Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 78 vom 1. April 1939. S. 4
E. Vermittlerkosten.
Für die Vermittlung von Kleinkrediten darf vom Dar⸗ lehnsnehmer weder durch den Vermittler noch durch den Geldgeber eine Provision erhoben und gefordert werden. Soweit von Geldgebern die Mitarbeit von Vermittlern in Anspruch genommen wird, sind die Vergütungen hierfür vom Geldgeber selbst zu tragen. Die Annahme oder Vereinbarung sogen. freiwilliger Vergütungen ist untersagt.
Voraussetzungen für die Erhebung der unter II auf⸗ geführten Kosten.
(1) Für Darlehen, welche nicht die unter I genannten Voraussetzungen erfüllen, dürfen nicht die unter II auf⸗ geführten Kreditkosten, sondern lediglich die nach den Be⸗ stimmungen des Sollzinsabkommens zulässigen Kosten er⸗ hoben werden. Das gleiche gilt für Kleinkredite, die durch börsengängige Wertpapiere gesichert sind.
8 (2) Voraussetzung für die Anwendung der unter II auf⸗ geführten Kreditkosten ist ferner, daß nicht bereits ein Klein⸗ kredit für denselben Darlehnsnehmer läuft oder eine sonstige Forderung des Kreditgebers gegen den Darlehnsnehmer be⸗ teht. Eine aus einem langfristigen Hypothekendarlehen her⸗ ührende Verbindlichkeit des Darlehnsnehmers gegenüber dem Geldgeber steht nicht entgegen.
IV. Gewährung von Kleinkrediten durch Kredit⸗ genossenschaften.
Ist der Darlehnsnehmer Mitglied der kreditgebenden Genossenschaft oder hat er einen Genossenschaftsanteil zu übernehmen, so dürfen die obengenannten Sätze nur dann an⸗ gewandt werden, wenn der Geschäftsanteil und die Haftsumme zusammen 20 % der Darlehnssumme, höchstens aber F. ℳ 80,— nicht übersteigen. Der Betrag für den Geschäftsanteil darf von der Darlehnssumme nicht gekürzt werden. Der Darlehns⸗ nehmer darf ferner nicht genötigt sein, mehr als einen Ge⸗ schäftsanteil zu übernehmen. Das Eintrittsgeld darf R.ℳ 3,— nicht übersteigen. Ist der Darlehnsnehmer Mitglied einer Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, oder hat er einen Geschäftsanteil an einer solchen Genossenschaft zu über⸗ nehmen, so gelten für das Darlehen ausschließlich die Normalsätze des Sollzinsabkommens. —
V. Sonderbestimmungen.
(1) Die Hergabe von Kleinkrediten darf nicht von Sonder⸗ leistungen des arlehnsnehmers, wie z. B. Abschluß einer Lebensversicherung, Einzahlung von Beträgen als Einlage Spareinlage) und dergleichen, abhängig gemacht werden.
(2) Soweit Kleinkredite bisher zu für den Darlehns⸗ nehmer günstigeren Bedingungen abgerechnet worden sind, ist eine Erhöhung der Kosten oder Verschärfung von Neben⸗ bedingungen nicht zulässig.
VI. Strafen. r Die Richtlinien für Kleinkredite sind auf Grund de Absatz 2 des Sollzinsabkommens für alle Unternehmungen, die Bank⸗ oder Sparkassengeschäfte im Inland betreiben (Kreditinstitute im Sinne des § 1 des Reichsgesetzes über das Kreditwesen vom 5. Dezember 1934 — RGBl. I1 S. 1203 —) verbindlich. Verstöße hiergegen werden gemäß § 46 KWG. mit Ordnungsstrafen in Geld, die für jeden Einzelfall des Verstoßes bis zu Rℳ 100 000,— betragen können, geahndet.
VII. Inkrafttreten.
“ vorstehenden Richtlinien treten am 1. April 1939
in Kraft. Mit dem gleichen Tage tritt meine Anordnung vom
2. Juni 1936 — Tgb.⸗Nr. 16 193/36 V — über die „Neu⸗
regelung der Kosten der Kleinkredite mit Verpflichtung zur
regelmäßigen Tilgung“ außer Kraft. Berlin, den 29. März 1939.
Der Reichskommissar für das Kreditwesen. J. V.: Dr. Claus.
zu Abschnitt II, B der Richtlinien für Tilgungskredite
Zins⸗ Kred. Prov. Ums. Prov. zahlen ¼ % p. Mon. ¼ 0% p. Mon.
Anla Tage
gegeben
90 0,89o 0,0
* 0,70 0,70 0,60
0,50
360 582:72 = (8,08)
Sollzins (5 %) Kreditprovision Umsatzprovision 16”“ Barauslagen⸗Pausch.
Gesamtbelastung
Bekanntmachung
über die Form der Anträge auf Erteilung der Genehmigung zur Veranstaltung wirtschaftsstatistischer Erhebungen.
Anträge auf Erteilung der Genehmigung zur Veranstal⸗ tung wirtschaftsstatistischer Erhebungen nach §§ 3, 9 Abs. 2 und Mitteilungen über die Vornahme wirtschaftsstatistischer Erhebungen gemäß § 9 Abs. 3 der Verordnung zur Verein⸗ fachung der Wirtschaftsstatistik vom 13. Februar 1939 (Reichsgesetzbl. I S. 389) sind unter Benutzung eines Vor⸗ drucks einzureichen, der beim Statistischen Reichsamt (Ge⸗ schäftsstelle des Statistischen Zentralausschusses), Berlin C2, Neue Königstraße 27 — 37, anzufordern ist. Die Anträge und die nach § 3 der genannten Verordnung beizufügenden Unterlagen sind in 5 Stücken einzureichen.
Berlin, den 1. April 1939. Der Präsident des Statistischen Reichsamts als Geschäftsführer des Statistischen Zentralausschusses Dr. Reichardt, Ministerialdirekteer.
——
8 Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskosten im März 1939.
sich für den Durchschnitt des Monats März 1939 auf 126,0 (1913/14 = 100); sie hat gegenüber dem Vormonat (125,7) um 0,2 vH. angezogen.
In der Inderziffer für Ernährung, die sich von 121,9 auf 122,5 (*+ 0,5 vH.) erhöht hat, wirkte sich weiterhin die jahreszeitlich bedingte Preissteigerung für Kartoffeln und Gemüse aus. Im übrigen hat sich nur die Inderziffer für Bekleidung von 132,3 auf 132,7 (+ 0,3 vH.) erhöht, während die Indexziffer für „Verschiedenes“ von 142,1 auf 141,9 um 0,1 vH. zurückging. Die Indexziffern für Wohnung (121,2)
dem Vormonat unverändert geblieben Berlin, den 31. März 1939.
8* 1.“
Bekanntmachung,
1934 (Reichsgesetzbl. 1 S. 918 ff.) in Verbindung mit § 5 Abs. 1 der Verordnung zur Ausführung des Maisgesetzes vom
Nichtamtliches. Deütsches Reich.
Nr. 15 des Reichsministerialblatts vom 30. März 1939 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40 Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Inhalt: Zollager (ZLO.). — Zollvormerk⸗Ordnung (SVormO.
Postwesen.
Sonderpostwertzeichen. 6
Zum Reichsberufswettkampf 1939 sind Sondermarken zu 6 und 12 MW in Rastertiefdruck nach einem Entwurf des Kunst⸗ malers Erich Meerwald in Berlin⸗Wilmersdorf mit dem Bilde des Reichssiegerabzeichens hergestellt worden. Die Marken werden vom 4. April an bei allen Postämtern und Amtsstellen der Deut⸗ schen Reichspost abgegeben und können auch zum F imachen von Auslands⸗Briefsendungen benutzt werden.
Postdienst mit dem Memelgebiet.
Für Briefsendungen und Pakete nach dem Memelgebiet gelten die Versendungsvorschriften und Gebühren des innerdeut⸗ chen Dienstes. Den Sendungen und gelben Inlandspaketkarten sind jedoch, da die Zollgrenze zwischen dem Altreich und diesem Gebiet noch besteht, bis auf weiteres die für Postsendungen nach dem Ausland vorgeschriebenen Zoll⸗ und sonstigen Begleitpapiere beizufügen. Zollpflichtige Briefsendungen und Pakete aus dem Memelgebiet nach dem übrigen Teil Großdeutschlands werden der für ben Bestimmungsort zuständigen Zollstelle zur Zollabfertigung
“
1 Postpakete nach Spanien. 8 die Deutsche Reichspost nimmt wied t Madrid zur Beförderung 88 Hamburg an. rr
Aus der Verwaltung.
1 Die Lohnsteuer⸗Erhebung im Sudetenland 8 im 2. Kalendervierteljahr 1939. Der Reichsminister der Finanzen hat durch Verordnun vom 29. März 1939 bestimmt, daß 2. den “ Ge⸗
bieten die Lohnsteuer auch für das zweite Kal iertelj nur zur Hälfte zu erheben ist. TT111ö1“”
Kunst und Wifsenschaft.
Spielplan der Berliner Staatstheate 8 in der Zeit vom 2. bis 10. April. “
Staatsoper.
Sonntag, den 2. April. Parsif 81 kal. Lei 88 88 a. G. Beginn: 19 Uhr fal. Mustkal. Leitung v. Hoeßlin
eae; den 3. April. Lohengrin. Musikal. Leitung: Heger.
zu tilgen in einer Rate zu und in elf Raten zu 1141“
Dienst vee 19 Uhr. ienstag, den 4. April. arsi 1 Lei . Se 8 Legtan; 19 Ui⸗. Parsifal. Musikal. eitung: Schüler.
Mittwoch, den 5. April. Parsifal 188 dorff. Beginn: 19 hr sif Musikal. Leitung: Elmen⸗
Donnerstag, den 6. April. Lohengrin. Musikal. Leitung:
gleichen Tag⸗ (Reichsgesetzbl. I S. 921) bestimme ich mit sofortiger Wirkung folgendes:
In meiner Anordnung vom 28. Februar 1939 — II V R. 67 — werden die Worte „in denen die deutsche Zollgesetz⸗ gebung gilt“ ersetzt durch die Worte „die nicht zum Getreide⸗
—
wirtschaftsverband Ostmark gehören“. Berlin, den 28. März 1939. 1 8 Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Reichsstelle für
Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Er⸗ . zeugnisse.
J. V.: (Unterschrift.)
1e““
Aunordnung B22— der Sü für Baumwolle
(Ausnahmen von der Verarbeitungsregelung für Ausfuhr⸗ aufträge).
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten stellt
sowie für Heizung und Beleuchtung (125,6) sind gegenüber
Auf Grund des § 7 des Maisgesetzes vom 5. Oktoher
Vom 27. März 1939.
Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 816) in der Fassung der Verordnung vom 28. Juni 1937 (Reichsgesetzbl. I S. 761) in Verbindung mit der Verordnung über die Errichtung von Überwachungsstellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 209 vom 7. September 1934) wird mit Zustimmung des Reichswirt⸗ schaftsministers angeordnet: 11 1 § 9 — Ausnahmen für die Ausfuhr — der Anordnung B 19 der Überwachungsstelle für Baumwolle vom 10. Des zember 1938 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 289 vom 12. Dezember 1938) erhält fol⸗ gende Fassung: „Soweit Ausfuhraufträge oder Aufträge inländischer
zum Zwecke der Ausfuhr verwenden, unterliegt die Verarbeitung der hierfür erforderlichen, im § 1 ge⸗ nannten Spinnstoffe einer besonderen Regelung.“ “
Diese Anordnung tritt am 1. April 1989 in Kraft; sie 9 auch für das Land Österreich und die sudetendeutschen ebiete.
Bremen, den 27. März 1939. Der Reichsbeauftragte für Baumwolle.
Heger. Beginn: 19 Uhr.
H. E. Pabst.
8 8 g 1 1u“
Freitag, den 7. April. P arsifal. Musikal. Leitung: v. Hoeßlin ag. G. Beginn: 19 Uhr.
Sonnabend, den 8. April. Parsifal. Mustkal. Leitung: Heger. Beginn: 19 Uhr.
Sonntag, den 9. April. Beginn: 19 Uhr.
Montag, den 10. April. Aida. Sabata. Beginn: 19 ½ Uhr.
8 6 2 2 Schauspielhaus.
Sonntag, den 2. April. Urqufführung. Die Königin Isa⸗ „bella., Beginn: 20 Uhr. Ausverkauft. Snes Beginn: 20 Uhr.
Lohengrin. Musikal. Leitung: Heger. Musikal. Leitung: Victor de
Montag, den 3. April. Am hohen Meer. e nnn 4. April. Die Königin Isabella. Beginn: 2 r. Mittwoch, den 5. April. 20 Uhr. Donnerstag, den 6. April. Freitag, den 7. April.
Die Königin Isabella. Beginn:
Hamlet. Beginn: 19 ½ Uhr. Peer Gynt.
20 Uhr. Sonntag, den 9. April. 20 Uhr. Montag, den 10. April. Hamlet. Beginn: 19 ½2 Uhr.
“
Die Königin Isabella. Beginn:
Kleines Haus. E““ Sonntag, den 2. April. Der Bridgekönig. Beginn: 20 Uhr.
Montag, den 3. April. Untreu. Dienstag, den 4. April. Zum 25.
20 Uhr.
Mittwoch, den 5. April. 20 Uhr.
Donnerstag, den 6. April.
20 ih
Freitag, den 7. April. Emilia Galotti.
Sonnabend, den 8. April. 20 Uhr.
Sonntag, den 9. April. Erstaufführung. Die kluge Närrin. Beginn: 20 Uhr.
Montag, den 10. April. 20 Uhr.
Beginn: 20 Uhr. Mlale Untreu.
Beginn: Der Bridgekönig. Beginn: Der Bridgekönig. Beginn:
Beginn: 20 Uhr. Der Bridgekönig. Beginn:
Der Bridgekönig
Berliner Börse am Ostersonnabend geschlossen.
Am Sonnabend vor Ostern, dem 8. 4. 1939, bleiben die Ber⸗ liner Börsenräume für jeden Verkehr geschlossen. Gemäß § 5 der
„Bedingungen für die Geschäfte an der Berliner Wertpapierbörse“ 8
findet an diesem Tage eine Lieferung nicht statt.
Die Reichsbank am Oster⸗Sonnabend
“ geschlossen. Die Büros und Kassen der Reichshauptbank und der Groß Berliner Reichsbankanstalten bleiben am Sonnabend, dem 8. April
dieses Jahres, den gan 88 — 1 kum geschlossen. ganzen Tag für den Verkehr mit dem Publi
Verantwortlich:
für den Amtlichen und Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und für den Verlag: 1
Präsident Dr. Schlange in Potsdam; für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil Rudolf Lan tzsch in Berlin⸗Charlottenburg.
Druck der Preußischen Druckerei⸗ und Verlags⸗Aktiengesells
Berlin, Wilhelmstr. 32. Sechs Beilagen (einschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen).
.
Abnehmer vorliegen, die das Erzeugnis nachweislich
F 1 Beginn: 20 Uhr. “ Sonnabend, den 8. April. Die Köni gin Isabella. Beginn:
8
zum Deutsch Nr. 78
Erste Beilage
2en Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Berlin, Sonnabend, den 1. Apri
Das Ergebnis der Leipziger Frühjahrs⸗ messe 1939.
Ein Rekord: noch nie wurde so viel gekauft!
Die Leipziger Frühjahrsmesse 1939 übertrifft in ihrem Er⸗ ebnis, besonders hinsichtlich des Inlandsgeschäfts, bei weitem die ekordmesse des Frühjahrs 1938. Die Gesamtbesucherzahl betrug
331 256 und überstieg damit die bles des Vorjahres um rund 9 %. Gegenüber der Feblahremesse 1933 (107 034) hat sich die Zahl der geschäftlichen Besucher mehr als verdreifacht. Die Zahl der Aussteller beträgt nach den vorläufigen Ermittlungen 9894, das sind 4 % mehr als zur Frühjahrsmesse 1938 und 54 % mehr als zur Frühjahrsmesse 1933.
Von den Gruppen der Großen Technischen Messe und Bau⸗ messe hat in diesem Jahr die Gruppe der Maschinen für die Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelindustrie den stärksten Auftrieb gehabt, deren Firmenzahl um 18 % auf 179 Aussteller gestiegen ist. Be⸗ achtlich ist die weitere Zunahme der Baumesse, deren Aussteller⸗ zahl um 10 % auf 407 gestiegen ist.
Die stärkste Zunahme auf der Mustermesse zeigte die Textil⸗ und Bekleidungsmesse, deren Aus tellerzahl auf 702 anwuchs. Die Zusammensetzung der Ausstellerschaft nach ihrer Herkunft war im
roßen und ganzen die gleiche wie in den vorhergehenden Jahren.
ie Ausstellerschaft aus der Ostmark wuchs von 163 auf 209, und aus dem Sudetengau kamen 256 Firmen gegenüber 127 Ausstellern aus demselben Gebiet, als es staatsrechtlich noch zur Tschecho⸗ Slowakei gehörte. Von besonderer Bedeutung für die Leipziger Messe ist stets die starke Beteiligung des Auslandes. Insgesamt waren 557 ausländische Firmen (gegenüber 535, ohne das damalige Oesterreich und den jetzigen Sudetengau, im Jahre 1938) aus 28 verschiedenen Staaten auf der Leipziger Frühjahrsmesse vertreten. Die Zahl der ausländischen Besucher in diesem Jahr betrug 29 925.
Auch geschäftlich war die Leipziger Frühjahrsmesse 1939, be⸗ sonders im Hinblick auf das Inlandsgeschäft, die beste Messe seit
den Jahren der Krise. Noch niemals wurde auf einer Leipziger Frühjahrsmesse soviel gekauft wie dieses Jahr, und das um so mehr, als das Angebot eine große Zahl von Neuheiten enthielt. Das Inlandsgeschäft stand im allgemeinen im Zeichen eines durch die weitere Erhöhung der Kaufkraft der deutschen Bevölkerung Fetssceen Bedarfs. Die Ausweitung des deutschen Marktes urch das Auftreten der Einkäufer aus dem Sudetengau und aus der Ostmark machte sich beim Messegeschäft stark bemerkbar. Er⸗ freulich ist die Tatsache, daß auch das Geschäft mit einer großen Anzahl ausländischer Staaten, insbesondere aus dem Norden, dem Osten und Südosten Europas gesteigert werden konnte. Das Ge⸗ samtgeschäftsergebnis der Großen Technischen Messe und Baumesse darf als geradezu hervorragend bezeichnet werden. Die nicht⸗ deutschen Aussteller sind mit ihrer Beteiligung an der Lei ziger Freeesee 1939 durchweg zufrieden, zum Teil melden 8 8—
ar Geschäfte, die über der Höhe des Vorjahres liegen. 1 ⸗
seencben Verkaufsmöglichkeiten nach Deutschland wurden von fast allen Ausstellern restlos ausgenutzt. Gerade für die nichtdeutschen Aussteller machte sich aber die öb der Leipziger Messe bemerkbar. Rahefr alle Firmen melden gute Abschlüsse mit dritten Staaten. Ffegce hervorzuheben ist, daß neben den bereits seit vielen Jahren ausstellenden Ländern auch die erstmals und die seit längerer Pause wieder ausstellenden Staaten außer⸗ ordentlich zufrieden sind.
I. Leistungssteigerung im Kreditwesen.
Eine Arbeitstagung der Reichsgruppe Banken.
Auf einer betriebswirtschaftlichen Arbeitsta ung der Reichs⸗ ruppe Banken, an der auch Vertreter des Rei skommissars für as Kreditwesen und der Reichsbank teilnahmen, sprach der Leiter des Reichsausschusses für Leistungssteigerung, Dip „ng. Georg Seebauer, über die Aufgaben und Arbeitsmethoden des Rei für Leistungssteigerung. Er betonte, daß der Reichsausschuß keine große eigene Organisation schaffen wolle, sondern sich im größten Maßstabe der vorhandenen Einrichtungen, insbesondere der Organisation der gewerblichen Wirtschaft be⸗ dienen wolle. Anschließend berichteten Vertreter der Reichsgruppe Banken über die bisherigen Arbeiten der Kreditinstitute und ihrer Fachorganisationen zur Rationalisierung und Leistungssteigerung im Kreditgewerbe und legten die Pläne sür die künftigen Arbeiten und Aufgaben dar. Die Bemühungen erstrecken sich insbesondere auf die Verbesserung und Vereinfachung der Buchführung, des unbaren Zahlungsverkehrs, des Effektenverkehrs und Depot⸗ geschäftes usw. Weiterhin wurden die bereits mit Erfolg durch⸗ Fee Maßnahmen für die Heranbildung des Nachwuchses im 78 ewerbe besprochen und Erfahrungen und Anregungen aus⸗ getauscht.
Dipl.⸗Ing. Seebauer brachte zum Ausdruck, daß eine Durchführung der besprochenen Maßnahmen jedenfalls eine wert⸗ volle weitere Leistungssteigerung im Kreditgewerbe erwarten lasse. Der Vorsitzende der Tagung, Dr. Otto Christian Fischer, ver⸗ sicherte abschließend, daß das Kreditgewerbe auch künftig im Dienste der Volkswirtschaft um betriebliche Verbesserungen stärk⸗
stens bemüht sein wird
g
Tagung der Wirtschaftswissenschaftler. Gründung einer Reichsfachgruppe Wirtschafts⸗ wissenschaft.
Auf Schloß Hohenkammer bei München wurde heute vor⸗ mittag die Tagung der Wirtschaftswissenschaftler im National⸗ sozialistischen Deutschen Dozentenbund durch den Reichsdozenten⸗ führer, H⸗Brigadeführer Prof. Dr. Walter Schultze, eröffnet. Im Rahmen seiner Ansprache verkündete er die Gründung der Reichsfachgruppe Wirtschaftswissenschaft mit den beiden Unter⸗ ruppen Voltswirtschaft und Betriebswirtschaft. Zum Leiter der Reichsgruppe ernannte er den Gaudozentenbundführer Prof. Dr. Schürmann⸗GCöttingen, zum Leiter der Fachgruppe Volkswirtschaft Prof. Rath⸗Göttingen, zum Leiter der Fach⸗ gruppe Betriebswirtschaft Prof. Thoms⸗Heidelberg.
Der Reichsdozentenführer betonte, es ehe darum, für die notwendige wissenschaftliche Aussprache n. geistige Grund⸗ lagen zu entwickeln und damit die Voraussetzungen für eine schöpferische Entfaltung zu bieten. Der Leiter des Lagers, Prof. Schürmann, sprach über Sinn und Zweck der Tagung, die den Stand und die Aufgaben der gegenwärtigen Forschung auf dem Gebiete der Wirtschaftswissenschaft herausarbeiten soll. Die Arbeit selbst wurde eingeleitet mit einem Vortrag von Prof. Bechtel⸗München über Wirtschaftsgeschichte.
CCCCCCAAACC“
Wirtschaft des Auslandes.
Der Inhalt des franzöfisch⸗rumänischen Handels vertrages.
Paris, 31. März. Der sranzösisch⸗rumänische Handelsvertrag wurde von Außenminister Bonnet und dem rumänischen Bot⸗ chafter in Paris unterzeichnet. Der Vertrag ist das Ergebnis von Verhandlungen, die feit mehreren Monaten mit dem aupt⸗
n Ziel geführt wurden, den Güteraustausch zu beleben. Der Vertrag enthält Maßnahmen, die die volle Ausnutzung der Kontingente fördern sollen. Ein Sonderabkommen dient der An⸗ gleichung der rumänischen Preise an die Möglichkeiten des fran⸗ Ufühngr Marktes, um den rumänischen ag nreröffanise in
rankreich einen möglichst großen 5899 zu eröffnen. Eine Privatvereinbarung wurde 8 chlossen. ie die Einfuhr von über 5 Millionen Doppelzentner Zetroleumerzeugnissen nach 8S. in diesem Jahr gestatten sonl Es handelt sich in der Hauptsache um Brennstoff 5* Kraftfahrzeuge. Dieser Betrag ist mehr als doppelt so groß wie die Einfuhr dieser Erzeugnisse im Laufe des Jahres 1938. Die von der französischen Regierung in Aussicht genommenen Maßnahmen, um den Donauländern die Ausnutzung der ihnen eingeräumten Maiskontingente zu erleich⸗ tern, werden auch auf Rumänien an wendet werden. Man hofft, daß eine Zunahme der rumänischen Einfuhr nach Frank⸗ reich automatisch eine Steigerung der französischen Ausfuhr nach Rumänien zur Folge haben wird, die wiederum die Ueberleitung taatlicher und privater Guthaben erleichtern und die Verwirk⸗ ichung verschiedener gegenwärtig geprüfter Pläne zur Verwen⸗ dung französischen Kapitals in Rumänien fördern wird. Ein kultureller Fonds ist gebildet worden für die Bezahlung von Zei⸗ tungen und Büchern, gür Aufenthaltskosten der rumänischen Stu⸗ denten in Frankreich usw.
„Wie die „Agence Economique et Financiere“ noch zu melden weiß, wird Frankreich gemäß dem neuen Abkommen aus Rumä⸗ nien neben den erwähnten 5 Mill. dz Petroleumerzeugnissen noch 50 bis 60 000 t Brennstoffe, etwa 800 000 dz Mais sowie größere Mengen Holz einführen. Die Pe abrw erfolgt durch freie Devisen Frankreich führt nach Rumänien aus Kraftwagen, Motorräder, Maschinen und Flugzeugmotoren, pharmazeutische Erzeugnisse, rben, Baumwollfäden. Die Lieferung von
üstungsmaterial ist in dem neuen Handelsvertrag nicht einge⸗ chlossen. Diefe Frage wird noch in einem besonderen Abkommen geregelt werden.
Amerika hortet bereits 60 % des Goldbestandes
der Welt.
New NYork, 31. März. Die Goldtransporte aus England sind am Freitag in New Fork eingetroffen. In Wirtschaftskreisen wird darauf hingewiesen, daß die „Manhattan“, eines der fünf Schiffe, auf denen das Weltkapital sein Geld in Sicherheit brachte, den bisher größten Goldvorrat befördert habe, der je verschifft worden sei. Es handele sich um 60 Millionen Dollar. Gleich⸗ zeitig habe die „Normandie“ für 28 Millionen Dollar Gold aus⸗ eladen. Damit ist Amerikas auf über 16 Milliarden
ollar angewachsen, so daß es bereits *ℳ% der Goldbestände der
Welt hortet. “
Devisenbewirtschaftung.
Währungskonten von Inländern bei deutschen Banken. — Letzte Umstellungsfrift der 30. April.
Das Reichsbankdirektorium hat, wie die Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe mitteilt, an alle größeren Banken ein Schreiben gerichtet, in dem festgestellt wird, daß an Hand der eingereichten Anträge auf Umstellung in Reichsmark bei inlän⸗ dischen nettinsgitrien noch Guthaben auf Währungskonten zu⸗ gunsten inländischer Gläubiger unterhalten werden, die aus der Zeit vor Beginn der Devisenbewirtschaftung herrühren, obwohl in einem Rundschreiben vom 9. Oktober 1931 an die ein Giro⸗ konto unterhaltenden Berliner Kreditinstitute die Weiterführung derartiger Konten als nicht mehr angängig bezeichnet haben. Die Banken haben spätestens bis zum 30. April d. J. für Umstellung dieser Währungsguthaben 8 Reichsmark Sorge zu tragen und der Reichsbank, Abteilung für Auslandsschulden, entsprechende Anträge einzureichen. Sollten triftige Gründe gegen eine solche Maßnahme sprechen, so ist der Abteilung für Auslandsschulden eine entsprechende Mitteilung unter Angabe näherer Einzelheiten zu machen. Für saarländische, österreichische und sudetendeutsche Kreditinstitute gelte als Beginn der — der 1. F 1935, der 23. März 1938 und der 28. Oktober 1938 ent⸗
““
Warenverkehr zwischen den sudetendeutschen Gebieten und Frankreich.
Die Deutsche und die Französische Festerun sind überein⸗ gekommen, mit Wirkung vom 1. April 1939 ab für den Waren⸗ verkehr zwischen den sudetendeutschen Gebieten und Frankreich sowie den n, Kolonien, Protektoraten und Mandats⸗ gebieten die Bestimmungen des Deutsch⸗Französischen Zahlungs⸗ abkommens vom 10. Juli 1937 in vollem Umfange zur Anwen⸗ dung zu bringen. Mithin gelten die für den öeen zwischen Deutschland und Frankreich bereits bestehenden Bestim⸗ mungen des Runderlasses 110/37 D. St. 37/37 Ue. St. vom 19. Juli 1937 mit Wirkung vom 1. April 1939 ab in vollem Umfange auch für die sudetendeutschen Gebiete. Der Stempel⸗ aufdruck „Sudetendeutsches Gebiet“ kommt daher mit Wirkung von diesem Zeitpunkt ab auch in Fortfall.
Koks und Briketts im
Wagengestellung für Kohle, Gestellt 25 446 Wagen.
Ruhrrevier: Am 31. März 1939:
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 1. April (am 31. März auf 59,25 R. ℳ) für
äünderungen unterwor
Aktien weiter anziehend, Renten gefragt.
Nach der gestrigen kräftigen Aufwärtsentwicklung der Aktien⸗ kurse waren heute weitere Steigerungen, wenn auch in gemäßig⸗ terem 5- verzeichnen. Zu berücksichtigen ist dabei, ——, am heutigen Monatsersten die Limiterneuerungen nur unvoll⸗ ständig erfolgten. Gleichwohl war die Bankenkundschaft wieder mit echten Anlagekäufen am Markt, zumal am heutigen Kupon⸗ termin über die Heerben anfallenden Zinserträgnisse verfügt werden konnte. Außerdem setzten am Geldmarkt bereits nach dem Ultimo Rückflüsse ein, die die festere Tendenz zufätzlich begünstigten.
Von Montanwerten waren nur Stolberger Zink mit + 1 5 über Prozentbruchteile gebessert. Rheinstahl zeigten sogar in Reaktion auf den gestrigen Anstieg eine Einbuße von %o. Das gleiche galt bei den Braunkohlenwerten auch für Ilse Genuß⸗ scheine, die 2 % hergaben, dagegen gewannen Bubiag 2 %, Leo⸗ poldsgrube und Niederlausitzer je 1 %. Von chemischen Papieren eröffneten Farben * % höher mit 150 ⅞. Bei den Gummi⸗ und Linoleumaktien wurden Conti Gummi, bei denen der Dividenden⸗ abschlag zu berücksichtigen ist, mit einem kleinen Gewinn zu 212 %, Dtsch. Linoleum um 1 % höher gehandelt. In der Gruppe der Elektro⸗ und Versorgungswerte zogen u. a. Lichtkraft um 2 AEG. um 1 ¾¼ und Siemens um 1 ⅛¼ % an, während EW. Schlesien 1 % hergaben. Mit auffälligeren Veränderungen sind im übrigen noch zu erwähnen: Aschaffenburger Zellstoff 22““ + 3 ⁴, Schubert & Salzer mit + 2 ¾¼., Hapag mit + 1 ¼ und 8 im geregelten Freiverkehr Burbach mit + 4 ¾¼ X. 8 8
Im Börsenverlauf verstärkte sich die Neigung zu Gewinn⸗ mitnehmen, so daß teilweise beachtliche Rückschläge eintraten. An⸗ dererseits machte in verschiedenen Werten die Aufwärtsbewegung weitere Fortschritte. Hapag und Westdtsch. Kaufhof stellten sich jc ½ % niedriger, Gesfürel verloren ¾, Dtsch. Eisenhandel und Feldmühle je 1 %. Siemens gaben 1 %8 % her. Farben wurden mit 150 notiert. Höher stellten sich Ilse Genuß und Stöhr je Dum ¾%, Holzmann um ¾ und Accumulatoren um 3 .¼ 2
Am Börsenschluß war die Grundstimmung wieder etwas freundlicher, was in der Kursgestaltung auch zum Ausdruck kam. AEG, Rheinebraun und Mannesmann stiegen um je ½, Hotel⸗ betriek und Klöckner kamen je ½ % höher an. Ferner erholten sich Farben, die vorübergehend weiter nachgegeben hatten, auf 150. Charlotte Wasser büßten andererseits ¼ und Wasserwerk Gelsen⸗ kirchen ½ % ein. 1 8
Von den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien büßten Deutsch⸗Asiatische 1 Hℳ ein, Deutsche Ueberseebk. wurden um ½ % heraufgesetzt. Bei den Hypothekenbanken stiegen Rhein.⸗ Westf. Boden⸗Credit im gleichem Ausmaße. Am Markt der Kolonialwerte ermäßigten sich Doag um 1 ¾¼ und Neuguinea um 6 %. Industriepapiere lagen “ freundlicher. Siegers⸗ dorfer Werke stiegen um 5, Verein. autzener Papier um 5 %, Deutsche Babcock um 6 und Hochtief⸗A.⸗G. um 6 ½ %. Rückgängig waren Guanowerke um 2 ¾, Stettiner Portland um 2 ½ und Hinrichs K Auffermann um 3 ¼% %. 1 8 1
Im variablen Rentenverkehr zogen Reichsaltbesitz von 130 ½2 auf 130 %, die Gemeindeumschuldungsanleihe um 2 ¼¾¼ Pfg. auf 93 % % an. G
Der Kassarentenmarkt wies weiterhin ruhige Haltung auf. In Pfandbriefen und Kommunalobligationen kam etwas mehr Material au den Markt, was kursmäßig jedoch ohne Einfluß blieb. Liquidationspfandbriefe waren nach beiden Seiten leichten Ver⸗
ven. Von Stadtanleihen gaben Wer Leipzig um ½ % nach. Von Reichs⸗ und Länderanleihen stellten sich Ner Baden Staat ¼ %K niedriger. Sonst sind noch 35er Ruhrverband mit +† ½⅛ % zu erwähnen. Industrieobligationen lagen freund⸗ licher. Castellengo und Concordia Spinnerei kamen je rd. ½ % höher an, Farbenbonds stiegen um ¾¼ X. 8
Am Geldmarkt ermäßigten sich die Blanko⸗Tagesgeldsätze um ℳ auf 3 bis 3 ¼ . 1 8
Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich der Schweizer Franken auf 55,91 gegen 55,90. Die übrigen Devisen blieben unverändert.
Staatssekretär Syrup über „Gegen⸗ wartsfragen des Arbeitseinsatzes“. Das Land muß seine Arbeitskräfte behalten!
Staatssekretär Dr. Syrup, Berlin, sprach auf der Reichs⸗ arbeitstagung des Provinzialrates der Provinz Hessen⸗Nassau zu den Provinzialräten und geladenen Gästen über Gegenwarts⸗ fragen des Arbeitseinsatzes. Nach einem kurzen Ruückblick auf die Zeit der großen Arbeitslosigkeit führte er u. a. aus:
Heute haben wir im Großreich ohne Protektorat 40 Millionen erwerbstätiger Menschen. England und Frankreich haben 22 Mil- lionen, Italien 18 Millionen, Polen 14 Millionen und Belgien 3 Millionen Erwerbstätige. Das bedeutet, daß der Reichtum Deutschlands auf seiner Arbeitskraft beruhe. Nach einem Hin⸗ weis darauf, daß wir jetzt noch in Europa und in den Vereinigten Staaten rund 18 Millionen Erwerbslose haben, mit denen so wirtschaftlich und finanziell starke Staaten wie England und Hol⸗ land nicht fertig zu werden vermögen, schilderte Dr. Syrup, wie Deutschland den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aufgenommen habe. Es habe sich gezeigt, daß die von der Reichsregierung 1933 für Arbeitsbeschaffung aus Staatsmitteln eingesetzten 5 bis 6 Mrd. R.ℳ, über die das Ausland sich sehr gewundert habe, durch die nun aufblühende Wirtschaft, die dadurch mehr einkommen⸗ den Steuern und die Minderausgaben für Arbeitslosenunter⸗ stützung wieder hereingekommen sind.
Der Staatssekretär unterstrich besonders den großen Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft, dem abzuhelfen die Be⸗ schäftigung von Ausländern in größerem Umfange dienen soll. Daneben aber müsse in den Frauenschaften und im BDM. darauf hingewirkt werden, daß sich der Landwirtschaft zur Ernte genügend weibliche Hilfskräfte zur Verfügung stellen.
Bei der Bekämpfung der Landflucht müsse vor allem darauf geachtet werden, daß von den 4,5 Millionen familieneigenen Arbeitskräften, die in ihrer eigenen ländlichen Wirtschaft tätig seien, also die Söhne und Töchter, niemand zur Stadt abwandere. Auch die Soldaten, die vom Lande gekommen seien, müßten nach ihrer Dienstzeit wieder aufs Land zurückkehren, zumal sie durch ihre im Heeresdienst gewonnenen technischen Kenntnisse sich bei der maschinellen Behandlung der Scholle besonders wertvoll ein⸗ setzen könnten, Abschließend erklärte der Staatssekretär, daß es nach seiner festen Ueberzeugung in Deutschland eine Arbeitslosig⸗ keit nie wieder geben würde.