Mitteilung, da ich ſelbſt einen Sohn auf dem Momm⸗ ſengymnaſtum habe, bereits früher zu leſen bekommen und habe dieſen Satz mit beſonderer Aufmerkſamkeit geleſen und mich ſehr darüber gefreut, daß man mit der Errichtung von Wechſelcocten zu Oktober und Michaelis bereits auch für die Serta vorgehen wolle. Ich weiß nicht, von wem ich es ſeinerzeit erfahren habe; aber ich habe es jedenfalls bei der Aufnahme meines Sohnes gehört, daß mit dieſer Abſicht um⸗ gegangen würde, und ich weiß auch, daß eine ganze Reihe von Eltern, deren Kinder auf dieſer Schule ſind, es ſehr freudig begrüßt haben, daß nunmehr in Charlottenburg wenigſtens ein humaniſtiſches Gym⸗ naſium eriſtiere, an dem Wechſelcoeten vorhanden ſind, und bei dem die Ubelſtände, die ſich dadurch ergeben, daß nur der eine Oſtercoctus eriſtiert, fort⸗ fallen. Ich muß ſagen, es wäre doch im allgemeinen viel richtiger, wenn man bereits jetzt mit der Er⸗ öffnung eines Michaelcoctus in der Anſtalt begänne und dadurch den Irrtum des Dirigenten auf die an⸗ genehmſte, für die Eltern und Schüler gleich erfreu⸗ liche Weiſe aus der Welt ſchaffte. Gegengründe haben wir bisher noch nicht gehört; vielleicht werden wir ſie vom Herrn Stadtſchulrat noch hören. Ich möchte aber doch verſuchen, da ich und meine Freunde der Durchführung von Wechſelcoeten im allgemeinen ſehr ſympathiſch gegenüberſtehen, den Magiſtrat zu veranlaſſen, hier nicht halbe Arbeit zu machen, ſondern gleich jetzt die Einführung von Wechſelcoeten auch 41 die Serta anzubahnen. Ich möchte den Antrag ſtellen: Den Magiſtrat zu erſuchen, am 1. Oktober am Mommſengymnaſium nicht nur eine dritte Michaelis⸗Vorſchulklaſſe, ſondern auch eine Michaelis⸗Serta zu errichten. Stadtſchutrat Dr. Neufert: Herr Stadtv. Dr. Hu⸗ batſch hat angefragt, warum erſt in dieſer Sitzung nach Oſtern die Vorlage kommt. Sie ſehen, ſie iſt hereits im alten Semeſter, im Monat März gezeichnet worden. Eine Verzögerung iſt allerdings gegenüber der urſprünglichen Abſicht, von der im Etatsausſchuß geſprochen worden iſt, eingetreten, und zwar dadurch, daß diejenigen Mitglieder des Magiſtrats, welche daran beteiligt ſind, über einzelne Punkte der Faſſung nicht einig waren und fich erſt einigen mußten. Es handelte ſich um Meinungsverſchiedenheiten von grundſätzlicher Bedeutung, über Gegenſtände, die zum Ausdruck gebracht ſind in dem erſten Abſchnitt auf Seite 210. Auf die Einzelheiten brauche ich wohl nicht einzugehen. Wann die Sachen abgegeben ſind, wird Herr Dr. Hubatſch in den Akten ja mit Leich⸗ tigkeit erſehen können. Was nun den Antrag anlangt, an der Ober⸗ realſchule und an dem Realgymnaſium ebenfalls die Michaeliscoeten bis zu der oberſten Klaſſe durchzu⸗ führen, ſo vermag ich nur zu wiederholen, daß die Stimmmung in der Deputation ſeinerzeit dafür ſehr günſtig geweſen iſt. Der Antrag iſt dort einſtimmig angenommen worden, und der Magiſtrat hat, als diefer Antrag vorkam, keine Einwendung dagegen gemacht, daß würde, und hat dadurch auch anerkannt, daß es zweckmäßig iſt, wenn unter normalen Verhältniſſen immer dafür geſorgt würde, daß jeder Coetus ſich weiter aufbaut bis zur oberſten Klaſſe, daß es alſo vermieden werde, daß in irgend einer Klaſſe, vielleicht in Oberſekunda oder Unterprima, zwei Abteilungen zuſammenkommen. Den püdagogiſchen Gründen, welche dafür ſprechen, hat ſich der Magiſtrat nicht entzogen. Es iſt daher anzunehmen, daß in nächſter es am Mommſengymnaſium ſo gemacht 7 Zeit auch zu der Frage Stellung genommen wird, wie wir es mit den Klaſſen der beiden realen Lehr⸗ anſtalten, zunächſt alſo der Unterprima, halten. Im vorigen Jahre haben wir uns mit der Frage beſchäftigt anläßlich eines Antrages eines der beiden Dirertoren — ich erinnere: eines der beiden Direk⸗ toren nur —, und das führte damals dazu, daß der Magiſtrat ſich aus verſchieden Gründen nicht dafür ausſprechen konnte. Wenn der Magiſtrat auch an⸗ erkennt, daß es pädagogiſch zweckmäßig iſt, die Tei⸗ lung vollkommen durchzuführen, ſo wird er doch nicht umhin können, von Fall zu Fall zu prüfen, ob nicht eine Ausnahme von dieſer Regel gerechtfertigt iſt. Eine derartige Ansnahme würde meines Er⸗ achtens gerechtfertigt ſein, wenn die Frequenz einer der in betracht kommenden Klaſſen ſo außerordentlich gering iſt, daß es ſich gar nicht lohnte zu teilen, wenn z. B. die Frequenz ſo gering wäre, wie ſie im Realgymnaſium in der Oberprima längere Zeit geweſen iſt. Ich leſe die Zahlen vor: 1 Schüler 1890, 2 Schüler 1891, 2 Schüler 1892, 6 Schüler 1893, und ſo geht es weiter: 8, 5, 7. 8, 8, 6, 13, 13 und nochmals 13. In derartigen Fällen, meine Herren, glaube ich allerdings, wird es wünſchenswert ſein, zu erwägen, ob nicht an den Stadtſäckel etwas zu hohe Auforderungen geſtellt werden; wenn z. B. ſchon wegen drei Schüler, die in der Oberprima vereinigt ſind, eine Teilung derart ſtattfinden ſoll, daß in der einen Klaſſe ein Junge ſitzt und in der anderen 2, ſo daß, wenn der einzelne Junge krank wird, das ganze Kollegium der betreffenden Klaſſe Ferien be⸗ kommt. Ein anderer Fall würde vorliegen, wenn ſich herausſtellen ſollte, daß zwar eine ausreichende Zahl von Schülern in der betreffenden Klaſſe vorhanden iſt, die Zahl aber nur dadurch ſo groß geworden iſt, daß eine außerordentlich große Anzahl auswärtiger aufgenommen iſt. Ich glaube nicht, daß die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg irgend eine Pflicht hat, wegen vieler auswärtiger Schüler eine Teilung vor⸗ zunehmen Sie wird ſich im allgemeinen leiten laſſen müſſen von den Bedürfniſſen der Bürgerſchaft von Charlottenburg. Prüfungen werden in Zukunft ſtattfinden müſſen. Was die Stellungnahme des Herrn Dr. aaa ſi roße Zahl gemeldet hat, wird geprü b das noch pädagogiſch intakte Schüler ob es ſolche ſind, die von den N