1943 / 191 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Aug 1943 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs⸗ und Staatsanzeiger Nr. 191 vom 18. August 1943. S. 2

18. August 1939 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 192 vom 21. August 1939) wird mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers angeordnet: § 1 Zu Bewirtschaftungsstellen im Sinne des § 3 Abs. 2 Verordnung über den Warenverkehr werden bestimmt: 1. die Fachgruppe Kautschukindustrie der Wirtschaftsgruppe Chemische Industrie, 2. die Arbeitsgemeinschaft „Gummierte Stoffe“. Die Bewirtschaftungsstellen führen in Angelegenheiten der Bewirtschaftung hinter ihrem Namen den Zusatz: „als Be⸗ wirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für Kautschuk“.

der

Die Bewirtschaftungsstellen unterliegen den Weisungen und

der Aufsicht des Reichsbeauftragten.

Die in § 1 dieser Anordnung bestimmten Bewirtschaftungs⸗ stellen werden ermächtigt: die Herstellung von Waren ihres Herstellungszweiges in Richtung auf eine Beschränkung der Typen und Sorten zu regeln; den Absatz der in ihren Herstellungszweigen hergestellten Waren zu lenken; den Betrieben die Ausführung von Aufträgen bestimmter Auftraggeber, die ihnen die Bewirtschaftungsstelle zuweist, verbindlich vorzuschreiben; den Betrieben die Roh⸗ und Hilfsstoffe, die für die Her⸗ stellung von Waren ihres Herstellungszweiges gebraucht werden, zu beschaffen und zuzuteilen, und zwar auch für Verlagerungsaufträge in außerdeutsche Gebiete; .Prüfungen insbesondere Betriebsprüfungen inner⸗ halb ihres Herstellungszweiges nach Weisungen des Reichs⸗ beauftragten durchzuführen. Die den Bewirtschaftungsstellen erteilten Ermächtigungen gelten auch gegenüber denjenigen Herstellern und Verteilern, die nicht Mitglieder der zur Bewirtschaftungsstelle eingesetzten Fachgruppe und Arbeitsgemeinschaft sind. Die Bewirtschaftungsstellen sind berechtigt, den Kreis der Be⸗ troffenen jeweils ausdrücklich einzuschränken.

§ 4

Die von den Bewirtschaftungsstellen zu erlassenden Anord⸗ nungen werden als Anweisungen bezeichnet. Sie bedürfen der Zustimmung des Reichsbeauftragten, es sei denn, daß es sich um Einzelanweisungen handelt. Für die Verkündung der Anweisungen gelten die §§ 1 und 2 der Ersten Verordnung zur Durchführung der Verordnung über den Warenverkehr vom 20. Oktober 1937 (RGBl. I S. 1133).

Soweit die Bewirtschaftungsstellen auf Grund ihrer Er⸗ mäöchtigung nach § 2 dieser Anordnung tätig werden, gelten die §§ 10 und 15 und 17 der Verordnung über den Waren⸗ verkehr für die von ihnen geforderten Auskünfte und erlassenen Anweisungen sinngemäß. Zuwiderhandlungen gegen die An⸗ weisungen der Bewirtschaftungsstellen und die sonstigen von ihnen in ihrem Herstellungszweige erlassenen Vorschriften wer⸗ den nach den §§ 10, 12—15 der Verordnung über den Waren⸗ verkehr bestraft. Das Antragsrecht gemäß § 14 und das Ord⸗ nungsstrafrecht gemäß § 15 der genannten Verordnung sind von dem Reichsbeauftragten wahrzunehmen.

Die für den Geschäftsbetrieb der Bewirtschaftungsstellen er⸗ porderlichen Mittel sind von den zuständigen Organisationen er gewerblichen Wirtschaft aufzubringen.

§ 6

Die Leiter der Bewirtschaftungsstellen sind von dem Reichs⸗ beanftragten, die übrigen in den Bewirtschaftungsstellen tätigen Personen von ihrem Leiter auf die veihee thaste Durchführung ihrer Obliegenheiten zu verpflichten.

Die Vorschriften des § 11 Abs. 2 und 3 der Verordnung über den Warenverkehr finden auf die nach Abs. 1 verpflich⸗ teten Personen sinngemäß Anwendung. 1

16 Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Sie gilt dnch in den eingegliederten Ostgebieten und in en Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet sowie nit Zustimmung des zuständigen Chefs der Zivilverwaltung Pangfcn auch im Elsaß, in Lothringen, Luxemburg und im ezirk Bialystok sowie in der Untersteiermark und den besetzten

Gebieten Kärntens und Krains.

Berlin, den 16. August 1943. Der kommissarische Reichsbeauf ragte für Kautschuk. Friedrich.

Anweisung Nr. 1 der Fachgruppe Fahrräder und Kinderwagen der Wirtschafts⸗ gruppe Fahrzeugindustrie als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für techuische Erzeugnisse

über die Herstellung von Fahrrad⸗ und Motorfahrradsätteln, Fahrradtaschen, elektrischen Fahrradbeleuchtungen sowie Fahr⸗ radluftpumpen 8 Vom 16. August 1943 11“ Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr in der Fassung vom 11. Dezember 1942 (RGBl. I. S. 686) in Ver⸗ bindung mit der Anordnung XII/43 des Reichsbeauftragten 8. technische Erzeugnisse über die Einsetzung von Bewirt⸗ chaftungsstellen vom 16. Juni 1943 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 139 vom 18. Juni 1943) wird mit Zustimmung des Reichsbeauftragten für technische Er⸗ zeugnisse angeordnet:

und Motorfahrradsätte Fahrradbeleuchtungen

* 8

3 Fahrradtaschen,

(1) Fahrrad⸗ 5 sowie Fahrradluftpumpen

elektrische

dürfen nur auf Grund einer Herstellungsanweisung der Fach⸗

Feusge Fahrräder und Kinderwagen der Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie als Bewirtschaftungsstelle des Reichs⸗ beauftragten für technische Erzeugnisse hergestellt werden.

(2) Herstellung ist auch der Zusammenbau aus Einzelteilen.

§ 2 . Zuwiderhandlungen gegen diese Anweisung werden nach den §85 10, 12 bis 15 der Verordnung über den Warenverkehr

§ 3 (1) Diese Anweisung tritt am siebenten Tage nach der Verkün⸗ dung in Kraft. Sie gilt auch in den eingegliederten Ost⸗ gebieten und den Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet sowie mit Zustimmung des zuständigen Chefs der Zivilverwaltung sinngemäß auch im Elsaß, in Lothringen und Luxemburg und im Bezirk Bialystok sowie in der Untersteiermark und den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. 8 (2) Gleichzeitig tritt die Gemeinsame Anordnung Nr. 3 der Beauftragten für Kriegsaufgaben bei den Wirtschaftsgruppen Fahrzeugindustrie und Eisen⸗, Stahl⸗ und Blechwarenindustrie über die Lenkung der Herstellung von elektrischen Fahrrad⸗ beleuchtungen (Dynamo, Scheinwerfer zund Rücklicht) vom 28. August 1942 (Deutscher Reichsanz. und Preußischer Staatsanz. Nr. 202 vom 29. August 1942) außer Kraft. Berlin, den 16. August 1943. Fachgruppe Fahrräder agen gruppe Fahrzeugindustrie als Bewirtschaftungsstelle Reichsbeauftragten für technische Erzeugnisse. noe upul De Büchennamise n;

8

8 Anweisung Nr. 2 Fachgruppe Fahrräder und Kinderwagen der Wirtschafts⸗ ggruppe Fahrzeugindustrie . als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für technische Erzeugnisse über die Herstellung von Kinder⸗ und Sportwagen Vom 16. August 1943 Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr in der Fassung vom 11. Dezember 1942 (RGBl. I S. 686) in Ver⸗ bindung mit der Anordnung XII/43 des Reichsbeauftragten für technische Erzeugnisse über die Einsetzung von Bewirt⸗ schaftungsstellen vom 16. Juni 1943 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 139 vom 18. Juni 1943) wird mit Zustimmung des Reichsbeauftragten, für technische Er⸗ eugnisse sowie im Einvernehmen mit dem Reichsbeauftragten sür Glas, Keramik und Holzverarbeitung angeordnet:

§ 1 (1) Kinder⸗ und Sportwagen (Wochenendwagen) ein⸗ schließlich der Zwillingskinderwagen und Zwillingssportwagen

der

und Kinderwagen der Wirtschafts⸗

(Zwillingswochenendwagen) sowie andere zur Beförderun von Kindern bestimmte Fahrzeuge dürfen nur auf Grun einer Herstellungsanweisung der Fachgruppe Fahrräder und Kinderwagen der Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für technische Sre ea hergestellt werden. 8

(2) Herstellung ist auch der Zusammenbau aus Einzelteilen.

§ 2

Zuwiderhandlungen gegen diese Anweisung werden 18 den §§ 10, 12 bis 15 der Verordnung über den Warenverkeh bestraft. 8 8

Diese Nüeehe htg tie am siebenten Tage nach der Verkün⸗ dung in Kraft. Sie gilt auch in den eingegliederten Ost⸗ ebieten und den Gebieten von Eupen, Malmedy und koresnet sowie mit Zustimggung des e en Chefs der Zivilverwaltung sinn Mmaß auch im Elsaß⸗ in Lothringen und Luxemburg und im Bezirk Bialystok sowie in der Untersteiermark und den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. 1

Berlin, den 16. August 1943.

Fachgruppe Fahrräder und Kinderwagen der Wirtschafts⸗ gruppe Fahrzeugindustrie als Bewirtschaftungsstelle des Reichsbeauftragten für technische Erzeugnisse.

Dr. Bücken.

Nichtamtliches

Deutsches Reich Postwesen Bevorzugung des kriegswichtigen Fernsprechverkehrg In Zukunft werden allen den Teilnehmern, denen die Deuts Reichspost die Führung kriegs⸗ und wehrwichtiger Ferngesprächs zuerkennt, e zugeteilt, die bei der Gesprtchsansammluneh genannt werden müssen, während die übrigen Teilnehmer kein Kennziffer erhglten; die Gespräche mit Kenengecier sind als dring gende oder Blitzgespräche anzumelden und werden nach Prüfun der Berechtigung vor den kenn e. abgewickel Damit sollen die Gespräche nichtkriegswichtigen Inhalts keines⸗ wegs unterbunden werden, nur sollen sie aus der Hauptgeschäfis. sen herausbleiben, weil sie den kriegswichtigen sprächen ge⸗

ören muß.

Das Sparkassenjahr 19422 Die außerordentlich hohe Sparleistung ein Zeichen des Vertrauens

deutsche Volk hat in vier Kriegsjahren immer wieder auf

85 es mit festem Vertrauen in die

mannigfache Weise bekundet, daß festem Vert Futunft blickt. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür gaben und geben auch die vielen Millionen Sparer, die in vorbildlicher Diszi⸗ plin allein den öffentlichen Sparkassen im Kriege viele Milliarden Reichsmark ihrer zumeist kleinsten und kleinen Ersparnisse anver⸗ traut haben. Auch im Jahre 1943 ist die Sparleistung des deut⸗ schen Volkes außerordentlich hoch gewesen, wie dem jetzt erstatteten Bericht des Deutschen Sparkassen⸗ und Giroverbandes zu ent⸗ nehmen ist. Die Spartätigkeit wurde dadurch wesentlich⸗ begünstigt, daß alle Maßnahmen, die die geräuschlose Kriegsfinanzierung auch bei steigendem Bedarf wiederum sicherstellten, noch stärker als im Vorjahr neben dem fiskalischen Ziel der Aufgabe dienten, die nach⸗ teiligen Auswirkungen des Kaufkraftüberschusses zu⸗ begrenzen. Hierzu gehören die Bremsung der Entstehung von Geldeinkommen durch Steuererhöhungen, durch Einführung neuer Preise für Rüstungsgüter, die Abschöpfungsmaßnahmen durch Ablösung der Hauszinssteuer, der Anzahlungsstop bei Wehrmachtsaufträgen und nicht zuletzt die Lenkung der laufend anfallenden überschüssigen Einkommen. Die gradlinige Fortführung der nationalsozialisti⸗ schen Geldpolitik und die Aufrechterhaltung der Stabilität der Währung haben auch die Geldkapitalbildung sehr günstig beein⸗ flußt. Es ist erklärlich, daß durch die Abschöpfungsmaßnahmen die Geldkapitalbildung 1942, gemessen an dem Zuwachs der Reichs⸗ schuld, naturgemäß kleiner gewesen ist als im Vorjahr. Die Kapi⸗ talbildung und die Reichsschuld haben sich etwa parallel bewegt. Nachdem die Erhöhung der Spareinlagen im Jahre 1940 etwa 26,5 % des Zuwachses der Reichsschuld betragen hatte, und dieser Anteilssatz 1941 auf 29,2 % gestiegen war, ürfte er im Jahre 1942 bei einer Erhöhung des Gesamtbestandes an Spareinlagen um rund 20 Milliarden Rℳ sich auf 35,5 % stellen. Bei den öffentlichen Sparkassen des Großdeutschen Reiches belief sich der Einlagenzuwachs im vergangenen Jahr auf 15,2 Milliarden 14 ℳ. Der bereits beträchtliche Einlagenzustrom des Vorjahres in Höhe von 11,4 Milliarden lℳ ist damit noch um rund 3,8 Milliarden Reichsmark, das ist etwa ein Drittel, übertroffen worden. Infolge dieses neuen überaus günstigen Ergebnisses haben die Gesamt⸗ einlagen bei den öffentlichen Sparkassen gegen Ende 1942 die 60⸗Milliarden⸗Grenze überschritten. Die Bilanzsumme der Spar⸗ kassen stellie sich am Jahresschluß auf 64,5 Milliarden Rℳ, worin 51,2 Milliarden Kℳ Spareinlagen und 9,0 Milliarden HAℳ Sonstige Gläubiger, d. s. die in Form von Giro⸗ und Depositen⸗ Guthaben unterhaltenen kurzfristigen Betriebsgelder, hauptsächlich der mittelständischen Wirtschaft, enthalten waren.

Die neuen Einlagen zeigten jedoch eine wesentlich andere Zu⸗ sammensetzung als im Vorjahr! Die allgemein zu beobachtende Schwergewichtsverlagerung innerhalb der Geldkapitalbildung auf die Spareinlagen hat sich auch im Sparkassenbereich deutlich aus⸗ geprägt. Von dem gesamten Einlagenzuwachs bei den Sparkassen entfielen im Berichtsjahr 90,8 % allein auf die Spareinlagen⸗ erhöhung und nur 1,3 Milliarden Hℳ oder 9,2 % auf die Steige⸗ rung der Sonstigen Gläubiger, wogegen im Vorjahr die kurzfristi⸗ gen Einlagen noch mit 15,3 % an dem Gesamteinlagenzuwachs beteiligt waren. Diese Entwicklung hatte sich schon im Porfahr angebahnt. Im Gegensatz zu den ersten Kriegsjahren waren die Sonstigen Gläubiger bereits 1941 etwas weniger stark gestiegen als die Spareinlagen. Im Berichtsjahr lag nunmehr die Steige⸗ rung der Spareinlagen mit 37,2 % (35,2 %) beträchtlich über der der Sonstigen Einlagen. Diese waren mit einer Erhöhung um 1,3 Milliarden Nℳ oder 17,0 % absolut und relativ weniger stark als im Vorjahr (+ 1,75 Milliarden Rℳ oder 30,2 %) gewachsen. Der Anteil der Sonstigen Gläubiger am Gesamteinlagenbestand hat sich infolgedessen von 17,1 % Ende 1941 auf 15,0 % am Ende des Berichtsjahres vermindert.

Die Spareinlagen, die vornehmlich aus der SB stammen und darüber hinaus wohl 889 die Dauer alle diejenigen freiwerdenden Mittel der mittelständischen Wirtschaft an sich ziehen, für die für längere Zeit keine Verwendungsmöglichkeit besteht, sen also nicht nur weiter, sondern wiederum in verstärktem Tempo gestiegen. Der Spareinlagenzufluß des Berichtsjahres war um 4,2 Milliarden Rℳ oder 44 % größer als im Vorjahr. Die Steige⸗ rung der Sonstigen Einlagen hat sich dagegen aus den bekannten Gründen deutlich verlangsamt. Eine bemerkenswerte Erscheinung im Sparverkehr der offentlichen Sparkassen ist darin zu erblicken, daß die wachsende Spareinlagensteigerung dentlich von einer Um⸗ satzsteigerung anf den Sparkonten begleitet war. Die Einzahlun⸗

Wirtschaftsteil

keiten. weiter eingeen

gen sind gegenüber dem Vorjahr um 44,9 % gestiegen, die Rück⸗ zahlungen haben sich um 39,1 % erhöht. Da die Konsummöglie

t worden sind, ist anzunehmen, daß es si bei den wachsenden Rückzahlungen um verstärkte Umschichtunge von Sparkapital handelt, insbesondere wohl um die von Spareinlagen in Wertpapierbesitz. Allerdings hat auch di Ablösung der Hauszinssteuer erhöhte Rüggrite auf die Spar⸗ einlagen veranlaßt. Zu dieser außerordentlich hohen Sparleistun 1ehe mehr als 55 Millionen Sparer durch ihr beharrliches Spare

eigekragen. Die verschiedenen Einrichtungen des 11 B. das Sparen mit Heimsparbüchsen und Sparautomaten, da Schul⸗ und HJ.⸗Sparen, das Gefolgschaftssparen, wurden in no höherem Maße als in den Vorjahren in Anspruch genomme wobei sich die Sparkassen bemühten, trotz der Kriegsverhältniss. das Sparen möglichst einfach und bequem zu gestalten. Die vo den öffentlichen Sparkassen angesammelten Eisernen Spareinlage haben im Jahre 1942 mit 434 Millionen R.Mℳ 3,1 % der gesamter Steigerung der Spareinlagen ause emacht.

Im Anlage⸗ und Kreditgeschäft der Sparkassen standen die v stärkten Finanzierungsansprüche des Reichs im Vordergrund. 8 Wertpapieren hee die Sparkassen im Jahre 1942 etwa 9,4 Mil⸗ liarden .ℳ angelegt; ihre Bankguthaben, die ebenfalls der weiter⸗ hin recht starken Liquiditätsvorsorge dienten, wurden um 5,6 Milz iarden Nℳ verstärkt. Unmittelbar und mittelbar haben di öffentlichen Sparkassen somit dem Reich ungefähr 15 Milliarder Reichsmark zugeführt. Von den im vergangenen Jahr insgesa neu ausgegebenen mittel⸗ und langfristigen Reichsanleihen haben die Sparkassen und ihre Bankanstalten, die Girozentralen, zu⸗ sammen 41,9 % übernommen, von den begebenen Reichswechseln und U⸗Schätzen 21,9 %. Insgesamt ist somit die Beteiligung der Sparkassenorganisation an der gesamten Kriegsfinanzierung von 26,3 % im Jahre 1941 auf 30,2 % im Jahre 1942 gestiegen. Im privaten Kreditgeschäft trat bei den Personalkrediten eine weitere Schrumpfung ein. Im Zuge der Ablösung der Hauszinssteuer wurden rund 1,3 Milliarden Hℳ Abgeltungsdarlehen gewährt, Läßt man diese Kreditgewährung außer Betracht, so hat sich daß Volumen der ausgeliehenen Betriebskredite, Kommunaldarlehen und Hypotheken um etwa 700 bis 800 Millionen N.ℳ ermäßigt, Der Kreditbedarf ist nämlich in erster Linie von Reichsstellen und anderen zentralen Organen der Wareneinfuhr und der Waren⸗ verteilung ausgegangen und erstreckte sich vorzugsweise auf Groß⸗ kredite. Er lag deshalb im wesentlichen außerhalb des Kunden⸗ kreises der Sparkassen. Allerdings sind den Sparkassen im private Kreditgeschäft gewisse Erleichterungen zugestanden worden, vo denen sie auch künftig einen volkswirtschaftlich wertvollen Gebrauch zu machen bestrebt sind. Die Sparkassen haben ferner in zu⸗ nehmendem Maße das Gemeinschaftskreditgeschäft zwischen Spar⸗ kassen und Girozentralen mit Rücksicht auf die erwünschte Be⸗ lebung des Personalkreditgeschäfts nach besten Kräften gepflegt, Die Sparkassen unterstreichen auch im Zusammenhang mit ihrem Rechenschaftsbericht für das Jahr 1943 erneut ihre Bereitwillig⸗ keit, ihre in vielen Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen im Kreditgeschäft in den Dienst der von ihnen zu betreuenden Kreise zu stellen. Wie eng die Verbindung der öffentlichen Sparkassen mit allen Bevölkerungskreisen, namentlich mit der mittelständi⸗ schen Wirtschaft ist, zeigen auch die Ergebnisse im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Der Spargiroverkehr hat dem Umsatzbetra nach im vergangenen Jahr eine nochmalige Ausweitung um 10 erfahren und weist nunmehr im Vergleich zur Vorkriegszeit einen um 50 % gesteigerten Umsatz auf. Durch verschiedene Verein⸗ fachungsmaßnahmen bedingt, ist allerdings der Stückzahl nach eine Verringerung gegenüber der Vorkriegszeit um etwa 12 % ein getreten. Diese gewaltige Zahlungsverkehrsleistung wurde au etwa 4,8 Millionen Spargirokonten abgewickelt, deren Zahl si um 1,4 Millionen Konten erhöhte. Diese Zunahme der Konien⸗ zahl beruht zum erheblichen Teil auf der neuen Einrichtung von Gehaltskonten für den Empfänger von Kriegsbesoldungen. Di Sparkassen sind an diesen Zahlungen, soweit sie für Geldinstitut bestimmt sind, durchschnittlich mit etwa 80 % der Stückahl be⸗ d Der Spargiroverkehr hat sich hierbei wiederum bestens ewährt.

Parallel mit der Narken Ausweitung des Sparkassengeschäft hat sich auch der geschäftliche Umfang der Girozentralen. also de Bankanstalten der Sparkassen, kräftig belebt. Aunch die Syarkassen die in den neuen Gebieten zum Teil neu errichtet worden sind. und deren Betreuung der Deutsche Sparkassen⸗ und Giroverband. Wirt⸗ schaftsgruppe Sparkassen, sich ebenso wie die aller anderen Spar⸗ kassen hat angelegen sein lassen, haben sich aünstig entwickelt. D. vielseitigen Leistungen der Sparkassen hinsichtlich der Kapitab⸗ ansammlung im Dienstleistungsaeschäft, also namentlich im d lungsverkehr, und im Kreditgeschäft stellten anßerordentlich hohe

1

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nsprüche an die Gefolglchaft, die trotz der Einberufungen zahl⸗ vche; eingearbeiteter 88 kräfte die sich ö Schwierigkeiten meisterte. Einen summarischen Ausdruck findet diese erheblich stärkere IEEö“ der Arbeitskräfte darin, daß ur Zeit auf eine in den Sparkassen eingesetzte Arbeitskraft ein bücnzsummenanteil von über 1,1 Millionen entfällt, während die Vergleichszahl von 1938 0,4 Millionen Nℳ ausmacht. Neben dieser außerordentlichen Leistungssteigerung durch die Gefolgschaft hat sich als äußerst wertvoll erwiesen, daß die Sparkassen als weckmäßig gestaltete Betriebe in die Bewährungsprobe des Krieges eingetreten sind. An diesem Ergebnis ist auch die Ver⸗ handsorganisation dadurch entscheidend beteiligt, als seit vielen Fahren planmäßig an einer zweckmäßigen Betriebsgestaltun der pparkassen beratend und anregend gearbeitet wurde. Die gesamte Sparkassenorganisation wird auch künftig alle ihre Kraft einsetzen um den hohen an sie gestellten Ansprüchen zu genügen.

8

Luftkrieg und Kassenhaltung 8 Während in normalen Zeiten in der Kassenhaltun 8 Publikums für die Verteilung auf Stückgeld 8 deee bes (Giralgeld) in erster Linie Gesichtspunkte der Zahlungsbequem⸗ lichkeit maßgebend sind, fällt in Zeiten starker räumlicher Ver⸗ lagerung, wie sie die neuere Entwicklung des Luftkrieges mit sich gebracht hat, für die Dispositionen des Publikums stark ins Gewicht, daß das Giralgeld stärker ortsgebunden und weniger freizügig ist als das Stückgeld. b Allerdings ist, wie die „Bankwirtschaft“ in

ihrem neuen

Hest mitteilt, für Sparguthaben bei Banken und Sparkassen

neuerdings im Zusammenhang mit den Bedürfnissen, die der Luftkrieg mit sich gebracht hat, eine relative Freizügigkeit ver⸗ wirklicht worden. In Fällen, in denen der Inhaber eines Spar⸗ uthabens seinen Wohnsitz infolge des Luftkrieges wechselt, ⸗ist im innerhalb bestimmter Grenzen die Möglichkeit eingerdumt worden, sich Auszahlungen auch bei anderen als den konto⸗ führenden Stellen zu verschaffen. Diese Neuerung bezieht sich nicht nur auf die Sparkassen und auch nicht nur auf die ver⸗ schiedenen Niederlassungen einer und derselben Großbank, sondern auf Grund einer besonderen Vereinbarung auch auf die einzelnen Filialgroßbanken untereinander. Ein Kunde der Deutschen Bank

dei hterse gs der infolge des S seinen Wohnsitz an üs 9 rt verlegt hat, an dem die Deutsche Bank nicht vertreten

„kann also gegebenenfalls auch bei einer Niederlassung einer anderen Großbank Auszahlungen bewirken. b

Für den Zahlungsmittelbedarf wirken die gegenwärtigen Ver lagerungen wie eine Reisesaison ganz großen Umfangs. Zu der tatsächlichen Vermehrung der Zahlungsvorgänge tritt noch ein verständlicher Unsicherheitsfaktor bezüglich des Ausmaßes der künftigen Zahlungserfordernisse hinzu. Trotzdem hat z. B. eine so einschneidende Maßnahme wie die planmäßige Aussiedlung eines großen Teils der Berliner Bevölkerung nur ganz vorüber⸗ gehend zu übernormalen Auszahlungswünschen der Bankenkund⸗ schaft geführt. Das verstärkte Liquiditätsbedürfnis des Publikums hat auch zu einer entsprechenden Anpassung in den Gelddisposi⸗ tionen der Banken selbst geführt. Vielsach haben sie ihre eigene Kassenhaltung beträchtlich verstärkt, und in der Anlage ihrer Mittel haben sie in der letzten Zeit besonders aie liquidesten Titel (Reichswechsel und dergl.) bevorzugt. All dies zusammen führte dazu, daß die Reichsbank in den letzten Monaten in stärkerem als bisher zusätzliche Zahlungsmittel zur Verfügung stellen mußte.

Diese verstärkte Kassenhaltung infolge der „Mobilisierung“ großer Teile der deutschen Bevölkerung hat jedoch nichts Ueber⸗ raschendes und bildet infolgedessen keinerlei Anlaß zu irgend⸗ welcher währungspolitischen Beunruhigung. Die zusätzlich in Umlauf gegebenen Reichsbanknoten laufen, soweit sie nur als Reserve für unvorhergesehene Fälle dienen, tatsächlich gar nicht oder nur mit sehr verringerter Geschwindigkeit um. Soweit das Publikum im Zuge der Umquartierungen zusätzliche Ausgaben zu bestreiten hat, wird sogar in gewissem Umfange eine Abschöpfung flüssiger Mittel bewirkt, da diese Zahlungen ja zum größten Teil von der Reichsbahn, der Reichspost usw. vereinnahmt werden. Auch geldmarkttechnisch haben die geschilderten Vorgänge keinerlei Schwierigkeiten mit sich gebracht. Durch die außerordentlich starke Liquidität des deutschen Banksystems ist es den Banken möglich, in nahezu beliebigem Umfange Rückgriffe auf die Reichs⸗ bank vorzunehmen, und die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Reichsbank bewährt sich in solchen ungewöhnlichen Lagen wiederum aufs beste.

Wirtschaft des Auslandes

Derr finnische Außenhandel im Juli und in der Zeit von Januar bis Juli 1943

Helsinki, 17. August. Die finnische Wareneinfuhr belief sich im Juli 1943 auf 1005,3 Mill. Finnmark gegenüber 943,5 Mill. Fsh im Vormonat und 1595,0 Mill. Fmk. im Juli 1942.

hie finnische Warenausfuhr belief sich im Juli dieses Jahres auf 889,7 Mill. Fmk. gegenüber 634,9 Mill. Fmk. im Vormonat und 547,5 Mill. Fmk. im Juli 1942.

Nach weiteren Angaben der Zollverwaltung. belief sich der Wert der finnischen Wareneinfuhr in den ersten sieben Monaten dieses Jahres alff 7674,7 Mill. Fmk. gegenüber 6413,4 Mill. Fmk. in der gleichen Zeit des Vorjahres, womit eine Steigerung um 19,1 % zu verzeichnen ist. Der Wert der Warenausfuhr erreichte in den ersten sieben Monaten 4520,5 Mill. Fmk. gegenüber 2370,2 Mill. Fmk. in der gleichen Zeit des Vorjahres, was eine Zunahme um 75,9 % bedeutet. 2 8

Hoher Ertrag der dänischen Fischerei

Kopenhagen, 17. August. In der Jahresversammlung der dänischen Handels⸗ und Seefischerei⸗Vereinigung wurde vom Vor⸗ sitzenden das Andauern der ungewöhnlich guten Konjunktur für die dänische Fischerei, insbesondere für die Fischer der Westküste und ouf Bornholm, bestätigt. Als Beweis dafür wurde die Steigerung der steuerpflichtigen Einkommen in Esbjerg in den jetzten drei Jahren von 24 auf 68 Mill. Kr. genannt. Der jähr⸗ liche Wertertrag der dänischen Fischerei betrug bis 1940 50 bis 60 Mill. Kr., er machte 1940 57 Mill. Kr. aus und stieg im Jahre 1941 dank des ungewöhnlich hohen Durchschnitts aller Fänge auf über 100 Mill. Kr. Im Jahre 1942 dürfte er noch etwas höher liegen.

u“ Aufschwung der französischen Filmwirtschaft

Paris, 17. August. Die französische Filmwirtschaft hat in den letzten zwei Jahren eine wachsende Bedeutung erlangt. Zur Zeit nimmt sie die 7. Stelle in den französischen Industrien ihrer Bedeutung nach ein. Ungefähr 100 000 Menschen sind insgesamt in dieser Branche beschäftigt; die jährlichen Einnahmen der In⸗ dustrie, in Lichtspielhäusern usw. erreichten 1942 3,3 Mrd. ffr., wobei fast 1 Mrd. ffr. an Steuern und Abgaben an den Staat abgeführt worden sind. Die Zahl der Besucher von Lichtspiel⸗ hanser ist im Vorjahr auf 310 Millionen angestiegen. Damit ist die durchschnittliche Besucherzahl in anderen europäischen Ländern sedoch noch keineswegs erreicht.

1941 wurden 59. französische Filme von bedeutender Länge, 1942 74 französische Filme her⸗ gestellt. 1

10 wige Kohlenkürzung für USA⸗Industrie Auswirkungen des Kohlenarbeiterstreiks

Madrid, 14. August. Nach einer EFE⸗Meldung aus Washington hat der nordamerikanische Innenminister. Ickes angekündigt, daß der Kohle⸗ und Anthrazit⸗Verbrauch für Industriezwecke um 10 % reduziert werden müsse. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, weil durch den letzten Kohlenarbeiterstreik die Kohlen⸗ produktion eine Einbuße von 3,5 Mill. t erlitten habe und andererseits auch das für 1943 aufgestellte Programm. der Anthrazitproduktion von 65 Mill. t nicht erfüllt werden könne.

Katastrophale Wirtschaftslage in Süd⸗ und Mittelamerika

Lissabon, 17. August. „Voz“ beschäftigt sich mit der katastrophalen Wirtschaftslage, zu der die süd⸗ und mittelamerikanischen Länder durch den Krieg verurteilt wurden. In Argentien habe man eine Million Tonnen Flachs verbrennen lassen, weil sich hierfür keine Käufer bzw. keine Transportmittel fanden. Ebenso sei man dazu übergegangen, die Lokomotiven mit Weizen und Mais zu heizen. Noch schlimmer sei es in Mexiko bestellt. In den mexikanischen Städten stiegen die Lebenshaltungskosten um 105 %, während die Gehälter und Löhne nur um 20 % heraufgesetzt wur⸗ den. Neun Zehntel aller Angestellten in Mexiko verdienen nicht genug um die tägliche Ernährung für ihre Familien 58 bestreiten. Nachdem Höchstpreise für einzelne Lebensmittel festgesetzt wurden, verschwanden diese vom Markt, weil der Preis nicht einmal die Kosten für den Transport deckte. Die mexikanische Regierung habe eine ständige Zunahme der Armut erreicht.

““

Indiens Ernährungslage immer schwieriger Genf, 17. August. Der Ausfall von Burma hat für die Reis⸗ versorgung Britisch⸗Indiens schwerwiegende Folgen, zumal in Indien eine Mißernte an Reis zu verzeichnen i. Die Maß⸗ nahmen der britischen Zentralregierung zur Erhöhung der Lebens⸗ mittelerzeugung versagen. Für ganz Päitisch⸗ ndien befiee Nan sochmännischer Berechnung eine leen. von über 1 Million Tonnen Getreide zwischen Vorrat un Mindestbedarf. Es wurde weiter sestgestellt, daß mehrere Millionen Tonnen Getreide im Schwarzhandel verschwunden sind. Die Ernährungslage der

indischen Massen verschlechtert sich unter den oben geschilderten Umständen immer mehr. Erhöhung des mandschurischen Kriegspotentials. Mobilisierung der Wissenschaftler und Ingenieure

Hsinking, 17. August. Der Vizedirektor des Amtes für allge⸗ meine Angelegenheiten, Tadayuki Furumi, hielt auf dem gegen⸗ wärtig tagenden Kongreß der mandschurischen Wissenschaftler und Ingenieure eine Ansprache und forderte eine gewaltige Erhöhung des Kriegspotentials. Mandschukuo sei heute der zuverlässigste Kriegsmaterial⸗Lieferant Japans während der entscheidenden Periode des Großostasienkrieges. Die Pflicht Mandschukuos sei es, die im letzten Jahrzehnt entwickelte Produktionskapazität be⸗ sonders bei Kohle, Eisen und bei den NE⸗Metallen aufs äußerste zu steigern. Der Hauptvorteil der mandschurischen Industrie sei ie Unabhängigkeit vom Secetransport. Die mandschurische Lieferungen hätten die größte Bedeutung für die erfolgreiche Fort⸗ führung des Krieges. Die mandschurischen Erzeuger müßten die mannigfaltigen Schwierigkeiten der Ausrüstung, Arbeitskräfte und Lebensmittel unbedingt überwinden. Schwierigkeiten dürften die Produktionssteigerung nicht aufhalten, zumal Mandschukuo fern vom Kriegsschauplatz liege und daher von Kriegshandlungen nicht behindert werde. An Menschenkraft seien Japan und Mandschu⸗ kuo den beiden Feindmächten, England und Amerika überlegen. Um sie auch in industrieller Hinsicht zu überholen, müßten erneut die Wissenschaftler und Ingchieure in Tätigkeit treten, die ihre Fähigkeiten schon während des 10 jährigen Außbaues Mandschukuos bewiesen hätten. Furumi forderte die Anwesenden auf, alle alten Vorstellungen von „möglich“ und „unmöglich“ aufzugeben und rationellere und wirksamere Methoden der Ausnutzung von Menschenkraft, Produktionsmitteln, Material und Geldern anzu⸗ wenden. Mandschukuos materielle Hilfsmittel hätten einen ent⸗ scheidenden Einfluß auf die Fortführung und den Ausgang des Krieges und nur durch deren rationellste Ausnutzung könnten die Plutokratien überwunden werden. Als Beispiel erwähnte Furumi den dringenden Bedarf an Molybdän (wovon Mandschu⸗ kuo große Vorkommen besitzt), dessen Produktion schnellstens ge⸗ steigert werd müsse

Hundertfache Preise Die Inflation in Tschungking⸗China

Genf, 17. August. Wie weit die Inflation in Tschungking⸗China bereits Fortschritte gemacht hat, zeigt ein Leitartikel eines chine⸗

England (London). 6.4

Zsland (Reykjavik)

sischen Universitätsprofessors im „Manchester Guardian“.

Der nicht endenwollende Krieg hätte Tschungking⸗Chinas inneren Markt in einen alarmierenden Zustand versetzt. Seit dem Sommer 1939 seien die Preise nicht nur unaufhörlich, sondern geradezu phantastischerweise gestiegen. Ein Catty cchinesisches Gewicht = 650 Gramm) Reis dabs früher etwa 4 Cent gekostet, hente müsse man dafür acht Dollar bezahlen. Ein Paar Socken, das früher für 40 Cent zu haben war, werde gegenwärtig mit 45 Dollar gehandelt. Der Preis für etwa ein Pfund Schweine⸗ fleisch, der sich früher auf 20 Cent stellte, betrage heute acht Dollar. Am teuersten aber von den zur Lebenshaltung not⸗ wendigen Gütern seien Tuche. So müßten 30 Zentimeter⸗ Baum⸗ wollstoff mit 50 Dollar gegenüber 1 Dollar 8 Cent früher be⸗ zahlt werden. Aber selbst diese Preise steigen von Tag zu Tag. Die Folge davon sei, daß die Fabrikanten und die andwirte ungeheure Gewinne machten, die das notleidende Volk in Auf⸗ ruhrstimmung versetzten. Ein Staatsbeamter verdiene in Tschung⸗ king⸗China nicht einmal so viel, daß er die reinen Unterhalts⸗ kosten für sich und seine Familie bestreiten könne.

Börsenkennziffern für die Woche vom 9. bis 14. Angust 1943

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen sich in der 8 Woche (9. bis 14. August 1943) im Vergleich

zur Vorwoche wie folgt: 1 2 Wochendurchschnitt Monats⸗ vom 9.8. vom 2. 8. durchschnitt

Aktienkurse (Kennziffer 1924 bis 14. 8. bis 7. 8. Juli

bis 1926 100) Bergbau und Schwerindustrie Berarbeitende Industrie.. Handel und Verlehr

Gesamt..

Kursniveau der 4 %igen Wertpapiere

Pfandbriekelelü . . Kommunalobligationen... Dtsch. Reichsschatzanweisungen

1940 Folgen 6 und 7.. Dtsch. Reichsbahnanleihe.. Anleihen der Länder.. Anleihen der Gemeinden.. Gemeindeumschuldungsanleihe Industrieobligationen.. .

162,14 1462,10 157,68 153,81

104,84 1204,97 1023,79 103,18 105,38 106,82

Türkei (Istanbul)

Berein. Staaten von Amerika

Frankreich Australien, Neuseeland..

Wochenübersicht der Deutschen Reichsbank. Wir weisen darauf hin, daß in der heutigen Ausgabe in Abteilung 14 des Oeffent⸗ ichen Anzeigers die Wochenübersicht der Deutschen Reichsbank veröffentlicht ist.

Die 111“ der Vereinigung für deutscht Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B. am 18. August auf 74,00 Rℳ (am 17. August auf 24,00 Rℳ) für 100 kg.

Berichte von auswärtigen Devisenmärkten

Budapest, 17. August. (D. N. B.) Alles in Pengö. Amsterdam 180,73 ½, Berlin 136,20, Bukarest 2,78 ½¼, Helsinki 6,90, London —,— Mailand 17,77, New York —,—, Paris 6,81, Prag 13,62, Preßbur 11,71, Sofia 4,15 ½, Zagreb 6,81, Zürich 80,20.

London, 17. August. (D. N. B.) New York 4,02 ½ Paris —,—, Berlin —,—, Spanien (offiz.) 40,50, 4,43 4,47, Amsterdam —,—, Brüssel —,— —,— Schweiz 17,30 17,40, Kopenhagen (Freiv.) —,—, Stockholn 16,85 16,95, Oslo —,—, Buenos Aires (offiz.) —,—, Rio 83,64 ⅞, Schanghai Tschungking⸗Dollar —,—.

Amsterdam, 17. August. (D. N. B.) 112.00 Uhr holl. Zeit.]) [Amtlich.] Berlin —,—, London —,—, New York —,—, Pariz

„—, Brüssel 30,11 30,17, Schweiz 43,63 43,71, Helsinki —,—, Italien (Clearing) —,—, Madrid —,—, Oslo —,—, Kopenhagen —,—, Stockholm 44,81 —- 44,90, Prag —,—.

Zürich, 17. August. (D. N. B.) I11.40 Uhr.] Paris 5,50 London 17,30, New York 4,31 Brüssel 69,25 B., Mailan 22,67 ½, Madrid 39,75, Holland 229 ⅜, Berlin 172,55 Lissabon 17,71 ¼, Stockholm 102,65, Oslo 98,62 ½ B., Kopenhagen 90,37 ½ B., Sofia 5,37 ½ B., Prag 17,30, Budapest 104,50 B., Za reb 8,75, Athen —,—, Istanbul 3,50 B., Bukarest 2,37 ½ B., Helsinki 8,77 ½ B., Buenos Aires 94,00, Japan 101,00 B., Rio 22,50 B.

Kopenhagen, 17. August. (D. N. B.) London 19,34, Ne York 4,79, Berlin 191,80, Paris 10,85, Antwerpen 76,80, Züri 111,25, Rom 25,35, Amsterdam 254,70, Stockholm 114,15, Osl 109,00, Helsinki 9,83, Prag —,—, Madrid —,—. Alles Briefkurss.

Stockholm, 17. August. (D. N. B.) London 16,85 G., 16,95 B., Berlin 167,50 G., 168,50 B., Paris —,— G., 9,00 B., Brüssel —,— G., 67,50 B., Schweiz. Plätze 97,00 G., 97,80 B., Amsterdam —,— G., 223,50 B., Kopenhagen 87,60 G., 87,90 B. Oslo 95,35 G., 95,65 B., Washington 4,15 G., 4,20 B., Helsinti 8,35 G., 8,59 B., Rom 22,00 G., 22,20 B., Kanada 3,75 G., 3,82 B., Madrid —,—, Türkei —,—, Lissabon —,— G., 17,60 B., Buenos Aires 102,50 G., 104,50 B.

Oslo, 17. August. (D. N. B.) London —,— G., 17,75 B. Berlin 175,25 G., 176,25 B., Paris —,— G., 10,00 B., New Yor —,— G., 4,40 B., Amsterdam —,— G., 2,35 B., Zürich 101,50- G., 103,00 B., Helsinki 8,70 G., 9,20 B., Antwerpen —,— G., 71,50 B., Stockholm 104,55 G., 105,10 B., Kopenhagen 91,75 G., 92,25 P., Rom 22,20 G., 23,20 B. *

4,03 Montreaf „Italien (Freiv.)

London, 17. August. (D. N. B.) Silber Barren 23,50, Silber auf Lieferung Barren 23,50, Gold 168/—.

In Berlin festgestellte Notierungen für - eneeen Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten Telegraphische Auszahlung

16. August Geld Bri.

Ecse6,8 August Geld Brief Aegypten (Alexandrien und Kairo) .... 8 Afghanistan (Kabu)) Argentinien (Buenos Aires) . Australien (Sidney) 2. Belgien (Brüssel u. Antwerpen Brasilien (Rio de Janeiro) Britisch⸗Indien (Bombay⸗Cal⸗ cutta) Bulgarien (Sofia) Dänemark (Kopenhagen)

1 ägypt. Pfund 100 Afghani 18,83 1 Pap.⸗Pes. 0,592 1 austr. Pfund 100 Belga 40,04 39,96 1 Cruzeiro

18,79 18,88

0,588

100 Rupien 100 Lewa 3,047 3,053 400 Kronen 52,15 52,25 1 engl. Pfund 100 Finnmark 100 Frs.

100 Drachmen

Gulden Rials

100 isl. Kr. 100 Lire

100 Yen

1 kanad. Dollar 100 Kuna 4,995 5,005 1 neuseel. Pfd. 100 Kronen 56,76 56,88 56,76 100 Escudo 10,19 10,21 10,19 100 Lei

38,047 52,15 5,07

5,06 5,06

1,668

132,70 14,59 38,42 13,14 58,591

Finnland (Helsinki)

Frankreich (Paris).. 8

Griechenland (Athen)

Holland (Amsterdam u. Rotter⸗ dam)

Iran (Teherau)nn)

1,672] 1,668

100 100

132,7 14,61 98,50 13,16 58,711

132,70 14,59 38,42 138,14 58,591

13,10 58,711

5,009

56,88 10,21

Italien (Rom und Mailand) . Japan (Tokio und Kobe).. Kanada (Montreal)

Kroatien (Agram)).. 6 Neuseeland (Wellington).. Norwegen (Oslo)

Portugal (Lissabon).. Rumänien (Bukarestt).. Schweden (Stockholm u. Göte⸗

borg) b Schweiz (Zürich, Basel und 1900 Frs.

Bern) 8 Serbien (Belgrad) 100 serb. Dinar Slowakei (Preßburg) 100 slow. Kr. Spanien (Madrid u. Barcelona) 100 Pesetas Südafrikanische Union (Pretoria und Johannisburg) 1 füdafr. Pfd.

1 türk. Pfund 1,978

100 Pengö

1 Goldpeso

4,995

59,46 59,59

58,01

100 Kronen 59,46 59,58

57,89 4,995 8,591

23,565

58,01 5,005 8,609

28,605

57,89 4,995 8,591

23,565

1,978

1,199

1,982 Ungarn (Budapest)...

Uruguay (Montevideo) 1,199 1,201

1 Dollar

(New York)

Für den innerdeutschen Verrechnungsverkehr gelten folgende Kurse: Geld 9,89 4,995 7,91²2 74,18 2,098 2,498 0,130

England, Aegypten, Südafrikanische Union.. Britisch⸗Indien.. 11“

Kanada

Vereinigte Staͤaten von Ameriuk

Brasilien. EVqöö““

...2

Ausländische Geldsorten und DBanknoten

16. August Geld Bries 20,38 20,46 16,22 4,205 4,41

18. August Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22 4,185 4,205 4,39 4,41

Notiz für 1 Stück 1 ägypt. Pfd. 1 Dollar 1 Dollar 1 Pap.⸗Peso 0,44 1 austr. Pfd. 2,44 100 Belgas 39,92 1 Cruzeiro 0,08 100 Rupien 22,95

Sovereigns . 20⸗Francs⸗Stücke... 1 Gold⸗Dollars

Aegyptische.. Amerikanische:

1000 5 Dollar 2 und 1 Dollar Argentinische. Australische Belgische Brasilianischhe.. Britisch⸗Indische Bulgarische: 500 Lewa und

varunter Dänische: große

10 Kr. und darunter Englische: 10 £ und darunter. Föan he 6

ranzösische.. Holländische.. 9 Italienische: grosfe. Kanadische.. . Kroatische . 8 Norwegische: 50 Kr. u. darunter Rumänische: 1000 Lei und

500 Lei Schwedische: große

50 Kronen und darunter .. Schweizer: große

100 Frs. uno darunter . Serbische. Slowakische:

darunter . Te vebr union.

0,46 2,46 40,08 0,09 23,05

3,09

..„ rrrrrererrecereem

100 Lewa 3,07 100 Kronen

100 Kronen 52,10 1 engl. Pfd.

100 Finnmark 100 Frs. 4,99 5,01 4,99 5,01 100 Gulden 132,70 132,70 132,70 182,70 100 Lire

100 Lire 13,12 18,18 183,12 18,18 1 kanav. Dollar 0,99 1,01 0,99 1,01 100 Kuna 4,99 5,01 4,99 5,01 100 Kronen 56,89 7,11 56,89 57,11

Lei 1,66 100 Kronen

100 Kronen 59,40 100 Frs. 57,83 100 Frs. 57,83 100 serb. Dinar 4,99

100 slow. Kr. 8,58 1 füdafr. Pfd. 4,89

. . 1 türk. Pfund 1,91 Unqgatsch: 100 Penob und dämmnter .. .1100 Pengb

52,30 5,075

52,10

5,055

52,30

5,055 5,075

100 1,68 1,66 1,68

59,64

58,07

58,0 5,0

8,69 4,41 1,98

59,64 58,07 58,07

5,01

8,62

59,40 57,83 57,83

4,99

8,58 4,39 1,91

690 78 61.02

8

60,78