nämlich zwei Eingänge; der eine liegt vis-u-vis der Wormſer Straße und der andere weiter nach Süden hin, wo die Aula uſw. ſich befindet. Im erſten Stock, im Mittelraum, befinden ſich drei große Klaſſenzimmer; wenn wir die für eine Filiale der Volksbibliothek in Anſpruch nehmen würden, dann würde das Publikum, welches die Bibliothek be⸗ man will, mit den Schülern in keiner Weiſe in erbindung kommen. Außerdem kommt hinzu: wenn Sie vielleicht einmal Einſicht genommen haben von dem Betrieb bei unſerer Volkebibliothek, dann werden Sie finden, daß eine Störung durchans ausgeſchloſſen iſt. Es geht da ſo friedlich zu wie in der Kirche, (Heiterkeit) und es herrſcht eine Ruhe, die wirklich bewunderns⸗ wert iſt. Es kommt für mich als recht ins Auge ſpringend hinzu, daß wir in Charlottenburg mit Glücksgütern nicht ſo reich geſegnet ſind, daß wir etwas fortzu⸗ geben haben. Hier müſſen wir die Räume mit 1800 ℳ bezahlen, dort ſtehen ſie frei und wir haben ſie umſonſt! Sie ſind außer dem mit eleltriſchem Licht mit Zentralheizung uſw. ausgeſtattet. Ich glaube alſo, daß die Sache noch ſehr zu überlegen iſt, und deshalb möchte ich empfehlen, für dieſe Angelegenheit einen Aue ſchuß von 9 Mitgliedern zu ernennen Stadtſchulrat Dr. Neufert: Meine Herren, es iſt, als wir darüber Erwägungen anſtellten, ob eine Bücherausgabeſtelle im Oſten unſerer Stadt ein⸗ gerichtet werden ſoll. natürlich auch erwogen worden, ob wir nicht vielleicht eine der Schulen, die noch nicht voll benutzt ſind, dazu verwenden ſollten. Es iſt aber in der Deputation danon Abſtand genommen worden, derartiges dem Magiſtrat zu empfehlen. Die Erfahrungen, welche man anderweitig mit der Benutzung von Schulräumen gemacht hat. haben nicht dazu er⸗ muntert. Es liegt ja auf der Hand, daß eine ganze Anzahl von Störungen unvermeidlich ſind. Ich ſetze voraus, daß der Herr Stadtverordnete Bruns nicht etwa wünſcht, nur in derjenigen Zeit, in welcher die Schulen nicht zu Unterrichtszwecken benutzt werden, Räume für Bibliothekszwecke zur Verfügung zu ſtellen. Darüber würde ſich vielleicht reden laſſen. Aber ich fürchte, daß wir dann auf eine außerordentlich ge⸗ ringe Anzahl von Stunden beſchränkt werden; denn die Schule wird in ſämtlichen Vormittagsſtunden und einer Anzahl von Nachmittagsſtunden zu Unter⸗ richtszwecken benutzt. Es würde nicht angängig ſein, daß man in derſelben Zeit dort auch das Publikum aus⸗ und eingehen läßt. darin verſprach ſich, glaube ich, der Herr Vorredner 52 hat nämlich nur einen Eingang; das Schul haus at zwei. mer den Schulhof benutzt werden, und es würden ſehr leicht dort Störungen vorkommen können, zu⸗ mal auf dem Schulhofe auch Schulſpiele, Jugend⸗ ſpiele vorgenommen werden. Ferner bitte ich, zu bedenken, daß durch die Beſucher der Bibliothek verhältnismäßig leicht an⸗ ſteckende Krankheiten in die Schule hineingetragen werden könnten. Wir geben uns alle Mühe, alles zu verhindern, was irgend eine Anſteckungsgefahr herbeiführen könnte; und ich möchte es gern abwenden, daß man beim Ausbruch einer Krankheit etwa ſagt: nun ja, es iſt ja ganz ſelbſtverſtändlich, daß eine ſolche Krankheit da ausbricht, man iſt ja ſo gleich⸗ giltig, man läßt ja all und jeden da hineingehen. Ferner würde zu berückſichtigen ſein, daß die Aborte, die von den Schülern benutzt werden, nicht Das Schulgrundſtück — Mindeſteus müßte doch der eine Zugang auch von dem Leſepublitum benutzt werden können, und eine ganze Anzahl non anderen Punkten. Es iſt — und nun gehe ich auf das ein, was Herr Dr. Zepler geſagt hat — von uns auch ge⸗ wünſcht worden, daß wir ein Grundſtück bekommen, das nicht ſo nahe am äußerſten Ende des Oſtzipfels von Charlottenburg gelegen iſt; aber es war leider nicht möglich. (Sewiß. der öſtliche Teil der Kant⸗ Straße wäre ausgezeichnet. Wir haben zweimal Ausſchreibungen veranlaßt; ſie hatten nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg. Es iſt außerdem vom Hoch bauamt durch eine Privatperſon verſucht worden, dort in der Gegend eine geeignete Ortlichkeit aus⸗ findig zu machen. Auch die Schuldeputation hat einen derartigen Verſuch unternommen. Aber beide Verſuche führten zu keinem günſtigen Reſultat. Wir müſſen uns alſo damit begnügen, das Beſte hier zu bringen, was ſich überhaupt finden ließ, und ich meine, es wird immerhin noch beſſer ſein, wir richten eine ſolche Leſehalle etwas weiter nach Oſten hin ein, als daß wir ſie überhaupt nicht einrichten. Die meiſten von den Räumen, die an⸗ geboten wurden, waren viel zu ſchlecht belichtet; es waren entweder Räume, die in einem Hofgebäude gelegen waren und durch die gegenüberliegende Häuſer⸗ reihe in der Belichtung beeinträchtigt waren, oder es waren tiefe Läden, die nur ganz vorn, unmittel⸗ bar in der Nähe der Fenſter, einige Plätze aufzu⸗ weiſen hatten, an denen man gut leſen konnte. Ich bitte, doch auch nicht zu verkennen, daß die Lage unmittelbar am Wittenbergplatz gewiſſe Vorzüge bietet. Der Wittenbergplatz hat einen außerordent⸗ lich ſtarken Vertehr; es geht eine ganze Anzahl von elektriſchen Bahnen dort hin, und zwar aus den drei Hauptverkehrsſtraßen, die nach dem Innern von Charlottenburg führen: die eine aus der Hardenberg Straße, die andere aus der Kant Straße, die dritte von dem Kurfürſtendamm, ſodaß alſo nicht blos die Bewohnerſchaft des alten hiſtoriſchen 18. Bezirks, ſondern auch die aus den benachbarten Vierteln bequem zu der Ausgabeſtelle gelangen kann. Sie müſſen dabei berückſichtigen, daß der Verkehr dieſer Bewohnerſchaft mit Berlin über den Wittenbergplatz zu gehen pflegt; ſie finden die Ausgabeſtelle in der Wormſer Straße alſo gewiſſermaßen unterwegs. Gegen den Antrag auf Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes kann ja natürlich der Magiſtrat nichts ein⸗ wenden. Nur möchte ich den Wunſch ausſprechen, daß dieſer Ausſchuß dann möglichſt bald einberufen wird, damit nicht etwa inzwiſchen die Räume dort anderweitig vermietet werden und wir das Nach⸗ ſehen haben. 45 Stadtv. Heinzelmann: Meine Herren, nachdem zweimal Ausſchreibungen erfolgt ſind für dieſe Sache, und nachdem ein Lokal gefunden worden iſt, welches den Anforderungen in jeder Hinſicht ent⸗ ſpricht, möchte ich doch dafür eintreten, daß wir uns heute ohne Überweiſung an einen Ausſchuß gleich ſchlüſſig werden und die Magiſtratsvorlage ſo, wie ſie uns geboten wird, akzeptiren. Weshalb ſollen wir das noch weiter hinausſchieben? Ich kann mich auch nicht einverſtanden erklären mit dem Vor⸗ ſchlage des Herrn Kollegen Bruns, daß wir beiſpiels⸗ weiſe dieſe Filiale der Bibliothek in ein Schulhaus verlegen. Das würde allen bisherigen Gepflogenheiten widerſprechen. Ich bitte Sie, meine Herren, verlieren Sie nicht ſo viel Zeit damit! Jedenfalls bin ich der Überzeugung, daß auch die Bewohner des Oſtens