1938 / 117 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 May 1938 18:00:01 GMT) scan diff

¹ 8

wachungsstelle für unedle Metalle vom 24.

Aluminium, nicht legiert (Klasse IA)...

Rotgußlegierungen (Klasse IX B)5. . Bronzelegierungen (Klasse IX ChS Neusilberlegierungen (Klasse X D)))

öffentlichung Pezemüchen

„öF 5

.2.

Bekanntmachung KP 522

der üÜüberwachungsstelle für unedle Metalle vom 20. Mai 1938,

betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der Üüber⸗ Juti 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle, (Deutscher Reichsanzeiger

Nr. 171 vom 25. Juli 1935) werden die folgenden Kurspreise

estgesetzt: Aluminium (Klassengruppe 1) RM 133,— bis 137,—

Aluminiumlegierungen (Klasse 1B)) 58,— 61,—

Blei (Klassengruppe UI) Blei, nicht legiert (Klasse I ah NM 16,— bis 18,— Hartblei (Antimonblei) (Klasse II B)) 18,50 20,50

Kupfer (Klassengruppe VIII)

Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII a‚aAn RM. 49,75 bis 52,25

Kupferlegierungen (Klassengruppe 1X) Messinglegierungen (Klasse X Aahn. NM 35,75 bis 38,25 49,— 51,50 71,50 74,50 48,25 50,75

Nickel (Klassen gruppe XIII) nicht legiert (Klasse XIII A.). RM 236,— bis 246,—

Zink (Klassengruppe XIX)

Feinzink (Klasse XIX A). RM 18,50 bis 20,50 Kohzink (Klasse XIX Ch).

14,50 16,50

Zinn (Klassengruppe XX) Zinn, nicht legiert (Klasse x ad. RM 199,— bis 209,— Banka⸗Zinn in Blöcken.. 211,— 221,— Mischzinn (Klasse XX B)). je 100 kg Sn⸗Inhalt RM 16,00 bis 18,00 je 100 kg Rest⸗Inhalt .NM 199,— bis 209,— je 100 kg Su⸗Inhalt RM 16,00 bis 18,00 e 100 kg Rest⸗Inhalt. 2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ eichsanzeiger in Kraft. Gleich⸗ ekanntmachungen KP 539 bis KP 541 außer

16“

zeitig treten die Kraft.

Berlin, den 20. Mai 1938. b Deg Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

Beranntmachung. . Die am 20. Mai 1938 ausgegebene Nummer 80 des

Reiicchsgesetzblatts, Teil I, enthält:

Verordnung zur Durchführung des Erlasses des Führers und Reichskanzlers über die Wiedergutmachung der im Kampf für die natäonalsozialistische Erhebung Oesterreichs erlittenen Dienst⸗ stvafen und sonstigen Maßregelungen. Vom 18. Mai 1938.

Verordnung über die Einführung der Straßenverkehrs⸗

DOrdnung im Lande Oesterreich. Vom 18. Mai 1938.

Umfang: ½¼ Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen⸗ dungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckkonio; Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 21. Mai 1938. Reeeichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

Nichtamtliches.

819 n. Deutsches Reich.

MNummer 21 des aministerial⸗Blatts des Reichs⸗ und Preußi⸗ schen Ministeriums des Innern vom 18. Mai 1938 hat folgenden Inhalt: Allgem. Verwalt. Ausbild.⸗ u. Prüf.⸗Ordn. v. 21. 3. 38, f. d. Anw. d. gehob. mittl. Archivdienstes bei d. Preuß. Staatsarchiven. RdErl. 9. 5. 38, Bezeichn. d. Ministerien. Oeffentl. Zustellungen in Dienststrasverfahren. Kommunal⸗ verbände. RdErl. 22. 4. 38, Ausgleichszuschlag bei Lebendvieh u. Ausgleichsabgabe auf frisches Fleisch. RdErl. 9. 5. 38, Bürgersteuer. RdErl. 10. 5. 38, Kirchensteuer 1938. RdErl. 12. 5. 38, Verwert. v. Schuldverschreib. aus d. Umschuldg. v. Staatssteuerrückständen. RdErl. 12. 5. 38, Bereinig. d. Neu⸗ besitzanleihen d. Gemeinden (GV.). Gemeindebestand⸗ u. Orts⸗ namen⸗Aenderungen. Wohlfahrtspflege u. Jugend⸗ wohlfahrt. 1 . unterstützten in d. Landwirtschaft. Polizeiverwaltung. RdErl. 11. 5. 38, Gewähr. v. Straffreiheit. RdErl. 11. 5. 38, KdF.⸗Schießsportveranstalt. mit Kleinkaliberbüchsen „Büscher

Sportmodell Kraft⸗durch⸗Freude“, Kaliber 4 mm. RdErl. 9. 5. 1938, Treudienst⸗Ehrenzeichen u. Pol.⸗Dienstauszeichn. in d. Ordn.⸗ Pol. RdErl. 11. 5. 38, Waffenges. RdErl. 12. 5. 38, Sonder⸗ url. z. Teilnahme an d. Reichskolonialtagung. RdErl. 13. 5. 38, Gebührenablös. f. Briefsendungen. RdErl. 9. 5. 38, Laufbahn d. Krim.⸗Assist.⸗Anw. d. Krim.⸗Pol. RdErl. 9. 5. 38, Besetz. v. Stellen im Verw.⸗Dienst d. Geh. Staatspol. RdErl. 12. 5. 38, Offz.⸗Ersatz d. SchP. (außer Wasserschutzpol.). RdErl. 12. 5. 38, Unterstützungen im Geschäftsbereich d. RFhuChd DtPol. im RMdJ. RdErl. 12. 5. 38, Pol.⸗Hundführer bei d. staatl. SchP. RdErl. 13. 5. 38, Wirtschaftl. Betreuung d. nach Oesterreich abgeordn. Angeh. d. Ordn.⸗ Pol. Zu besetzende Gend.⸗Oberm.⸗ Stellen. RdErl. 10. 5. 38, Krim.⸗Bez.⸗Sekr.⸗Lehrg. f. staatl. Krim.⸗Beamte. RdErl. 12. 5. 38, Dt. Pol.⸗Fünfkampfmeistersch. in Wuppertal. RdErl. 13. 5. 38, Pol.⸗Deckbl. f. d. HDv. 256 Reinig.⸗Gerät 34. RdErl. 13. 5. 38, Ausbild. v. Wachtm. (SB.) d. Ordn.⸗Pol. f. d. Offz.⸗Laufbahn. RdErl. 9. 5. 38, Wald⸗ brandgefahr. RdErl. 10. 5. 38, Aerztl. Untersuch. d. Luftschutz⸗ dienstpflichtigen. RdErl. 11. 5. 38, Schriftwechsel in Unfall⸗ sachen auf d. Gebiete d. Luftschutzes. Volksgesundheit. RdErl. 11. 5. 38, Besichtig. v. Behandl.⸗Stationen d. SA. Uebertragb. Krankh. d. 16. Woche. Veterinärwesen. RdErl. g. 5. 38, Ueberwach. d. Schlachtbeschränk. durch Fleisch⸗ beschautierärzte u. Fleischbeschauer. RdErl. 11. 5. 38, Fleisch⸗ waren aus Besterreich. RdErl. 13. 5. 38, Pauschbeträge . sächl. Verw.⸗Ausgaben d. beamteten Tierärzte in Vertret.⸗Fällen. RdErl. 13. 5. 38, Mitteil. üb. d. mit Maul⸗ u. Klauenseuche 1“ verseucht. Reichsteile. Verschiedenes. Handschriftl. Be⸗ richtig. Neuerscheinungen. Stellenausschrei⸗ bungen v. Gemeindebeamten. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauerstr. 44. Vierteljährlich 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig bedruckt) und 2,30 RM für Ausgabe B (einseitig bedruckt). 3

Nunmehr auch Zahlungen mit Poftscheck nach

dErl. 12. 5. 38, Arbeitseinsatz v. Wohlfahrts-⸗

Postscheckdienst mit dem Lande Oesterreich.

und von Oesterreich.

Vom 23. Mai an werden die Postschecke des bisherigen inner⸗ deutschen Postscheckdienstes auch von den Postämtern im Lande Oesterreich ausgezahlt, umgekehrt von den Postämtern im alten Pei het eenhsanen im alten Reichsgebiet können jetzt also mit Postscheck unmittelbar an Empfänger im Lande Oesterreich Bar⸗ zahlungen leisten. Die Aufträge haben in beiden Richtungen auf Reichsmark zu lauten. Soweit für den Zahlungsverkehr na dem Lande Oesterreich noch devisenrechtliche Beschränkungen be tehen, bleiben sie auch weiterhin maßgebend. 8 8

Die Möglichkeit, mit Postüberweisung Beträge von Konten bei den Postscheckämtern im alten Reichsgebiet auf Scheckkonten beim a6ßö“ bargeldlos und gebührenfrei zu überweisen oder Bareinzahlungen äuf Scheckkonten des Postspar⸗ kassenamts Wien an den ostschaltern mit Zahlkarte vorzunehmen, besteht bekanntlich schon seit einiger Zeit. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß seit dem 16. Mai auch die deutschen Postreiseschecke bei allen Postämtern im Lande Oesterreich eingelöst werden.

sesgbeket die Postschecke des Postsparkassenamts Wien. Die

Erhöhung der Gewichtsgrenze für Briefe nach Danzig und Luxemburg.

Die neue Gewichtsstufe für Briefe 500 bis 1000 g gilt von sofort an auch für Briefe aus dem Altreich vachener Freien Stadt Danzig und nach Luxemburg. Das Briefpäckchen nach der Freien Stab Danzig fällt weg. . . . . 8. :

Schiffsbrieftelegramme.

Vom 1. Juni an werden Schiffsbrieftelegramme in Richtung nach See, die bisher nur an Empfänger auf deutschen Schiffen zugelassen waren, auch an Empfänger auf Danziger Schiffen übermittelt. Sie können über die Küstenfunkstellen Norddeich Radio, Elbe —Weser Radio, Rügen Radio und Danzig Radio sowohl in Deutschland als auch im Gebiet der Freien Stadt Danzig aufgegeben werden. Auskunft geben die Post⸗ und Telegraphenämter.

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Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater in der Zeit vom 22. bis 30. Mai.

1.“ Staatsoper. Sonntag, den 22. Mai. Tannhäuser. Mustkaäl. Leitung: Schüler. Beginn: 19 ½ Uhr. Montag, den 23. Mai. Die Zauberflöte. Musikal. Leitung:

Freitag, den 27. Mai. In der Neuinszenierung:

Dienstag, den 24. Mai. Madame Butterfly. Leitung: Jäger. Beginn: 20 Uhr. 3 Mittwoch, den 25. Mai. Gastspiel Dusolina Giannini: Carmen. Beginn: 19 ¼ Uhr. Donnerstag, den 26. Mai.

In der Neuinftenierung: Manon. Musikal. Leitung: Elmendorff. 0 Üh

Beginn: 2 t. Fidelio. Musikal. Leitung: Abendroth a. G. Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 28. Mai. Aida. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 19 ½ Uhr. Sonntag, den 29. Mai. Schneider Wibb el. Musikal. Leitung: Schüler. Beginn: 19 4 Uhr. Montag, den 30. Mai. Ingwelde. Beginn: 20 Uhr. u“

Staatliches Schauspielhaus.

eitung: He

8

Sonntag, den 22. Mai. Vorstellungsänderung. Was ihr

wollt. Beginn: 20 Uhr. 1

Montag, den 23. Mai. Der Sturz des Ministers. Be⸗ ginn: 20 Uhr.

Dienstag, den 24. Mai. Neu einstudiert: Peer Gynt. Be⸗ ginn: 20 fUhr.

Mittwoch, den 25. Mai. Was ihr wollt. Beginn: 20 Uhr.

Donnerstag. den 26. Mai. Der Siebenjährige Krieg. 8

Beginn: 20 Uhr. Freitag, den 27. Mai. Peer Gynt. Beginn: 20. Uhr.

Sonnabend, den 28. Mai. Was ihr wollt. Beginn: 20 Uhr.

Sonntag, den 29. Mai. Peer Gynt. Beginn: 20 Uhr. Montag, den 30. Mai. Was ihr wollt. Beginn: 20 Uhr.

.

8 9 8

Staatstheater Kleines Haus:

Sonntag, den 22. Mai. Das kleine Hofkonzert. 20 Uhr. 1 1

Montag, den 23. Mai. Das kleine Hofkonzert. Beginn: 20 Uhr.

Dienstag, den 24. Mai. Marguerite durch Drei. Beginn: 20 Uhr.

Mittwoch, den 25. Mai. Das kleine Hofkonzert. Beginn: 20 Uhr.

Donnerstag, den 26. Mai. Marguerite durch Dre i. Be⸗ ginn: 20 Uhr. -

Freitag, den 27. Mai. Marguerite durch Drei. Beginn: 20 Uhr.

dethee den⸗ 28. Mai. Das kleine Hofkonzert. Beginn: 20 Uhr.

Sonntag, den 29. Mai. Marguerite durch Drei. Beginn: 20 Uhr.

Montag, den 30. Mai. Der Raub der Sabinerinnen. Be⸗

.

Beginn:

Beginn: 20 Uhr.

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gen b

Die deutsche Wirtschaft hat nach kurzer und wenig aus⸗ geprägter Winterpause in den letzten Monaten ihren Auf⸗ schwung erneut fortgeseßt Bereits im Februar begann die Früh⸗ jahrsbelebung der Beschäftigung. Bis Ende März u] zwei Drittel der im Winter Entlassenen wieder Arbeit gefunden; die jahreszeitliche Belebung ist, wie das Institut für Konjunktur⸗ forschung in seinem Halbjahresbericht über die Wirtschaftslage des In⸗ und Auslandes im Frühjahr 1938 feststellt, in diesem Jahre so stark, daß schon Ende April der Höchststand des ver⸗ gangenen Jahres überschritten war. Die gewerbliche Güter⸗ erzeugung lag im Februar um 11,4 % über Vorjahrsstand; die Produktionszunahme hat sich, wie die Berichte verschiedener Wirt⸗ schaftszweige zeigen, bis in die jüngste Zeit hinein fortgesetzt. Getragen wird diese Entwicklung wie bisher hauptsächlich von der Investitionstätigkeit. Der Mehrabsatz der Maschinenindustrie im ersten Vierteljahr 1938 darf gegenüber der gleichen Zeit im Vor⸗ jahr auf 10 % veranschlagt werden. Die Herstellung von Kraft⸗ fahrzeugen, die schon im Herbst 1937 einen stärkeren⸗ Aufstieg zu verzeichnen hatte, liegt in den ersten Monaten des laufenden Jahres wieder über Vorjahrshöhe. Auch der Schiffbau hat weitere Fortschritte gemacht; von den 7ge. Werften sind im ersten Vierteljahr 1938 122 000 BRT vom Stapel gelaufen geßen⸗ über 98 400 BT in der gleichen Zeit 1937. Ungewöhnlich früh setzte in diesem Frühjahr die Bautätigkeit ein. Schon in den Winter⸗ monaten hatte die Bauwirtschaft ihre Arbeiten nur in sehr

eringem Umfange eingeschränkt. Seit Anfang April ist dieser irtschaftszweig wieder voll beschäftigt. Die lebhafte Investi⸗ tionstätigkeit icgelk sich in zunehmenden Inlandsumsätzen wichtiger Grundstoffindustrien wider. Dex reine Inlandsvexbrauch an Ecgen hat sich von 3,9 Mill. i im ersten Vierteljahr 1937 auf 5,1 Mill. t in den Monaten Januar bis März 1938 erhöht. Auch die Industrie der Nichteisenmetalle berichtet über ein weiter steigendes Inlandsgeschäft. Die Beschäftigung der Baustoff⸗ industrie lag im März 1938 um 7 % über dem Vorjahr.

In der Rohstoffversorgung traten in der letzten Zeit gewisse Erleichterungen ein. Einmal heginnt die inländische Rohstoff⸗ produktion allmählich stärker anzulaufen⸗ So hat sich die Förde⸗ rung des deutschen Eisenerzbergbaus von 735 000 t im September 1937 auf 919 000 t im März ,1938 also um ein Viertel er⸗ vüt Bei den Nichteisenmetallen ist infolge der Maßnahmen des

ierjahresplans die inländische Bergwerksproduktion kräftig. ge⸗ tiegen; sie hat auf den masten Gebieten den Höhepunkt des Auf⸗ ee 1927/29 überschkitten. Der Anteil der aus inländischen Rohstoffen erzeugten Mineralöle am Verbrauch, der mit der Motorisierung dauernd/ stark steigt, hat 1937 etwa 36 % erreicht. Von den für Vergasesrmotoren verbrauchten Kraftstoffen wird rd. die Hälfte aus inländischer Rohstofferzeugung gedeckt. Unter den für die Verbrauchsgüterindustrie bestimmten Rohstoffen ist vor allem die Erz -ügung der industriell erzeugten Textilroh⸗ stoffe stark gstiegen. Allein an Zellwolle wurden 1937 102 000 t herg tellt; für 1938 ist mit 150 000 t zu rechnen. Auch der Ausbau der deutschen Flachs⸗, Hanf⸗ und Wollproduklion chreitet fort, Nach Berechnungen des Instituts für Konjunktur⸗ orschung hat der Anteil der inländischen Erzeugung an der Ge⸗ amtversorzung mit Textilrohstoffen (ohne Regenerate) 1937 be⸗ reits 22 % erreicht; 1933 hatte der entsprechende Prozentsatz nur 5,5 % hetragen. Nimmt man nur die der Bekleidung dienenden Rohstoffe (einschließlich der wiederverwandten Altmaterialien), so wurden 1937 schon 38 % des Inlandsbedarfs aus einheimischer

Erzeugung gedeckt. In den letzten Monaten haben aber auch Ver⸗

8

Anhaltender Aufschwung

„Ronjunktur“⸗Rückgang im Ausland. 8

ginn: 20 Uhr.

änderungen im Außenhandel die Spannungen in der Nesfstag versorgung vermindert. Im Zusammenhang mit den he tiges Konjunkturrückschlägen in wichtigen Abnehmerländern hat ich die Ausfuhr einiger Grundstoffindustrien nicht unbeträchtlich ver⸗ mindert, sodaß dem Inland größere Rohstoonecgen verblieben. Trotz dieser Exportausfälle bei einzelnen Rohstof industrien hat sich doch die gesamte Ausfuhr weiter steigern lassen. Im Gesamt⸗ ergebnis des ersten Vierteljahres wurden für 1360 Mill. RM. deutsche Waren, d. s. 5,8 % mehr als im Vorjahr, exportiert, ob⸗ gleich sich die Auslandskonkurrenz sehr verschärft hat.

Der weitgehenden Ausnutzung des vorhandenen Produktions⸗ apparates trägt die Kreditpolitik durch Anderung der Finanzie⸗ rungsmethoden Rechnung. Von der Vorfinanzierung durch LEE wird nunmehr Abstand genommen; die benötigten Mittel werden, soweit sie nicht aus Steuern fließen, durch Be⸗ gebung von Reichsanleihen und unverzinslichen Schatzanweisun⸗ gen aufgebracht. Unverzinsliche Schatzanweisungen wiederum sollen nur in einem Ausmaß begeben werden, das bei Fälligkeit ohne weiteres konsolidiert werden kann; somit ist sichergestellt, daß die Investitionstätigkeit letzten Endes nur aus der Steuer⸗ kraft und der Sparkapitalbildung finanziert wird. Der deutschen Volkswirtschaft dürften im Jahre 1937 über den Emissionsmarkt insgesamt für rund 4 Milliarden RM. neugebildetes eldkapital zur Verfügung gestellt worden sein e 3,7 Milliarden RM. im Jahre 1936. Die Geldkapitalbildung in Form von Spar⸗ einlagen bei Kreditinstituten und als Vermögenszuwachs bei Ver⸗ sicherungsträgern hat sich in der gleichen Zeit von 2,2 Milliarden Reichsmark auf 3,3 Milliarden RNM erhöht. Die Ent⸗ wicklung im Jahre 1938 verläuft weiter sehr günstig. Bei den Sparkassen betrugen die Einzahlungsüberschüsse im ersten Vierteljahr 1938 zusammen 455 Mill. RM gegen 246 Mill. RMN im Vorjahr. Gleichzeitig ist der Verbrauch auf fast allen Gebieten weiter Pütiegen⸗ so haben die Umsätze des Einzelhandels gegenüber dem 2 orjahr um 6,5 zugenommen; der Mengenabsatz ist bereits höher als im Jahre 1929. Da die Verbrauchsgütererzeugung weiter aufwärts gerichtet ist, bleibt die Versorgung der Bevölkerung mit inzustrjelbe Fertigwaren im ganzen gesichert. In der Landwirtschaft sind die Aussichten für die heranreifende Ernte zur Zeit günstig; selbst bei verspätetem Erntebeginn ist die Bereitstellung der notwendigen Brotgetreidemengen für die menschliche Ernährung durch die ver⸗ schiedenen Maßnahmen auf dem Gebiete der Getreidewirtschaft. (Verfütterungsverbot, Ablieferungspflicht usw.) gewährleistet. Das gleiche gilt für die Fleischversorgung: Die Lücke, die im Schweinefleischangebot im Herbst 1938 erwartet werden muß, kann durch Mehranfall an Rind⸗ und Schaffleisch, durch Kühlhausvorräte, Seefische und andere Eiweißquellen überbrückt werden.

* 4* 1 4**

Während sich in Deutschland der Aufschwung mit unver⸗ minderter Kraft fortgesetzt hat, sind im Ausland mehr und mehr Rückgangserscheinungen festzustellen. Noch vor einem halben Jahr hatten sich die Symptome des neuen Rückschlags im wesent⸗ lichen auf die Efsektenmärkte und die Warenpreise beschränkt. Seitdem ist jedoch auch die Güterwirtschaft immer mehr vom Niedergang erfaßt worden. In den 8s Industrieländern sind Produktion und Beschäftigung süm erstenmal seit mehreren Jahren stärker gesunken. Zu den bloßen Reaktionserscheinungen der lagerreagiblen Industrien, die durch den Sturz der Rohstoff⸗

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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 117 vom 21. Mai 1938. S. 3.

preise und die dadurch bedingte Zurückhaltung in der Lager⸗ politik natürlich besonders sümher getroffen wurden, hat sich da⸗ bei vielfach ein merklicher Rückgang der vseteör und eine fühl⸗ bare Abschwächung der Investitionstätigkeit gesellt. Teilweise sind

auch bereits Einkommen und Verbrauch stärker in Mitleidenschaft

gezogen worden. Durch die anhaltende Baisse der Rohstoffpreise und den Rückgang des Einfuhrbedarfs der Industrieländer wird aber allmählich auch die bisher noch gute Konjunktur der Roh⸗ stoffländer untergraben. In vielen Agrargebieten hat sich die Zahlungsbilanz erneut verschlechtert; teilweise mußte sogar die Devisenzwangswirtschaft, die in der Zeit der Hausse hier und da bereits hatte »gelockert werden können, abermals verschärft wer⸗ den, obwohl die verringerte Kaufkraft der Rohstoffländer ihre Einfuhr schon von selbst wieder sinken läßt. Der Welthandel, der schon im vierten Vierteljahr 1937 konjunkturell um mehr als 5 % gesunken war, ist unter dem Einfluß dieser Entwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres eher noch stärker ge⸗ schrumpft; auf Grund der Außenhandelsentwicklung in den zehn bedeutendsten Ländern dürfte es kaum zu hoch gegriffen sein, wenn man annimmt, daß er nach Ausschaltung des vom vierten zum ersten Vierteljahr üblichen Saisonrückgangs mengenmäßig um 6 und, wertmäßig sogar um 7 % abgenommen hat.

Den Hauptherd des internationalen Konjunkturniedergangs bildeten wie bisher die Vereinigten Staaten von Amerika. Aber auch, in anderen Ländern hat der Rückschlag nunmehr die Güter⸗ wirtschaft So gehen namentlich in Großbritannien Pro⸗ duktion und Beschäftigung seit dem Herbst vorigen Jahres ein⸗ deutig zurück. Auch in Schweden, Norwegen und Finnland hat sich die Wirtschaftstätigkeit im Verlauf des letzten Halbjahres etwas abgeschwächt. In allen drei Ländern sind „Krisenbereit⸗ [ha sce c9. ausgearbeitet und z. T. bereits Reservefonds ge⸗ schaffen worden, um einer stärkeren Verschlechterung der Kon⸗ junktur entgegenzutreten. Auch in der Tschechoflowatei ist die Industrieproduktion seit dem letzten Herbst Fetherleg. neuerdings hat sich der Rückgang sogar erheblich beschleunigt. Besonders betroffen sind dabei die stark ausfuhrabhängigen Verbrauchsgüterindustvien der sudetendeutschen Grenzgebiete, in denen sich ohnehin bisher kaum eine Erholung angebahnt hatte. Unter den kleineren westeuropäischen Industrie⸗ ländern hat sich die Lage in Belgien weiter zugespitzt. Holland und die Schweiz erfreuen sich dagegen nach wie vor einer ver⸗ hältnismäßig guten Konjunktur. Eine gewisse Sonderstellung im Rahmen der internationalen Konjunkturentwicklung nehmen Frankreich, Italien und Japan ein. Frankreichs Bemühungen um Überwindung seiner nun schon fast chronischen Finanz⸗ und

Die Einfuhr Deutschlands betrug im 1. Vierteljahr 1938 1,4 Mrd. RM. Sie war damit um 83 Mrd. RM 28,0 % größer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Am größten war die Zunahme der Einfuhr aus den Ueberseegebieten; sie belief sich auf 185,1 Mill. RM oder fast 42 %, während die Einfuhr aus Europa ¹) nur um 120,2 Mill. RM ober 18,6 % stieg. Der Anteil der Einfuhr aus Uebersee an der Gesamteinfuhr stieg gegenüber der entsprechenden Vorjahrszeit von 40,4 auf 44,8 %, ohne aller⸗ dings damit den Anteil des 1. Vierteljahrs 1928 (fast 50 %) wieder

3 erreicht zu haben.

2

Anteil der I“ 268 deutschen Einfuhr 8 Januar / März Erdteile Europa.. Uebersee. Afrikla .. Aste. Amerika. . Australien.. Nicht ermittelte

8 Länder..

An der Zunahme der Einfuhr aus den europäischen Gebieten

gegenüber dem 1. Vierteljahr 1937 waren vor allem Schweden,

die Tschechosflowakei, die Niederlande und’ Belgien⸗Luxemburg beteiligt. Schweden lieferte in größerem Umfange Eisenerze und Kupfer, die Tschechoslowakei Weizen, Müllereierzeugnisse sowie Bau⸗ und Nutzholz. Aus den Niederlanden wurden mehr Eier, Zi⸗ technische Fette und Oele sowie Zinn eingeführt, und aus Belgien⸗Luxemburg nahm vor allem die Einfuhr von Stab⸗ und Formeisen, Eisenerzen, Kupfer und Leder zu. In Südosteuropa waren es neben der Tschechoslowakei insbesondere Bulgarien, Ungarn und Griechenland, die ihre Ausfuhr nach Deutschland erhöhen konnten .. vor allem Weizen und Rohtabak; Ungarn Fleisch und Bettfedern; Griechenland Südfrüchte, Roh⸗ tabak und Eisenerze). Nur Jugoslawien und Rumänien hatten hier. neben Oesterreich einen leichten Rückgang ihrer Liefe⸗ rungen nach Deutschland zu verzeichnen. Eine erhebliche Steige⸗ rung erfuhr die Einfuhr aus den westeuropäischen Ländern. Zuge⸗ nommen hat neben der Einfuhr aus den Niederlanden und Belgien⸗Luxemburg die Einfuhr aus Frankreich, das in stärkerem Umfange Eisenerze lieferte. Im übrigen nahm insbesondere die Einfuhr aus Italien und Spanien zu. Aus Italien wurden die Bezüge von Wein, Hanf sowie Fellen und Häuten erhöht, während aus Spanien mehr Eisenerze, Felle und Häute, Weizen und Süd⸗ früchte eingeführt wurden. Einen beträchtlichen Rückgang die Einfuhr aus der Türkei (insbesondere an Baumwolle, Wolle, Fellen und Häuten sowie Weizen).

Die beträchtliche Einfuhrsteigerung aus Uebersee entfiel zum weitaus größten Teil auf Amerika (+ 132,2 Mill. RM). Allein die Einfuhr aus den ABC⸗Staaten erhöhte sich fast um 70 Mill. RM. Argentinien lieferte in verstärktem Umfang Mais, Wolle, Fleisch, Weizen und Leinsaat, Brasilien Baumwolle, Kaffee, Felle und Häute, Chile Hülsenfrüchte, Salpeter und Kupfer. Beträchtlich stieg auch die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika, insbesondere an Schrott, Mineralölen, Kupfer und Mais. Die srnhafr aus den übrigen Erdteilen nahm ebenfalls zu. Von den asiatischen Ländern erhöhten insbesondere China (Erze und technische Fette und Oele) und Niederländisch⸗Indien (Kautschuk, Mineralöle, Bauxit, 1 Fette und Oele) ihre Lieferungen nach Deutschland. Aus der Südafrikanischen Union stieg in erster Linie die Einfuhr von Wolle und Manganerzen.

Die Ausfuhr Deutschlands nahm vom 1. Vierteljahr 1937. zum 1. Vierteljahr 1938 ebenfalls zu, jedoch in geringerem Ausmaß als die Einfuhr. Sie stieg um 74,6 Mill. RM oder 5,8 % auf 1359,8 Mill. RM. An dieser Steigerung hatte Europa den größeren Anteil. Die Ausfuhr nach den europäischen Ländern stieg um 54,1 Mill. RM auf 932,7 Mill. RM, die Ausfuhr nach Uebersee nur um 20,2 Mill. RM’ auf 425,4 Mill. RM. Da die Ausfuhr⸗ steigerung nach Euxopa mit rd. 6 % stärker war als die Zunahme

¹¹) Da die Eingliederung Oesterreichs in das Großdeutsche Reich erst Mitte März vollzogen wurde, war für das 1. Vierteljahr der Außenhandel mit dem Lande Oesterreich noch zum Auen⸗ handel mit den europäischen Ländern zu rechnen. 5 6

Wirtschaftskrise sind auch im vergangenen Halbjahr nicht von Erfolg gewesen, obwohl sich mehrere Kabinette an dieser Aufgabe versuchten. In Italien hat sich dagegen der Aufschwung infolge der zielbewußten Wirtschaftspolitik des Faschismus weiter fort⸗ gesetzt. Viele der in den letzten Jahren begonnenen Investitionen zur Erlangung einer größeren wirtschaftlichen Unabhängigkeit sind nun produktionsreif geworden. Die Industrieerzeugung hat den Stand von 1929 beträchtlich überschritten. Der Preisanstieg konnte endlich abgestoppt werden. Auf der anderen Seite ist es jedoch nicht gelungen, den hohen Einfuhrüberschuß herabzudrücken, da die Bemühungen um Exportsteigerung infolge der verschlechter⸗ ten Weltmarktlage auf wachsenden Widerstand stoßen. Japan steht weiterhin im Zeichen fieberhafter Wirtschaftstätigkeit; dabei sind aber die Schwierigkeiten, die sich aus dem Mißverhältnis zwischen dem gewaltigen Bedarf für die Kriegsführung und den beschränkten Produktionsmöglichkeiten ergeben, gewachsen. Im Interesse einer strengen SIZö der vorhandenen Re⸗ serven ist kürzlich die totale wirtschaftliche Mobilisierung ver⸗ kündet und die Devisenzwangswirtschaft erneut verschärft worden. Gleichzeitig soll dem starken Preisauftrieb durch den Ausbau der Preisüberwachung entgegengetreten werden. Die überseeischen Rohstoffländer standen im vergaggenen Halbjahr großenteils noch immer unter den Nachwirkungen der glänzenden Fohstesfterzune tur, die bis Frühjahr 1937 geherrscht hatte. Ihre Einfuhr, die bis zu einem gewissen Grade für die Entwicklung des Binnenmarktes typisch ist, war bis in die letzten Monate hinein vielfach unver⸗ mindert hoch. Mit dem Rückgang der Ausfuhr hat sich jedoch seßt überall die Zahlungsbilanz erheblich verschlechtert, so daß zur Finanzierung der Einfuhr teilweise bereits in beträchtlichem Um⸗ fang auf die vordem angesammelten Reserven zurückgegriffen werden mußte. In den überfeeischen Gebieten des Britischen Weltreichs waren dagegen die Rückwirkungen der Nohftaffögige im allgemeinen bisher noch gering. Chinas Wirtschaft steht großenteils weiter unter dem Einfluß des Krieges. Der Export ist katastrophal gesunken. Auf der anderen Seite macht die wirt⸗ schaftliche und verkehrspolitische ö westlichen Pro⸗ vinzen, die den Rückhalt des chinesischen Widerstandes bilden, Fortschritte, ebenso wie sich die Japaner um eine rasche Mobili⸗ sierung der in den von ihnen besetzten Landesteilen liegenden Reser⸗ ven bemühen. Die europäischen Agrarländer sind vom weltwirt⸗ schaftlichen Rückschlag bisher am wenigsten berührt worden. Sie finden in dem nach wie vor hohen Einfuhrbedarf der krisenfesten Wirtschaft Deutschlands und Italiens eine starke Stütze. So hat sich besonders in Südost⸗Europa die Wirtschaftsbelebung im all⸗ gemeinen fortgesetzt.

der x nach Uebersee, ist der überseeische Anteil an der Gesamtausfuhr gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (von 31,5 auf 31,3 %).

Januar/ März Erdteile 1936 Europa.. 1 70,4 Uebersee. 29,5 Afrika. 1 3,4 Asien.. 2 10,5 Amerika. 1E 14,8

Australien. 0,8

Nicht ermittelte Lünder. , 0,1 0,1 0,1 0,1

Im einzelnen war die Ausfuhrbewegung sehr unterschiedlich. Der europäische Südosten erwies sich wiederum als günstiges Absatzgebiet, wenn auch die Ausfuhr nach der Tschechoslowakei Wund Ungarn leicht nachgab. Stark zugenommen hat insbe⸗ sondere die Ausfuhr nach der Türkei (+ 20,5 Mill. RM) und nach Griechenland (+ 14,1 Mill. RM). Auch im Verkehr mit Italien, Spanien und den Niederlanden konnten die deutschen Waren⸗ lieferungen erhöht werden. Zugenommen hat ferner der Absatz nach den Randstaaten. Dagegen ging die Ausfuhr nach Dänemark und Norwegen zurück. Stärkere Ausfuhrrückgänge waren außer⸗ dem im Verkehr mit den U. d. S. Sowjetrepubliken und mit der Schweiz zu verzeichnen.

An der Steigerung des Absatzes nach Uebersee war vor allem die Ausfuhr nach Amerika beteiligt. Gestiegen ist hier in der Hauptsache die Ausfuhr nach Südamerika. Insbesondere erhöhten die ABC⸗Staaten, ferner Columbien und Uruguay ihre Waren⸗ bezüge aus Deutschland. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten ging dagegen stark zurück. Sie stand im 1. Vierteljahr unter den amerikanischen Ländern zum ersten Male an dritter Stelle hinter der Ausfuhr nach Argentinien und Brasilien. Die Ausfuhr nach Afrika und Australien erhöhte sich in geringem Ausmaß, dagegen ging die Ausfuhr nach Asien beträchtlich zurück. Stark rückgängig war insbesondere die Ausfuhr nach China sowie nach Britisch⸗Indien und Iran. Eine nennenswerte Aus⸗ fuhrzunahme ergab sich nur im Verkehr mit Mandschukuo und Niederländisch⸗Indien.

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Die deutsche Handelsbilanz mit den einzelnen 11“ Erdteilen. Einfuhrüberschuß (—), Ausfuhrüberschuß (+) in Mill. RM. 8 8 Januar/ März Erdteile 1 1937 1938 + 191,4 38,9 + 230,9 + 164,8 —6 200,9 6,5 66,2 + 10,6 34,9 Amerika.. . 616 93,4 66“ . 4,5 6,4

Nicht ermittelte Länder.. .— 2,7 2,8

Die Außenhandelsbilanz schloß im 1. Vierteljahr 1938 mit einem Einfuhrüberschuß von 39 Mill. RM gegenüber einem von 192 Mill. RM im 1. Vierteljahr 1937 ab. Im Verkehr mit Uebersee stieg der Passivsaldo von 36 auf 201 Mill. RM, gleichzeitig ging im Außenhandel mit Europa der Ausfuhrüberschuß erheblich zurück (von 231 auf 165 Mill. RM). An der Passivierung der Bilanz gegenüber Außereuropa war vor allem Amerika beteiligt. Insbesondere ergab sich eine erheb⸗ liche Passivität im Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika, nachdem hier die Bilanz im Vorjahr fast ausge⸗ glichen war. Auch im Verkehr mit Argentinien und Brasilien trat an die Stelle des vorjährigen Ausfuhrüberschusses ein beträcht⸗ licher Einfuhrüberschuß. Im Verkehr mit Europa war eine Schrumpfung des Ausfuhrüberschusses gegenüber Belgien⸗ Luxemburg, Frankreich, der Schweiz, Dänemark und der Union der Sowjetrepubliken festzustellen. An die Stelle der Aktivsalden egenüber Schweden und der Tschechoslowakei traten beträchtliche Peffivsalden⸗ b 6

Insgesamt 7 Europa... ¹ Uebersee. 8 D1161656 2 Asien.. 8

Aktien schwach, Renten ruhig.

Zum Wochenschluß verstärkte sich Angebot aus nichtarischen Kreisen, während andererseits Aufnahmeneigung so gut wie gar nicht bestand. Infolgedessen wurde das anfallende Material von den Banken nur zu stark weichenden Kursen aufgenommen. Selbst die günstigen Meldungen aus der Wirtschaäft blieben angesichts dieser Verfassung ohne Einfluß, so z. B. der die Erwartungen über⸗ treffende Abschluß von Daimler, die zwar noch unv. mit 150 ein⸗ setzten, in der ersten Viertelstunde bereits aber 1 % hergaben.

Am Montanmarkt erhöhten Verein. Stahlwerke einen An⸗ fagnsverlust von ¾ sogleich auf ½ %, Rheinstahl büßten 1 ¼, Buderus 14 % ein. Von Braunkohlenaktien waren Eintracht gegen die letzte Kassanotiz um 2 ¼ und Dtsch. Erdöl um 1 ¾, von Kaliaktien Wintershall um 2, Westeregeln um 2 ¾ und von Auto⸗ werten BMW um 3 % schwächer.

In der chemischen Gruppe setzten Farben zunächst 1 ½ niedriger ein, gaben aber sogleich weiter um ½ % auf 156 % nach. Von Elektro⸗ und Versorgungswerten sind als auffälliger verändert zu erwähnen: Accumulatoren und Siemens mit je 1 %, Dessauer Gas mit 1 %, AEG, Schuckert und Schles. Gas mit je 1 %. An den übrigen Märkten fielen ferner Aschaffenbäaͤrger Zellstoff mit 3 ⁄1¼ und Reichsbank mit 4 ¾ % auf. Bemberg erhöhten einen 1 Pigen Anfangsverlust sogleich auf vergrößerten die anfängliche Einbuße von 2 auf 2 ½¼ *%. 3

Obwohl die Verkaufsneigung teilweise eher etwas nachließ, waren die meisten Werte des Aktienmarktes weiter etwas rück⸗ ängig. Verschiedentlich konnte sich eine gewisse Widerstands⸗ fahigkeit durchsetzen. Farben wurden mit 157 nach 156 % ge⸗ handelt, dagegen erhöhten Daimler ihren Anfangsverlust weiter auf 1 ¼ %, Dtsch. Eisenhandel büßten gegen erste Notiz 1, Bem⸗ berg und B. M. W. etwa denselben Satz ein. Etwas fester lagen dagegen Orenstein mit + % sowie Reichsbank mit + ½1 .

Bei völlig lustloser Haltung kamen Schlußkurse nur ganz ver⸗ einzelt zustande. Dabei ergaben sich meist weitere geringe Ab⸗ schwächungen. Farben gingen mit 156 %, AEG. mit 120 %, Feisaber mit 148 ¾ und Reichsbahnvorzüge mit 126 aus dem

erkehr.

Von den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien verloren Dtsch. Ueberseebk. 2 und Vereinsbk. Hamburg 1 %. Berliner Handelsgesellschaft, Commerzbk. und Dresdner Bk. stellten sich je ½ % niedriger. Deutsch⸗Asiatische wurden um 10 RM herab⸗ gesetzt. Bei den Hypothekenbanken lagen Hamburger Hyp. ¼ % niedriger. Von Industriewerten, die entsprechend der Ab⸗ schwächung im variablen Handel fast ausschließlich Einbußen er⸗ litten, sind Poppe & Wirth mit 5, Norddtsch. Kabel mit 4, Deutsche Schachtbau mit 3 ¾ % und Vereinigte Gumbinner Maschinen mit 3 %¼, zum Teil allerdings gegen letzte Notiz, zu erwähnen.

Am variablen Rentenmarkt ermäßigte sich die Reichsaltbesitz⸗ anleihe um 10 Pfg. auf 133,40. Die Gemeindeumschuldungsanleihe stellte sich auf unv. 96 ½⅛ %. Reichsbahnvorzüge wurden auf gestriger Schlußbasis von 126 gehandelt.

„Am Kassarentenmarkt fand das herauskommende Material im allgemeinen schlank Unterkunft. Pfandbriefe lagen gehalten, Liq.⸗Pf.⸗Briefe erzielten verschiedentlich leichte Steigerungen. Stadtanleihen wurden vielfach etwas niedriger bewertet, so gaben 88 und 26er Berliner Gold je und 28er Dresden Gold ¼ % nach.

Reichs⸗ und Länderanleihen wurden im allgemeinen auf

Vortagsbasis umgesetzt, die 34er Reichsanleihe stellte sich um

38 % höher. Am Markt der Industriesbligationen gaben Far⸗ benbonds um % nach, Hoesch von 1937 schwächten sich um 0,40 % ab. Andererseits zogen 36er AEG., Deutsche Conti Gas und Röchling um 16 % an. Union Rheinische Braunkohle wur⸗ den % niedriger bewertet.

Am Geldmarkt erforderte Blanko⸗Tagesgeld unveränderte Sätze von 2 ¼ 2⁄½ . 1—

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurden das engl. Pfund mit 12,37 1¼½, der Dollar mit 2,492 und der frz. Franc. mit 6,97 unverändert festgesetzt. Der holl. Gulden stieg auf 137,86 (137,82), während der Schweizer Franken auf 56,90 (56,93) nachgab.

Berliner Börse am Pfingstsonnabend geschlossen.

Nach einer Bekanntmachung des Berliner Börsenpräsidenten bleiben die Börsenräume am Sonnabend vor Pfingsten, dem 4. Juni 1938, für jeden Verkehr geschlossen. Gemäß § 5 der Bedingungen für die Geschäfte an der Berliner Wertpapierbörse findet an diesem Tage eine Lieferung nicht statt.

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Staatsrat Schmeer über Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsorganisation.

In einer Beiratssitzung der Wirtschaftskammer Düsseldorf und der Industrie⸗ und Handelskammer Düsseldorf machte Ministerial⸗ direktor Staatsrat Schmeer grundlegende Ausführungen über Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsorganisation. Er ging davon aus, daß die Wirtschaft von der Politik abhängig sei und sich in ihren Rahmen einzufügen habe. Gegenüber der Behauptun daß die nationalsozialistische Weltanschauung nicht überall in der Wirt⸗ schaft anwendbar sei, müsse festgestellt werden, daß es kein Gebiet gebe, auf dem eine richtige Weltanschauung nicht durchgesetzt werden könne. So wie der Wirtschaftsverfall der Vergangenheit auf das Fehlen einer einheitlichen politischen Leitung zurückzuführen sei, sei der Aufschwung der deutschen Wirtschaft seit der Machtüber⸗ nahme letzten Endes nur der Durchsetzung der Weltanschauung des Führers zu danken. Deshalb müsse auch in der Wirtschaftsorgani⸗ sation der Zustand herrschen, daß die Menschen, die mit ihrer ““ betraut sind, hundertprozentige Nationalsozialisten ind. b

Nach einem Hinweis auf die gewaltigen Leistungen, die die deutsche Wirtschaft in den letzten fünf Jahren namentlich auf dem Gebiete der Aufrüstung zu verzeichnen habe, beschäftigte sich Staats⸗ rat Schmeer mit der Frage der gebundenen Wirtschaft. Der Na⸗ tionalsozialismus habe kein Interesse, die Wirtschaft stärker zu binden, als es unbedingt notwendig sei. Um den größten Nutzen zu erzielen, brauche man jedoch ene.; in der Wirtschaft eine staat⸗ liche Führung und für ihre Durchführung die notwendigen Organe. Dies widerspreche nicht dem Grundsatz, daß die Wirtschaft sich selbst verwalten müsse, allerdings nach den Richtlinien der Politik. Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften seien endgültig tot. Wenn Interessengegensätze beständen, könnten diese nicht wegdisputiert werden, doch seien sie auf eine dem Allgemeinwohl dienende Art in allen Fällen auszugleichen. Neben der Wirtschaftsselbstverwal⸗ tung müsse man auch zu einer gesunden sozialen Selbstverwaltung kommen. Es müsse die organisatorische Art gefunden werden, die die wirtschaftliche und soziale Lage auch für die weitere Zukunft sicherstelle. Staatsrat Schmeer schloß mit der Feststellung, daß, wenn auch in der Wirtschaft der Ausgangspunkt für alles Handeln die nationalsozialistische Weltanschauung sei, die Erfolge nicht aus-⸗ bleiben würden.

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