—— 2. — Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tagesord⸗ nung Nr. 18 bis 20 und 23 liegen nebſt den bezüglichen Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluſſe der öffentlichen Sitzung kein Widerſpruch erhoben iſt. Dem Verein zur Beſſerung der Strafgefangenen iſt durch den Etat für 1904 erſtmalig ein Betrag von 200 ℳ bewilligt worden. Das Direktorium genannten Vereins hat für dieſe Zuwendung ein Dankſchreiben eingeſandt. Der Stadtv. Gredy iſt aus dem Ausſchuß zur g Vorberatung der Angelegenheit betr. das Verdin⸗ gungsweſen ausgeſchieden. Es wird vorgeſchlagen, an ſeiner Stelle den Stadtv. Mann zu wählen. — Es erhebt ſich kein Widerſpruch; ich darf feſtſtellen, daß der Stadtv. Mann gewählt iſt. Stadtv. Dr. Crüger iſt aus dem Ausſchuß zur Vorberatung des Antrages betr. Anderung des Ge⸗ meindewahlrechts ausgeſchieden Als Erſatz für ihn wird Stadtv. Otto vorgeſchlagen. — Es erhebt ſich tein Widerſpruch; ich darf feſtſtellen, daß Stadtv. Otto gewählt iſt. Wir kommen nunmehr zur Tagesordnung. Punkt 1 der Tagesordnung: Mitteilung betr. Zuſtimmung zu der be⸗ ſchloſſenen Anderung der Geſchäftsordnung für die Stadtverordnetenverſammlung. Druckſache 226. (Die Verſammlung nimmt zuſtimmend Kenntnis.) Punkt 2 der Tagesordnung: Mitteilung betr. die Einſetzung einer ge⸗ miſchten Deputation zur Beratung über die Ausaeſtaltung der Errichtung und Beſchickung von Ferienkolonien als Gemeindeeinrichtung, ſowie Wahl von 10 Stadtverordneten für dieſe Deputation. — Druckſache 227. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis und wählt zu Mitgliedern der gemiſchten Deputation die Stadtv. Braune, Heinzelmann, Dr. Hubatſch, Kaufmann, Protze, Rackwitz, Dr. Roſe, Sachs, Vogel und Dr. Zepler. Punkt 3 der Tagesordnung: Anfrage des Stadtv. Heinzelmann und Gen. betr. den Entwurf eines Geſetzes zur Ver⸗ beſſerung der Wohnungsverhältuiſſe und Mitteilung des Magiſtrats zu dieſer An⸗ frage. — Druckſache 228. Der Stadtv. Heinzelmann iſt nicht anweſend. — Es handelt ſich um eine Anfrage. Der Magiſtrat 1 4 daß er die Anfrage nicht beantworten wolle. Punkt 4 der Tagesordnung: Bericht des Ansſchuſſes über die Vorlage betr. die Errichtung einer Bücherausgabe⸗ ſtelle nebſt Leſezimmer im Oſten der Stadt. — Druckſachen 224, 229. Berichterſtatter Stadtu. Dr. Fuall 5 Meine Herren, es handelt ſich um die Filiale der Volks⸗ Der Aus⸗ ſeiner großen Mehrheit dahin gelangt, Ihnen vorzuſchlagen, daß Nr. 1 ge⸗ nehmigt wird, daß überhaupt ein Leſezimmer im Oſten eingerichtet wird, daß aber Nr. 2 abgelehnt wird, daß eine Anmietung alſo nicht ſtattfinde in bibliothek in dem öſtlichen Stadtbezirk. ſchuß iſt, wie Sie ſehen, in einem Hauſe der Wormſerſtraße 6a. Der Ausſchuß ſchlägt Ihnen vor, daß für die vorübergehende Zeit, die doch nur einige Jahre betragen ſoll, dieſe Filiale der Volksbibliothek in dem Neubau des Mommſen⸗ gymnaſiums untergebracht werden ſoll, wo zwei Räume noch nicht gebraucht Drittel der geſammten Ausſchuß werden. Die übrigen Punkte empfiehlt der zur Bewilligung. Der Ausſchuß hat ſich nämlich, was den zweiten Punkt angeht, in ſeiner Mehrheit nicht davon über⸗ zeugen können, daß das, was gegen die Benutzung des Mommſengymnaſiums eingewandt wird, wirklich ſtichhaltig ſei. Es iſt geſagt worden, daß es den Unterricht ſtören könnte. Es läßt ſich aber leicht ein⸗ richten, daß die Bücherausgabe außerhalb der Unter⸗ richtszeit ſtattfindet, und dann wird der Unterricht dadurch garnicht geſtört. Es wird dann die Leſe⸗ halle eben abends benutzt, wo kein Unterricht in der Schule erteilt wird. Ferner iſt von dem Ausſchuß darauf Gewicht gelegt worden, daß zwei Eingänge an dem Schul⸗ hauſe des Mommſengymnaſiums da ſind, ſodaß alſo auch, ohne daß die Schüler mit dem Publikum in Berührung kommen, der Bücherverkehr abgemacht werden kann. Damit fällt auch der Grund hinweg, der geltend gemacht worden iſt, daß eine Anſteckungs⸗ gefahr vorliegen könnte, daß aus hugieniſchen Rück⸗ ſichten die Schule nicht in Benutzung genommen werden dürfte, weil eben die Möglichkeit nicht aus⸗ geſchloſſen ſei, daß durch das Publikum Anſteckungs⸗ keime hineingetragen werden. Der Ausſchuß war in ſeiner Mehrheit der Meinung, daß man doch ſo ängſtlich nicht ſein ſollte; denn dann müßte man von den Schulen vieles ausſchließen: dann müßte man auch die Benutzung der Turnhalleu ausſchließen durch das Publikum, dann müßte man auch z. B. bei der Kaiſer Friedrich⸗ Schule die Benutzung der großen Aula ausſchließen, die von dem Publikum ſehr in Anſpruch genommen wird, und anderes mehr. Es iſt auch nicht anzu⸗ nehmen, daß durch dieſes Leſepublikum gerade haupt⸗ ſächlich Krankheiten übertragen werden. Außerdem, wenn die Eingänge getrennt ſind und die Räume, die für die Bibliothek in Ausficht genommen ſind, gleichfalls vollſtändig getrennt ſind, wenn die Korri⸗ dore auch andere ſind als die welche die Schüler be⸗ nutzen, dann iſt wohl alle Bürgſchaft dafür gegeben, daß keine Übertragung einer Anſteckung erfolgt. Es iſt doch von Wert, daß jährlich 1800 erſpart werden; das kommt doch in Betracht. Dann empfehlen ſich dieſe Räume im Mommſen⸗ gymnaſium auch noch dadurch, daß ſie mit allen Vorzügen, was Heizung und Beleuchtung betrifft, außerordentlich ſchön ausgeſtattet ſind, was doch auch der Filiale der Bibliothet wieder zu gute kommt. Aus dieſen Gründen empfiehlt Ihnen der Aus⸗ ſchuß, die Vorlage mit dieſer Abänderung zu ge⸗ nehmigen. Stadtſchulrat Dr. Neufert: Meine Herren, der Herr Referent hat ſoeben hauptſächlich aus Rückſichten der Sparſamkeit empfohlen, entſprechend dem An⸗ trage der Mehrheit des Ausſchuſſes, die Anmietung des Grundſtücks Kag und Wormſerſtraße ab⸗ zulehnen und die Volksbibliotheksfiliale nach dem