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8 gewarnt, und zwar über dreieinhalb Monate lang. Daß diese
Meine Versicherung, daß wir von einem gewissen Augen⸗
Reichs, und Staatsanzetger Nr. 102 vom
“ 1e . Mai 1941. S. 2
Reich niederzuzwingen. Ich habe gerade davor immer wieder Warnungen auf Herrn Churchill ohne Eindruck blieben, wun⸗ dert mich nicht. Was gilt diesem Mann das Leben anderer, was gilt ihm die Kultur, was gelten ihm Bauwerke? Er hat es ja bei Beginn des Krieges bereits ausgesprochen, daß er einen Krieg haben will, auch wenn selbst die Städte Englands dabei in Schutt und Trümmer sinken sollten.
Er hat nun diesen Krieg bekommen.
blick an jede Bombe — wenn nötig — hundertfach vergelten würden, hat diesen Mann nicht bewegen können, auch nur einmal über das Verbrecherische seines Handelns nachzu⸗ denken. Er erklärt, daß ihn dies nicht bedrücke, ja, er ver⸗ sichert uns sogar, daß auch das britische Volk ihn nach solchen Bombenangriffen erst recht nur mit strahlender Heiterkeit angesehen hätte, so daß er immer wieder neu gestärkt nach London zurückgekehrt sei! Es mag sein, daß also Herr Chur⸗ chill in seinem an sich festliegenden Entschluß, den Krieg auch auf diesem Wege weiterzuführen, neu gestärkt wurde. Wir sind aber nicht minder entschlossen, für jede Bombe auch in der Zukunft, wenn notwendig, hundert urückzuschlagen, und zwar so lange, bis das britische dir sc dieses Verbrechers und seiner Methoden ent⸗ edigt.
Und wenn Herr Churchill von Zeit zu Zeit glaubt, die Kraft und Eindringlichkeit seines Krieges durch Propaganda verstärken zu müssen, dann sind wir bereit, endlich auch auf diesem Wege den Krieg zu beginnen. Der Appell dieses Narren und seiner Trabanten an das deutsche Volk anläßlich gerade des 1. Mai, mich zu verlassen, kann nur erklärt wer⸗ den entweder durch eine paralytische Erkrankung oder mit dem Wahn eines Säufers.
8 Aus dieser anormalen geistigen Verfassung heraus stammt auch
der Entschluß, den Balkan in einen Kriegsschauplatz zu
verwandeln. Wie ein Wahnsinniger läuft dieser Mann seit bald fünf Jahren durch Europa und sucht irgend etwas, was brennen könnte. Leider finden sich immer wieder bezahlte Elemente, dü diesem internationalen Brandstifter die Tore ihrer Länder öffnen.
Nachdem er es im Laufe des Winters fertigbrachte, dem britischen Volk durch eine Wolke von Behauptungen und Schwindeleien die Meinung aufzuoktroyieren, als wäre das Deutsche Reich, erschöpft durch den Feldzug des vergangenen Jahres, vollkommen am Ende seiner Kraft, sah er sich nun verpflichtet, um dem Erwachen vorzubeugen, wieder einen neuen Brandherd in Europa zu schaffen. Er kehrte dabei zu jenem Projekt zurück, das ihm schon im Herbst 1939 und Frühjahr 1940 vorschwebte. Sie erinnern sich, meine Ab⸗ geordneten, Männer des Reichstages, an die veröffentlichten Dokumente von La Charité, in denen der Versuch enthüllt wurde, schon im Winter 1939/40 aus dem Balkan einen euro⸗ päischen Kriegsschauplatz zu machen. Die hauptsächlichsten Arrangeure dieses Unternehmens waren damals Herr Chur⸗ chill, Halifax, Daladier, Paul Reynaud, General Weygand und General Gamelin.
„Wie aus diesen Akten hervorgeht, rechnete man mit der Möglichkeit, im Falle des Gelingens dieses Attentats gegen den Frieden im Südosten Europas, etwa 100 Divisionen Für die Interessen Englands mobilisieren zu können. Der jähe 1“ im Mai und Juni des vergangenen Jahres rachte auch diese Pläne zunächst wieder zum Einschlafen. Allein, schon im Herbst des vergangenen Jahres begann Herr Churchill erneut, dieses Problem in den Bereich seiner Er⸗ wägungen zu ziehen. Wenn dieser Versuch nun schwieriger geworden war, so deshalb, weil unterdes auf dem Balkan selbst insofern eine Wandlung eingetreten war, als durch die Veränderung in Rumänien dieser Staat für England end⸗ gültig ausfiel. Das neue Rumänien unter Führung des Ge⸗ nerals Antonescu begann eine ausschließlich rumänische Po⸗ litik zu treiben, ohne Rücksicht auf die Hoffnungen britischer Dazukam die Haltung Deutschlands elbst.
Wenn ich, meine Abgeordneten, heute über diese Frage spreche, dann will ich zuerst eine kurze Darstellung der
Ziele der deutschen Balkanpolitik
geben, so wie sie mir vorschwebten und wie wir sie zu er⸗ reichen uns bemühten:
.1. Das Deutsche Reich vertrat auf dem Balkan — wie seit jeher — keine territorialen und auch keine eigen⸗ süchtigen politischen Intexessen. Das heißt: das Deutsche Reich war an den Fragen der territorialen Probleme und der inneren Verhältnisse in diesen Staaten aus irgend⸗ welchen egoistischen Gründen überhaupt nicht interessiert.
2. Das Deutsche Reich hat sich aber bemüht, gerade mit diesen Staaten enge wirtschaftliche Beziehungen an⸗ zuknüpfen und diese zu 8e Dies lag aber nicht nur im Interesse des Reiches, sondern auch im Interesse dieser Länder selbst. Denn: wenn sich irgendwo die Nationalwirtschaften zweier Handelspartner vernünftig ergänzen, dann war und ist es zwischen den Balkan⸗ staaten und Deutschland der Fall. Deutschland ist ein “ und benötigt Lebensmittel und Rohstoffe. Die Balkanstaaten sind Landwirtschafts⸗ und achtaffr gebiete und benötigen Industrieprodukte. Daraus ergab sich zwangsläufig die Möglichkeit eines außerordentlich fruchtbaren Ausbaues der gegenseitigen Wirtschafts⸗ beziehungen. Wenn englische oder gar danchgsts Kreise darin ein unberechtigtes Durchdringen des Balkans durch Deutschland feststellen wollten, dann war dies eine ebenso dumme wie unverschämte Anmaßung. Denn jeder Staat wird sich seine Wirtschaftspolitik nach seinen volklichen Interessen aufbauen und nicht nach den Interessen fremder, wurzelloser jüdisch⸗demokratischer Kapitalisten. Außerdem: sowohl England als auch Amerika konnten in diesen Gebieten höchstens als Ver⸗ käufer, aber selbst niemals als Käufer auftreten. Es sürt aber die ganze volkswirtschaftliche Beschränktheit apitalistischer Demokratien dazu, um sich einzubilden, daß auf die Dauer Staaten existieren können, wenn sie wohl verpflichtet sind, bei jemand einzukaufen, der von selbst aber weder etwas kaufen will noch kaufen ann.
Deutschland hat aber nach den Balkanstaaten nicht nur verkauft, sondern es war dort vor allem auch der
verletzungen
Arbeit des deutschen Industriearbeiters bezahlte und nicht mit schwindelhaften Valuten und Devisen, die schon seit Jahren ohnehin an einer chronisch gewordenen Ent⸗ wertung litten.
Ssso war es nicht verwunderlich, wenn — wie schon
erwähnt — Deutschland zum größten Handelspartner
der Balkanstaaten wurde. Dies lag deshalb auch nicht
nur im deutschen Interesse, sondern genau so im Inter⸗
esse der Balkanvölker selbst, und nur die rein kapitalistisch gporientierten Gehirne unserer jüdischen Demokratien küönnen behaupten, daß, wenn ein Staat einem anderen 8 Staat Maschinen liefert, er den anderen Staat dadurch 6 beherrscht. In Wahrheit könnte eine solche Beherrschung dann immer höchstens eine gegenseitige sein. Ja, man käann auf Maschinen immer noch eher verzichten als auf
Lebensmittel und Rohstoffe, mithin der Partner, der
für seine Maschinen Getreide oder Rohstoffe bekommt,
vielleicht noch mehr ist als der Empfänger der
Industrieprodukte. Nein! Es gab in diesem Geschäft
weder Sieger noch Hetegs sondern es gab nur Teil⸗
haber, und das Deutsche Reich der nationalsozialistischen
Revolution hat seinen ganzen Ehrgeiz dareingesetzt, ein aanständiger Teilhaber zu sein, das heißt: mit anständigen sooliden Waren zu bezahlen und nicht mit demokratischen Schwindelpapieren.
8 3. In Anbetracht dessen hat das Deutsche Reich — wenn man überhaupt von politischen Interessen sprechen will — nur ein Interesse gehabt, nämlich die Göu“ innerlich gesund und kräftig zu sehen.
das Deutsche Reich hat daher alles getan, um durch seinen Einfluß und durch seine Hilfe, durch Rat und
Tat diesen Ländern beizustehen in der Festigung ihrer
eigenen Existenz, ihrer inneren Ordnung, ohne Rücksicht Rhauf ihre besonderen Staatsformen.
1 „Die Befolgung dieser Gesichtspunkte führte auch tatsächlich nicht nur zu einer steigenden Prosperität in 88n Ländern, sondern auch zu einem sich allmählich anbahnenden gegenseitigen Vertrauen.
Um so größer war das Bestreben des Weltbrandstifters Churchill, diese süennich⸗ Entwicklung zu unterbrechen und durch das unverschämte Aufoktroyieren von an sich gänzlich wertlosen britischen Hilfsversprechen, britischen Garantien usw. in dieses befriedete europäische Gebiet die Elemente der Unruhe, der Unsicherheit, des Mißtrauens und endlich des Streites zu tragen. Er fand dabei eine Unterstützung bei all jenen obskuren Erscheinungen, die, sei es wirtschaftlich, sei es ideell, unter britischem Einfluß stehend, bereit waren, die Interessen ihrer eigenen Völker gegenüber den Wünschen ihrer materiellen und geistigen Auftraggeber zurückzustellen.
Mit diesen „Garantien“ wurde einst erst der rumänische Staat eingefangen und später dann vor allem der griechische. Daß hinter diesen Garantien überhaupt keinerlei Macht stand, wirkliche Hilfe zu geben, sondern daß es sich nur darum handelte, Staaten auf die abschüssige Bahn der britischen Interessenpolitik zu verlocken, dürfte unterdes wahrscheinlich doch schon genügend bewiesen sein. Rumänien hat seine Garantie, die es mit Absicht den Achsenmächten entfremden sollte, bitter bezahlen müssen.
Griechenland, das gerade diese Garantie am aller⸗ wenigsten vonnöten hatte, war ebenfalls bereit, dem englischen Sechaüh folgend, sein Schicksal mit dem des Geld⸗ und Auf⸗ traggebers seines königlichen Herrn zu verbinden. Denn ich muß auch heute noch — ich glaube, dies der historischen Wahr⸗ heit schuldig zu sein — einen Unterschied machen zwischen dem Mrechischen Volke und jener dünnen Schicht einer ver⸗ derbten Führung, die von einem englandhörigen Könige inspiriert, weniger die wahren Aufgaben der griechischen Staatsführung im Auge hatte, als sie sich vielmehr die Ziele der britischen Kriegspolitik zu eigen machte.
Ich habe dies aufrichtig bedauert. Es war für mich als Deutschen, der schon durch die Erziehung in seiner Jugend sowohl als durch seinen späteren Lebensberuf eine tiefste Ver⸗ ehrung für die Kultur und Kunst eines Landes besaß, von dem einst das erste Licht menschlicher Schönheit und Würde ausging, sehr schwer und bitter, diese Entwicklung zu sehen und nichts dagegen unternehmen zu können. Wir hatten durch die Akten von La Charité einen Einblick bekommen in das Treiben der Kräfte, die früher oder später den griechischen Staat nur in ein maßloses Unglück führen mußten.
Im Spätsommer des vergangenen Jahres gelang es Herrn Churchill, die platonischen Garantieversprechen an Griechenland in den Köpfen gewisser Kreise so zu substantiieren, daß sich daraus eine ganze Reihe fortgesetzter Neutralitäts⸗ ableiten ließ. In erster Linie war davon talien betroffen. Es fühlte sich deshalb auch veranlaßt, im Dktober 1940 der griechischen Regierung Vorschläge zu unter⸗ breiten und Garantien zu fordern, die geeignet schienen, diesen für Italien unerträglichen Zuständen ein Ende zu bereiten. Unter dem Einfluß der britischen Kriegshetzer stehend, erfuhr dieses Ersuchen eine brüske Ablehnung und damit der U des Balkans sein Ende. Die einbrechende Ungunst des Wetters, Schnee, Sturm und Regen gaben in Verbindung mit einem — ich muß es der geschichtlichen Gerechtigkeit wegen feststelen — überaus tapferen Widerstand der griechischen Sol⸗ daten der Athener Regierung genügend Zeit, um sich die Folgen ihres unglücklichen Entschlusses zu überlegen und sich nach den Möglichkeiten einer vernünftigen Lösung der Situation umzusehen.
Deutschland hat in der leisen Hoffnung, vielleicht doch noch irgendwie zu einer Klärung der Frage beitragen zu können, “ die Beziehungen zu Griechenland nicht ab⸗ gebrochen. Ich mußte aber auch schon damals pflichtgemäß vor der ganzen Welt darauf hinweisen, daß wir einer Wiederauf⸗ nahme der alten Saloniki⸗Idee des Weltkrieges nicht tatenlos zusehen würden. Leider wurde meine Warnung, daß, wenn sich irgendwo in Europa der Engländer festsetzen würde, wir ihn augenblicklich in das Meer zurückzutreiben entschlossen seien, nicht ernst genug genommen. So konnten wir denn im Laufe dieses Winters sehen, wie England in steigendem Maße begann, sich die Basen für die Bildung einer solchen neuen Saloniki⸗Armee auszubauen. Man begann mit der Anlegung von Flugplätzen, schaffte sich erst die notwendigen Boden⸗ organisationen in der Ueberzeugung, daß die Belegung der Plätze selbst dann sehr schnell stattfinden konnte. Endlich kamen in laufenden Materialtransporten die Ausrüstungen für eine Armee, die — nach der Auffassung und der Einsicht des Herrn Churchill — selbst dann im Laufe weniger Wochen nach Griechenland zu bringen war. Wie schon bemerkt, meine Ab⸗ geordneten, blieb uns dies nicht verborgen. Wir haben dem
I
Pößte Einkäufer. Und zwar ein dauerhafter und solider inkäufer, der die Produkte des Balkanbauern mit der
ganzen eigenartigen Treiben monatelang, wenn auch mit
Der Rückschlag, den die italienische Armee in Nordafrika infolge einer technischen Unterlegenheit der Panzerabwehr und der Panzerwaffe selbst erlitt, führte endlich Herrn Churchill zur Ueberzeugung, daß nunmehr der Moment gekommen sei, um den Kriegsschauplatz von Libyen weg nach Griechenland zu verlegen. Er veranlaßte den Abtransport der noch vorhandenen Panzer sowie den der hauptsächlich aus Australiern und Neu⸗ seeländern bestehenden Infanterie⸗Divisionen und war über⸗ zeugt, nunmehr jenen Coup starten lassen zu können, der mit einem Schlag den Balkan in Feuer setzen würde.
Herr Churchill hat damit strategisch mit einen der größten Fehler dieses Krieges gemacht.
Sowie ein Zweifel über die Absicht Englands, sich auf dem Balkan festzusetzen, nicht mehr möglich war, habe ich die not⸗ wendigen Schritte eingeleitet, um auch deutscherseits Zug um Zug auf diesem für uns lebenswichtigen Platz jene Kräfte bereitzustellen, die notwendig waren, um jedem eventuellen Unfug dieses Herrn sofort entgegentreten zu können. Ich muß hier ausdrücklich feststellen, daß sich dies nicht gegen Griechen⸗ land richtete. Der Duce selbst hat mich nie darum gebeten, ihm für diesen Fall auch nur eine deutsche Division zur Ver⸗ fügung zu stellen. Er war der Ueberzeugung, daß mit dem Einbruch der guten Jahreszeit der Kampf gegen Griechenland so oder so schnell zu einem Erfolg führen werde. Ich selbst war derselben Meinung. Es handelte sich also beim Aufmarsch der deutschen Kräfte nicht um eine Hilfe für Italien gegen Griechenland, sondern um eine vorbeugende Maßnahme gegen den britischen Versuch, gedeckt im Getöse des italienisch⸗grie⸗ chischen Krieges, sich auf dem Balkan im Geheimen einzunisten, um von dort nach dem Vorbild der Saloniki⸗Armee des Welt⸗ krieges eine Entscheidung herbeizuführen, vor allem aber, um damit auch noch weitere Kräfte in den Strudel des Krieges mit hineinzureißen. Diese Hoffnung stützte sich dabei unter anderem auf zwei Staaten: auf die Türkei und auf Jugo⸗ sens Gerade mit diesen beiden Staaten aber habe ich mich eit den Jahren der Machtübernahme bemüht, eine enge, auf wirtschaftlichen Zweckmäßigkeiten basierende Zusammenarbeit herbeizuführen. —
Jugoflawien war, soweit es sich um den serbischen
Kern handelte, im Weltkrieg unser Gegner gewesen. Ja,
von Belgrad aus hat der Weltkrieg seinen Anfang ge⸗
nommen. Trotzdem war im deutschen Volk, das von
Natur aus nicht nachtragend ist, keinerlei Haß dagegen
vorhanden.
Die Türkei war im Weltkrieg unser Verbündeter. Sein unglücklicher Ausgang lastete auf 8 Land 8 schwer wie auf uns selbst. Der große geniale Neuschöpfer der jungen Türkei gab als erster ein wunder⸗ bares Vorbild für die Erhebung der damals vom Glück verlassenen und vom Schicksal so entsetzlich geschlagenen Verbündeten. Während sich nun die Türkei dank der
realistischen Haltung ihrer Staatsführung die Unab⸗
hängigkeit des eigenen Entschlusses wahrte, fiel Jugo⸗ flawien den britischen Intrigen zum Opfer.
Meine Abgeordneten!
Männerdes Deutschen Reichstages!
Die meisten von Ihnen, vor allem Sie, meine alten Parteigenossen, wissen, wie sehr ich mich bemüht habe, zwi⸗ schen Deutschland und Jugoslawien aufrichtige Beziehunge des Verständnisses, ja der Freundschaft herzustellen. Ich habe daran jahrelang gearbeitet. Ich glaubte, mich dabe unterstützt zu sehen von einzelnen Vertretern dieses Landes die, so wie ich, sich von einer engen Zusammenarbeit unserer beiden Staaten nur Nützliches zu versprechen schienen. Als sich dem Balkan infolge der britischen Intrigen die Gefahr näherte, früher oder später ebenfalls in den Krieg hinein⸗ gerissen zu werden, war es erst recht mein Bemühen, alles u tun, um Jugoslawien vor einer so gefährlichen Ver⸗ ftrickung zu bewahren. Unser Außenminister, Parteigenosse Ribbentrop, hat in diesem Sinn mit der ihm eigenen Ge⸗ duld und genialen Beharrlichkeit in zahlreichen Zusammen⸗ künften und Besprechungen immer wieder auf die Zweck⸗ nigfiekein ja Notwendigkeit hingewiesen, wenigstens diesen Teil Europas aus dem unseligen Krieg herauszuhalten. Er hat in diesem Sinne der jugoslawischen Regierung Vorschläge unterbreitet, die so hervorragend und loyal waren, daß sich endlich auch im damaligen jugoslawischen Staat die Stimmen zu mehren schienen, die einer solchen engen Zusammenarbeit das Wort redeten. Es ist daher vollkommen richtig, wenn Mister Halifax heute erklärt, daß es nicht die deutsche Arbeit gewesen war, auf dem Balkan einen Krieg herbeizuführen. 82 es ist richtig, daß es demgegenüber unser aufrichtiges Be⸗ treben war, über den Weg der Anbahnung einer engeren Zu⸗ sammenarbeit mit Jugoslawien vielleicht sogar noch die Mög⸗ lichkeit einer für die berechtigten italienischen Wünsche trag⸗ baren Beilegung des Konfliktes mit Griechenland zu erreichen. Der Duce hat dem Versuch, Jugoflawien in eine enge Inter⸗ essengemeinschaft mit unseren Friedenszielen zu bringen, nicht nur zugestimmt, sondern ihn mit allen Mitteln unterstützt. So wurde es endlich möglich, die jugoslawische Regierung zum Bei⸗ tritt zum Dreierpakt zu bewegen, der an Jugoslawien über⸗ haupt keine Forderungen stellte, sondern diesem Lande nur Vorteile bot. Denn ich muß dies heute der geschichtlichen Wahr⸗ heit wegen feststellen, daß in diesem Pakt und durch die mit ihm verbundenen Zusatzaͤbkommen Jugoflawien zu keinerlei Hilfeleistung verpflichtet war. Ja, im Gegenteil: Es erhielt von den Dreierpakt⸗Mächten die feierliche Versicherung, nicht nur um keine Hilfeleistung angegangen zu werden, sondern wir waren bereit, sogar auf jeden Durchtransport von Kriegs⸗ material von Anfang an zu verzichten. Darüber hinaus aber hatte “ auf die substantiierte Forderung seiner Re⸗ gierung hin die Zusicherung erhalten, im Falle von territo⸗ rialen Veränderungen auf dem Balkan einen der jugosla⸗ wischen Souveränität unterstehenden Zugang zum Aegäischen Meer zu bekommen, der unter anderem auch die Stadt Salo⸗ niki umfassen sollte. So wurde am 25. März dieses Jahres in Wien ein Pakt unterzeichnet, der dem jugoslawischen Staat 8 größte Zukunft bot und dem Balkan den Frieden sichern onnte. “
Sie werden verstehen, meine Abgeordneten, daß ich an diesem Tage mit einem wahrhaft glücklichen Gefühl die schöne Donaustadt verließ, nicht nur, daß sich eine fast achtjährige außenpolitische Arbeit ihren Lohn zu holen schien, nein, ich glaubte auch, da damit vielleicht noch in letzter Minute das deutsche Eingreifen auf dem Balkan überhaupt überflüssig werden könnte.
Zwei Tage darauf erschütterte uns alle die Nachricht von
Zurückhaltung, so doch aufmerksam zugesehen. 8
dem Streich einer Handvoll gedungener Putschisten, die jene
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zeiger Nr. 1
üübs
Tat vollbrachten, die den britischen Premierminister zu dem Jubelruf hinriß, er habe nun endlich etwas Gutes zu be⸗ richten. Sie werden weiter verstehen, meine Abgeordneten, daß ich nunmehr aber sofort den Befehl zum Angriff gab. Denn es ist unmöglich, daß man in dieser Weise mit dem Deut⸗ chen Reich verfährt. Man kann nicht jahrelang um eine reundschaft bitten, man kann auch nicht einen Vertrag ab⸗ chließen, der nur dem anderen zugute kommt, und es dann erleben, daß dieser Vertrag nicht nur über eine Nacht ge⸗ brochen wird, sondern daß nun als Antwort der Vertreter des Deutschen Reiches insultiert, der Militärattaché bedroht, der Gehilfe dieses Militärattachés verletzt, zahlreiche andere Deutsche mißhandelt werden, daß man Büros, Schulen, Aus⸗ tellungsräume usw. demoliert, die Wohnungen von Reichs⸗ eutschen zerstört und Volksdeutsche überhaupt wieder einmal
als rechtloses Wild hetzt und tötet. 8 9 bice weiß Gott den Frieden gewollt. Wenn aber ein
Mister Halifax mit Hohn erklärt, daß man das sehr wohl wußte und gerade deshalb uns zwang, zu kämpfen, so, als ob dies also ein besonderer Triumph der britischen Staats⸗ kunst sei,
dann kann ich einer solchen Bosheit gegenüber nichts anderes tun als die Interessen des Reiches mit den Mitteln in Schutz zu nehmen, die uns Gott sei Dank zur
1 Verfügung stehen.
Ich konnte diesen Entschluß in diesem Augenblick um so ruhiger treffen, als ich mich dabei in übereinstimmung. wußte: 1. mit der dem Deutschen Reich unwandelbar gleich treu
gebliebenen Gesinnung und Haltung Bulgariens sowie mit der nunmehr ebenfalls mit Recht empörten Auf⸗ fassung Ungarns. Beide unsere alten Weltkriegsverbün⸗ deten mußten diesen Akt als eine Provokation ausgehend von einem Staat, der schon einmal ganz Europa in Brand gesetzt und in der Folge für Deutsch⸗ land, Ungarn und Bulgarien so unsagbar großes Leid auf dem Gewissen hatte. Die noch am 27. März von mir durch das Oberkommando der Wehrmacht ausgegebenen allgemeinen “ Operationsanweisungen
stellten das Heer und die Luftwaffe vor eine sehr schwere Auf⸗ gabe. Es mußte förmlich aus dem Handgelenk heraus ein neuer zusätzlicher großer Aufmarsch eingeleitet werden, Ver⸗ schiebungen bereits eingetroffener Verbände stattfinden, der Materialnachschub sichergestellt sein, die Luftwaffe außerdem zahlreiche improvisierte Einsatzhäfen beziehen, die zum Teil zunächst noch unter Wasser standen. Ohne die verständnisvolle Mithülfe Ungarns sowie die überaus loyale Haltung Ru⸗ mäniens wäre es uns nur sehr schwer gelungen, in der vor⸗ esehenen kurzen Zeit die befohlenen Anordnungen durchzu⸗ Als Termin des Angriffs wurde von mir der 6. April bestimmt. An diesem Tag war die in Bulgarien stehende Südgruppe angriffsbereit. Der Einsatz der weiteren Armeen sollte sofort nach der Herstellung ihrer Bereitschaft stattfinden. Als Termine waren vorgesehen der 8. bzw. 10. und 11. April. Der Gedanke der Operationen war:
1. mit einer Armee aus dem bulgarischen Raum
gegen das griechische Thrazien in Richtung auf das Aegäische Meer vorzugehen. Der Schwerpunkt lag auf dem rechten Flügel, wo unter Ansatz von Gebirgsdivi⸗ sionen und einer Panzerdivision der Durchbruch auf Salo⸗ niki erzwungen werden sollte.
2. Mit einer zweiten Armee in Richtung auf Skolpje durchzustoßen mit dem Ziel, auf schnellstem Wege eine Verbindung mit den aus Albanien hervorbrechenden italienischen Kräften herbeizuführen.
Diese beiden Operationen sollten am 6. April be⸗
innen.
d 3. Die am 8. anlaufende weitere Operation sah den Durchbruch einer Armee aus Bulgarien in der allge⸗ meinen Richtung auf Nisch vor mit dem Ziele, den Raum um Belgrad zu erreichen. Im Zusammenwirken damit sollte ein deutsches Korps am 10. den Banat besetzen und damit von Norden her vor Belgrad eintreffen;
4. Am 11. sollte eine in Kärnten⸗Steiermark bzw. West⸗Ungarn aufmarschierende Armee zum Angriff in der allgemeinen Richtung auf Agram⸗Serajewo und Belgrad antreten.
Im Zusammenhang damit waren freie Abmachungen ge⸗ troffen worden mit unseren Verbündeten Italien und Un⸗ garn. Die italienische Wehrmacht hatte die Absicht, von ihrer julischen Front aus den Küsten entlang in allgemeiner Rich⸗ tung auf Albanien vorzugehen, von Albanien aus über Sku⸗ tari diesen Verbänden entgegen die Hände zu reichen, ebenso die jugoslawischen Grenzstellungen an der jugoslawisch⸗albani⸗ schen Grenze gegenüber Skolpje zu durchbrechen, um die Ver⸗ bindung mit der dort vorgehenden deutschen Armee su ge⸗ winnen und endlich die griechische Front in Albanien selbst zu durchbrechen und wenn möglich umfassend gegen das Meer zu drücken. Im Zusammenhang damit sollten die dalmatinischen und jonischen Inseln besetzt, alle sonstigen Stützpunkte ge⸗ nommen werden. Auch zwischen den beiden Luftwaffen waren Vereinbarungen über die Zusammenarbeit getroffen worden. Die Führung der gegen Macedonien und Griechenland angesetzten deutschen Armeen lag in den Händen des schon in den bisherigen Feldzügen sich überaus hochbewährt habenden Generalfeldmarschalls von List. Er hat auch dieses Mal und unter den schwersten Bedingungen die ihm gestellten Aufgaben in wahrhaft überlegener Weise gelöst. 1 Die aus dem Südwesten des Reiches und aus Ungarn gegen Jugoslawien vorgehenden Kräfte standen unter dem Befehl des Generalobersten v. Weichs. Auch er hat in kürze⸗ ster Zeit mit den ihm unterstellten Verbänden seine Ziele er⸗ reicht. So haben die unter dem Oberbefehl des Generalfeld⸗ marschalls von Brauchitsch und dem Chef des Generalstabs, Generaloberst Halder operierenden Armeen des Heeres und der Waffen⸗“ schon nach fünf Tagen die griechisch⸗thrazische Armee zur Kapitulation gezwungen, die Ver⸗ bindung mit den aus Albanien vorgehenden italienischen Kräften hergestellt, Saloniki fest in deutsche Hand gebracht, nach zwölf Tagen Serbien zur Kapitulation gezwungen und damit die allgemeine Voraussetzung ge⸗ schaffen zum ebenso harten wie ruhmvollen Durchbruch über Larissa nach Athen. Die Bekrönung fand diese Operation durch die Besetzung des Peleponnes und zahlreicher griechischer Inslenrl.
Leistungen aber wird das Oberkommando der Wehrmacht vor⸗ nehmen, dessen Chef Generalfeldmarschall Keitel und General Jodl wie immer auch bei diesen Operationen hervorragend arbeiteten. 2 Die unter dem persönlichen Oberbefehl des Reichs⸗ marschalls und seines Chefs des Generalstabs General Jeschonneck eingesetzte Luftwaffe stand in zwei großen Grup⸗ pen gegliedert unter den Befehlen des Generalobersten Löhr und des Generals von Richthofen. Ihre Aufgabe war es: 1. die feindliche Luftwaffe zu zerschlagen, ihre Boden⸗ organisation zu vernichten; 88 die Verschwörerzentrale Belgrad in allen mili⸗ 1 Objekten anzugreifen und damit von Anfang an auszuschalten; M3. der kämpfenden deutschen Truppe im aktivsten Ein⸗ satz durch Flieger und Flak überall zu helfen, den Wider⸗ stand des Gegners zu zerbrechen, seine Flucht zu er⸗ schweren, seine spätere Einschiffung — wenn irgend mög⸗ lich — zu verhindern. Durch den Einsatz von Luftlande⸗ und Fallschirmtruppen den Aufgaben des Heeres eine weitere wichtige Hilfe zu geben.
Meine Herren Abgeordneten!
I In diesem Feldzug hat sich die deutsche Wehrmacht wahrhaft selbst übertroffen!
Schon der Aufmarsch des Heeres bot ungeheure Schwierig⸗ keiten. Der Angriff auf die zum Teil stärkst befestigten Stel⸗ lungen, besonders an der thrazischen Front, gehörte mit zu den schwersten Aufgaben, die einer Armee gestellt werden können. In diesem Feldzug haben Panzerverbände in einem Gelände gekämpft, das bisher für den Tank als unpassierbar galt. Motorisierte Verbände vollbrachten Leistungen, die für sich das höchste Lob darstellen, für den Mann, sein Können, seinen Mut, seine Ausdauer, aber auch für die Güte des Materials. Infanterie⸗, Panzer⸗ und Gebirgsdivisionen sowie die Verbände der Waffen⸗z wetteiferten miteinander im rastlosen Einsatz an Tapferkeit und an Hingabe, an Aus⸗ dauer und an Feeegnt in der Erkämpfung der befohlenen Ziele. Die Arbeit des Generalstabes war wieder wahrhaft hervorragend. b
Die Luftwaffe aber hat ihrem schon geschichtlich gewor⸗ denen Ruhm einen neuen besonderen hinzugefügt: mit einer Aufopferung und einer Kühnheit, die nur der ermessen kann, der die Schwierigkeiten dieses Geländes kennt, hat sie unter tagelangen, oft schlechtesten klimatischen Bedingungen An⸗ griffe geflogen, die man noch vor kurzem für gänzlich unmög⸗ lich hätte. Flakgeschütze begleiteten wie immer die Infanterie⸗ und Panzerdivisionen auf Wegen, die kaum als Denenmege gelten konnten. Ueber diesen Felbzug kann man daher nur einen Satz schreiben: Dem deutschen Soldaten ist nichts unmöglich!
Die Fahrer der Kampffahrzeuge sowohl als die der Kolonnen, die Fahrer des Nachschubs der Zugmaschinen der Artillerie⸗ und der Flakwaffe müssen auf diesem Kriegsschau⸗
latz besonders erwähnt werden. Im Kampf gegen die be⸗
festigten Stellungen sowie in der Herstellung von Brücken und Straßen haben sich unsere Pioniere ein besonderes zeahmeghlatt verdient. Die Nachrichtentruppen verdienen das öchste Lob.
Auf grundlosen Wegen, über gesprengte Straßen auf Steinhalden und Geröll, in engsten Felsenpfaden und durch reißende Gewässer, über zerbrochene Brücken, durch himmel⸗ hohe Pässe und über kahle Felsenrücken hinweg hat dieser miasesses in kaum drei Wochen in zwei Staaten den Krieg gelöscht.
Wir sind uns dabei bewußt, daß einen hohen Anteil an diesen Erfolgen unsere Verbündeten besitzen, daß besonders der sechs Monate lange, unter schwersten Bedingungen und größten Opfern durchgehaltene Kampf Italiens gegen Griechen⸗ land nicht nur die Hauptmasse der griechischen Verbände band, sondern sie vor allem so sehr schwächte, daß ihr Zusammen⸗ bruch an sich schon unvermeidlich geworden war. Auch die ungarische Armee hat ihren alten Waffenruhm wieder unter Beweis gestellt. Sie besetzte die Batschka und marschierte mit motorisierten Verbänden über die Save.
Die geschichtliche Gerechtigkeit verpflichtet mich, festzu⸗ stellen, daß von den uns gegenübergetretenen Gegnern beson⸗ ders der griechische Soldat ebenfalls mit höchstem Todesmut kämpfte. Er kapitulierte erst, als der weitere Widerstand un⸗ möglich und damit zwecklos war.
Ich bin aber auch gezwungen, nunmehr über den Gegner zu sprechen, der Anlaß und Ursache dieses Kampfes war. Ich halte es als Deutscher und als Soldat für unwürdig, jemals einen tapferen Feind zu schmähen. Es scheint mir aber notwendig zu sein, die Wahrheit gegenüber den Flunkereien eines Menschen in Schutz zu nehmen, der als Soldat ein mise⸗ rabler Politiker und als Politiker ein ebenso miserabler Soldat ist. Herr Churchill, der auch diesen Kampf begann, versucht, so wie in Norwegen oder bei Dünkirchen auch hier etwas zu sagen, was früher oder später vielleicht doch noch zum Erfolg umgelogen werden könnte. Ich finde das nicht als ehrenhaft, aber ich finde es bei diesem Mann allerdings als verständlich. Wenn jemals ein anderer als Politiker so viele Niederlagen und als Soldat so viele Katastrophen erlebt hätte, dann wäre dieser wohl keine sechs Monate im Amt geblieben, es sei denn, er hätte sich ebenfalls im Besitz jener Fähigkeit befunden, die Mr. Churchill als einzige auszeichnet, nämlich der Fähigkeit, mit gottergebener Miene zu lügen und die Wahrheit so lange zu verdrehen, bis am Ende aus den furchtbarsten Niederlagen sogar noch glorreiche Siege werden. Herr Churchill kann damit seine Landsleute benebeln, er kann aber nicht die Folgen seiner Niederlagen beseitigen. In Griechenland ist eine bri⸗ tische Armee von 60⸗bis 70 000 Mann gelandet worden. Vor der Katastrophe behauptete übrigens der gleiche Mann, es seien 240 000 Mann gewesen. Das Ziel dieser Armee war, Deutschland vom Süden her anzugreifen, ihm eine Niederlage beizufügen und von hier aus wie 1918 den Krieg zu wenden. Der von Churchill wieder einmal in das Unglück hineingejagte Mithelfer — in diesem Fall Jugoslawien — war kaum zwei Wochen nach Beginn der Aktion vernichtet. Die britischen Truppen aber selbst sind drei Wochen später in Griechenland entweder gefallen, verwundet, gefangen, ertrunken oder verjagt worden. Das sind die Tatsachen!
Ich habe also auch in dem Fall in meiner letzten Rede, da ich ankündigte, daß, wo immer Briten auf das Festland kom⸗
4 4 8 8 . „ . : r Eine eingehende er.. dieser wahrhaft geschichtlichen Er erklärt nun mit seiner eisern dreisten Stirn, da 0
dieser Krieg uns 75 000 Tote gekostet hätte, also mehr als das Toppelte des Westfeldzuges. Ja, er geht noch weiter: Er läßt seinen schon selten intelligenten Engländern durch eine seiner bezahlten Kreaturen mitteilen, daß sich die Briten, nachdem sie ungeheure Massen an Deutschen erschlagen hätten, endlich abwendeten aus Abscheu vor diesem Morden und sich sozu⸗ sagen nur deshalb zurückzogen. Also: die Australier und Neu⸗ seeländer würden überhaupt noch in Griechenland sein, wenn nicht die Engländer in ihrer seltenen Mischung von Löwen⸗ mut und Kinderweichherzigkeit 3 viele Deutsche erschlagen hätten, daß sie sich endlich aus Abscheu und Grauen vor ihren eigenen Heldentaten zurückzogen, auf die Schiffe stiegen und auf und davon fuhren. Daher kam es dann wohl auch, daß wir fast nur Australier und Neuseeländer als Tote fanden oder zu machten. Sowas kann man also in einer Demokratie seinem Publikum erzählen.
Ich werde Ihnen nun
die Ergebnisse dieses Feldzuges in ein paar kurzen Zahlen vorlegen:
Im Zuge der Operationen gegen Jugoslawien wurden ohne Berücksichtigung der Soldaten deuischer Volkszugehörig⸗ keit sowie der Kroaten und Macedonier, die zumeist sofort wieder freigelassen worden waren, an rein serbischen Ge⸗ fangenen gemacht:
6 298 Offiziere, 337 864 Mann.
Auch diese Zahlen sind keine endgültigen, sondern stellen nur ein Ergebnis bisheriger Zählungen dar. 8
Die Zahl der griechischen Gefangenen mit
rund 8 000 Offizieren und 210 000 Mann
ist demgegenüber nicht gleich zu bewerten, da sie, insoweit es sich um die griechische, macedonische und Epirus⸗Armee han⸗ delt, nur infolge der gemeinsamen deutsch⸗italienischen Ope⸗ ration eingeschlossen und zur Kapitulation gezwungen wor⸗
den sind. Auch die griechischen Gefangenen wurden und werden
mit Rücksicht auf die allgemein tapfere Haltung dieser Sol⸗ daten sofort entlassen.
Die Zahl der gefangenen vesaerres. Neuseeländer und Australier beträgt an Offizieren und Mannschaften über 9000. Die Beute kann zur Zeit noch nicht annähernd übersehen werden.
Der infolge der deutschen Waffenwirkung auf uns ent⸗ fallende Anteil beträgt nach den jetzt vorliegenden Zählungen schon über ½ Million Gewehre, weit über 1000 eschage, viele tausend Maschinengewehre, Flakwaffen, Mörser, zahl⸗ reiche Fahrzeuge und große Mengen an Munition und Aus⸗ rüstungsgegenständen.
Hierzu möchte ich noch anfügen die Zahlen der durch die Luftwaffe versenkten feindlichen Tonnage. 8
Es wurden vernichtet:
75 Schiffe mit rund 400 000 Tonnen; . es wurden beschädigt: . be ag. 147 Schiffe mit rund 700 000 Tonnen.
Diese Ergebnisse wurden erzielt durch den Einsatz folgen⸗ deutscher Kräfte:
. für die Operationen im Südosten waren insgesamt gesehen:
31 volle und zwei halbe Divisionen.
Der Aufmarsch dieser Kräfte wurde in 7 Tagen
pearbeitet.
.Davon sind tatsächlich im Kampfe gewesen:
11 Infanterie⸗ und Gebirgsdivisionen,
6 Panzerdivisionen,
3 volle und zwei halbe Mot. Divisionen des
““ Heeres und der Waffen⸗. 1
.Von diesen Verbänden waren 11 mehr als 6 Kampftage und 10 weniger als 6 Kampftage im Einsatz.
8 e.. nicht zum Einsatz gekommen sind 11 Ver⸗ ände.
.Schon vor Abschluß der Operationen in Griechenland konnten 3 Verbände herausgezogen werden; 8 3 Verbände wurden, weil nicht mehr benötigt, nicht mehr antransportiert;
2 Verbände sind aus dem gleichen Grunde in den Aus⸗ laderäumen angehalten worden.
. Mit den Engländern im Kampf gestanden sind davon überhaupt nur 5 Verbände. Von den darin enthaltenen 3 Panzerdivisionen waren jedoch stets nur 2 eingesetzt. Die dritte wurde schon im Zuge der Operationen an⸗ gehalten und als nicht mehr benötigt ebenfalls zurück⸗ gezogen.
Ich stelle daher abschließend hier fest, daß im Kampf gegen Engländer, Neuseeländer und Australier praktisch überhaupt nur
2 Panzerdivisionen, 1 Gebirgsdivision und die Leibstandarte gestanden sind.
Die Verluste des deutschen Heeres und der
deutschen Luftwaffe sowie die der Waffen⸗“
sind nun in diesem Feldzug die geringsten, die wir bisher hatten.
Die deutsche Wehrmacht hat im Kampf gegen Jugo⸗ slawien, Griechenland bzw. Großbritannien in Griechenland
verloren: Heer und Waffen⸗9z:
57 Offiziere und 8 1042 Unteroffiztere und Mannschaften tot, 181 Offiziere und 1 3571 Unteroffiziere und Mannschaften verwundet, 13 Offiziere und 372 Unteroffiziere und Mannschaften vermißt.
Luftwaffe:
11“
10 Offiziere und 42 Unteroffiziere und Mannschaften tot, 36 Offiziere und
men, sie von uns angegriffen und in das Meer gejagt werden
würden, richtiger prophezeit als Herr Churchill!
104 Unteroffiziere und Mannschaften vermißt.