Erste Beilage zum Reichs, und Staatsanzeiger Nr. 98 vom 29. April 1939. S. 4
Ich selbst, Herr Roosevelt, habe eine ganze Reihe von praktischen Vorschlägen zur Diskussion gestellt und versuchte, darüber eine Erörterung einzuleiten, um wenigstens eine allgemeine Rüstungsbegren⸗ zung auf niedrigstem Stand zu ermöglichen.
Ich schlug eine Höchststärke für alle Armeen von 200 000 Mann vor, desgleichen die Abschaffung aller zum Angriff geeigneten Waffen, Abschaffung aller Bombenslugzeuge, des Giftgaskrieges usw. usw.
Es war aber leider nicht möglich, diese Vorschläge einer übrigen Welt selbst schon vollständig abgerüstet war.
Ich stellte dann die Vorschläge über ein 300 000⸗Mann⸗ 8 zur Diskussion. Mit dem gleichen negativen Resultat.
ch habe dann eine ganze Anzahl detaillierter Abrüstungs⸗ vorschläge Tüe und zwar stets vor dem Forum des Fhulschen eichstags und damit vor der ganzen Weltöffent⸗ ichkeit. 8 Es fiel niemandem ein, darüber auch nur in eine Er⸗ örterung einzutreten. Dafür aber begann die übrige Welt, ihre an sich schon vorhandenen enormen Rüstungen noch mehr zu verstärken.
Und erst, als im Jahre 1934 der letzte meiner umfassen⸗
den deutschen Vorschläge, der ein 300 000⸗Mann⸗Heer betraf,
endgültig abgelehnt worden war, gab ich den Befehl zu einer deutschen, nunmehr allerdings gründlichen Wiederaufrüstung.
Trotzdem möchte ich kein Hindernis sein für die Erörte⸗ rung von Abrüstungsfragen, an denen Sie, Herr Roosevelt, selbst teilzunehmen beabsichtigen. Nur bitte ich, sich zunächst nicht an mich und Deutschland, sondern an die anderen zu
wenden. Ich sehe hinter mir die Summe praktischer Erfah⸗
rungen und bin daher so lange skeptisch veranlagt, als ich nicht durch die Wirklichkeit eines Besseren belehrt werde.
20. Herr Roosevelt versichert endlich, daß er bereit sei, an der praktischen Art und Weise der Erschließung inter⸗ nationaler Handelswege teilzunehmen mit dem Ziel, daß jede Nation der Erde in den Stand gesetzt wird, mit dem gleichen Recht auf dem Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen und die Sicherheit zu haben, Rohstoffe und Erzeugnisse des fried⸗ lichen Wirtschaftslebens zu erlangen 8
Antwort:
Ich glaube, Herr Roosevelt, daß es sich nicht darum handelt, solche Probleme theoretisch zu erörtern, sondern daß es sich zunächst darum handelt,
durch Taten die wirklichen Hemmungen der internationalen Wirtschaft zu beseitigen.
Die schlimmsten Hemmungen liegen aber innerhalb der ein⸗ zelnen Staaten selbst. Die bisherige Erfahrung zeigt jeden⸗ falls, daß die größten Weltwirtschaftskonferenzen einfach darum gescheitert sind, daß die einzelnen Staaten ihre Binnenwirtschaft nicht in Ordnung halten konnten. Oder
daß sie durch Währungsmanipulationen die Unsicherheit in
den internationalen Kapitalmarkt trugen und vor allem die Bewertung der Währungen untereinander fortgesetzten Schwankungen unterwarfen.
1 Ebenso ist es eine unerträgliche Belastung weltwirtschaft⸗ licher Beziehungen, wenn es in Ländern möglich ist, aus irgendwelchen ideologischen Gründen über andere Völker und
ihre Waren eine 11
wilde Boykotthetze
loszulassen und diese damit praktisch vom Markte auszuschlie⸗ ßen. Ich glaube, Herr Roosevelt, daß es ein großes Verdienst in würde, wenn Sie zunächst in der Amerikanischen Union gerade diese Hemmungen eines wirklich freien Wirtschafts⸗ verkehrs mit Ihrem starken Einfluß beseitigen würden.
Denn ich glaube nun einmal, daß, wenn es den Führern der Völker schon nicht einmal möglich sein sollte, die Pro⸗ duktionen innerhalb ihrer eigenen Staaten in Ordnung zu bringen oder die aus ideologischen Gründen betriebenen Boykotthetzen, die dem Wirtschaftsverkehr der Völker unter⸗ einander so sehr zu schaden vermögen, zu beseitigen, noch viel weniger Aussicht bestehen könnte, durch internationale Verein⸗ barungen etwas wirklich Fruchtbares zur Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zu leisten. Nur so wird das gleiche Recht, auf dem Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen, sichergestellt, und zwar für alle.
Volk sehr
Im übrigen hat hier aufgestellt, es würde
das deutsche und
konkrete Forderungen mich freuen, wenn Sie, Herr Präsident, als einer der Nachfolger des einstigen Präsidenten Wilson, dafür eintreten wollten, daß nunmehr endlich das Wort eingelöst wird, auf Grund dessen Deutschland einst seine Waffen niederlegte und sich in die Hand der sogenannten Sieger begab. Ich denke dabei zu⸗ nächst weniger an die Deutschland abgepreßten zahl⸗ losen Milliarden an sogenannten Reparationen als
vielmehr an
die Rückgabe der Deutschland geraubten Gebiete.
Denn das deutsche Volk hat in Europa und außerhalb Europas rund 3 Millionen qkm Land verloren. Dabei ist das ganze deutsche koloniale Reich, zum Unterschied von den Kolonien anderer Nationen, nicht durch Kriege erworben worden, sondern nur durch Verträge oder durch Kauf. Prä⸗ sident Wilson hat uns in feierlicher Weise sein Wort ver⸗ pfändet, daß der deutsche koloniale Anspruch, genau so wie jeder andere, der gleichen gerechten Prüfung unterliege.
Stattdessen aber wurde den Nationen, die an sich schon die größten Kolonialreiche aller Zeiten besitzen, auch der deutsche Besitz noch zugeschlagen und unser Volk einer be⸗ sonders heute und in der Zukunft wirksam werdenden großen Sorge ausgeliefert.
Es würde eine edle Tat sein, wenn der Präsident Franklin Roosevelt das Wort des Präsidenten Woodrow Wilson zur Einlösung bringen würde. Dies würde vor
gegenüber durchzusetzen, obwohl Deutschland
allem ein praktischer Beitrag zur moralischen Konsoli⸗ dierung der Welt und damit zur Hebung ihrer Wirt.
Mef san
21. Herr Roosevelt erklärt dann abschließend, daß die Chefs aller großen Regierungen in diesem Zeitpunkt für das Geschick der Menschheit verantwortlich seien. Sie müßten die Bitten ihrer Völker hören, um sie vor dem vorauszusehenden Chaos des Krieges zu schützen. Und dafür trüge auch ich eine Verantwortung.
Herr Präsident Roosevelt! Ich verstehe ohne weiteres, daß es die Größe Ihres Reiches und der immense Reichtum Ihres Landes Ihnen erlauben, sich für die Geschichte der ganzen Welt und für die Geschicke aller Völker verantwortlich zu fühlen. Ich, Herr Präsident Roosevelt, bin in einen viel bescheideneren und kleineren Rahmen gestellt. Sie haben 135 Millionen Menschen auf 9 ¼ Millionen qkm. Sie haben ein Land mit einem ungeheuren Reichtum, allen Bodenschätzen, fruchtbar genug, um mehr als eine halbe Milliarde Menschen zu ernähren und mit allem Notwendigen zu versorgen.
Ich übernahm einst einen Staat, der dank seines Ver⸗ trauens auf die Zusicherungen einer anderen Welt sowie durch das schlechte Regime eigener demokratischer Staatsführungen vor dem vollkommenen Ruin stand. In diesem Staat leben nicht wie in Amerika 15, sondern rund 140 Menschen auf den qkm. Die Fruchtbarkeit unseres Landes ist nicht zu vergleichen mit der Fruchtbarkeit des Ihren. Zahllose Bodenschätze, die Ihnen in unbegrenzten Mengen die Natur zur Verfügung stellt, fehlen uns.
Die Milliarden deutscher Ersparnisse aus langen Frie⸗ densjahren in Gold und Devisen wurden uns abgepreßt und weggenommen. Unsere Kolonien haben wir verloren. Im Jahre 1933 hatte ich in meinem Lande 7 Millionen Erwerbs⸗
lose, einige Millionen Kurzarbeiter, Millionen verelendende
Bauern, ein vernichtetes Gewerbe, einen ruinierten Handel, kurz: ein allgemeines Chaos.
Ich habe seit dieser Zeit nun, Herr Präsident Roosevelt, nur eine einzige Aufgabe erledigen können. Ich kann mich 89 n 8% einer 59 verantwortlich fühlen, denn ie elt hat am jammervollen Schicksal meines eigen Volkes auch keinen Anteil genommen. b —
Ich habe mich als von der Vorsehung berufen angesehen, nur meinem eigenen Volk zu dienen und es aus seiner furcht⸗ baren Not zu erlösen. Ich habe daher in diesen nunmehr zurück⸗ liegenden 6 ¼6 Jahren Tag und Nacht stets nur dem einen Gedanken gelebt, die eigenen Kräfte meines Volkes angesichts 8 das aenlen. 278 der ganzen anderen Welt zu erwecken,
eußerste zu steigern und sie für die Gemeinschaft eee I
hoben, durch äußerste Anstrengungen für die zahlreichen uns fehlenden Stoffe Ersatz geschaffen, neuen Erfin⸗ dungen die Wege geebnet, das Verlehrsleben entwickelt, gewaltige Straßen in Bau gegeben; ich habe Kanäle graben lassen, riesenhafte neue Fabriken ins Leben ge⸗ rufen und mich dabei bemüht, auch den Zwecken der sozialen Gemeinschaftsentwicklung, der Bildung und der Kultur meines Volkes zu dienen.
Es ist mir gelungen, die uns Alle so zu Herzen gehen⸗ den 7 Millionen Erwerbslosen restlos wieder in nützliche Produktionen einzubauen, den deutschen Bauer trotz aller Schwierigkeiten auf seiner Scholle zu halten und diese selbst ihm zu retten, den deutschen Handel wieder zur Blüte zu bringen und den Verkehr auf das Gewaltigste zu fördern. .
Um den Bedrohungen durch eine andere Welt vorzu⸗ beugen, habe ich das deutsche Volk nicht nur politisch geeint, sondern auch militärisch aufgerüstet, und ich habe weiter versucht, jenen Vertrag Blatt um Blatt zu be⸗ seitigen, der in seinen 448 Artikeln die gemeinste Ver⸗ gewaltigung enthält, die jemals Völkern und Menschen zugemutet worden ist.
Ich habe die uns 1919 geraubten Provinzen dem Reich wieder zurückgegeben, ich habe Millionen von uns weggerissener, tiefunglücklicher Deutscher wieder in die Heimat geführt, ich habe die tausendjährige historische Ein⸗ heit des deutschen Lebensraumes wieder hergestellt, und ich habe, Herr Präsident, mich bemüht, dieses Alles zu tun, ohne Blut zu vergießen und ohne meinem Volk oder anderen daher das Leid des Krieges zuzufügen.
Ich habe dies, Herr Präsident, als ein noch vor 21 Jahren unbekannter Arbeiter und Soldat meines Volkes, aus meiner eigenen Kraft geschaffen und kann daher vor der Geschichte es in Anspruch nehmen, zu jenen Menschen gerechnet zu werden, die das Höchste leisteten, was von einem Einzelnen billiger⸗ und gerechterweise
verlangt werden kann. “
8
„Sie, Herr Präsident, haben es demgegenüber unendlich leichter. Sie sind, als ich 1933 Reichskanzler wurde, Präsident
der amerikanischen Union geworden, Sie sind damit im ersten
Augenblick an die Spitze eines der größten und reichsten Staaten der Welt getreten. Sie haben das Glück, kaum 15 Menschen auf den Qua ilometer des Landes ernähren
zu müssen. Ihnen stehen die unendlichsten Bodenreichtüm der Welt zur Verfügung. Sie können durch die Weite Ihͤr Raumes und die Fruchtbarkeit Uhen Felder jedem einzeln⸗ Amerikaner das Zehnfache an Lebensgütern sichern, wee in Deutschland möglich ist. Die Natur hat Ihnen dies jeden falls gestattet. Obwohl die Zahl der Einwohner Ihres Landes ein Drittel größer ist als die Zahl der Bewohner Großdeute lands, steht Ihnen mehr als 15 mal so viel Lebensfläche n Verfügung. Sie können daher Zeit und Muße finden 1 stimmt durch die Größe Ihrer ganzen Verhältnisse, sich nf universalen Problemen zu beschäftigen. Für sie ist dais sicherlich auch deshalb die Welt so klein, daß Sie glaube mögen, überall mit Nutzen eingreifen und wirken zu könne
In diesem Sinne können daher Ihre Besorgnisse 1 Anregungen einen viel größeren und weiteren Raum un spannen als die meinen; denn meine Welt, Herr Präsider Roosevelt, ist die, in die mich die Vorsehung gesetzt hat, m für die ich daher zu arbeiten verpflichtet bin. Sie ist räumlii viel enger. Sie umfaßt nur mein Volk. Allein ich glaub dadurch noch am ehesten dem zu nützen, was uns allen
Herzen liegt:
.
Der Gerechtigkeit, der Wohlfahrt, dem Fortschritt und dem Frieden der ganzen menschlichen Gemeinschaft.“
Die fast zweieinhalbstündige Rede des Führers in ihren klaren, logischen Aufbau, ihrer prachtvollen Diktion, ihr Anschaulichkeit und mit ihrer geradezu überwältigenden Fill an unanfechtbarem Tatsachenmaterial wurde von dem ganze Hause einschließlich der Diplomaten mit atemloser Spannm aufgenommen und an ihren wichtigsten Stellen mit wahre
Stürmen des Beifalls begleitet.
Schon bei den ersten Sätzen, in denen der Führer; Namen des deutschen Volkes ein Bekenntnis zu seinen polit schen Zielen ablegte, setzte lebhafter Beifall ein, der sich Stürmen der Zustimmung steigerte, als er auf die inzwische Geschichte gewordenen Leistungen des deutschen Volkes se der Machtübernahme hinwies. Unter sich ständig steigernde Beifallskundgebungen behandelte dann der Führer im er zelnen die notwendig gewordene Beseitigung des Schanddet trages von Versailles.
Mit der gleichen lebhaften Zustimmung wurde weite seine Versicherung aufgenommen, daß die Bevormundu durch England und seine Einmischung in innerpolitische A gelegenheiten ein für allemal ein Ende haben müßten. 2e aus dem Verhalten der Demokratien notwendig gewordene Schlußfolgerungen setzte der Führer erneut seine Bereitsche zu Verhandlungen auf der Basis der Selbstachtung u Gegenseitigkeit entgegen, und auch hier unterstrichen die Ar geordneten seine Ausführungen mit langanhaltendem Beift und Heilrufen.
Ein Orkan der Begeisterung, minutenlanges Hände klatschen begleiteten die Feststellung des Führers, daß wi nichts wollen, was uns nicht gehört, daß aber der, der un angreift, eine Macht vorfinde, gegen die die Macht Deutsch lands von 1914 unbedeutend sei.
Mit begeisterten Kundgebungen wurden die Warte de Führers aufgenommen, in denen er den Sieg Spaniens übe den Bolschewismus feierte, das Vertrauen des deutschen Vo kes auf seine Führung und das Bekenntnis zur Achse hervor hob und es als das Ziel der deutschen Regierung erklärte, d Freundschaft zu Italien und Japan immer mehr zu vertief und auszubauen.
Mit oft minutenlangen Heiterkeitsausbrüchen wurden di Ausführungen des Führers zu der sogenannten „Friedens botschaft“ des amerikanischen Präsidenten aufgenommen, di der Führer mit köstlichem Sarkasmus und feiner Ironie zer pflückte. Als der Führer dabei die Versicherung abgab, nie mals wieder werde ein deutscher Unterhändler wehrlos; einer Konferenz kommen, erhoben sich die Abgeordneten vo ihren Plätzen, um dem Führer dankbar begeisterte Ovatione zu bereiten. .
Auch die Mahnung an Roosevelt, zunächst einmal di Versprechungen seines Amtsvorgängers Wilson zu erfülle ehe er ungerufen und ungebeten denen seinen Schutz ange deihen lasse die zwar nicht von Deutschland, wohl aber vo anderen bedroht würden, wurde durch laute Zustimmun unterstrichen.
Einen wahren Taumel der Begeisterung aber löste d stolze Bilanz aus, die der Führer mit den Großtaten de Dritten Reiches dem amerikanischen Präsidenten vorhalte konnte, die in der Fef tellung gipfelte, daß in dieser deutsche Aufgabe zugleich der Gerechtigkeit, der Faabcfahrt dem Fork schritt und dem Frieden der ganzen menschlichen Gemeinsche am besten gedient werde.
Als der Führer geendet hatte, erhoben sich die Abgeordnete von ihren Bänken und bereiteten ihm immer erneute stü mische Ovationen.
Reichstagspräsident Göring
aber machte sich zum Dolmetsch der Empfindungen, die i diesem Augenblick jeden Deutschen beseelten, als er folgende erklärte.
„Mein Führer! Sie sagten vorhin, Sie wollten die An wort auf das Telegramm des Präsidenten nehesee gebe und dann würde der Reichstag bestätigen oder ablehnen.
Mein Führer! Was immer Sie getan haben und tu werden, wird nicht nur der Deutsche Reichstag, wird de ganze Volk mit leidenschaftlichem Herzen bestätigen. Denn!
rtrauen zu Ihnen und der Glaube an Sie sind unbegren bar und ewig in uns.
Unser Führer Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil!“
Das Sieg⸗Heil und die Lieder der Nation waren ein ein ziges Bekenntnis zum Führer.
Bei seiner Abfahrt vom Reichstag und auf dem Wege iu Reichskanzlei wurden dem Führer von den Zehntausende
die hier an den Lautsprechern seiner weltgeschichtlichen Rede t hatten, aus dankbarem und ö Herzel
gebannt gelaus unaufhörliche Freudenkundgebungen bereitet. ie Jubel stürme der Begeisterung wollten nicht abklingen und steigerten sich zu einem Orkan der Freude, als der Führer vor d Reichskanzlei eintraf. G
den Reichs
8
Berlin, Sonnabend, den 29. April
mzeiger 1939
Inhalt des amtlichen Teiles
Deutsches Reich.
F zekanntmachung über den Londoner Goldpreis. Zekanntmachung über den Widerruf von Einbürgerungen und
die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit.
Bekanntmachungen über die Verfallserklärung von beschlag⸗ nahmten Vermögen.
Bekanntmachung über die Ziehung der Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reichs.
Bekanntmachung über die marktordnende Gesetzgebung auf dem Gebiete der Forst⸗ und Holzwirtschaft im Memelland.
Anordnung zur Eingliederung und Anmeldung der forst⸗ und holzwirtschaftlichen Betriebe und Unternehmungen des Memel⸗ landes in die bezw. zur Marktvereinigung der deutschen Forst⸗ und Holzwirtschaft. Vom 28. April 1939.
Anordnung Nr. 18 der Marktvereinigung der deutschen Forst⸗ und Holzwirtschaft über Einführung der Anordnungen Nr. 10, 11, 12 und 16 im Memelland. Vom 28. April 1939.
gekanntmachung über den Verkaufspreis für Spiritus.
Bekanntmachung KP 721 der Ueberwachungsstelle für Metalle vom 28. April 1939 über Kurspreise.
Bekanntmachung über die Ausgabe des Teil I, Nr. 81.
Reichsgesetzblatts,
8 Preußen. 3 ekanntmachung der nach dem Gesetze vom 10. April 1872 durch die Regierungsamtsblätter veröffentlichten Erlasse, Urkunden usw. Bekanntmachung über die Ausgabe der Preußischen Gesetz⸗ sammlung Nr. 6.
Handelsteil in der Zweiten Beilage.
gekanntmachung über den Londoner Goldpreis
gemäß § 1 der Verordnung vom 10. Oktober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und sonstigen Ansprüchen, die auf Feingold (Goldmark)
lauten (Reichsgesetzbl. I S. 569).
Der Londoner Goldpreis beträgt am 29. April 1939 für eine Unze Feingðoldd . . . = 148 sh 6 d, in deutsche Währung nach dem Berliner Mittel⸗ kurs für ein englisches Pfund vom 29. April 1939 mit Rℳ 11,67 umgerechnet .. = Rℳ 86,6498, für ein Gramm Feingold demnach .. . = pence 57,2926, in deutsche Währung umgerechnet. — 5.ℳ 2,78585.
Berlin, den 29. April 1939.
Statistische Abteilung der Reichsbank. 88 Dr. Einsiedel.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 2 des Gesetzes über den Widerruf von inbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staats⸗ engehörigkeit vom 14. Juli 1933 (RGBl. I S. 480) erkläre ich im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister des luswärtigen folgende Personen der deutschen Staatsange⸗ pörigkeit für verlustig:
1. Anstadt, Ernst, geb. am 10. 4. 1899 in Kirkel⸗Neu⸗
häusel (Krs. Homburg),
2. Anstadt, Berta, geb. Sattler, geb. am 9. 10. 1897 in Kirkel⸗Neuhäusel (Krs. Homburg), Anstadt, Edmund, geb. am 20. 7. 1922 in Güdingen, Anstadt, Ruth, geb. am 2. 12. 1925 in Güdingen, Asch, Hermann, geb. am 2. 8. 1909 in Berlin,
Asch, Charlotte Dorothea, geb. Michaelis, geb. am 27. 6. 1903 in Berlin, Aschenbroich, Christine, geb. am 14. 9. 1890 in Düsseldorf, Bär, Friedrich (Fritz) Raphael, geb. am 30. 3. 1865 in Untergrombach b. Bruchsal, Baum, Hans, geb. am 4. 4. 1908 in Wanne⸗ECickel, Baum, Berta, geb. Witthaus, geb. am 6. 3. 1907 in Duisburg, Baumgarten, Siegfried, geb. am 27. 1. 1878 in Essen⸗Steele (Krs. Essen), 2. Baumgarten, Johanna, geb. Neubeck, geb. am 28. 5. 1884 in Werl (Krs. Soest), Baumgarten, Werner⸗Horst, geb. am 20. 4. 1918 in Bochum, 8 Bleiweiß, Cella, geb. Vandsburger, geb. am 19. 1. 1885 in Prust (Krs. Tucheh, Bleiweiß, Werner, geb. am 2. 3. 1913 in Berlin, 16. Bleiwe;iß, Heinz, geb. am 2. 7. 1915 in Berlin, Block, Max, geb. am 29. 3. 1902 in Schopfloch (BA. Dinkelsbühl), 1 Bodek, Joachim Günter Arnold, geb. am 7. 5.1895 in Berlin, Bodek, Käthe, geb. Kirstein, geb. am 4. 8. 1897 in Berlin, Bodek, Nikolaus, geb. am 14. 11. 1925 in Berlin⸗ Charlottenburg, 11. Bodek, Ulrich, geb. am 29. 3. 1933 in Berlin⸗Char⸗ lottenburg, 22. Bodsanowski, Hermann, geb. am 5. 1. 1873 in Marktflecken Kowaly (Krs. Wloczlawek), Bodsanowski, Bertha, geb. Edel, verw. Fraenkel, geb. am 9. 2. 1865 in Deutsch Krone, 24. Brauer, Herbert, geb. am 17. 2. 1903 in Breslau, Brumlik, Alfred, geb. am 5. 4. 1884 in Frank⸗ t/ Main, 1 8
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Liebergall, Johann,
Liebergall, Mathilde,
26. Brumlik, Else, geb. Haas, geb. am 28. 4. 1888 in
Frankfurt / Main,
Cahn, Walter, geb. am 8. 4. 1908 in Mülheim /
Ruhr, Chotzen, Suse Odel, geb. am 10. 2. 1908 in Berlin⸗ Charlottenburg,
Cohen, Magda Elsbeth, geb. am 23. 11. 1903 in
Hamburg,
Cohn, Fritz, geb. am 9. 6. 1895 in Berlin, Cornelius,
Ludwig, geb. am 28. 2. 1911 in Mannheim,
David, Arthur, geb. am 29. 6. 1901 in Rheydt, David, Kurt, geb. am 19. 8. 1903 in Köln, David, Gertrude, geb. Wenk, geb. am 24. 12. 1907
in Ludwigshafen /Rhein, Dobrachowski, Leo, geb. am 13. 10. 1913 in
Gollub, „Dreyfuß, Julius, geb. am 30. 9. 1902 in Schmie⸗
heim (Amt Lahr),
Dreyfuß, Irma, geb. Weiß, geb. am 26. 8. 1908
in Altdorf b. Ettenheim / Baden,
Dreyfuß, Günter, geb. am 9. 6. 1925 in Schmie⸗
heim (Amt Lahr),
Eckhardt, Gottlob Albert Reinhold, geb. am 10. 10.
1903 in Plattenhardt (Krs. Eßlingen),
Einstein, Siegfried, geb. am 6. 8. 1906 in Augs⸗
burg,
Feige, Alfred, geb. am 21. 12. 1904 in Berlin, .Firnbacher, Emanuel, geb. am 10. 11. 1898 in
Goßmannsdorf/ Main (Krs. Ochsenfurt),
Firnbacher, Liselotte, geb. Bing, geb. am 8. 4.
1908 in Heilbronn,
Firnbacher, Margarethe, geb. am 26. 5. 1929 in
Chemnitz,
Fries, Heinz⸗Herbert, geb. am 19. 8. 1911 in Ham⸗
burg,
Görlinger, Robert Johann, geb. am 29. 7.1888
in Ensheim,
Hanau, Alfred, geb. am 28. 12. 1903 in Merzig /
Saar,
Hanau, Käthe, geb. Schäfer, geb. am 18. 7. 1910
in Darmstadt,
Hartmann, Margazrete Alice Edith, geb. am 7. 12.
1906 in Berlin,
Heide, Johann, geb. am 20. 6. 1897 in Itzehoe/
Holstein,
.Heidemann, Max, geb. am 17. 10. 1892 in
Frankfurt / Oder,
Heimann, Karl Moritz Fritz, geb. am 1. 6. 1887
in Berlin⸗Charlottenburg,
Herrmann, Alfred, geb. am 12. 6. 1909 in Hirschmann, Alfred, geb. am 13. 11. 1872 in⸗
Dresden, Hirschmann, Hedwig, geb. Zwettels, geb. am 23. 10. 1872 in Breslau,
Hirschmann, Hans, geb. am 1. 2. 1899 in Ber⸗
lin⸗Charlottenburg,
Hirschmann, Margarete Rosi, geb. am 21. 4.
1908 in Berlin,
Höchster, Emil, geb. am 27. 6. 1884 in Bonn, Höft, Otto, geb. am 31. 3. 1907 in Plagow (Krs.
Arnswalde),
.Hoffmann, Richard, geb. am 27. 10. 1900 in
Bungelwitz (Krs. Schweidnitz),
Jacoby, Bruno Walther, geb. am 1. 5. 1893 in
Hamburg,
Jacoby, Curt Emil Otto, geb. am 24. 7. 1895 in
Königsberg (Pr),
Jacoby, Rosa, geb. Renner, geb. am 7. 12. 1899
in Lemberg,
Jacoby, Ellen, geb. am 6. 12. 1928 in Breslau,
Joachim, Manfred, geb. am 11. 9. 1914 in
Miloslaw (Krs. Wreschen/ Polen),
Josephsohn, Walter, geb. am 30. 6. 1902 in
München,
Josephsohn, Gerd, geb. Adler, geb. am 22. 10.
1909 in München,
Josephsohn, Leopold, geb. am 11. 6. 1929 in
München,
Kanthel, Aron, genannt Adolf, geb. am 11. 2.
1895 in Langenselbold (Krs. Hanau),
Kaufmann, Alex, geb. am 20. 9. 1885 in Mayen
(Krs. Mayen),
Kaufmann, Wilhelmine, geb. Salomon, geb. am
2. 9. 1886 in Köln⸗Kalk,
Kohn, Erwin Heinrich, geb. am 20. 1. 1914 in
Augsburg, b
Konrad, Wilhelm, geb. am 27. 5. 1897 in Rownow (Rußland),
Konrad, Rosa, geb. Schanzer, geb. am 8. 8. 1898 in Berlin,
Konrad, Ursula, geb. am 23. 1. 1924 in Berlin, Konrad, Günther, geb. am 14. 2. 1925 in Berlin, Konrad, Werner, geb. am 20. 8. 1926 in Berlin, Konrad, Gerda, geb. am 27. 5. 1928 in Berlin, Levy, Ernst, geb. am 5. 9. 1908 in Hamburg,
2. vy, Ruth, geb. Jacobovics, geb. am 22. 4. 1918 in Essen,
Lewins (Levin), Bernhard, geb. am 15. 4. 1901 in
Possad⸗Ponjemon,
Lewiné (Levin), Polina, geb. Samuchina, geb. am
8./21. 10. 1910 in Petersburg,
Lewithal, Walter, geb. am 13. 9. 1885 in Neu⸗
ruppin,
geb. am 31. 5. 1889 in Sulzbach’ Saar,
geb. Wolfram, geb. am 25. 2. 1899 in Sulzbach,
Liebergall, Hans, geb. am 15. 11. 1919 in Sulz⸗
bach,
Lilienfeld, Albert, geb. am 24. 1. 1907 in Köln /
Rhein,
Lilienfeld, Elise Charlotte, geb. Moses, geb. am
13. 12. 1914 in Saarbrücken,
Mainzer, Otto, geb. am 26. 11. 1903 in Frank⸗
furt / Main,
Marburger, Ferdinand, geb. am 14. 7. 1892 in
Frankfurt/ Main,
May, Julius, geb. am 7. 2. 1902 in Roßdorf (Krs.
Darmstadt),
Mendel, Hans, geb. am 24. 3. 1908 in Gildehaus
Metzger,
(Krs. Bentheim), Maximilian, geb. am 9. 9. 1890 in
Speyer,
.Metzger, Pauline, geb. Hagenauer, geb. am 20. 7.
Mey
Pagener, Leonore Amalie
Rosenthal,
1885 in Bergheim / Elsaß, 1 er, Erich Norbert, geb. am 3. 12. 1906 in Wuppertal⸗Elberfeld,
Meyer, Ruth, geb. Würzburger, geb. am 16. 10.
1911 in Dortmund,
.Meyer, Lothar, geb. am 27. 6. 1938 in Rotterdam, Meyer, Robert, geb. am 21. 5. 1893 in Berlin, .Oettinghaus,
Emil Walter, geb. am 26. 2. 1883 in Gevelsberg,
Oettinghaus, Paula, geb. Becker, geb. am 9. 3.
1883 in Donrath (Krs. Siegburg),
Oppenheimer, Wilhelm, geb. am 1. 5. 1900 in
Winzenheim (Krs. Kolmar/ Elsaß),
.Oppenheimer, Marianne, geb. Vellemann, geb.
am 11. 3. 1908 in Alkmaar (Holland),
Pagener, Max, früher Moses, geb. am 10. 4. 1883
in Epe / Westf.,
Pagener, Leonore Amalie Gertrud Martha, geb.
Cohn, geb. am 26. 11. 1900 in Münster’/Westf., Susanne Berta, geb.
am 26. 2. 1925 in Köln,
. Pagener, Karl, geb. am 30. 5. 1927 in Köln⸗Kalk, . Pagener, Ernst, geb. am 30. 5. 1927 in Köln⸗Kalk, .Rosenthal, Gustav, geb. am 1. 2. 1868 in Watten⸗
scheid, Ida, geb. Schönenberg, geb. am
15. 2. 1878 in Dortmund⸗Hörde,
Roth, Ernst, geb. am 28. 4. 1901 in Ernstweiler .Roth, Greta, geb. Schneider, geb. am 26. 4. 1906
in Mannheim,
2. Roth, Ernst Wolfgang, geb. am 8. 7. 1926 in Mann
129. 130. 131.
132. 133.
134. 135. 136. 137.
Seligsohn, Walter,
.Schindler, Richard, geb. .Schindler, Ursula,
heim,
.Roth, Günter Hermann, geb. am 7. 9. 1927 in
Mannheim, 3 8 geb. am 8. 10. 1908 in
Berlin⸗Charlottenburg,
„Skotarek, Walter, geh, am 1. 11. 1900 in Magde⸗
burg,
Schäfer, Heinrich Wilhelm, geb. am 4. 12. 1911
in Nieder⸗Weisel (Krs. Friedberg / Hessen),
.Schindler, Rudolf, geb. am 10. 5. 1888 in Berlin .Schindler, Gabriele, geb. Winkler, geb. am 7. 12
1898 in Graz, 6 Ii e am 6. 10. 1922
München,
geb. am 4. 5. 1930 in
München,
Schwarz, August, geb. am 15. 11. 1892 in Marth
(Rheinpfalz),
Schwarz, Maria Karoline, geb. Klär, geb. am
25. 8. 1896 in Heiligenwald,
.Schwarz, Hedwig, geb. am 21. 8. 1920 in Heiligen⸗
wald,
.Schwarz, Ilse, geb. am 12. 1. 1922 in Heiligen⸗
wald,
Schwarz, Martha, geb. am 22. 3. 1925 in Heiligen⸗
wald,
.Stallbohm, Arnold David, geb. am 13. 4. 1904
in Hamburg,
Sternau, Robert Ifrael, geb. am 28. 7. 1900 in
Düsseldorf,
.Sternau, Ilse Sara, geb. Wallach, geb. am 27. 8.
1903 in Bielefeld, Sternau, Ursula Sara, geb. am 7. 3. 1936 in
Ibiza/Balearen, Votteler, Ernst, geb. am 13. 1. 1911 in Mann⸗ heim,
Weiß, Friedrich Wilhelm, geb. am 25. 4. 1908 in Köln⸗Vingst,
Wolff, Fritz, geb. am 22. 1. 1875 in Berlin, Wolff, Else, geb. Levy, geb. am 18. 1. 1873 in Breslau,
Zuckermann, James, geb. am 13. 8. 1876 in Hamburg,
Zuckermann, Ida Betty, geb. Jonas, geb. am 15. 1. 1880 in Hamburg,
Zuckermann, Ilse Sophie, geb. am 17. 12. 1903. in Hamburg,
Zuckermann, Jofeph Hellmut, geb. am 3. 6. 1907 in Hamburg. .“
Berlin, den 26. April 1939.
Der Reichsminister des Inner J. V.: Pfundtner.
8 Bekanntmachung.
Das Vermögen der durch Bekanntmachung vom 14. Ja⸗ nuar 1939 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 12 vom 15. Januar 1938) der deutschen Staatsangehörigkeit verlustig erklärten
Magdalene Baer geb. Huber g
wird gemäß § 2 Abs. 1 des Gesetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staats⸗
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