Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 240 vom 14. Oktober 1938.
S. 2
(ohne Spinnerei und Weberei) steht den Betreffenden die Be⸗ Die Beschwerde ist bei dieser Fachuntergruppe Fachuntergruppe die Be⸗ andernfalls — Bastfasern —, Berlin N 4, Invalidenstraße 110,
schwerde zu. schriftlich einzureichen. Erachtet die chwerde als begründet, so hat sie ihr abzuhelfen; I die Beschwerde an die berwachungsstelle für — Jutewirtschaftsstelle weiterzuleiten. Diese entscheidet endgültig. Entziehung des gelben oder grünen Ausweises § 17 Die Überwachungsstelle für Bastfasern —
chriften dieser Anordnung sowie bei lässigkeit des Ausweisinhabers den weis entziehen. Die Ausweise können auch dann Maße nachkommt.
Strafbestimmungen § 18
Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung sowie die en Vorschriften 9 nach den — Warenverkehr be⸗ Bei Zuwiderhandlungen gegen § 9 finden die Straf⸗
auf Grund der 8§§ 5, 6, 10, 12 und 13 erla senen werden mit Ausnahme der Vorschriften 8 1 §§ 10, 12 — 15 der Verordnung über den straft. vorschriften des § 2* 1. . und Befugnisse des Reichskommissars für die votn 12. Dezember 1936 (Deutscher Rüstthenn Staatsanz. Nr. 291) Anwendung.
Inkrafttreten § 19
22 des Spinnstoffgesetzes in
(1) Die Anordnung tritt am Tage nach ihrer Veröffent⸗ Reichsanzeiger und Preußischen Staats⸗
lichung im Deutschen anzeiger in Kraft.
(2) Mit Inkrafttreten dieser Anordnung treten die An⸗
dnungen 18 (Deutscher Reichsanz. v. 1. Okt. 1936), 19 (Deutscher Reichsanz. v. 1. Okt. 1936), 21 (Deutscher Reichsanz. v. 30. Okt. 1936), 22 (Deutscher Reichsanz. v. 30. Okt. 1936), 27 (Deutscher Reichsanz. v. 23. Aug. 1937), 28 (Deutscher Reichsanz. v. 30. Juli 1937), 32 (Deutscher Reichsanz. und Preu v. 28. Dez. 1937), 33 (Deutscher Reichsanz. und v. 28. Dez. 1937) außer Kraft; die auf Grund des § 1 der 20. August 1937 veröffentlichten Bekanntmachungen der cfepreise ser G Säcke und Gewebe S. Pr. 1 Pr. 1 b, S. Pr. 1 c bleib 8 ieser An⸗ 8 en auf Grund des § 9 dieser An⸗ Berlin, den 8. Oktober 1938.
Der Reichsbeauftragte für Bastfasern:
—
und Preuß. Staatsanz. Nr.
und Preuß. Staatsanz. und Preuß. Nr.
Nr.
Staatsanz.
und Preuß. Staatsanz.
und Preuß. Staatsanz. Nr.
Staatsanz. Nr. 299
Preuß. Staatsanz. Nr. 299
Anordnung 27 vom
Bekanntmachung
über eiaetherhacitt e für Säcke aus Jute⸗ oder utemischgewebe.
Auf Grund des § 5 der Anordnun J1 1 der Über 1 8 88 4 9gü2 üÜübe vg wachungsstelle für Bastfasern vom 8. Oktober 1938 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 240 vom 14. Oktober
938) wird angeordnet:
Die Verwendung von Jutesäcken Steinkohle, einschl. Anthrazit, Braunkohle,
Briketts aller Art,
Brenntorf,
Koks (ausgenommen Grudekoks Holz für Hausbrand, vergaser
wird untersagt. Die nach den Bestimmungen der An⸗ ordnung 33 der Überwachungsstelle für Bastfasern vom 27. Dezember 1937 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. S * 299 828 4 Dezember 1937) von der Fach⸗
Nohleneinzelhandel gekennzeichneten Säcke die
aufgebraucht werden. 8 .
Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ fentlichung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußi taatsanzeiger in Kraft.
Berlin, den 8. Oktober 1938.
Der Reichsbeauftragte für Bastfasern: Dr. Ruof f.
ür die Befüllung mit
1 90 b0 —
„ 2₰
und Koksproben), industrielle Zwecke und Holz⸗
2
Bekanntmachung
über die Freigrenze der bedarfsdeckungsscheinfreien Rechtsgeschäfte.
Auf Grund des § 3 der Anordnung J 1 der über⸗ wachungsstelle für Bastfasern vom 8. Oktober 1938 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 240 vom 14. Oktober “ angeordnet:
Bedarfsdeckungsscheine sind nicht erforderlich für Rechts⸗ geschäfte, soweit die Lieferungen Her v. 1obh in Füer. nicht übersteigen.
Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver⸗ öffentlichung im Deutschen Rei sanzei ßische Staatsanzeiger in Kunsch vJ u
Berlin, den 8. Oktober 1938.
Der Reichsbeauftragte für Bastfasern: Dr. Ruoff.
—
2 sste 1 Jutewirt⸗ aftsstelle — kann bei Zuwiderhandlungen gegen die Vor⸗ erwiesener Unzuver⸗ gelben oder grünen Aus⸗ . entzogen werden, wenn sich aus den Umsätzen ergibt, daß der Aussels⸗
inhaber seinen Aufkaufsverpflichtungen nicht in genügendem
Verbindung 92. Pt 1 9 II“ V 2. Diese Bekannt Tage Anordnung über die Wahrnehmung der Aufgaben V. 1 see
Preisbildung und P keuß.
und Preuß. Staatsanz. Nr. 229
229
1““
3*
Bekanntmachung KP 630 der über achungsstelle für Metalle G betr. Kurspreise für Metalle.
1. Auf wachungsstelle für unedle Metalle vom
Nr. 171 vom 25. aufgeführten Metallklassen anstelle der in machungen KP 626 vom 6. Oktober 1938 anzeiger Nr. 234 vom 7. 11. Oktober 1938
den
(Deutscher
preise festgesetzt: Eö Blei (Klassengruppe III) 8 Blei, nicht legiert (Klasse III A) . . . Nf. 8,75 bi Hartblei (Antimonblei) (Klasse III ““ 8 2728
Kupfer (Klassengruppe VIII) icht legiert (Klasse VIII RM 62,75
Kupferlegierungen (Klassengruppe IX) Messinglegierungen (Klasse IX A) . . RM 44,50 Rotgußlegierungen Klasse IX B) 62,— Bronzelegierungen (Klasse IX C). 87,25 Neusilberlegierungen (Klasse IX P) 56,50
Kupfer,
2* 7„ 5
2. Dim . hung na eröffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in gech. Berlin, den 13. Oktober 1938.
Der Reichsbeauftragte für Metalle. Zimmermann.
——
Bekanntmachung.
Die am 13. Oktober 1938 des Reichsgesetzblatts, Teil I, enthält:
nationaler Feiertag
2 tember 1938. “
im Oesterreich. Vom 29. Sep
Verwaltungsbericht der Deutschen Reichspoft.
Reichspost veröffentlicht das Rech 1 8
Die Deutsche tungsbericht über 31. März 1938).
Im Zeichen des zweiten Vierjahresplans hatte die Reichspost während des Berichtsjahrs und große Aufgaben zu lösen. Bei der Deckung des Riesenbedarfs aller Art — so im zauwesen, in der Technik, besonders auf den weitverzweigten Sen des elektrischen Fernmeldewesens — kam es auf die / sparung ausländischer Rohstoffe und weit⸗ gehende Ausnutzung unserer heimischen Erzeugnisse an.
Durch den gewoltigen Aufschwung, des wirtschaftli
Lebens sind die Leistungszahsen in vZ der Deutschen Reichspost weiter gestiegen. Die Heimkehr der Sstmark im letzten Monat des 2 erichtsjahrs hat sich vor allem durch starke Beanspruchung des Fernmeldedienstes im alten
Reichsgebiet bemerkbar gemacht.
Bei der Briefpost wurde mit über 6,8 Milliarden beför⸗ derten Briefsendungen die Vorjahrsleistun “ hegr. schritten. Die Zahl der 1937 beförderten aket⸗ und Wert⸗ dendu ngen belief sich auf rd. 313 Millionen Stück, d. s 3,8 vH. mehr als im Vorjahr. An Po stanweisungen wurden 69,3 Millionen Stück über 2,4 Milliarden Rem über⸗ mittelt, d. i. der Zahl nach eine Zunahme um rd. 2 vH. betrags⸗ mäßig um 3 vH. Im Postscheckdienst wurden 904,5 Millio⸗ nen Buchungen über 161,6 Milliarden RM ausgeführt Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr betrug 5,3 vH. bei den Bu⸗ chungen und 14,3 vH. bei den verbuchten Beträgen. Fast 86 vH. des Gesamtbetrags wurden bargeldlos abgewickelt. Die Zahl der Postscheckkonten stieg bis Ende Dezember 1937 auf 1119 372 Stück (+ 2,3 vH.). An Guthaben waren zu diesem Zeitpunkt 846,2 Millionen RM, im Jahresdurchschnitt 729,6 Millionen RM vorhanden. Der Zeitungsdien st erstreckte sich auf 7919 zum Postvertrieb angemeldete Zeitungen und Zeitschriften. Nahezu 1 ½ Milliarden Zeitungsnummernstücke wurden befördert.
Von den insgesamt beförderten Posts 8 8 d sendungen entfielen 95,3 H. auf das Inland, 3,4 vH. auf Sendungen . dem heen 8 “ — See aus dem Ausland ins keich. Auf jeden Einwohner kamen im Ja resdurchschnitt 99 eingelieferte Briefsendungen jeder Art. 1
Das Postkraftfahrnetz umfaßte 2384 Kraftpostlini „Das ost kr 8 384 Kraftpostlinien mit 54 314 km Streckenlänge. Die Iis ee, Shga ner der Kraft⸗ posten betrugen 88,3 Millionen Fahrgäste und 96 ½¼ Millionen Kilometer, die der Landkraftposten 73 ¼ Millionen km.
Zum Luftpostn etz gehörten im Sommer 1937 108 Luft⸗ (Oktober bis März) 74 Linien mit einer
5 soeben nungsjahr 1937 (1.
816 im Winter Streckenlänge von 62 500 km. Insgesamt wurden fas Milli nen Flugkilometer geleistet. Die beförderte Postladung hatte ein Gesamtgewicht von 1349 t. Fast die Hälfte davon entfiel auf eitungen, 42 vH. auf Briefsendungen und 12 vH. auf Pakete. ur schnelleren 111 der Briefpost sind Fheeee Zucht große Lengen von Briefen und arten, für die kein Zuschlag entrichtet war, auf de ft⸗ wege weitergeleitet worden (62081) 8
„In der Zahl der übermittelten Tele ramme trat ei kleine Abschwächung (— 1,9 vH.) ein, en ö 8— [prechdienst mit mehr als 2,7 Milliarden vermittelter Ge⸗ spräche erneut um 6,2 vH. zunahm. Der Teilne mer⸗Fernschreib⸗ dienst entwickelte sich weiter günstig und zählte Ende März d. J. 420 Teilnehmer; das Fernschreibnetz zählte elf Vermittlungs⸗ amter. Die Zunahme an Sprechstellen betrug 192 623 oder 5,6 vH., Ende März 1938 waren insgesamt 3 623 697 Sprech⸗ stellen vorhanden. Das Telegraphen⸗ und Fernsprechnetz umfaßte am Ende des Berichtsjahrs 397 228 km Telegraphen⸗ und Fern⸗ sprechlinien.
Die Zahl der Rundfunkem fan Ende März 1938 auf 9 574 791 Se un um fast 13 vH. zugenommen.
Auf dem Gebiete des Fernsehens brachte das abgelau⸗ fene Jahr wichtige Erfolge. Eine neue dentsche Per sehb . wurde bekanntgegeben, nach der die Fernseh⸗Rundfunksender Berlin⸗Witzleben, auf dem Brocken (Harz) und auf dem Feldberg (Taunus) gebaut werden. Auf der Weltausstellung 1937 in Paris
sanlagen war hat damit erneut
öee. die Deutsche Reichspost mit einer Fernsehsonderschau ver⸗
vom 13. Oktober 1938,
Grund des § 3 der Anordnung 34 der Über⸗ sstelle 24. Juli 1935, betr. Richtpreise für unedle Metalle, (Deutscher Reichsanzeiger Juli 1935) werden für die nachstehend Bekannt⸗ 88 (Deutscher Reichs⸗ v⸗ und KP 629 vom ʒ g Reichsanzeiger Nr. 238 vom 12. Oktober 1938) festgesetzten Kurspreise ne folgenden Kurs⸗
bis 65,25
bis 47,— „ 90,25 2 59,—
ihrer
ausgegebene Nummer 164
Verordnung über die Einführung des Erntedanktags als
„ nach
den Verwal⸗ April 1937 bis
Deutsche
Verordnung über den Warxenverkehr mit den sudetenden Gebieten. Vom 6. Oktober 1938. . Verordnung über die Reichsfinanzvorwaltung in den deutschen Gebieten. Vom 12. Oktober 1938. Verordnung zur Aenderung der Anlage zu § 6 der Vem nung über die technische Ueberwachung der Dampfkessel und sonstigen überwachungspflichtigen Anlagen. Vom 12. Oktober 1. Verordnung über Butterpreise. Vom 12. Oktober 1938. Erste Ausführungsverordnung zur Verordnung über Bu⸗ preise. Vom 12. Oktober 1938. 288 b 88 Verordnung über die der Preise und 1
suden
8 ee 8 Herstellung, des Abs⸗ BPr nd der Preisspannen für Erzeugnisse der Trinkhre weinwirtschaft. Vom 13. Okiober 1988. nkbras
Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: sendungsgebühren: 0,04 RM für ein unser Postscheckkonto: Berlin 96 200.
Berlin NW 40, den 14. Oktober 1938.
Reichsverlagsamt. J. V.: Alleckna.
breis: 0,15 RM. Post Stück bei Voreinsendung;
Nichtamtliches Deutsches Reich.
Der Königlich Bulgarische Gesandte Parvan Dr ganoff hat Berlin am 10. d. M. verlassen. Wähn seiner Abwesenheit führt Legationssekretär S chischmangd die Geschäfte der Gesandtschaft.
——
Der Königlich Dänische Gesandte Herlu ahles nach Berlin zurückgekehrt und hat die e 88 Ce schaft wieder übernommen.
—
Der Schweizerische Gesandte Dr. 1 Berlin zurückgekehrt und hat di schaft wieder übernommen.
hans Frölicher Leitung der Gesan
Verkehrswesen.
drei Grand Prix an die
Fernsehindustrie anzusehen. Die dige Verbesserungen und Neuerungen in
zweigen erforderten eine beträchtliche Gefolgschaft. Fllic
den einzelnen T
— Vermehrung
1† Am Ende des Berichtsjahrs waren Kräfte mehr als im Vorjahr vorhanden. Im Lauf Berichtsjahrs sind wieder za lreiche alte Parteigenos vorzugt in das Beamtenverhältnis übernommen un Beamte planmäßig angestellt worden. Ebenso wo möglich, langgediente und bewährte Arbeiter der Deutse Reichspost in größerer 8 in das Beamtenverhältnis ute zuführen. Durch Für orgemaßnahmen aller Art ul durch den Ausbau der Wohlfahrtseinrichtu nge machte die Deutsche Reichspost zum Wohle ihrer Angeh S abgelaufenen Jahre wieder sehr beachtliche Aufren
Für das Rechnungsjahr 1937 betr in nach der Gewim und Verlustrechnung 8. Veiriebreine 8 n r lionen RM und die Betriebsa usgaben 1906 Mill Reichsmark einschließlich der Ablieferung an das Reich in Höh 154 Millionen RM. In der Bilanz (Vermögensnatc weis) sind die Sachgüter mit 2556 Millionen RM ausgewiese Davon entfallen auf Anlagen für das Fernmeldewesen 1600 Mil nen Reichsmark, auf Grundstücke und Gebäude 794 Millionen R Auf der Passivseite ist die Anleiheschuld mit 465 Millionen ausgewiesen. Die Hypothekenschulden sind auf rd. 683 000 bunrgeengen. Die Betriebsmittel (45 Millionen RM) sind
rt ge
Die Sonderschau der Deutschen Reichspoft am der Ausstellung „Gesundes Leben — Frohes Schaffen“ in Berlin.
8 Die Deutsche Reichspost hat eine Gefolgschaft von 400 0 Köpfen. Ihre Sonderschau zeigt, in wie beispielhafter Weise ie in ihren vielgestaltigen Dienstzweigen die großen tragende Grundsätze der neuen deutschen Lebensauffassung verwirklicht.
Der schaffende Mensch, der in den Reihen ihrer Gefolgschti steht, ist Gegenstand der eingehendsten 8 heHrer ge⸗ 8 In knappen, in ihrer einfachen Sachlichkeit um so eindringliche wirkenden Bilddokumenten zeigt die Schau vorbildliche, lichtdurs flutete Arbeitsräume, bei denen Zweckmäßigkeit und Schönheit fic Besondere Sorgfalt wird den Räumen zugewandt, i denen sich die Gefolgschaftsmitglieder in den Arbeitspausen Einnahme der Mahlzeiten und zur Erholung aufhalten. ganzer Raum ist als Muster einer solchen Erholungsstätte aus gestattet, mit Bodenbelag aus Klinkern, geschmackvoller, gediegenn Inneneinrichtung, hübschen Beleuchtungskörpern 1 Für der⸗ artige Räume ist das Beste gerade gut genug! Ein monumentales Wandgemälde versinnbildlicht den tiefen Segen, der über einen von freudigem Schaffen erfüllten Leben ruht.
„Es ist bekannt, mit welcher besonderen Liebe die Deutsche Reichspost den Sport ihrer Gefolgschaftsmitglieder als wert volles Mittel der Entspannung und der körperlichen Ertüchtigung in der Freizeit fördert. Wirksame Bilddokumente und Modell von Sportanlagen geben einen Einblick in die erfolgreiche Breiten⸗ arbeit der zahlreichen, in den kleinsten Orten bestehenden Pos⸗ sportvereine. Eine chöne Bronzeplastik versinnbildlicht da großen Gedanken der örperertüchtigung.
Ein weiterer Raum ist dem Schulungslage s
ELin Raum 1 r Zeesen der Deutschen Reichspost gewidmet fener eingtgatticn be Ordensburgen vergleichbaren Schöpfung des Reschspostannistes Ohnesorge. Wirkungsvolle Bildberichte vermitteln einen leben⸗ “ der Schönheit der umfassenden Saulichkeiten dieser weltanschaulichen Schulungsstä ut⸗ vT ch h chulungsstätte der De
Gewährt die Schau somit einen interessanten Einblick in die reiche innere soziale Arbeit der Deutschen Neahsn “ arf der anderen Seite die Bedeutung herausgestellt, welche den Kraftposten für die Freizeitgestaltung aller schaffenden Volksgenossen zukommt. Urlaubsreise und Ausflugsfahrt führen viele Schaffende in Postomnibussen aus den Städten in das chöne weite Land hinaus oder in die Berge. Eindringlich Pechen die wirkungsvollen statistischen Darstellungen der Schau⸗ welche nastronomischen“ Zahlen die Verkehrsleistungen der Kraft⸗
Als Erfolg dieser Veranstaltung ist die Zuteilung von
posten erreichen. Interessant ist auch der Ueberblick über die
Deutsche Reichspost und die deutse 1
fortschreitende Steigerung der Leistungen und notwal
cklung des Kraftfahrwesens der Deutschen Reichspost als bennceshten Kraftfahrzeughalters Europas aus den ersten An⸗ fängen vor dem Kriege. 1
fängee romantische E1“ und die lebendige Gegenwart reichen sich auf der Schau die Hände. Das Glanzstück der Sonder⸗ schau ist eine neue Postkutsche, wie sie — in ihrer Form den alten Kutschen treu nachgebildet, jedoch mit allen Mitteln neuzeitlicher Technik und Bequemlichkeit ausgestattet — auf einigen Strecken in den schönsten Landschaften Deutschlands seit diesem Sommer wieder den Reisedienst versehen. Postillione in schmucker Uniform lassen auf Posthörnern die alten Postweisen erklingen. Eine beschauliche, zum Nachdenken anregende Reiseart im Zeitalter der Schnellverkehrsmittel! Man sieht Frauen mit lücklichen, von Reiseträumen erfüllten Gesichtern einen Augen⸗ blich die weichen Polstersitze ausprobieren. — Die neue Reise, in der alten, besinnlichen Weise — auf stillen Wegen abseits der Autostraßen in den schönsten Landschaften Deutschlands!
Aus der Verwaltung.
Die Rechtsangleichung der sudetendeutschen
Gebiete. — Eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.
Durch Verfügung des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank, ist eine Arbeitsgemeinschaft für die Rechtsangleichung der sudetendeutschen Gebiete geschaffen worden. Dadurch wird es ermöglicht, das Aufbauwerk auch auf dem Gebiet des Rechts ohne Verzug zu beginnen. Die Arbeits⸗ gemeinschaft hat unter Vorsitz von Prof. Dr. Swo boda von der Deutschen Universität in Prag bereits ihre erste Sitzung abge⸗ halten. “ In der Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht gibt Prof. Swoboda einen Ueberblick über die Aufgaben der Rechts⸗ angleichung, mit denen sich die Arbeitsgemeinschaft bereits befaßt hat. Auf den Gebieten der Verfassung und der Verwaltung werde die Rechtsangleichung am raschesten vor sich gehen. Die Ver⸗ fassung des tschechischen Staates sei für die sudetendeutschen Ge⸗ biete durch die Heimkehr ins Reich restlos beseitigt. Als weitere vordringliche Maßnahmen bezeichnete die Arbeitsgemeinschaft die Einführung der in der Ostmark bereits geltenden nationalsoziali⸗ stischen Gesetze auf dem Gebiet des Ehe⸗ und Erbrechts. Das Familienrecht sei in der Tschecho⸗Slowakei den entgegengesetzten Weg gegangen wie in Oesterreich. Während in Oesterreich die bnnfesstohelle Gestaltung zum vollen Sieg gelangte, sei in der Tschecho⸗Slowakei das entsprechend den josefinischen Grundsätzen der Toleranz nach Konfessionen verschieden gestaltete Recht inter⸗ konfessionell geregelt worden. Das hatte den Vorteil, daß z. B. eine Lösung der Ehe dem Bande nach auch bei Katholiken mög⸗ lich wurde. Aber die materialistische Denkweise der Verfasser der Bestimmungen habe es mit sich gebracht, daß die Vorschriften und die Praxis eine in manchen Punkten geradezu frivole Regelung herbeiführten, die mit unserer deutschen Rechtsauffassung über die tiefe sittliche Bedeutung der Ehe in schroffstem Widerspruch stehe. So gebe es nach den neuen Vorschriften sogar eine soge⸗ nannte Expreßtrennung. Die deutsche Bevölkerung habe sich mit dieser materialistischen Gestaltung niemals befreunden können. Die Arbeitsgemeinschaft gelangte zu der Uebe tzeugung, auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts besondere Vorsicht am Platze sei, um nicht das weitverzweigte sudetendeutsche Wirtschaftsleben zu schädigen. Für die Gebiete des Strafrechts und des bürger⸗ lichen Rechts sowie des Grundbuchwesens liegt nach der Auf⸗ fassung der Arbeitsgemeinschaft die Kernfrage darin, wieweit es möglich sein wird, das sudetendeutsche Rechtsleben, das im wesentlichen noch auf dem alten österreichisch⸗ungarischen Recht beruht, von den Eingriffen der tschechischen Gesetzgebung soweit u reinigen, daß die weitere Rechtsangleichung gemeinsam mit S in 8 Ostmark St Schritt vüo gen kaneg em sin. blick auf die in manchen Gegenden de § [udetendeutsch en Gebietes vorhandene Len Fanten x galan des bauerlichen Be⸗ sitzes empfahl die Arbeitsgemeinschaft die baldige Einführung des Erbhofrechts. Prof. Swoboda erklärt, daß der Weg zur Rechts⸗ angleichung und ebenso die Raschheit ihres Foörtschreitens nicht überall gleich sein können. Maßgebend werde stets das Wohl der Volksgemeinschaft sein müssen.
328
Kunmnst zuessb Wissenschaft. Aus den Staatlichen Museen.
Am Sonnabend, dem 15. Oktober, findet in der Ostasiatischen Kunstsammlung im Museum in der Prinz⸗Albrecht⸗Straße die feierliche Uebernahme der japanischen Geschenke der Harada⸗Wohl⸗ tätigkeits⸗Stiftung in Tokyo statt. Es handelt sich um 12 Roll⸗ ilder in reicher Seidenfassung, die 12 Wandgemälde des siebenten Jahrhunderts wiedergeben, ferner um 77 Puppen und Spiel⸗ zeuge lebender Meister, wie sie am Puppenfest am 3. März ver⸗ chenkt zu werden pflegen. Die japanischen Geschenke werden anschließend längere Zeit in einer Sonderausstellung gezeigt wer⸗ den. Die Puppen sind im Lichthofe des benachbarten Museums für Völkerkunde ausgestellt. Zur Eröffnung vormittags 12 Uhr spricht der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Prof. Dr.
O. Kümmel.
Die Kammertanzgruppe der Staatsoper, die bisher auf zahlreichen Bühnen des Reiches erfolgreich auf⸗ getreten ist, wird am Sonntag, den 23. Oktober, vormittags 11,30 Uhr, im Staatstheater — Kleines Haus, Nürnberger Straße 70/71, erstmalig in Berlin ihr Programm zeigen.
Filmschau.
Die Frau am Scheidewege. Das Schicksal einer Aerztin. Die Welt des Mediziners und ihre Probleme haben immer wieder der Phantasie der Filmschaffenden neue Anregungen gegeben. In dem Film, der jetzt im Capitol am Zoo anlief und bei dem ein Roman von Alice Lyttkens Pate gestanden, geht es freilich weniger um die großen grundsätzlichen Fragen, wie es beispiels⸗ weise zuletzt im „Spiegel des Lebens“ geschah. Zunächst wird hier zwar die Note der Problematik von Beruf und Ehe ange⸗ sh aber vom Prinzipiellen gelangt man recht bald — bei⸗ nahe möchte man sagen, leider — in die rein private Sphäre eines Einzelschicksals. Dank dem filmwirksamen Drehbuch Thea von Harbous, in dem es an starken Kontrasten nicht fehlt, und einer ausgezeichneten darstellerischen Besetzung bleibt das be⸗ handelte Thema auch so fesselnd genug. Eine junge Aerztin, ihrem Berufe voll hingegeben und Außerordentliches in ihm leistend, gelangt erst auf dem Umweg über eine vorschnell geschlossene Ehe, die sich bald als ein Irrtum erweist, zu dem Mann ihres Herzens, dem Chefarzt ihrer Klinik. So findet die hier gestellte Doppelfrage, als Aerztin der inneren Berufung zu leben und zugleich Frauentum und perxsönliches Glück in der ständigen Zusammenarbeit mit dem geliebten Manne erfüllt zu sehen, ihre individuelle ideale Beantwortung. G
Magda Schneiher als Aerztin Hanna, Ewald Balser als Chefarzt Professor Henrici, Karin Hardt als Hannas Schwester und Hans Söhnker als Hannas Mann, Werbegraphiker seines Zeichens, waren unter der einfühlenden, sauberen Regie Jose von Baky's um den Erfolg des Ganzen bemüht. Das Publikum, sichtlich gefesselt, spendete herz⸗ lichen Beifall. Der C 82 1 “ b I ahmen ein Bild der Landscha mbriens. in schönen Aufnah 1 Naonhe 88
Entwicklungstendenzen der internationalen Eisenwirtschaft im letzten Jahrzehnt.
Das Institut für Konjunkturforschung untersucht in seinem neuesten Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung, 11. Jahrgang 1938/39, Heft 2 (Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg⸗Wandsbek, Verfasser Karl Georg Mahnke) die Entwicklungstendenzen der internationalen Eisenwirtschaft im letzten Jahrzehnt.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Untersuchung gehört, daß die Wachstumsgeschwindigkeit der Eisengewinnung sich in den vergangenen Jahren stark verlangsamt hat. So ist von 1929 bis 1937 z. B. die Rohstahlerzeugung in der Welt nur um rund 11 % gestiegen, während im Durchschnitt der fünf Konjunkturperioden von 1873 bis 1913 die Zuwachsquote von einem Hochkonjunktur⸗ jahr zum nächsten 57 % betragen hatte. In dieser Verlangsamung der Eisengewinnung spiegeln sich zum Teil Wandlungen im Eisenverbrauch wider. Einmal gilt auch beim Eisen die allge⸗ meine Grundtendenz der Wirtschaft zu sparsamerem Material⸗ einsatz. Die Fortschritte der Eisenhüttentechnik, die zahlreichen Legierungsmethoden und die in wachsendem Umfang auf Zweck⸗ mäßigkeit ausgerichteten Konstruktionspläne, haben es ermög⸗ licht, daß heute ein bestimmtes Investitionsvolumen mit einer geringeren Menge Eisen bewältigt werden kann als früher. In gleicher Richtung wirken die Verschiebungen, die sich zwischen den einzelnen Walzwerkserzeugnissen vollzogen haben. Die Geschichte der Walzwerksproduktion ist durch ein Vordringen der feineren Erzeugnisse gegenüber den gröberen (z. B. Eisen⸗ bahnoberbaustoffe) gekennzeichnet.
Entscheidende Bedeutung kommt den allgemein veränderten Wachstumsbedingungen zu, die heute die Gesamtentwicklung der Weltwirtschaft maßgebend beeinflussen. In der Industrieproduk⸗ tion der Welt im ganzen läßt sich deutlich beobachten, daß das rasche Wachstum, wie es in der Vorkriegszeit festzustellen war, einer sehr viel langsameren Produktionszunahme Platz gemacht hat. Diese Verlangsamung hängt zum Teil mit dem geringeren Bevölkerungswachstum in der Welt zusammen. Ferner spielt eine wichtige Rolle, daß die früheren Träger der industriellen
Entwicklung in der Welt, die alten Industriestaaten, die eigene
Empfang der Mitglieder der Handels⸗ kammer Paris in Berlin.
Zu Ehren der Mitglieder der Handelskammer in Paris, die sich auf einer Reise durch Deutschland befinden und nach dem Besuch Kölns, Bremens und Hamburgs in Verlin eingetroffen sind, veranstaltete die Industrie⸗- und Handelskammer Berlin einen Empfang, an dem u. a. der französische Botschafter Exzellenz Francois Poncet, Vizepräsident der Reichsbank Dreyse, Stadtpräsident und Oberbürgermeister der Stadt Lerlin Dr. Lippert und Polizeipräsident Graf Helldof, Staatsrat Schmeer sowie der Präsident der Industrie⸗ und Handelskammer Köln, Freiherrr von Schröder, teilnahmen.
Der Präsident der Industrie⸗ und Handelskammer Berlin, Staatsrat Reinhart, begrüßte zugleich im Namen der Wirt⸗ schaftskammer Berlin⸗Brandenburg die französischen Gäste auf das herzlichste. Er führte u. a. aus, daß der Besuch in einer Atmosphäre stattfinde, die Hoffnungen für eine Ausdehnung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zulasse, die noch lange nicht in bezug auf ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten erschöpft seien und noch viel Raum für eine Ver⸗ besserung darbieten. Dies gelte insbesondere auch für die im nächsten Jahr stattfindenden neuen Verhandlungen über das deutsch⸗französische Wirtschaftsabkommen. Mit Nachdruck betonte Staatsrat Reinhart, daß das gegenseitige Verstehen beider Völker die entscheidende Voraussetzung für eine weitere Ausgestaltung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frank⸗ reich sei. In den Völkern beider Länder schlummerten unermeß⸗ liche schöpferische Fähigkeiten. und es komme darauf an, sie in einem friedlichen, ehrlichen Wettbewerb zwischen beiden Völkern anzusetzen. Bei den engen Beziehungen zwischen der Pariser und der Berliner Industrie⸗ und Handelskammer könnten diese wert⸗ volle Arbeit leisten. Auf der letzten Tagung der Internationalen Handelskammer sowohl als auch auf dem Internationalen Be⸗ rufserziehungskongreß habe es sich gezeigt, daß beide Völker den Willen zum Verstehen und die Bereitwilligkeit zur Zusammen⸗ arbeit hätten, um neue Brücken zwischen beiden Völkern zu schlagen was insbesondere auch für die Vertreter der Wirtschaft gelte. Staatsrat Reinhart schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche auf eine weitere Steigerung des Güteraustausches zwischen Deutschland und Frankreich.
Der Präsident der Handelskammer Paris, Férasson, be⸗ tonte in seiner Rede, in der er sich für die freundliche Aufnahme in Berlin bedankte daß der Lesuch der Handelskammer Paris in Deutschland im Dienste des deutsch⸗französischen Wirtschafts⸗ verkehrs stehe, dessen Pflege und Ausdehnung die Pariser Han⸗ delskammer als ihre besondere Aufgabe betrachte. Die Durch⸗ führung dieser Aufgabe sei ihr stets durch die vertrauensvolle und hilfsbereite Arbeit der deutschen Behörden und der deutschen Handelskammern erleichtert worden. Die Pariser Handelskammer habe sich dabei immer von dem Glauben an eine Besserung der deutsch⸗französischen Wirtschaftsbeziehungen leiten lassen, der durch das im Juli vorigen Jahres abgeschlossene deutsch⸗ französische Wirtschaftsabkommen bestätigt worden sei. Durch dieses Abkommen seien die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht unwesentlich ausgedehnt worden.
Präsident Férasson gab dem Wunsche auf eine weitere Aus⸗ weitung dieser wirtschaftlichen Beziehungen Ausdruck, die nicht nur zum Besten der beiden Länder, sondern auch zum Besten der Zivilisation gereiche. Die zukünftigen Verhandlungen sollten daher im Zeichen eines steigenden Warenaustausches stehen, und es sei der Wunsch aller Geschäftsleute, daß eine Vertiefung des Wirtschaftsverkehrs erfolge, was nach ihrer Meinung auch erreicht werden könne. Dabei komme es aber nicht in erster Linie auf besondere technische Mittel an, die in ihrer Wirkung nicht durch⸗ schlagend sein könnten, sondern vielmehr vor allem auf den Geist, in dem die Verhandlungen geführt würden. Es sei möglich, gerade über die Handelskammern Vertrauen für diesen Geist zu schaffen. Der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern der Handels⸗ kammer Paris und den Vertretern der deutschen Wirtschaft werde seine Füchte tragen. Schließlich lud Präsident Férasson die Ver⸗ treter der Industrie- und Handelskammer Berlir zu einem Besuch der Pariser Handelskammer zum nächsten Jahr ein und schloß ebenfalls mit dem Wunsch auf eine gedeihliche Fort⸗ entwicklung der deutsch⸗französischen Wirtschaftsbeziehungen.
Volkswirtschaft soweit ausgebaut haben, daß eine gewisse Sätti⸗ gung ihrer Märkte eingetreten ist. Ihr Efsenbedar, wächst daher nicht mehr in dem Maße wie derjenige der jungen, im wesent⸗ lichen halb⸗ und neukapitalistischen Länder. 88
Charakteristisch für das vergangene Jahrzehnt ist ferner die Tatsache, daß der Welthandel in Eisen unter starken Hemmungen leidet. Die Eisenausfuhr, die sich vor dem Welt⸗ krieg in ihrer Grundrichtung ungefähr im Gleichtakt mit der Produktion entwickelt hatte, ist in den Nachkriegsjahren ver⸗ hältnismäßig hinter der Produktion zurückgeblieben.
Die über die Landesgrenzen versandten Mengen umfassen gegenwärtig rund ein Zehntel der Produktion gegenüber einem Sechstel 1929. Das Zurückbleiben des Welthandels in Eisen ist vor allem auf die Autarkiepolitik zahlreicher Volkswirtschaften zurückzuführen. Bestrebungen weitgehender Eigenversorgung mit Eisen in jungen Industriestaaten liegen mit den Bemühungen der größten Eisenländer um den Wiederaufbau ihres Exports im Kampf. b
Der Eisen⸗ und Stahlverbrauch der Welt hat sich im Jahr 1937 zum erstenmal wieder über den im letzten Hochkonjunktur⸗ jahr 1929 erreichten Stand erhoben. Nach vorsichtigen Berech⸗ nungen dürfte er etwa 9 % höher gewesen sein als damals. Wäh⸗ rend aber der Verbrauch in den fünf großen Eisenproduktions⸗ ländern (Vereinigte Staaten von Amerika, Deutsches Reich, Groß⸗ britannien, Frankreich, Belgien⸗Luxemburg) zusammengenommen 1937 noch etwas geringer war als 1929, ist er in den übrigen Teilen der Welt bedeutend rascher gestiegen.
Auch heute noch reicht das Niveau des Verbrauchs in den jungen Ländern in keiner Weise an den Stand in den alten Produktionszentren heran. Hier werden mindestens zehnmal so⸗ viel Mengen Eisen je Kopf der Bevölkerung verbraucht als dort. Daß dabei noch starke Unterschiede innerhalb der alten Länder ist selbstverständlich. Diese hängen zum Teil mit der besonderen Struktur der metallverarbeitenden Industrie zu⸗ sammen. Außerdem sind die verschieden hohen Verbrauchsziffern auch durch den unterschiedlichen Stand der allgemeinen Wirt⸗ schaftstätigkeit bedingt. Der hohen Beschäftigung in Deutschland entspricht ein seit 1932 stark gestiegener Eisenverbrauch. In Bel⸗ gien, Frankreich und den Vereinigten Staaten dagegen konnte der Verbrauchsstand des Jahres 1929 noch nicht wieder erreicht
werden.
Die Entwicklung des Arbeitseinsatzes im September 1938.
Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen⸗ versicherung berichtet:
Ende September d. J. wurden insgesamt 20 850 000 beschäf⸗ tigte Arbeiter und Angestellte einschließli Kranke gezählt, das sind rund 1,2 Millionen Beschäftigte mehr als im September 1937. Die besonderen Ereignisse im September machen sich in einer starken Anspannung des Arbeitseinsatzes geltend. Die dadurch hervorgerufenen großen Veränderungen in der Beschäftigung konnten nur zum Teil durch Ersatzkräfte ausgeglichen werden.
Aus den bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen wurden weitere 23 000 in Arbeit gebracht. Bei ihnen handelt es sich allerdings um Arbeitskräfte mit geringerer Leistungsfähig⸗ keit. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 156 000, das ist eine bisher noch nicht erreichte niedrige Zahl. Darunter sind noch 12 000 voll einsatzfähige Kräfte, die nur gan vorübergehend infolge Wechsels der Arbeitsstelle arbeitslos sind Zahlreiche sudetendeutsche Flüchtlinge fanden im Reich Beschäftigung. Ferner konnten Ersatzkräfte aus den Kreisen herangezogen werden, die bisher nicht oder nicht mehr als Arbeiter oder Angestellte tätig waren. Davon machen weibliche Arbeitskräfte einen großen Teil aus. Die Zahl der beschäftigten Frauen hat um 25 000 zu⸗ genommen. Sie wurden eingestellt im Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelgewerbe sowie im Bekleidungsgewerbe, die jetzt ihre Haupt⸗ arbeitszeit haben oder beginnen. Die Metallindustrie forderte in großer Zahl Hilfskräfte an. Um sie zu stellen, mußte auch auf Personen zurückgegriffen werden, die bisher noch nicht als Arbeiter oder Angestellte tätig waren. Mit dem Beginn der Hack⸗ fruchternte stieg der Kräftebedarf der Landwirtschaft, der zum Teil durch den Einsatz von Erntehelfern gedeckt werden konnte.
In der Ostmark ging die Arbeitslosigkeit weiter zurück. Zum erstenmal wurde der Stand von rund 100 000 Arbeitslosen leicht unterschritten. Davon sind drei Viertel zwar voll einsatz⸗ fähig, jedoch kommen nur 26 000 Arbeitskräfte für Arbeit außer⸗ halb ihres Wohnortes in Betracht. Diese kleine Zahl erklärt sich daraus, daß die noch gemeldeten Arbeitslosen im Gegensatz zum Altreich überwiegend Frauen sind. Seit der Eingliederung ins Reich ist die Arbeitslosigkeit in der Ostmark, die im März 1938 rund 600 000 betragen hatte, auf ein Sechstel gesunken.
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Die von einer Wirtschaftsgruppe getroffenen Beschränkungen müssen beachtet werden.
Ein Reichsgerichtsurteil.
Für den Fall der freiwilligen Bindung einer Anzahl von Wettbewerbern an einem Preis⸗ oder Absatzkartell ist in der Rechtsprechung anerkannt, daß die bewußte Ausnutzung der Ver⸗ tragstreue der anderen am Vertrage Beteiligten zum eigenen geschäftlichen Vorteil nicht nur gegen die Vertragspflichten ver⸗ stößt, sondern zugleich den Tatbestand des § 1 Unl WG. erfüllt; denn ein solches Verfahren stünde mit den Anschauungen anständig denkender Kaufleute in Widerspruch. Um so mehr muß von der anständigen Geschäftswelt die bewußte Uebertretung von Be⸗ schränkungen abgelehnt werden, die der verantwortliche Leiter einer Wirtschaftsgruppe in Wahrung der ihm mit anvertrauten Gesamtbelange der gewerblichen Wirtschaft im Staatsinteresse getroffen hat.
eeeele‧‧“ Devisenbewirtschaftung.
Exportvalutaerklärungen für deutsche Waren⸗ lieferungen nach den sudetendeutschen Gebieten.
Durch Runderlaß 120/38 D. St. — Ue. St wird die Pflicht zur Einreichung von Exportvalutaerklärungen für Waren, die in die von den deutschen Truppen besetzten sudetendeutschen Gebiete
versandt werden, mit sofortiger Wirkung aufgehoben.