker als bisher in die Treibstoff⸗ erzeugung einzuziehen. Die nach dreimonatiger Tätigkeit vor⸗ liegenden Ergebnisse hätten gezeigt, daß die Verbindung von JG⸗ Hochdruck⸗ und Extraktionsverfahren einen weiteren entscheiden⸗
den Beitrag zur Lösung der deutschen Treibstofffrage darstelle. Es
sei jetzt erwiesen, daß Pech und andere bisher schwer absetzbare Steinkohlennebenerzeugnisse zu wertvollem Treibstoff verarbeitet werden könnten. Damit werde es in Deutschland in Zukunft kein Pechproblem mehr geben, auch wenn der Pechanfall im Rahmen der gesteigerten Kokserzeugung sich weiter stark erhöhen sollte.
Am Nachmittag wurde die Fagan zunächst mit einem Vor⸗ trag von Bauer Hecht, Berlin, über die Marktordnung auf dem Gebiete der Backhilfsmittel fortgesetzt. Nach den Vorschriften über die Beimischung von Kartoffelstärkemehl und⸗Kartoffelwalz⸗ mehl oder sonstigen Backhilfsmitteln zu Mahlerzeugnissen aus Roggen kam es zunächst darauf an, durch geeignete Maßnahmen dem Bäcker die Möglichkeit zu geben, sich diejenigen Backhilfs⸗ mittel auszusuchen, die der Eigenart der von ihm hergestellten Backware entsprechen. Für die Zulassung der Backhilfsmittel ist die Feststellung der gesundheitlichen und lebensmittelrechtlichen Unbedenklichkeit durch das Reichsgesundheitsamt sowie das Er⸗ gebnis der Prüfung über die backtechnische Eignung durch das Institut für Bäckerei maßgebend. Abgesehen davon, daß durch die ständige Verbesserung der Güte der Backhilfsmittel dem Bäcker allmählich nur wirklich leistungsfähige derartige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, komme es insbesondere darauf an, die Verwendung von Rohstoffen ausländischer Herkunft mehr und mehr durch inländische Erzeugnisse zu ersetzen.
In einem weiteren Vortrag über das Thema: „Brotver⸗ brauch und Brotqualität in Deutschland“ ging Dr. Pelshenke⸗ Berlin von der Feststellung aus, daß im Reichsdurchschnitt der Verbrauch an Roggenbrot stark zurückgegangen, der Verzehr an Mischbrot dagegen in den letzten Jahren erheblich gestiegen sei. Aus der Unerfreulichkeit dieser Entwicklung im Hinblick auf die Sicherung der deutschen Brotgetreideversorgung (mehr Roggen als Weizen) ergebe sich die Forderung, durch Verbrauchslenkung und Verbesserung der Roggenbrotqualität dessen Vormachtstellung in der deutschen Broternährung zu verstärken und zu erhalten.
Vor dem Schlußwort von Prof. Dr. Sessous⸗Gießen folgten noch zwei backtechnische Vorträge von Brotfabrikant
oachim⸗Leipzig über die natürliche Sauerteigführung und von Dr. Lemmerzahl⸗Berlin über Roggenbackfähigkeit. Letzterer wies u. a. darauf hin, daß das Problem der Backfähigkeit des Roggens zwar nicht neu, aber auch längst noch nicht gelöst sei. Die ange⸗ stellten Untersuchungen und Arbeiten hätten ergeben, daß die Be⸗ deutung, die man den Eiweißstoffen für die Backfähigkeit des Roggens entsprechend den beim Weizen gemachten “ beilegte, neuerdings nicht mehr für so groß gehalten werde, daß man dagegen der Stärke, ihren Abbauprodukten und den fermen⸗ tativen Vorgängen größere Beachtung zuwende. Dies trage zweifellos auch den Eigenschaften der Fosss (mehlprodelbte mehr Rechnung und belaste die Arbeiten nicht mehr durch einen Ver⸗ gleich mit den Weizenmehlprodukten.
Auch vom Obmann des Vertrauensrates wurde in einer kurzen Rede darauf verwiesen, daß das neue Werk dazu beitrage, das deutsche Volk wehrhafter und wirtschaftlich unabhängiger vom Ausland zu machen. Der Gauleiter von Westfalen⸗Nord, Reichsstatthalter Dr. Meyer, weihte darauf die neue Betriebs⸗ fahne, und abschließend wies der Führer des Gesamtkonzerns, Hugo Stinnes, darauf hin, daß, nachdem im Jahre 1931 die Zeche ver. Welheim habe stillgelegt werden müssen, jetzt für die im Bereich der Zeche wohnenden Volksgenossen wieder Arbeits⸗ möglichkeiten geschaffen worden seien.
Neue Versuche mit der Steinkohlenschwelung im Nuhrgebiet.
Das Gemeinschaftsunternehmen des Ruhrbergbaues für Schwelung, die Vereinigung zum Studium der Steinkohlen⸗ schwelung, hat sich entschlossen, ein neues Verfahren im Groß⸗ versuch zu erproben, nachdem die Versuche mit zwei anderen Ver⸗ fahren nicht die gewünschten Ergebnisse gezeitigt hatten und des⸗ halb bekanntlich vor einiger Zeit eingestellt worden sind. Es soll jetzt, wieder auf einer Zeche des Hoesch⸗Konzerns, eine Großver⸗ suchsanlage errichtet werden, die bei der Lurgi⸗Gesellschaft bestellt worden ist und nach dem Spülgasverfahren arbeiten wird. Dieses Verfahren hat sich bei der Braunkohlenschwelung bereits gut be⸗ währt und soll nunmehr auf die Steinkohle übertragen werden. Die neue Großversuchsanlage wird eine Tagesleistung von 20 bis 25 t Schwelkoks haben.
Wirtschaft des Auslandes.
Ausweise ausländischer Notenbanken.
Paris, 31. März. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 25. März 1938 (in Klammern Zu⸗ und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 55 807 (unverändert), Auslandsguthaben 39. (Zun. 19), Wechsel und Schatzscheine 12 395 (Zun. 567), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 11 150, Zentralkassen des Volks⸗ bundes —, diskontierte ausl. Handelswechsel 22, zusammen 11 172 (Zun. 571), in Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 418, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 805, zusammen 1223 (Abn. 4), Lombarddarlehen 3627 (Abn. 91), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5575 (unverändert), Vorschüsse an den Staat Artikel 1, 2 und 3 vom 18. Juni 1936 22 084, vom 30. Juli 1937 14 590, zusammen 36 674 (Zun. 1320). Passiva. Notenumlauf 94 815 (Zun. 651), täglich fällige Verbindlichkeiten 24 392 (Zun. 782), davon: Tresorguthaben 37 (Zun. 9), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2181 (Zun. 34), Privatguthaben 22 038 (Zun. 696), Verschiedene 136 (Zun. 43), Deckung des Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 46,81 % (47,38 %).
London, 30. März. (D. N. B.) Wochenausweis der
Bank von England vom 30. März 1938 (in Klammern Zu⸗
und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund
Sterling: Im Umlauf befindliche Noten 485 410 (Zun. 5920), hinterlegte Noten 41 000 (Abn. 5920), andere Regierungssicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 188 170 (unverändert), andere Sicher⸗ heiten der Emissionsabteilung 800 (Abn. 10), Silbermünzen⸗ bestand der Emissionsabteilung 10 (unverändert), Goldmünzen⸗ und Barrenbestand der Emissionsabteilung 326 410 (unverändert), Depositen der Regierung 17 770 (Zun. 2210), andere Depositen: Banken 108 130 (Abn. 1010), Private 37 380 (Zun. 730), Regierungssicherheiten 110 820 (Zun. 5730), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 8700 (Zun. 2060), Wertpapiere 20 220 (Zun. 120), Gold⸗ und Silberbestand der Bankabteilung 830 (Abn. 40). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 25,61 gegen 29,62 %. Clearinghouseumsatz 699 Millionen, gegen die ent⸗ sprechende Woche des Vorjahrs 53 Millionen mehr. 8
Mexikanische Regierung empfiehlt vorläufig Unterlassung von Maschinenkäufen im Ausland.
Mexiko⸗City, 31. März. Angesichts des Absinkens der mexika⸗ nischen Währung hat das Finanzministerium alle Regierungs⸗ stellen darauf hingewiesen, daß Maschinenankäufe im Ausland bis zur Normalisierung der Währungsverhältnisse zweckmäßig zu unter⸗ bleiben haben.
.“ 3 Devisen. 1“ 1.“
Danzig, 31. März. (D. N. B.) Auszahlung London 26,30 G., 26,40 B., Auszahlung Berlin (verkehrsfrei) 212,12 G., 212,96 B., Auszahlung Warschau (verkehrsfrei) 99,80 G., 100,20 B. — Auszahlungen: Amsterdam 293,22 G., 294,38 B., Zürich 121,46 G., 121,94 B. New York 5,2945 G., 5,3155 B., Paris 16,26 G., 16,34 B., Brüssel 89,52 G., 89,88 B., Stockholm 135,58 G., 136,12 B., Kopenhagen 117,42 G., 117,88 B., Oslo 132,19 G., 132,71 B., Mailand 27,75 G., 27,85 B.
Prag, 31. März. (D. N. B.) Amsterdam 15,87 ½, Berlin 11,50, Zürich 657,50, Oslo 715,50, Kopenhagen 635,75, London 142,35, Madrid —,—, Mailand 150,51, New York 28,67 ½, Paris 87,90, Stockholm 734,00, Wien 530,00, Polnische Noten 537,00, Belgrad 65,70, Danzig 542,00, Warschau 541,50.
Budapest, 31. März. (D. N. B.) [Alles in Pengö.] Wien —,—, Berlin 136,20, Zürich 77,95, Belgrad 7,85.
London, 1. April. (D. N. B.) New York 496,37, Paris 162,56, Amsterdam 896,78, Brüssel 29,37 ½, Italien 94,32, Berlin 12,36 ½, Schweiz 21,65 ¼, Spanien 80,00 nom., Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,40, Wien —,—, Istanbul 622,00 B., Warschau 26,34, Buenos Aires Import 16,00 B., Rio de Janeiro 281,00 B.
8 18 8 8 1. 7 8u
3
Paris, 31. März. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.] Deutschland 13,10, London 161,75, New York 32,51, Belgien 549,00, Spanien —,—, Italien 171,55, Schweiz 747,00, Kopen⸗ hagen 725,00, Holland 1804,00, Oslo 808,50, Stockholm 834,50, Prag 114,70, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—,
Paris, 31. März. (D. N. B.) ([Anfangsnotierungen, Frei⸗ 8 Deutschland 13,09, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —, Amerika 32,60, England 161,50, Belgien 552,00, Holland 1800,00, Italien 171,85, Schweiz 747,00, Spanien —,—, Kopen⸗ hagen 724,00, Oslo —,—, Stockholm 834,50, Belgrad —,—, Warschau —,—. 8 Amsterdam, 31. März. (D. N. B.) [Amtlich.] Berlin 72,52, London 8,96 ⅛, New York 1801 ½⁄, Paris 554,00, Brüssel 30,52 ½, Schweiz 41,42, Italien —,—, Madrid —,—, Oslo 45,10, Kopenhagen 40,05, Stockholm 46,25, Prag 631,00.
Zürich, 1. April. (D. N. B.) [11,40 Uhr.] Paris 13,33, London 21,65 ½, New York 436,25, Brüssel 73,71, Mailand 22,96, Madrid —,—, Berlin 175,10, Wien: Noten —,—, Auszahlung —,—, Istanbul 350,00.
Kopenhagen, 31. März. (D. N. B.) London 22,40, New York 452,25, Berlin 181,30, Paris 14,00, Antwerpen 76,35, Zürich 103,70, Rom 24,00, Amsterdam 250,30, Stockholm 115,60. 2” 112,70, Helsingfors 9,97, Prag 15,90, Wien —,—, Warschau
7
Warschau —,—.
(Sortsetzung des Handelsteils auf der vierten Seite.)
“
Aktien ruhig, aber freundlich, Renten eher gefragt.
gu Beginn des heutigen Börsenverkehrs erreichten die Um⸗ sätze in den meisten Papieren des Aktienmarktes kaum die gestrige Höhe. Das mag an der am heutigen Monatsersten vielfach noch nicht erfolgten Erneuerung der Limite liegen, doch tritt daneben immer stärker eine zunehmende Materialknappheit in Erscheinung, zumal Kaufneigung überwiegt. Obwohl die Zinsgutschriften der Banken erst zum Teil erfolgt sind, ist über die dabei anfallenden Mittel doch schon weitgehend verfügt worden, was bei dem fehlenden Angebot eine Befriedigung des vorhandenen Bedarfs immer schwieriger macht. Charakteristisch ist dafür die Bewegung von Wasserwerk Gelsenkirchen, die bereits gestern einen namhaften Kursgewinn erzielten und diesen heute bei kleinstem Bedarf um 4 ¼ % erhöhten. Im allgemeinen waren aber kaum größere Kurs veränderungen zu verzeichnen.
Am Montanmarkt konnte überhaupt nur etwa die Hälfte der notierten Papiere einen Anfangskurs erhalten. Verein. Stahl⸗ werke stiegen unter Berücksichtigung des Dividendenabschlags um ¼ %, Rheinstahl gaben ½, Harpener % % her. Von den ins⸗ gesamt acht variablen Braunkohlenwerten wurden nur drei an⸗ geschrieben, von denen wiederum nur Dtsch. Erdöl eine Verände⸗ rung (+ ¼) aufzuweisen hatten. In der chemischen Gruppe holten Farben einen Anfangsverlust von ⅛¼ % sogleich wieder auf. Bei den Elektro⸗ und Versorgungswerten hatten Gesfürel mit + % und Thür. Gas mit — ℳ%¾ % die größten Verände⸗ rungen aufzuweisen. Am Markt der Maschinenbauaktien ver⸗ ließen Rheinmetall⸗Borsig heute erstmals den seit Tagen be⸗ haupteten Kurs von 142 und stiegen bei einem Gesamtumsatz von zunächst rd. 300 000 RMN um 1 %. Sonst fielen noch Conti Gummi mit — N, Felten und Allgem. Licht u. Kraft mit je — 1 und Metallgesellschaft mit — 1 ⅛ % als nennenswert ver⸗ ändert auf.
Im Verlauf traten am Aktienmarkt keine größeren Ab⸗ weichungen gegen die Anfangsnotiz ein. Rheinebraun wurden erst im Verlauf, und zwar 2 %, niedriger angeschrieben. Dort⸗ munder Union, bei denen heute der Dividenden⸗ und der Anleihe⸗ stock⸗Abschlag, zusammen 16,56, abgehen, stellten sich ca. 2 ½ % höher. Rheinmetall⸗Bosig zogen bis 143 ¾ an, doch ließen die Umsätze beträchtlich nach. Kleines Kaufinteresse entwickelte sich für Hotelbetrieb.
Die Börse schloß freundlich. Rheinmetall⸗Borsig stiegen bis auf 143 %¾, Schultheiß überschritten den um höheren Anfangs⸗ kurs bis zum Schluß um insgesamt 1 % %. Ilse Bergbau wurden per Kasse 2 ¼ % niedriger festgesetzt, während EW Schlesien, eben⸗ falls per Kasse, 1 % % gewannen.
Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Industrie⸗ papiere erschienen Berliner Holz⸗Kontor, für die auf Grund des günstigen Jahresabschlusses und der angekündigten Dividenden⸗ erhöhung äußerst rege Nachfrage besteht, zunächst mit Plus⸗Plus⸗ Vorzeichen auf der Tafel. Schließlich wurden sie, nachdem bereits gestern ein Kurs von 137 ¼ erzielt wurde, erneut 6 ½ % höher bewertet, wobei Zuteilung erfolgte. Schwächer lagen Union Che⸗ mische gegen letzte Notiz um 5 %. Von Bankaktien fielen nur Dresdner Bk. mit + *% %, Dtsch.⸗Ueberseebk. mit — 3 ¾ und Vereinsbk. Hamburg mit — 1 % auf. Hyp.⸗Banken gaben eher nach, so u. a. Hamburger Hyp. um 1% und Meininger Hyp. um 1 %. Bei den Kolonialpapieren befestigten sich Schantung um 3 %, während Otavi 25 Pfg. einbüßten.
Am variablen Rentenmarkt wurde die Altbesitzanleihe mit 132 % unverändert, die Umschuldungsanleihe mit 96,30 um 5 Pfg. niedriger festgesetzt.
Am Kassarentenmarkt wurde in Hyp.⸗Pfandbriefen bei leb⸗ hafterer Nachfrage verstärkt. Repartierungen vorgenommen. Liq.⸗Pf.⸗Briefe lagen erneut eher freundlicher. Größere Verände⸗ rungen traten jedoch nicht ein. Von Provinzanleihen wurden 28/29er Holstein sowie Sachsen ½ bzw. 4¼ % höher bewertet und erreichten damit den Paristand. Reichsanleihen waren weiter gefragt. In Länderanleihen gaben Meckl.⸗Schwerin von 1929 um ½ % nach. 1939er und 1940er Reichspostschätze stiegen um 0,12 bzw. 0,10 RM. Von Industrieobl. gewannen Farbenbonds N, Luwd. Loewe und Leopoldgrube je ½. %. Mont Cenis gewannen 0,32 ¼.
Am Geldmarkt ermäßigte sich Blanko⸗Tagesgeld auf 3 1% bis 3 % .
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde der Dollar mit unv. 2,493, das Pfund mit 12,38 (12,385), der Gulden mit 138,04 (138,06), der Franc mit 7,65 (7,66) und der Franken mit 57,16 (57,18) festgesett. “
Reichsbankpräsident Dr. Schacht in Brüssel 1 eingetroffen.
Bröüssel, 31. März. Reichsbankpräsident Dr. Schacht traf am Donnerstagmittag auf dem Brüsseler Nordbahnhof ein, um dem Gouverneur der Belgischen Nationalbank, Janssen, einen zweitägigen Gegenbesuch privater Natur abzustatten. Janssen war zum Empfang auf dem Bahnhof erschienen, ebenso der deutsche Gesandte Freiherr von Richthofen mit Mitgliedern der deutschen Gesandtschaft sowie der Landesgruppenleiter der NSDAP. Schulze7.
Nach der Ankunft begab sich Dr. Schacht in die National⸗ bank, wo zu seinen Ehren ein Empfang veranstaltet wurde. Daran nahmen neben Dr. Schacht und Janssen der belgische Finanzminister Soudan, der Gouverneur der Société Géns⸗ rale, Galopin, der Generalsekretär des Außenministerium van Langenhove und der Direktor der Handelsabteilung des Außenministeriums Suetens teil.
—
eues Handelsabkommen mit Ecuador.
Das bisherige Handelsabkommen mit Ecuador läuft a⸗ 31. März ab. Es ist daher zwischen dem Deutschen Gesandten i Quito und der Ecuadorianischen Regierung am 29. März ein neues Handelsabkommen abgeschlossen worden, so daß für den Handelsverkehr zwischen den beiden Ländern auch weiterhin der Grundsatz der Meistbegünstigung in Geltung bleibt.
Zreg⸗Sitzung in Luxemburg. Langfriftige Verbandserneuerung bevorstehend.
Luxemburg, 31. März. Der Verwaltungsausschuß der Inter⸗ nationalen Rohstahl⸗Exportgemeinschaft befaßte sich in der am 31. März in Luxemburg abgehaltenen Sitzung namentlich mit der Fraße der Erneuerung der Eisenverbände. Während der Verhandlungen trat seitens aller Beteiligten lebhaftes und ein⸗ stimmiges Interesse für eine dauernde Erneuerung der Verbände an Stelle einer zeitlich begrenzten Erneuerung zutage, woraus geschlossen werden kann, daß ein günstiges Ergebnis der Ver⸗ handlungen bevorsteht. Die nächste Sitzung des Verwaltungs⸗ ausschusses ist die Woche nach Ost ussicht genommen.