Reichs, und Staatsanzeiger Nr. 125 vom 3. Juni 1939. S. 2 8
Die Produktion von Kunstseide habe 1938 66 000 t be⸗ tragen und, werde, nachdem sie im Mai 1939 bereits eine Er⸗ zeugungsziffer von 6200 t = einer Jahreserzeugung von 74 000 t erreicht habe, im April 1940 voraussichtlich zirka 85 000 t erreichen. Die Produktion von Cordseide sei von 750 t in 1938 auf 2600 t in 1939 gestiegen und solle auf 12 000 t gebracht werden, womit zwei Drittel, des Bedarfs der Autoreifenindustrie gedeckt seien. Auf dem Gebiete des Flachses haben sich durch stärkeren Rück⸗ gang der Anbaufläche (1938 45 000 ha gegen 57 000 ha in 1937) Schwierigkeiten ergeben. Dieser Rückgang sei auf unzureichende Preise für die Landwirtschaft und auf den verhältnismäßig großen Aufwand von Handarbeit bei der Flachsernte zurückzuführen. Hier sei durch Sofortmaßnahmen eingegriffen worden. Die Preise seien entscheidend erhöht worden, so daß der Flachsanbau jetzt auf gesunde Grundlage gestellt sei und 1939 voraussichtlich eine Anbaufläche von 60 — 65 000 ha erreichen werde. Im lau⸗ fenden Jahr würden ferner bereits 125 Raufmaschinen, die eine wesentliche Entlastung an Arbeitskräften bedeuten, eingesetzt werden; ihre Zahl soll sich bis 1940 auf 600 Stück erhöhen. Die neuen Gebiete des Sudetengaues und Böhmens seien für den Anbau von Flachs besonders geeignet, so daß man zu einer An⸗ baufläche von 100 000 ha zu kommen hofft. Die Produktion von Hanf sei programmäßig vor sich gegangen und habe sich von 12,600 ha Anbaufläche in 1938 auf 17 — 18 000 ha in 1939 ver⸗ größert, was einer Produktionsmenge von 7 Mill. kg Flockenbas entspreche. An Zellwolle seien 1938 programmäßig 154 000 t erzeugt worden. Die Erzeugung werde in 1939 auf 200 000 t steigen, und nach der im Herbst 1938 gegebenen Anweisung zu erneuter Ausweitung werde sie bis zur nächsten Reichstagung 275 000 t bringen. Ziel sei die Erhöhung auf 325 000 t, womit allerdings noch nicht alle Möglichkeiten erschöpft seien. Weitere Verbesserungen der vollsynthetischen Fasern, vor allem ihre Waschfestigkeit, werden angestrebt. Die Rohstoffversorgung der Zellwollindustrie könne als gesichert angesehen werden. Ihre Um⸗ tellung von Fichte auf Buche, die eine Revolution bedeute, sei ereits zu 80 % durchgeführt. Die Entwicklung neuer Rohstoffe aus Kiefer und Stroh sei in vollem Gange. Mit dem Anbau einer neuen Schilfart, arundo donax, mit der Italien gute Er⸗ fahrungen gemacht habe, sei begonnen worden.
„Ein besonders ernstes Problem sei die Hebung der Quali⸗ täten. Die Arbeit könne hier nicht mit der Herstellung neuer Fasern begrenzt werden, vielmehr komme es vor allem auf die richtige Verarbeitung der synthetischen Fasern, bei denen wesent⸗ liche Fortschritte erzielt seien, an. Die Zellwolle müsse als ein eigener wertvoller Rohstoff angesehen werden, der eine eigene Verarbeitung verlange, und gerade in dieser Hinsicht hätten die Zellwoll⸗Lehrspinnereien wertvolle Arbeit und wichtige Er⸗ kenntnisse geliefert. Diejenigen Betriebe, die aus dem Rohstoff Zellwolle das Optimum herausholen und Feritlcheet und Ver⸗ besserungen bei seiner Verarbeitung erzielen oder die sich ganz auf Zellwolle einstellen, müßten herausgehoben werden und sollen in Zukunft bei der Rohstoffzuteilung in Anerkennung ihrer Leistungen reichlicher bedacht werden. Wer aus dem deutschen Rohstoff am meisten heraushole, solle in Zukunft auch am meisten zugeteilt erhalten! Gleichheit der Behandlung sei als eine falsche Gerechtigkeit aufzufassen. Wenn auch bereits im laufenden Jahre eine weitgehende Umstellung auf Zellwolle erzielt sei, so müsse doch noch mehr als bisher auf den Einsatz reiner Zellwolle auf allen Gebieten, auf denen es möglich sei, hingesteuert werden, und auf diese Weise müsse die Baumwolle aus diesen Gebieten heraus⸗ gezogen werden. Um diesen Prozeß zu beschleunigen, werde ab
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1. Juli 1939 ein Verbot der Verwendung oder N sr ee,dng von Baumwolle für zahlreiche Gebiete befolen. Es handle si um Druckwaren, Damenkleiderstoffe, Damentuche, Möbel⸗ und Dekorationsstoffe, Futterstoffe, Lederersatzstoffe, Gardinen und fast allen technischen Bedarf, auf den sich dieses Verbot erstrecken werde. Bei Druckwaren müsse überhaupt eine starke Ein⸗ schränkung vorgenommen werden. Gegen die Herstellung von Schund, d. h. von Ware, die im Aussehen gut, im Gebrauch aber teuer und schlecht ist, kündigte Präsident Kehrl ein scharfes Vor⸗ gehen an. Gegen säumige Hersteller würden drakonische Maß⸗ nahmen ergriffen werden. Es komme darauf an, gute Ware und die Artikel zu erzeugen, die das Volk brauche. Es sei auch möglich, diese gute Ware herzustellen. Mißbrauch des Einsatzes von Roh⸗ stoffen durch Herstellung von Schund werde in Zukunft mit Kon⸗ tingentskürzungen und, wenn nötig, auch mit Betriebsstillegungen bestraft werden. Der Einsatz der uns zur Verfügung stehenden Rohstoffe genüge, um das deutsche Volk mit den notwendigen Textilwaren zu versorgen. Verantwortung für die Ware bei der Industrie sei das Entscheidende.
Was die Rationalisierung anbelange, so seien die Möglich⸗ keiten der Einsparung von Arbeitskräften in der Textilindustrie noch lange nicht erschöpft. Die große Produktion der Textil⸗ industrie müsse mit wesentlich weniger Arbeitskräften aufgebracht werden als bisher, was auch für die Notwendigkeit der Export⸗ steigerung von entscheidender Bedeutung sei. Auch das Lohn⸗ problem in der Textilindustrie werde sich auf diese Weise lösen lassen. An den Betriebsführern liege es, alle Möglichkeiten der Rationalisierung zu erschöpfen und neue Maschinen zum sinn⸗ vollen Einsatz zu bringen. Maschinen müßten vor allem an den leistungsschwächsten Stellen eingesetzt werden, und es werde Auf⸗ gabe der Wirtschaftsgruppe Textilindustrie 8 zu prüfen, wo der Einsatz von Maschinen am notwendigsten sei.
Das Erfordernis der Konzentration der Textilindustrie auf den volkswirtschaftlich dringendsten Bedarf ergebe sich vor allem aus der schwierigen Rohstofflage, die auf die Tatsache zurückzu⸗ führen sei, daß die eigene Erzeugung an deutscher Zellwolle auf den Bedarf des Altreichs zugeschnitten sei und jetzt nach An⸗ gliederung der neuen Gebiete nicht ausreiche und erneut erweitert werden müsse, und auf die rückgängigen Einfuhrmöglichkeiten vor allem an Baumwolle, Flachs und Jute infolge geringeren Exports und mit Rücksicht auf dringender benötigte Rohstoffe. Man müsse daher eine vorübergehende Verknappung an Rohstoffen in Kauf nehmen, die gleichmäßig auf die ganze großdeutsche Textil⸗ industrie verteilt werden würden. Daher sei aber eine weit⸗ gehende Einstellung in der Versorgung überflüssiger Textilien notwendig, und um dieses Ziel zu erreichen, müßten radikale Maßnahmen ergriffen werden. Auf den verschiedensten Gebieten der Textilerzeugung werde sich eine Kürzung der Rohstoff⸗ kontingente nicht vermeiden lassen. Gute Ware aber könne auch mit weniger Rohstoffen hergestellt werden. Maßgebend für die Behandlung aller dieser Fragen sei letzten Endes die erfolgreiche Erfüllung der der Textilindustrie gestellten Aufgabe, die ihr Gesetz in der Versorgung des deutschen Volkes mit anständiger Qualitätsware sehen müsse.
Abschließend richtete Präsident Kehrl an alle in der Textil⸗ industrie Schaffenden einen Appell zur Einsicht, Opferbereitschaft und zum Vertrauen. Wir alle hätten dem großen Ziele der Sicherung Großdeutschlands zu dienen und trügen die Gewißheit besserer Zeiten in uns.
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Leistungssteigerung im Handelsbetrieb.
Großhandelstagung is Stuttgart.
Auf einer Großhandelskundgebung der Wirtschaftskammer
Württemberg⸗Hohenzollern in der Stuttgarter Ehrenhalle der Reichsgartenschau sprach der Hauptgeschäftsführer der Wirt⸗ schaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel, Edmund v. Sellner, zu Fragen der betrieblichen Leistungssteigerun im Handel. „Nicht nur die Industrie“, so führte er aus, „au
der Handel hat seine Technik. Wenn diese Technik gut ist, wird die Leistung des Kaufmanns gut, und die Leistung wird natürlich besser, wenn die Technik verbessert wird. Die Verbesserung der Großhandelsleistung wird das Ergebnis von vielen einzelnen Handlungen und Maßnahmen im Betriebe, in der fachlichen Zu⸗ sammenarbeit und innerhalb der Organisationen sein. Von oben her werden Anordnungen und Richtlinien gegeben, z. B. für eine bessere und einheitliche Buchführung oder eine fachliche Schulung. In betrieblicher oder fachlicher Gemeinschaftsarbeit werden die Aufgaben erfüllt. Befaßt man sich methodisch mit der Technik des Handels, so wird man zu einer gewissen Rationalisierung kauf⸗ männischer Arbeit kommen. Wir dürfen den Sinn des Rationali⸗ sierens aber nicht mißverstehen. Es gibt Dinge im Leben der
kaufmännischen Betriebe, die kann man nicht behandeln wie den
Handgriff an einer Maschine. Sie sind nichts Mechanisches, man kann sie nicht mechanisieren, und weil man sie nicht mechanisieren kann, kann man sie auch nicht technischen Verbesserungen unter⸗ werfen, wie man das etwa bei einem veralteten Werkzeug kann, das man modernisieren möchte. Das Einkaufen oder Verkaufen einer Ware ist eine rein persönliche Arbeit des Kaufmanns. Sie setzt die Persönlichkeit voraus, die kaufmännische Schulung, die Erfahrung, den persönlichen Geschmack, die Meinung für Güte, Brauchbarkeit, Marktfähigkeit usw. Sie setzt aber vor allem auch voraus Initiative, Verantwortlichkeit, Entscheidungsfreudigkeit und sonstige höchst persönliche Dinge, die ein Automat nicht zu haben pflegt. Der persönliche Leistungswert als Folge von Ver⸗
anlagung, Lehre und Erfahrung läßt sich technisch nicht steigern oder rationalisieren.
Das scheint mir eine Erklärung dafür zu
sein, daß durch gewisse Maßnahmen (Fusionen, Zusammen⸗ ballung, Kartellierung, Syndizierung usw.) Betriebe zwar größer, aber nicht unbedingt besser werden. Läßt man 10 Handelsbetriebe gemeinsam einkaufen, so zieht man unter Umständen — und meistens wird es so sein — aus ihnen den Kaufmann heraus. Einkaufen ist ein integrierender Bestandteil kaufmännischer Arbeit. Nimmt man dem Betrieb das selbständige Einkaufen, so nimmt man einen integrierenden Bestandteil kaufmännischer Arbeit aus ihm heraus; man nimmt also den Kaufmann aus ihm heraus. Die Folge davon wird möglicherweise nach einer vorüber⸗ gehenden Steigerung der Leistung ein Leistungsverfall sein. Vor allem kann ich mir nicht denken, wie man in einem kaufmännischen Betrieb ohne Kaufmann jene Leistung steigern kann, deren ideeller Wert Voraussetzung für ein sicheres und erfolgreiches Arbeiten unserer Volkswirtschaft ist. Die Arbeit im Betrieb besteht aber nicht nur aus dieser kaufmännischen Arbeit im eigentlichen Sinne, sondern sie besteht aus einer Reihe von Arbeiten, die ich als kauf⸗ männische Hilfsarbeit bezeichnen möchte. Man muß sich die Arbeit im Handelsbetrieb so ähnlich vorstellen wie die im Industrie⸗ betrieb. Der Ingenieur plant, errechnet, bestimmt und ver⸗ teilt die Arbeit auf eine Anzahl von Arbeitern und Maschinen. Je besser die Arbeit der Arbeiter und Maschinen eingeteilt und rationalisiert ist, je besser die Hilfsmittel sind, desto größer wird der Erfolg sein, den die Geistesarbeit des Ingenieurs fordert. Im kaufmännischen Betrieb ist es genau so. Neben der eigentlichen kaufmännischen Arbeit sind das Verpacken einer Ware, das Ver⸗ laden auf ein Lastauto, das Ausschreiben einer Rechnung, das Ver⸗ buchen auf den Konten usw. Hilfsarbeiten. Und diese Hilfsarbeiten mit dem kleinssen Aufwand an Kraft, aber dem höchsten Nutz⸗ effekt zu organisieren, ist in der Hauptsache Aufgabe der betrieb⸗ lichen Arbeiten.“”“) 8 X“
[„Wortrag von Ministeriatrat Dr. Reinhardt auf
Die deutschen Handelsbeziehungen mit den Ländern Südost⸗Europas.
einer Veranstaltung der Außenhandelsstelle für 8 das Rheinland in Köln.
Auf einer Veranstaltung der Außenhandelsstelle für das Rheinland in Köln begrüßte der Leiter der Stelle, Freiherr von Schroeder, eine große Anzahl von Vertretern aus Partei und Staat, Wehrmacht und Behörden sowie leitende Besonders willkommen hieß er die Mitglieder der deutschen Dele⸗ gation des deutsch⸗jugoslawischen isrhg der gegen⸗ wärtig in Köln eine wichtige Tagung abhält. In der Pflege unserer Ausfuhr, so führte der Redner u. a. aus, nicht nachzu⸗ lassen, sei eine selbstverständliche Pflicht. Die deutsche exportie⸗ rende Wirtschaft müsse den größtmöglichen Dienst am Kunden üben. Als zweite wichtige Aufgabe bezeichnete er das unbedingte Erfordernis, die Qualitatsleistungen zu erhalten und möglichst zu steigern. Man müsse alles daran setzen, um im Ausfuhrgeschäft beweglich zu bleiben. 4
Anschließend sprach Ministerialrat Dr. Reinhardt, der zuständige Referatsleiter in der handelspolitischen Abteilung des Reichswirtschaftsministeriums über den „Stand der deutschen Han⸗ delsbeziehungen mit den Ländern Südosteuropas“. Der Vortragende gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands zu den Ländern Süd⸗ osteuropas in den letzten Jahren. Er wies dabei darauf hin, daß Deutschland an dem Außenhandel der Länder Ungarn, Jugosla⸗ wien, Bulgarien, Rumänien und Griechenland im Jahre 1933 nur mit durchschnittlich 3,6 ⁄%, 1938 dagegen mit mehr als 10 % und unter Hinzurechnung Oesterreichs und der sudetendeutschen Ge⸗ biete mit rund 12 % beteiligt gewesen sei. Diese erfreuliche Auf⸗ wärtsentwicklung habe ihren wesentlichen Grund in der besonders
günstigen wirtschaftlichen Ergänzungsfähigkeit Deutschlands und des Südostens. Diese günstigen Voraussetzungen für eine wirt⸗
schaftliche Zusammenarbeit seien durch eine zielbewußte handels⸗ politische Arbeit seit 1933 ausgenutzt worden. Deutschland habe sichere und lohnende Absatzmöglichkeiten für die Agrarerzeugnisse des Südostens mit dem deutschen Markt eröffnet, hierdurch die Kaufkraft der Bevölkerung in Südosteuropa gesteigert und damit die Voraussetzungen zum verstärkten Bezug deutscher Waren ge⸗ schaffen. Durch die Einrichtung von Regierungsausschüssen habe man eine ständige Anpassung der vertraglichen Abmachungen an die wechselnden Verhältnisse gewährleisten können. Die vielfach so ungünstig beurteilten Clearing⸗Verträge hätten sich jedenfalls im Verkehr mit dem Südosten insofern vorteilhaft ausgewirkt, als sie auf eine Ausweitung des gegenseitigen Warenverkehrs hinge⸗ wirkt hätten.
Der Vortragende erwähnte in diesem Zusammenhang die Schwierigkeiten, die sich auch in Zukunft für die meisten Südost⸗ staaten dadurch ergäben, daß ihnen die Devisen zur Beschaffung der erforderlichen überseeischen Roh⸗ und Halbstoffe nicht immer ausreichend zur Verfügung stünden. Abschließend gab der Vor⸗ tragende insbesondere einen Ueberblick über den Inhalt des deutsch⸗rumänischen er daft he etag⸗ vom 23. März 1939 und schilderte die erfolgreich begonnenen Bemühungen, den in diesem Vertrag aufgestellten großzügigen Wirtschaftsplan möglichst bald der Verwirklichung näher zu bringen. Zu den derzeit in Köln stattfindenden deutsch⸗jugoslawischen Regierungsausschußverhand⸗ lungen teilte er mit, daß mit einer Stabilisierung des Kurses im deutsch⸗jugoslawischen Verrechnungsverkehr benutzten Reichsmark⸗ clearingschecks auf ein über dem jetzigen Stand von 13,80 Dinar = 1 ℳ liegenden Niveau wohl gerechnet werden könne.
Weiter gab Ministerialrat Dr. Bergemann, der Leiter des Länderreferats in der Außenhandelsabteilung des Reichswirt⸗ chaftsministeriums, einen kurzen handelspolitischen Ueberblick über ie Gegenwartslage.
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Berliner Börse am 3. ZJuni.
Aktien uneinheitlich, Renten wenig verändert.
Wie an den Vortagen, so war auch die Wochenschlußbörs durch geringe Umsätze gekennzeichnet. Dies gilt jedoch in erste Linie für die Aktienmärkte, während in Renten und insbesondere in Steuergutscheinen vielfach größere Beträge den Besitzer wech⸗ selten. Die Bankenkundschaft bekundete weiterhin⸗ Zurückhaltung wodurch sich auch der berufsmäßige Börsenhandel nicht zu einen regeren Betätigung veranlaßt sah. Auf fast allen Marktgebieten waren umfangreiche Strichnotizen zu beobachten.
Von Montanen stellten sich Vereinigte Stahlwerke ¼ höher, während Hoesch ⁄, Mannesmann ½ und Rheinstahl „502 einbüßten. Braunkohlen⸗, Kali⸗ und Brauereiaktien veränderten sich kaum. Am Markt der chemischen Papiere lagen Schering um 1 % gebessert. Farben setzten ¼ % niedriger ein, verringerten alsbald aber diesen Verlust auf ⅛ % und notierten 149 ¾
Bei den Elektro⸗ und Versorgungswerten hatten Schuckert und HEW mit je + *¼ % die größten Veränderungen aufzuweisen Schlesische Gas ermäßigten sich etwa im gleichen Ausmaße, fernen stellten sich Siemens und Lahmeyer sowie AEG je ℳ niedriger Autoaktien waren weiter rückgängig, so BMW um 1 und Daimler um 2 %. Von Maschinenbauaktien veränderten sich ledit lich Demag mit + *% . Sonst sind noch zu, erwähnen von Pau⸗ werten Holzmann mit — 1 ½ 2 von Bahnaktien A.⸗G. für Verkehr mit + , ferner Gebrüder Junghans mit — ¾ X.
Im Börsenverlauf machte sich einiges Inter⸗ esse geltend, so daß die anfänglichen Verluste vielfach verringert werden konnten und andererseits leichte Besserungen eintraten.
Klöckner und Salzdetfurth wurden je ¼ *, Schering sowie Wasser Gelsenkirchen je „6 % höher bewertet, ferner stiegen Holz⸗ mann und Daimler um je *¾ sowie Eintracht Braunkohle um 2 „. notierten 149 7¾. AEG und Dierig verloren je ¼ und BMW erneut 1 .
Am Börsenschluß traten keine größeren Kursveränderungen ein. Farben stellten sich weiterhin auf 149 ¾. Deutsche Endel wurden um ¼ % heraufgesetzt, während AEG um „½ P nac⸗ gaben.
Reichsbahnvorzüge, die anfangs einen Gewinn von ¼ & zu verzeichnen hatten, gaben hiervon ½ % wieder her.
Von den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien waren Deutsche Uebersee 1 % schwächer veranlagt.
Bei den Hyp.⸗Banken traten keine nennenswerten Verände⸗ rungen ein. Von Kolonialwerten wurden Neu⸗Guinea gegen die Notiz vom 30. 5. um 4 % heraufgesetzt, während Schantung! und Kamerun 3 % verloren.
Am Markt der Industriepapiere lagen Große Kasfeler Straßenbahn nach Unterbrechung um 3 ¾ % fester. Schlegelbrän und Concordia Bergbau büßten 6 bzw. 9 % ein, wobei in beiden Werten Zuteilungen vorgenommen wurden.
Im variablen Rentenverkehr blieb die Altbesitzanleihe in⸗ folge Ziehung gestrichen.
Die Gemeindeumschuldung stellte sich auf 93,65 (— 5 Pfg) NF.⸗Steuergutscheine II notierten 97,95 gegen 97 1% am Vortage, die Juli⸗Steuergutscheine stellten sich auf 97,90 gegen 97 %, Steuergutscheine I hörte man mit 101,30 gegen 101,40. Die sog⸗. Anleihestocksteuergutscheine blieben unverändert.
Am Kassarentenmarkt konnten sich die Notierungen bei ber⸗ hältnismäßig ruhiger Geschäftstätigkeit behaupten. Dies gilt namentlich für Pfandbriefe, Kommunalobligationen sowie Keichs⸗ und Länderanleihen. Auch Stadt⸗ und Provinzanleihen wiesen nur kleinste Veränderungen auf. Von Industrieobligationen stiegen veceeere. ob um % %, während Feldmühle um *%¼ .8 nl⸗ gaben. 8 Am Geldmarkt ermäßigten sich die Sätze für Blankotagesged um ⅛ % auf 2 9% bis 2 % %.
Bei der Amtlichen Berliner Devisennotierung stieg der Schweiz. Franken auf 56,32 gegen 56,26, der holl. Gulden gab hin⸗ gegen auf 133,10 gegen 133,40 nach. Die übrigen Devisen blieben unverändert.
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Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Böhmen⸗ Mähren hat alle Erwartungen übertroffen. Arbeitslager werden überflüssig.
Prag, 2. Juni. Mehrere 8. Blätter beschäftigen sic mit dem alle Erwartungen übertreffenden Rückgang der Arbeits⸗ losigkeit im Protektorat: Danach hat die Arbeitslosigkeit bereits so stark abgenommen, daß in “ statt der vorgesehenen 50 Arbeitslager nur 40 eröffnet werden konnten; in Mähren sind es sogar weniger als 20. Auch sie werden nach und nach dünc lassen werden müssen, weil ihre Insassen Arbeit finden. In Prag sind in den verschiedenen Hilfsaktionen nur noch gegen 3 Arbeitslose eingereiht. Eine Ausnahme von der v be⸗ schäftigungszunahme macht nur der Aerzteberuf. Eine Ftenbie Rolle bei der Entlastung des Arbeitsmarktes hat naturgemäß 8- Abwanderung von Arbeitskräften nach dem Altreich gespielt. De Blätter schätzen die Zahl der dort beschäftigten Tschechen g. Böhmen und Mähren auf 40 000, fügen aber hinzu, daß sie noch beträchtlich wachsen dürfte.
Gegenseitigkeitsvertrag über Sozialversicherung zwischen Deutschland und Italien. — Beginn der Verhandlungen in der Reichshauptstadt.
In Berlin begannen am 1. Juni die Verhandlungen 89 Italien über einen Gegenseitigkeitsvertrag über Seßsischecsus rung. Dieser S soll dazu dienen, denjenigen Arbeitern 18 Angestellten, die in de n deren Sozialversicherung angehört haben, die erworbenen und Anwartschaften zu wahren. 8
Ministerialdirektor Dr. Engel als der deutsche Verhun⸗
Reichsarbeitsminif
lungsführer begrüßte im Auftrage des Seldte die italienische Delegation und gab seiner Freud mit Vertretern der befreundeten italienischen Nation auf. für die Schaffenden beider Nationen so wichtigen Gebsete Aussprache eintreten zu können. Auf Grund der erfo Vorbereitungen würden sicherlich die Verhandlungen ein Ergebnis zeitigen. 5 dkto Namens der italienischen Delegation dankte Generalinsge 5 Gerbasi für die Begrüßung. Er betonte, daß die Verhare den gen ein hohes Ziel hätten, nämlich die Interessen der Arbeite se Deutschlands und Italiens wirksam zu vertreten. Auch End überzeugt, daß die begonnene Aussprache zu einem 1eg b führen und allen Szaffenden zeigen würde, daß eide
unentwegt an dem sozialen Fortschritt arbeiteten. —
Koks und Briketts im
Wagengestellun ür Kohle, gengest g h Gestellt 24 532 Wagen.
Ruhrrevier: Am 2. Juni 1939:
8 aür deutsch Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung gfün 62 8.“ Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des, 2ℳ) füt . 3. Juni auf 58,75 Rℳ (am 2. Juni auf 58,75
109 Pr. 9 “
n beiden Ländern beschäftigt waregchte
—— Warschau
Reichs, und Staatsanzelger Nr. 125 vom 3. Junk 1939. S. 3
Die Absatzaussichten für Landmaschinen in Großdeutschland. 4. Juni 1939 wird in Leipzig die Fünfte Reichsnähr⸗ sban Föffnet, Aus diesem Anlaß befaßt sich das Henühr⸗ sir Konjunkturforschung in seinem letzten Wochenbericht mit den 9 des Maschineneinsatzes in der Landwirtschaft. Als Ergeb⸗
Frager Untersuchungen wird festgestellt, daß für Schlepper, gummi⸗
e,i Ackerwagen, Melkmaschinen und Wasseranlagen ein be⸗
roßer Bedarf vorhanden ist. Die Untersuchung darf üesenncht berüber hinweg täuschen, daß dem Maschineneinsatz in se Landwirtschaft natürliche Grenzen gezogen sind. Vor allem 41 dies für die Viehwirtschaft. Hier kann die Maschine nur in cht beschränktem Umfang den Mangel an Arbeitskräften mildern. 8 Nachdem der Wochenbericht auf die Vorteile der Maschinen⸗ verwendung hingewiesen hat, die zu einer Steigerung, Verbesse⸗ ng und Erleichterung der Agrarproduktion führt und deren Vor⸗ teile der gesamten Volkswirtschaft zugute kommen, wird im einzel⸗ en der Bedarf der Landwirtschaft für die wichtigsten Landmaschi⸗ nen festgestellt. Insgesamt kommt man dabei zu folgendem
Resutat, in allem zeigt sich, daß die Landwirtschaft in den nächsten ohrzehnten ein wichtiger, sicherer und in zunehmendem Maße zufnahmefähiger Absatzmarkt der Landmaschinen⸗ und Fahrzeug⸗ industrie sein kann, wenn die Industrie auch weiterhin — auf Leilgebieten mehr als bisher — den Wünschen und dem besonde⸗ ren Bedarf der Landwirtschaft Rechnung trägt und wenn die wirt⸗
schaftlichen Voraussetzungen für eine so weitgehende Technisierun ber Lanzwirtschaft geschaffen, Ferbrn.” weitgehende Techmierung
. Das dringendste Erfordernis besteht zur Zeit zweifellos darin, die Landwirtschaft mit luftbereiften Schleppern auszurüsten, die hinsichtlich Qualität, Größe und Preiswürdigkeit allen Ansprüchen der Landwirtschaft genügen. Die Aufnahmefahigkeit der Landwirt⸗ schaft für Motorschlepper kann dabei auf insgesamt etwa 500 000 Stück geschätzt werden. An zweiter Stelle steht die Notwendigkeit, die Landwirtschaft luftgummibereiften Ackerwagen sowie mit Schlepper⸗Zusatzgeräten zu versorgen. An dritter Stelle — aber keineswegs weniger dringlich als die Schlepper⸗ und Acker⸗ wagenbeschaffung — ist die Mechanisierung und Motorisierung (Elektrifizierung) der übrigen Acker⸗ sowie der Haus⸗ und Hof⸗ arbeiten zu nennen, vor allem die Einführung von arbeitsparenden Maschinen in der Hauswirtschaft. Die Erhöhung des Pestandes an Personenkraftwagen in der Landwirtschaft kann bei der ge⸗ gebenen Struktur der deutschen Landwirtschaft d. h. im Hinblick auf die Verkehrslage und ⸗bedürfnisse sowie insbesondere auf die betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten und die verfügbare Kauf⸗ kraft, nur allmählich erfölgen; denn zuerst müssen die Möglich⸗ keiten, die Betriebsleistungen zu verbessern, erschöpft werden, bevor der Personenkraftwagen in der bäuerlichen Landwirtschaft, d. h. bei 90 % aller Betriebe, volle Daseinsberechtigung hat. Sind die Betriebe erst einmal finanziell gesund, so wird sich auch der Per⸗
sonenkraftwagen, und insbesondere der Volkswagen mit Anhänger in der Landwirtschaft durchsetzten. 1““
Wirtschaft des Auslandes.
der rumänische Außenhandel im April erheblich gestiegen. — Deutschland wieder an der Spitze der Abnehmerländer.
Bukarest, 2. Juni. Rumänien führte im April 1939 ins⸗ gesamt 166 296 t Getreide aus gegenüber 92 984 t im April 1938. die Steigerung gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ist ilso ganz erheblich. Die Ausfuhr verteilt sich u. a. auf folgende Lander (Mengen in Tonnen): Deutschland 36 717, Griechenland 30 615, Italien 21 654 und Großbritannien 6892. Damit steht im April Deutschland wieder an der Spitze der Abnehmerländer mmänischen Getreides, während Großbritannien im April als Käufer praktisch ausfällt. Für die ersten vier Monate 1939 er⸗ ibt sich jedoch, daß England mit einem Bezug von 255 247 an der bvise er Abnehmer rangiert vor Italien mit 68 993, während Deutschland 49 838 t bezog. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Eng⸗ land seinerzeit bekanntlich einen Kontrakt über 200 000 t Weizen abschloß, der zur Abdeckung alter Finanzverpflichtungen diente. Nachdem dieses Geschäft nunmehr seine Erledigung gefunden hat, besteht kein „natürlicher Anlaß“ für neue englische Käufe mehr. Infolgedesen ist England im Monat April als Käufer bereits ausgefalen. Bei dem Weizenüberschuß Rumäniens, der Ende Mai noch auf 900 000 t geschätzt wird, rechnet man rumänischerseits stark auf deutsche Käufe. Im Hinblick auf die zu erwartende überdurchschnittliche Ernte des kommenden Sommers läßt sich in rumänischen Händlerkreisen die Tendenz immer deutlicher er⸗ kennen, de noch vorhandenen Weizenvorräte, die wegen der bis März bestehenden Währungsunsicherheit als Kapitalhortung dienten, aözustoßen. v1“
„Argentinien braucht eine völlig neue Wirtschaftspolitik.“ — Eine Unterredung mit Staatspräsident Ortiz.
Buenos Aires, 2. Juni. In einer Unterredung mit einem Vertreter der Abendzeitung „Razon“ nimmt Argentiniens Staats⸗ präsident r. Roberto M. Ortiz zu den Grundfragen der argentinisschen Innenpolitik Stellung. Der Präsident fordert bei dieser Grllegenheit von den Parteien mehr Disziplin und ein ttärkeres Bewußtsein ihrer Verantwortung für den Fortschritt der Nation. Dringlicher als die politischen Porasn seien die wirt⸗ schaftkichen Probleme. Präsident Ortiz bezeichnet es als selbst⸗ verständlich, daß die Nation das jetzige Krisenjahr nicht ohne Kückgriff auf Reserven werde durchhalten können. Eine ganz neue Wirtschaftspolitik müsse eingeleitet werden, und zwar müsse man vor allem die Fe enerrt⸗ entwickeln. Auch die Fee der dnzeiriscaftlichen eberproduktion sei eine vordringliche Maß⸗
2
Berichte von auswärtigen Devise Wertpapiermärkten.
Devisen.
Danzig, 2. Juni. (D. N. B) bondan ö. 1 Pfund Sterling.
Ir ¶in.. —. 100 RM (verkehrsfrei).
crschau 100 Zloty (verkehrsfrei) züri ... 100 Franken.. Uünch. .. 100 Franken.. rüssel.. 100 Belga...
Brief 24,98 212,96 100,20 14,09 120,34 90,78 285,38 128,77 111,63 125,56
Umsterdam. 100 Gulden. 100 Kronen. 100 Kronen 100 Kronen .. 1 USA⸗Dollar .. 5,3120 5,3330 100 Lire (verkehrsfrei) 27,90 28,00
FPrag, 2. Juni. (D. N. B.) Amsterdam 15,67, Berlin 169) Zürich 660,00, Oslo 687,50, Kopenbagen 611,25, London 1 Madrid —,—, Mailand 152,30 nom., New York 29,23 ⅞, 90 150, Stockholm 705,00, Polnische Noten 545,00, Belgrad 7enom, Danzig 550,50 nom., Warschau 550,00 nom.
Ansteruda pest, 2. Juni. (D. N. B.) ([Alles in Pengö.] nilongn 188,60, Berlin 136,20, Bukarest 3,42 ½, London 16,08, ofit d 17,7732, New York 343,35, Paris 9,10, Prag 11,86,
713, Zürich 77,50, Slowakei 9,65.
London 3. Aunt 3 17 „ 3. Juni. (D. N. B.) New York 468,40, Paris ans. Amsterdam 8,77½, Brüssel 27,50 , Ntalien 89,05, Berlin Kopenha chweiz 20,73 ½, Spanien 42,25 B., Lissabon 110,16, fres Faorn 22,40, Istanbul 583,00 B., Warschau 24,87, Buenos ee 17,00 B., Rio de Janeiro (inoffiz.) 2,75 B.
vndon 116 5 2„ Juni. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich:) llgien 6 es New York 37,73 ¼, Berlin 15,15 ⅛. Italien 198,55, 2019,75 04 16, Schweiz 853,00, Kopenhagen 788,75, Holland 20, Oslo —,—, Stockholm 909,75 Prag —,—, Helsingfors Port —,—, Belgrad —,—.
verkehr.] d. 2. Juni. (D. N. B.) [Anfangsnotierungen, Frei⸗ 855, Bel ondon 176,75, New York 37,73 ¾, Berlin —,—, Italien 2019,00 drn 643,00, Schweiz —,—, Kopenhagen 788,75, Holland “ Stockholm —,—, Prag —,—, Warschau
Stockholm. openha Oslo Uahen
New York (Habeh nnor
8 Belgrad —,—. v5,05, usterdam, 2. Juni. (D. N. B.) ([Amtlich.] Berlin London 8,76 ¼ New York 1871 ⁄16, Paris 496,25, Brüssel
Schweiz 42,27 ½, Italien —,—, Madkid —,—, Oslo 44,02 ½ agen 39,12 ⅞, Stockholm 45,12;, Prag —,—. 8 8
Bergab mit den Steuereinnahmen. — Eine bezeichnende Bekanntgabe des US2l.⸗Finanz⸗ ministers.
Washington, 3. Juni. Der Finanzminister gab bekannt, daß die Zahl der Personen mit jährlichem Einkommen von 1 Million Dollar und mehr von 61 im Jahre 1936 auf 49 im Jahre 1937 zurückgegangen ist, während vor der Wirtschaftskrise 513 Steuer⸗ zahler Jahreseinkommen von über 1 Million Dollar hatten.
Die gesamten Bundessteuer⸗Einnahmen gingen — was aller⸗ dings nicht allein mit diesen „Ausfällen“ zusammenhängen dürfte — in br genannten Zeitraum von 1214 auf 1141 Millionen Dollar zurück. 1
Es wäre im übrigen ganz interessant gewesen, in diesem Zu⸗ sammenhang zu erfahren, wieviel Leute in den USA. über kein oder nur ein für den Lebensunterhalt nicht ausreichendes Jahres⸗ einkommen verfügen.
Unveränderte Ausfuhrpreise der Ireg. — Neue Verhandlungen mit der amerikanischen Eisen⸗ industrie.
Brüssel, 2. Juni. Am 1. Juni trat in Brüssel der Ver⸗ bändeausschuß der Internationalen Rohstahlexportgemeinschaft zu Besprechungen zusammen, in deren Vordergrund die Frage der Jahresabrechnung stand. Wie der DHD. erfährt, wurde mit Rücksicht auf den zur Zeit etwas ungewöhnlichen Stand des Ver⸗ hältnisses von Pflicht und Anspruch bei den verschiedenen Länder⸗
ruppen beschlossen, das Ende des Abrechnungsjahres, das an stch am 30. Juni abläuft, zu verlängern, und zwar entweder um ein Viertel⸗ oder um ein halbes Jahr. Ueber die Preisfrage wurden besondere Besprechungen nicht geführt. Es besteht jedoch Uebereinstimmung in der Auffassung, daß die Preise zunächst auf ihrem derzeitigen Stand belassen werden sollen, obwohl auf den internationalen Eisenmärkten eine durchgreifende Belebung und merkliche Steigerung der Nachfrage eingetreten ist.
In den Brüsseler Verhandlungen wurden auch allgemeine Verbandsfragen mehr organisatorischer Art erledigt. So wurden z. B. die Pool⸗Präsidenten in einigen Ländern bestätigt. Im übrigen war erneut Gelegenheit zu Besprechungen mit Vertretern der amerikanischen Eisenindustrie über die Frage des amerika⸗ nischen Außenseiter⸗Wettbewerbs gegeben. Es ist festzustellen, daß diese Frage nach wie vor akut bleibt. Die Zentralbüros der Ver⸗ kaufsverbände wurden deshalb erneut ermächtigt, überall da, wo Angebote amerikanischer Außenseiter vorliegen, Kampfpreise an⸗ zuwenden.
Amsterdam, 3. Juni. (D. N. B.) [12,00 Uhr; holl. Fet. [Amtlich.] Berlin 75,20, London 8,77 ¾, New York 187 %, aris 496,75, Brüssel 31,90, Schweiz 42,35, Italien —,—, Madrid —,—, Oslo 44,10, Kopenhagen 39,17 ½¼, Stockholm 45,17 ⅛, Prag Se Seae
Zürich, 3. Juni. (D. N. B.) I11,40 Uhr.] Paris 11,73, London 20,73, New York 4429⁄16, Brüssel 75,37 ½, Mailand 23,30, Madrid —,—, Berlin 177,60, Stockholm 106,77 ½¼, Oslo 104,17 ⅞, Kopenhagen 92,55, Istanbul 360,00.
Kopenhagen, 2. Juni (D. N. B.) London 22,40, New York 479,50, Berlin 192,10, Paris 12,80, Antwerpen 81,60,
ürich 108,25, Rom 25,35, Amsterdam 256,35, Stockholm 115,50, slo 112,70, Helsingfors 9,95, Prag 16,55 nom., Madrid 54,00 nom., Warschau 90,60.
Stockholm, 2. Juni. (D. N. B.) London 19,42 ¾, Berlin 167,00, Paris 11,05, Brüssel 71,00, Schweiz. Plätze 94,00, Amsterdam 222,50, Kopenhagen 86,80, Oslo 97,70, Washington 415,50, Helsingfors 8,60, Rom 22,00, Warschau 78,50.
Oslo, 2. ... (D. N. B.) London 19,90, Berlin 171,75, Paris 11,45, ew York 426,50, Amsterdam 228,75, Zürich 96,75, Helsingfors 8,60, Antwerpen 73,25, Stockholm 102,80, Kopenhagen 90,00, Rom 22,60, Prag 14,80, Warschau 81,25.
Moskau, 27. Mai. (D. N. B.) 1 Dollar 5,30, 1 engl. Pfund 24,81, 100 Reichsmark 212,556.
London, 2. Juni. (D. N. B.) Silber Barren prompt 20,00, Silber fein prompt 21 ⁄6, Silber auf Lieferung Barren 19¹8⁄16, Silber auf Lieferung fein 21 1, Gold 148/5.
Wertpapiere. M., 2. Juni. (D. N. B.)
Frankfurt a Reichs⸗Alt⸗
besitzanleihe —,— Zieh., Aschaffenburger Buntpapier 70,00, Buderus
Eisen —,—, Cement Heidelberg 141,50, Deutsche Gold u. Silber 201,00, Deutsche Linoleum 158,75, Eßlinger Maschinen 110,00, Felten u. Guill. 136,75, Ph. Holzmann 156,50, Gebr. Junghans 92,50, Lahmeyer 107,00, Laurahütte —,—, Mainkraftwerke 89,60, Rütgerswerke —,—, Voigt u. Häffner —,—, Zellstoff Waldhof 111,00. Hamburg, 2. Juni. (D. N. B.) (Schlußkurse.] Dresdner Bank 105,50, Vereinsbank 119,00, Hamburger Hochbahn 96,50, amburg⸗Amerika Paketf. 50,00, Hamburg⸗Südamerika 122,00, ordd. Lloyd 50,50, Alsen Zement 195,00, Dynamit Nobel 81 ⅛, Guano 102,00, Harburger Gummi 176,00, Holsten⸗ Brauerei 128,50, Neu Guinea —,—, Otavi 19,50.
(Fortsetzung des Handelsteils auf der vierten Seite.)
/0 Reinnickel Feinsilber
Bradford, 2. Juni.
64 er Durchschnitt⸗Merinokammzüge 24 ½ Kreuzzuchtkammzüge, colonial prepared,
Manchester, 2. Juni.
blieb am Freitag geschlossen.
hb515325 Antimon⸗Regulus. 1“
(D. N. B.)
Notierungen
vom 3. Junt 1939.
17 ¼
Lieferung und Bezahlung):
Originalhüttenaluminium, in Walz⸗ oder Drahtbarren 0
Berichte von auswärtigen Warenmärkten.
(D. N. B.) 50 er Kammzüge 18 ¾ d
d, 50 er Durchschnitt⸗ d
Der Gewebemarkt Water Twist Bundles stellten sich auf 9 d vper lb, Printers Cloth wurden mit 23 sh vper Stück bewertet.
mm———yyññyẙñ—JJ—V—RR—ẽE—UEUEU4 à⁸.—D ééᷓMñéLneLg
der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes
(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte
Rℳ für 100 kg
I
. . 36,70 — 40,00 -
——
ahlung.
In Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldforten und Banknoten Telegraphische Ausz
Aegypten (Alexandrien und Kairo).. Argentinien (Buenos Aires) Australien (Sidney) Belgien (Brüssel u. Antwerpen).. Brasilien (Rio de Janeiro) Brit. Indien (Bom⸗ bay⸗Calcutta)... Bulgarien (Sofia) . Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) . England (London).. Estland (Reval / Talinn).. Finnland (Helsingf.) v. (Paris).. riechenland (Athen) Holland (Amsterdam und Rotterdam). Iran (Teheran).. Island (Reykjavik). Italien (Nom und Mailand).. Japan (Tokio u. Kobe) Jugoslawien (Bel⸗ grad und Zagreb). Kanada (Montreal). Lettland (Riga).. Litauen (Kowno / Kau⸗ gS 6 Luxemburg (Luxem⸗ L1 Neuseeland (Welling⸗ y1116“ Norwegen (Oslo).. Feln ö1. attowitz, Posen). Portugal g pasen) Rumänien (Bukarest) Schweden, Stockholm und Göteborg) .. Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Slowakei (Preßburg) Südafrik. Union (Pretoria).. Türkei (Istanbul) .. Ungarn (Budapest). Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von Amerika (New York)
1 ägvpt. Pfd.
1 Pav.⸗Pes. 1 austr. Pfd.
100 Belga 1 Milreis
100 Rupien 100 Leva 100 Kronen 100 Gulden 1 engl. Pfund
100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frcs.
100 Drachm.
100 Gulden 100 Rials 100 isl. Kr.
100 Lire 1 Yen
100 Dinar 1 kanad. Doll. 100 Lats 100 Litas 100 lux. Fr. 1 neuseel. Pf. 100 Kronen 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei
100 Kronen
100 Franken 100 Kronen
1 südafr. Pf. 1 türk. Pfund 100 Pengö 1 Goldpeso
1 Dollar
Ausländische Geldsorten und
Geld
11,96
0,574 9,331
42,42 0,134
86,91 3,047 52,07 47,00 11,66
68,13 5,14 6,598 2,353
132,97 14,49 43,20
13,09 0,680
5,694 2,485 48,75
41,943
10,605
9,376 58,59
47,00 10,585 60,07
56,26 8,521
11,548 1,978
0,879 2,491
3. Juni
133,23
Brief
11,99 0,578
9,349
42,50 0,136
87,09
3,053 52,17 47,10 11,69
68,27 5,15 6,612 2,357
14,51 43,28
13,11 0,682
5,706
2,489 48,85 42,02 10,625
9,394 58,71
47,10 10,605
60,19
56,38 8,539
11,572 1,982
0,881
Geld
11,96
0,574 9,331
42,42 0,134
86,91 3,047 52,07 47,00 11,66
68,13 5,14 6,598 2,353
133,27
14,49
43,20
13,09 0,680
5,694
2,485 48,75 41,94 10,605
9,376 58,59
47,00 10,585 60,07
56,20 8,521
11,548 1,978
0,879
2,495 Bankn
2,491
2. Juni
Brief 11,99
—
Sovereignss. 20 Franes⸗Stücke.. Gold⸗Dollars.. Aegyptische.. Amerikanische:
1000 — 5 Dollar.
2 und 1 Dollar.. Argentinischh.. Australische.. Belgische.. Brasilianische Brit.⸗Indische Bulgarische. Dänische.. Danziger.. Englische: graße..
1 £ u. darunter Estnische.. Fennische eerenh Französische..
olländische..
talienische: große.
100 Lire u. darunt. Jugoslawische.. Kanadiscehee.. Lettländische. “ Litauische: große
100 Litas u. darunt. Luxemburgische Norwegische Polnische: große..
100 Zloty u. darunt. Rumänische: 1000 Lei
und neue 500 Lei unter 500 Lei... Schwedische Schweizer: große ..
100 Frs. u. darunt. Südafr. Union.. vParktsche. ....
„ 2„
.„ „ .
1 ägypt. Pfd.
1 Dollar
1 Dollar
1 Pap.⸗Peso 1 austr. Pfd. 100 Belga
1 Mifreis 100 Rupien 100 Leva 100 Kronen 100 Gulden 1 engl. Pfun 1 engl. Pfund 100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Frs.
100 Gulden 100 Lire
100 Lire
100 Dinar
1 kanad. Doll. 100 Lats
100 Litas
100 lux. Fr. 100 Kronen 100 Zloty 1002.
100 Le i
100 Kronen 100 Frs.
100 Frs.
1 füdafr. Pfd 1 türk. Pfund
100 Lei
Geld 20,38 16,16 4,185 11,90
2,463 2,463 0,546 9,20 42,28 0,115 85,33
51,92 47,01 11,635 11,635
5,10 6,565 132,773
13,07 5,63 2,457
4170 10,57 58,43
59,91 56,11 56,11 11,44
1,89
Ungarisch..
100 Pengö
3. Juni
133,27
47,19
Brie
42,44 0,135 85,67
52,12 47,19 11,675 11,675
5,14 6,585
13,13 5,67 2,477
4186 10,61 58,67
60,15 56,33 56,33 11,48
1,91
Geld 20,38 16,16 4,185 11,90
2,463 2,463 0,546 9,20 42,28 0,115 85,33
51,92 47,01 11,635 11,635
5,10 6,565
13,07 5,63 2,457
41.70 10,57 58,43
2. Juni
Brief 20,46 16,22 4,205 11,94
2,483 2,483 0,566 9,24 0,1135 85,67
52,12 47,19 11,675 11,675
5,14 6,585
133,03 133,57
13,13 5,67 2,477
41,86 10,61 58,67
47,19