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Erste Beilage zum
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Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 168 vom 20. Juli 1940. S. 2
“
Interessengebiete geführt hätte, noch hat Rußland einen solchen getan. Die Hoffnung Englands aber, durch die Herbeiführung irgendeiner neuen europäischen Krise eine Entlastung seiner eigenen Situation erreichen zu können, ist, insoweit es sich um das Verhältnis Deutschlands zu Rußland handelt, ein Trug⸗ schluß. Die britischen Staatsmänner sehen alles etwas lang⸗ samer ein, sie werden also auch dies schon noch im Laufe der Zeit begreifen lernen. 8
Ich habe in meiner Rede am 6. Oktober die weitere Ent⸗ wicklung dieses Krieges wohl richtig vorhergesagt. ch ver⸗ sicherte Ihnen, meine Abgeordneten, daß ich keinen Moment am Sieg zweifeln könne. Wenn man nun nicht ausgerechnet in dan Niederlagen die Merkmale und Garantien des Endsieges erblickt, dann glaube ich, hat die Entwicklung mir bisher wohl Recht gegeben. Trotzdemn ich von dieser Entwicklung überzeugt war, hatte ich damals Frankreich und England die Hand zur Verständigung geboten. Die Antwort, die ich darauf erhielt, ist noch in Ihrer Erinnerung. Alle meine Argumente über den Unsinn einer Weiterführung dieses Kampfes, über die Sicherheit, selbst im günstigsten Fall keinen Gewinn, sondern nur Opfer zu bekommen, wurden entweder mit Spott und Hohn bedacht oder zumindest totgeschwiegen. 8
Ich habe Ihnen damals gleich versichert, daß ich befürchte, wegen dieses meines Friedensvorschlages sogar als Angsthase verschrien zu werden, der nicht mehr kämpfen will, weil er nicht mehr kämpfen kann. Es ist auch genau so eingetroffen. Ich glaube nun allerdings, daß schon heute Frankreich — na⸗ türlich weniger die schuldigen Staatsmänner als das Volk — über diesen 6. Oktober anders denken wird. Welch namenloses Elend ist seitdem über dieses große Land und Volk gekommen! Ich will noch nicht einmal davon reden, was dieser Krieg den Soldaten an Schmerz zufügte. Denn über dem steht noch fast das Leid, das durch die Gewissenlosigkeit derer entstand, die Millionen von Menschen von ihrem Heim ohne jeden Grund forttrieben, nur in dem Gedanken, dadurch der deutschen Kriegs⸗ führung vielleicht Schwierigkeiten bereiten zu können. Aller⸗ dings eine unverständliche Annahme. Diese Evakuierung wirkte sich am schädlichsten für die alliierte Kriegsführung aus, am furchtbarsten aber für die betroffenen unglücklichen Opfer. Was die Herren Churchill und Reynaud mit diesen ihren Ratschlägen und Anordnungen Millionen Menschen an Leid zugefügt haben, können sie weder diesseits noch jenseits verantworten.
Das alles hätte — wie gesagt — nicht zu kommen brauchen. Denn ich habe noch im Oktober weder von Frankreich noch von England etwas anderes verlangt als nur den Frieden.
Aber die Herren Rüstungsinteressenten wollten die Fort⸗ setzung dieses Krieges um jeden Preis, und sie haben diesen Krieg nun bekommen. b .
Ich bin selber zu sehr Soldat, als daß ich nicht für das Unglück einer solchen Entwicklung Verständnis hätte. Ich höre nun aus London nur ein Geschrei — es ist nicht das Geschrei der Massen, sondern der Politiker —, daß der Kampf erst recht fortgesetzt werden müsse.
Ich weiß nicht, ob diese Politiker schon die richtige Vor⸗ stellung von der kommenden Fortsetzung dieses Kampfes be⸗ sitzen. Sie erklären allerdings, daß sie diesen Krieg weiter⸗ führen werden und, wenn England daran zugrunde ginge, eben von Kanada aus. Ich glaube kaum, daß dies so 8 verstehen ist, daß das englische Volk nach anada geht, sondern es werden sich 85 wohl nur die Herren Kriegs⸗ interessenten nach Kanada zurückziehen. Das Volk wird, glaube ich, schon in England bleiben müssen. Und es wird den Krieg in London dann sicherlich mit anderen Augen an⸗ sehen als seine sogenannten Führer in Kanada.
Glauben Sie mir, meine Abgeordneten, ich empfinde einen inneren Ekel vor dieser Sorte gewissenloser parlamen⸗ tarischer Volks⸗ und Staatenvernichter. Es tut mir fast weh, wenn mich das Schicksal dazu ausersehen hat, das zu stoßen, was durch diese Menschen zum Fallen gebracht wird; denn meine Absicht war es nicht, Kriege zu führen, sondern einen neuen Sozialstaat von höchster Kultur aufzubauen. Jedes Jahr dieses Krieges raubt mich dieser Arbeit. Und die Ur⸗ sachen dieses Raubes sind lächerliche Nullen, die man höch⸗ stens als politische Fabriksware der Natur bezeichnen kann, sofern sie nicht ihre käufliche Schlechtigkeit zu etwas Be⸗ sonderem stempelt. 1
Mister Churchill hat es soeben wieder erklärt, daß er den Krieg will. Er hat nun vor etwa 6 Wochen mit dem Krieg in dem Raum begonnen, in dem er anscheinend glaubt, wohl besonders stark zu sein, nämlich den
Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung,
allerdings unter dem vorgeschobenen Motto gegen sogenannte kriegswichtige Einrichtungen. Diese Einrichtungen sind seit Freiburg offene Städte, Marktflecken und Bauerndörfer, Wohnhäuser, Lazarette, Schulen, Kindergärten und was sonst noch alles getroffen wird. Ich habe disher darauf kaum ant⸗ worten lassen. Aber das soll nun nicht bedeuten, daß dies die einzige Antwort ist oder bleiben wird.
Ich bin mir nun darüber im klaren, daß aus dieser unserer einmal kommenden Antwort namenloses Leid und Unglück über die Menschen hereinbrechen wird. varürbic nicht über Herrn Churchill, denn er wird ja dann sicherlie in Kanada sitzen, dort, wohin man ja das Vermögen und die Kinder der vornehmsten Kriegsinteressenten schon gebracht hat. Aber es wird für Millionen anderer Menschen ein großes Leid entstehen.
e mir dieses Mal vielleicht ausnahmsweise glauben, wenn ich als Prophet jetzt folgendes ausspreche: Es wird dadurch ein großes Weltreich zerstört werden. Ein Weltreich, das zu
vernichten oder auch nur zu schädigen, niemals meine Absicht war. Allein ich bin mir darüber im klaren, daß die Fortführung dieses Kampfes nur mit der vollständigen Zertrümmerung des einen der beiden Kämpfenden enden wird. Mister Churchill mag glauben, daß dies Deutschland ist. Ich weiß, es wird England sein.
In dieser Stunde fühle ich mich verpflichtet, vor meinem Gewissen noch einmal einen Appell an die Vernunst auch in England zu richten. Ich glaube, dies tun zu können, weil ich ja nicht als Besiegter um etwas bitte, sondern als Sieger nur für die Vernunst spreche. Ich sehe keinen Grund, der zur
Ich bedaure die Opfer, die er fordern wird. Auch meinem eigenen Volk möchte ich sie ersparen. Ich weiß, daß Millionen deutsche Männer und Jünglinge bei dem Ge⸗ danken glühen, sich endlich mit dem Feind auseinandersetzen u können, der ohne jeden Grund uns zum zweiten Male een Krieg erklärte.
Allein ich weiß auch, daß auch zu Hause viele Frauen und Mütter sind, die trotz höchster Bereitwilligkeit auch das Letzte zu opfern, doch mit ihrem Herzen an diesem Letzten hängen.
Herr Churchill mag nun diese meine Erklärung wieder abtun mit dem Geschrei, daß dies nur die Ausgeburt meiner Angst sei und meines Zweifels am Endsieg. Ich habe dann eben jedenfalls mein Gewissen erleichtert gegenüber den kommenden Dingen.
Abgeordneke! Männer des Deulschen Neichskags!
Im Rückblick auf die hinker uns liegenden zehn Monate werden wir wohl alle von der Gnade der Vor⸗ sehung bezwungen, die uns das große Werk gelingen ließ. Sie hak unsere Entschlüsse gesegnet und uns auf den schweren Wegen begleitek. Ich selbst bin ergriffen von dem Bewußtsein der mir von ihr erkeilten Be⸗ stimmung, meinem Volk die Freiheit und Ehre wieder zurückgegeben zu haben. Die Schande, die vor 22 Jahren im Wald von Compiéègne ihren Ausgang nahm, ist an dieser gleichen Stelle für immer gelöscht. Ich habe nun heute die Männer vor der Geschichke genannk, die es mir ermöglichten, das große Werk zu vollbringen. Sie alle haben ihr Höchstes geleistet, ihre Fähigkeit und ihren Fleiß dem deukschen Volk geweiht. Ich will nun schließen mit der Erwähnung jener Namenlosen, die nun nicht weniger ihre Pflicht er⸗ füllten, die millionenfach Leib und Leben einsetzten und zu jeder Skunde bereit waren, als brave deutsche Offiziere und Soldaten für ihr Volk das letzte Opfer zu bringen, das ein Mann zu geben hat.
Viele von ihnen liegen nun gebektek an der Seite der Gräber, in denen schon ihre Väter aus dem Großen Kriege ruhen. Sie sind Zeugen eines stillen Helden⸗ kums. Sie sind das Symbol für jene Hunderktansende von Muskelieren, Panzerjägern und Panzerschützen, Pionieren und Arkilleristen, Soldaten der Marine und der Luftwaffe, Männer der Waffen- und für all“ die anderen Kämpfer, die im Kampf der deukschen Wehrmacht eingekreken sind für die Freiheit und Zukunft unseres Volkes und für die ewige Größe des Nationalsozialistischen Großdeukschen Reiches.
Deukschland Sieg Heil!
Unter dem Eindruck dieses ö“ Ereignisses wurde das Sie 188 auf das deutsche Volk, mit dem Adolf Hitler seine Rede schloß, zu einem jubelnden Bekenntnis des Glaubens und des Vertrauens, der Liebe und der Treue, mit dem das gesamte heptsche Volk wie ein Mann hinter seinem Führer Adolf Hitler teht.
Mit einem Sturm der Begeisterung stimmen die Abgeord⸗ neten und mit ihnen das ganze Haus in das Sieg⸗Heil des Führers ein. Mitgerissen von der Größe dieser Stunde, der größten Stunde des deut chen Reichstages, solange eine ö ihn nennt steigen die Lieder der Nation empor, die wohl noch nie mit solch heiliger Inbrunst gesungen wurden.
Dann macht sich Reichsmarschall Hermann Göring zum Dolmetsch der Empfindungen der gesamten Nation:
Mein Führer! Meine Herren Abgeordneten! 868 ees
Niemals zuvor hat wohl ein Reichstag eine Sitzung in solch großer Zeit erlebt wie in der heutigen.
Mein Führer! Jahre hindurch haben Sie auch von dieser Stelle aus immer wieder unser Volk aufgerüttelt und stark gemacht in seinem Glauben an die deutsche Zukunft. Der Welt aber haben Sie immer wieder aufs Neue große Prophezeiun⸗ gen gegeben, und heute wird kaum einer beherehira können, daß all Ihre ö und Prophezeiungen eine uner⸗ hörte und einmalige Erfüllung gefunden haben.
Diese Jahre waren fuͤr uns alle ein gewaltiges Erleben. Aus tiefster Ohnmacht, Not und Schwäche hat der Führer unser Volk herausgeführt in strahlendes Licht. Dem Reich hat er die Ehre und Größe wiedergegeben in einem Außmaß, wie es kühnstes Hoffen nicht erwarten durfte. Nun ist ein ge⸗ waltiger heroischer Kampf vorüber. Ein weiterer
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Anordnung über eine Gemeinschaftshilfe und Beherbergungsgewerbe. Vom 4. Juli 1940.
Bekanntmachung über die Aufhebung von Reichskreditkassen in den besetzten Gebieten. Vom 16. Juli 1940.
Erlaß des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bau⸗ wirtschaft an den Reichsinnungsverband des Zimmerhand⸗ werks über Meldeverfahren des Zimmerhandwerks.
Anordnung über Aenderung von Haftpflicht⸗ und Kaskover⸗ sicherungsbeiträgen für Güterfahrzeuge. Vom 18. Juli 1940.
Bekanntmachungen der Geheimen Staatspolizei Karlsbad und Reichenberg über die Einziehung von Vermögenswerten für das Reich.
Bekanntmachung über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit.
Bekanntmachungen über die Ausgobe des Reichsgesetzblatts, Teil I, Nr. 128, und Teil II. Nr. 2.
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Kampf, ebenso heroisch, steht bevor, wenn der Appell an die
Vernunft, den der Führer heute ausgesprochen hat, nicht befolgt
wird. Der Kampf, der hinter uns liegt, hat bereits das deutsche Schicksal neu gestaltet, denn er war von dem größten aller
Siege gekrönt. Unsere Verbände des Heeres, der Marine
und der Luftwaffe stürmten in einem Feldzug ohnegleichen vorwärts und zerschmetterten den Gegner, wo immer er stand
Als ein Wunder erschien die deutsche Strategie.
Eine Revolution aller geheiligten, strategischen und taktischen
Prinzipien warf alle Pläne der Feinde über den Haufen. Sie 8
glaubten an eine neue Wunderwaffe. 8 Heute aber ist uns allen und der Umwelt dieses
Wunder klar, denn an der Spitze der tapfersten deut⸗
schen Soldaten stand Deutschlands größter Feldherr,
wie an der Spitze des deutschen Volkes sein größter
Staatsmann steht.
Was für uns Nationalsozialisten heiliger Glaube ist, was
viele im Volke ahnten, was die Gegner aber nicht wahr haben wollten: unser Führer befehligt selbst seine Wehrmacht! Sein Wille wies in genialen Plänen den Truppen Aufgabe und Ziel. Der Soldat Adolf Hitler hatte das deutsche Schwert scharf geschmiedet, der Feldherr Adolf Hitler führte es in siegreichen Schlägen. Es gibt für uns Sterbliche keine Worte, das gewaltige Werk unseres Führers, das in all diesen Jahren von ihm ge⸗ schaffen wurde, zu würdigen. Als die Vorsehung unserem Volke Adolf Hitler schenkte, hatte sie Deutschland zu einer großen Zukunft berufen und hierfür gesegnet.
Mein Führer! Sie haben mich und ihre Mitarbeiter soeben mit Dank und Anerkennung überschüttet. Wir taten nur Fnsere Pflicht, und wir sind dem Allmächtigen dankbar, daß dr uns das große Glück geschenkt hat, Gefolgsmänner Adolf Hitlers zu sein. Dank aber, mein Führer, Dank ge⸗ hört nur Ihnen! (Starker Beifall.)
Darf ich jetzt Dolmetsch sein der Gefühle, die uns alle und das ganze Volk zutiefst bewegen: es sind Gefühle des Dankes und der Hin⸗ gabe an Sie, mein Führer! Nur eines er⸗ füllt uns alle heute in dieser Stunde: Ihnen weiterhin folgen zu dürfen, bis der letzte und größte Sieg unser ist. Und an den Allmächtigen richten wir die glühende Bitte, Sie weiterhin zu schirmen und zu segnen.
Unser heißgeliebter Führer, der Garant des deutschen Sieges:
Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil!“
Wieder ist das ganze Haus von den Plätzen aufgesprungen, wieder recken sich die Arme entgegen und umfangen den Führer erschütternde Kundgebungen des Dankes, der Liebe, Treue und Verehrung. Mit erhobener Rechten dankt der Führer seinen Ab⸗ geordneten, den Männern der ruhmgekrönten deutschen Wehr⸗ macht, dem Abgesandten des Duce, den Verwundeten auf den Rängen und allen denen, die ihm in dieser Stunde für das ganze deutsche Volk ihre Huldigungen darbringen.
Reichsmarschall Göring hat seinen Präsidentensitz verlassen. Er tritt an den Führer heran; bewegt drückt er ihm beide Hände. Lang schauen sich die beiden tief in die Augen, umtost von dem unbeschreiblichen Jubel des ergriffenen und hingerissenen Hauses. Langsam schreitet der Führer durch die Reihen seiner Ab eord⸗ neten. Sie haben ihre Plätze verlassen und sind an den Mittel⸗ gang geeilt, um ihm noch einmal zu danken.
Erst nachdem der Führer den Saal verlassen hat, derebbt der Jubel, der von der Menge vor dem Reichstag sofort wieder aufgenommen wird.
Mit heißem Herzen und tiefer Ergriffenheit haben die Tausende und Abertausende an den aufgestellten Lautsprechern auf den Straßen den Worten des Führers gelauscht. Als die Lieder der Nation erklangen, da wischte sich mancher eine Träne aus dem Auge, da strafften sich die Männer und Frauen, erhoben die Jungen und Mädel die Köpfe. Aufwärts reckten sich die Arme: Deutschland, Deutschland über alles!
Und dann fuhr der Wagen des Führers wieder durch ein Spalier des Jubels. Dieser Jubel war der Dank für die Arbeit und das rastlose Schaffen dieses einzigartigen Mannes, war ein Ausdruck des Stolzes eines ganzen Volkes, war ein einziger Ruf der Liebe. Der Führer, der vorn im Wagen stand, grüßte und dankte nach allen Seiten.
Noch lange verharrten auf dem Wilhelmplatz die Tausende, um darauf zu warten, ob der Führer sich noch einmal auf dem historischen Balkon zeige.
Reichsmarschall Hermann Göring, der den Führer vor der Krolloper zum Wagen geleitet hatte, gratulierte anschließend den Generalfeldmarschallen, Generalobersten und anderen ausgezeich⸗ neten Generalen seiner Luftwaffe.
Als der Reichsmarschall dann in die Wohnung des Führers fuhr, rief ihm die die Straßen umsäumende Menge freudig zu: „Reichsmarschall, wir gratulieren!“, ein Ruf, der sich von Straße zu Straße fortpflanzte.
LL1I11
Amtliches.
Deutsches Reich.
Anordnung Gemeinschaftshilfe für das Gaststätte VBeherbergungsgewere. Vom 4. Juli 1940.
Auf Grund des § 42 der Ersten Verordnung zur Durch⸗ führung des Gesetzes zur Vorbereitung des organischen Auf⸗ baus der deutschen Wirtschaft vom 27. November 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1194) wird angeordnet:
Der Leiter der Reichsgruppe Fremdenverkehr wird er⸗ mächtigt, mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers eine Gemeinschaftshilfe für die in der Reichsgruppe Fremden⸗ verkehr skusmtmenge schlossenen Betriebe anzuordnen und durchzuführen. Er wird namentlich ermächtigt, die dafür erforderlichen Mittel durch Erhebung von Umlagen aufzu⸗
Berlin, den 4. Juli 1940.
Der Reichswirtschaftsminister.
SG. V.: Dr. Landfried.
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Erste Beilage zum Reichs⸗ und Staatsanzelher Nr. 168 vom 20. Jull 194
1.“ AGeranntmachung
über die Aufhebung von Reichskreditkassen in den besetzten
Gebieten. Vom 16. Juli 1940.
Die an nachstehenden Plätzen errichteten Reichskredit⸗ kassen sind aufgehoben worden: in Arnheim am 8. Juli 1940, in Groningen am 10. Juli 1940, in Den Haag am 12. Juli 1940, in Utrecht am 12. Juli 1940.
8
83. Zt. Brüssel, den 16. Juli 1940. 1
Hauptverwaltung der Reichskreditkassen. Wilz. Fiebach.
Erlaß
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des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirt⸗
schast an den Reichsinnungsverband des Zimmerhandwerks.
Betrifft: Meldeverfahren für das Zimmerhandwerk.
Durch einen Befehl des Herrn Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring vom 11. Oktober 1939 bin ich ihm persönlich dafür verantwortlich, daß der Umfang aller kriegs⸗ und lebenswichtig anerkannten Bauvorhaben zwecks Einhaltung des vorgeschriebenen Fertigstellungszeitpunktes im Einklang mit der Leistungsfähigkeit der Bauwirtschaft steht. Bei dieser Aufgabe muß ich mich der Mithilfe der gewerb⸗ lichen Organisationen der Bauwirtschaft bedienen. Der Reichs⸗ innungsverband des Zimmerhandwerks ist dazu jedoch gegen⸗ wärtig nicht in der Lage, da er jeglicher Meldungen über die Beschäftigung und Leistungsfähigkeit der einzelnen Be⸗ triebe entbehrt. In diesem Zusammenhang weise ich auf die gemeinsame Anordnung des OKW. Amtsgruppe Wehr⸗ wirtschaftsstab Nr. 4752/39 und des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft Nr. 6869/39 vom 1. Oktober 1939 (7. Anordnung) und meine verschiedenen Erlasse an alle Kontingent⸗ und Unterkontingentträger bezüglich des Einsatzes des Bauhandwerkes hin.
Mit meinem Erlaß GB 1/1123 Reg. vom 26. Februar d. J. habe ich bereits dem im Bauhandwerk organisierten Reichsinnungsverband des Baugewerkes und dem Reichs⸗ innungsverband des Pflasterer⸗ und Straßenbauhandwerkes das Meldewesen vorgeschrieben. Ich sehe mich nunmehr ver⸗ anlaßt, auch dem Reichsinnungsverband des immerhand⸗ werks im Einvernehmen mit dem Herrn Rei Miesschaften minister und mit Genehmigung des Stat. Zentralausschusses
folgende Meldepflichten aufzuerlegen:
2) Laufende Auftragsmeldungen: sämtliche Aufträge mit einer Auftragssumme von mehr als Rℳ 10 000,— sind an die Bezirksstelle des Reichs⸗ innungsverbandes des Zimmerhandwerks bis spätestens 8 Tage nach Auftragserteilung zu melden
(Anlagemuster 1).
b) Monatliche Arbeitseinsatzmeldungen: die vom Reichsinnungsverband dazu bestimmten Betriebe haben jeweils bis zum 5. des nachfolgenden Monats eine Meldung über die von ihnen betriebenen Bau⸗ stellen abzugeben, aus der die Gefolgschaftsgruppen und deren Stärke ersichtlich sind; des weiteren, ob in bestimmten Zeitabschnitten mit einem Frei⸗ werden von Gefolgschaftsmitgliedern dieser Bau⸗
sstellen zu rechnen ist (Anlagemuster 2).
c) Meldungen zur bevhee alle von dem
„ Reichsinnungsverband aufgeforderten Betriebe haben den Betriebsfragebogen zur Aufstellung einer genauen Stammkartei auszufüllen (Anlagemuster 3).
Weitere Ausführungsbestimmungen zu dieser Anordnung ergehen von dem Reichsinnungsmeister mit meinem Ein⸗ vernehmen.
Die verlangten Meldungen sind unter den derzeitigen Verhältnissen unerläßlich. Wird festgestellt, daß ein Betrieb des Reichsinnungsverbandes des Zimmerhandwerks sich dieser Meldepflicht entzieht oder aber dieser nicht in vollem Umfange nachkommt, so wird der Betrieb gemäß der 2. Ver⸗ ordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 5. No⸗ vember 1936 von mir in Strafe genommen.
Der Reichsinnungsmeister hat über den Reichsinnungs⸗ verband mir die entsprechenden Anzeigen zu erstatten.
Berlin, den 3. Juli 1940.
Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring Beauftragter für den Vierjahresplan. Der Generalbevollmächtigte 1 für die Regelung der Bauwirtschaft.
Schulze⸗Fielitz.
Genehmigt gem. VO. vom 13. 2. 1939. Statistischer Zentralausschuß (Verfügung vom 20. Juni 1940)
(Nicht vom Betrieb auszufüllen) d Stammkarte Nr.:
Notiert: — Abzulegen: —
Reichsinnungsverban
des Zimmerhandwerks Bezirksstelle
Nuftragsmeldung (einzureichen spätestens 8 Tage nach nuftragsertellung) Auf Grund der Anordnung des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft vom 3. Juli 1940 teile ich — teilen wir — mit, daß ich — wir — folgende Arbeiten übernommen habeln): Auftraggeber ¹):
Dringlichkeitsstufe des Auftrages: Art der Bauarbeit, des Bauwerkes und der Baustelle: —. Seefrzs⸗
Auftragssumme Rüℳ:öeeeerereeeereeeeee. Baubeginn: voraussichtliches Bauende: Ich — Wir — habeln) den Auftrag allein erhalten — in Arbeits⸗ gemeinschaft mit²) — als Nachunternehmer von ³) —
Zur Ausführung der Arbeiten sind außerdem noch folgende Bau betriebe unmittelbar eingesetzt:
1 (Unterschrift und Firmenstempel) ²) Behörden und Private genau bezeichnen, evtl. Industriezweig genau angeben. “ ²) Die Firmen sind genau anzugeben. ²) Nichtzutreffendes streichen.
Fne iauhe 4 ¼ 1 Genehmigt
4☛◻———V——g—
114“
Reichsinnungsverband des Zimmerhandwerks
gem. BO. vom 18. Fehruar 1950 V Statistischer Zentralausschuß (Verfügung vom 20. Juni 1940)
(Nicht vom Betrieb auszufüllen!)
v1““
Stammkarte Nr. —— S
Notiert:
Arbeitseinsatzmeldung menm⸗
Ort und Straße
Fernsprecher Stempel und Unterschrift
.— (bis zum 5. des nachfolgenden Monats abzugeben)
2
mache ich a
Auf Grund der Anordnung des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft vom 3. Juli 1940 chen wir folgende S
Bauauftrag bzw. Baustelle —
Zur Ausführung obigen Bauauftrages sind am Ende des Betriebsmonats nachstehende Gefolgschaftsmitglieder eingesetzt:
Im Laufe des übernächsten
Im Laufe des nachfolgenden Monats werden davon frei:
Monats werden davon frei:
Lehrlinge:
1. Lehrjahr: —.eeee b XX“ 2. Lehrjahr: †. ““
Techniker.
Bauführer
a) männl.
Kaufmännische Angestellte.. b) weibl.
a) Zimmerpoliere.. b) Maurerpoliere.. ö1“
. Poliere
. Hilfspoliere a) Zimmerhilfspoliere W“ b) Maurerhilfspoliere .
. Vorarbeiter (Postengesellen) . Zimmerer.. .
Richlä . Ftnschaler . Sägewerksarbeiter. 1.
Maurer . . ..8 8
Betonarbeiter... Bauhilfsarbeiter und Platzarbeiter.
Maschinisten 1. und 2. Klasse..
(z. B. Schlosser, Rammer, Stellmacher usw.)
Zimmerer:/ BMaurer: Sonstige:
Lehrjahr: 8
(1. Seite)
.“ Reichsinnungs
Bezirksstelle
Genehmigt gem. BO vom 18. Februar 1939 Statistischer Zentralausschuß (Verfügung vom 20. Juni 1940)
(Nicht vom Betrieb auszufüllen!) Stammkarte Nr.:
“
r Stammkarte “
I. Firma:
Inhaber: —— Ort und Straße:
Hauptbetrieb:.
Nebenbetriebe: (z. B. Sägewerk, Bautischlerei, Holzhandel, Maurerei usw.)
Bruttolohnsummen in den Jahren 1937
Seit wann besteht der Betrieb? Sind Sie in das Handelsregister eingetragen? Erlernter Beruf des oder der Inhaber bzw. Titell —u.
Lehrlingsanleitungsbefugnis im — Handwerk seit Sind Sie planungsberechtigt? — Mitgliedsnummer des braunen Ausweises:
Welche bemerkenswerten Spezialaufträge (beispielsweise) sind ausgeführt? Genaue Angaben, Größe des Objekts und ver⸗ gebende Stelle, damit ein Ueberblick über besondere Ver⸗ wendungsmöglichkeit gegeben wird (z. B. Barackenbau, frei⸗ tragender Holzbau, Holzhausbau, Innenausbau):
III. Gefolgschaftsstärke Ende November 1939 insgesamt:
rnmn. Kechlere. . “
3. Kaufmänn. Angestellte a) männl. — Wes⸗assgarnss 8
b) weibl. Polieret
a) Zimmerpoliere. b) Maurerpoliere . Hilfspoliere: a) Zimmerhilfspoliern.. b) Maurerhilfspolieer. Vorarbeiter (Postengesellen) Zimmerer .. 8. Tischlerr 9. Einschaler 10. Sägewerksarbeiter . 11. Mautor . .. „. . 12. Betonarbeiter,.,. . 13. Bauhilfsarbeiter und Platzarbeiter. 14. Maschinisten 1. und 2. Klasse..
15. Sonstige (z. B. Schlosser, Rammer, achsr uste.......
Lehrlinge: Zimmerer: Maurer: Sonstige:
1. Aehrahnz —— 2. Lehrjahr: 3. Lehrjahr:
Anzahl der insgesamt beschäftigten nichtreichs⸗ deutschen Gefolgschaftsmitgliedeerr. — 8 ““ 88 8 8 88
92„
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