53 ſucht haben, dann gehen ſie in das Theater, und das kann doch nur von Vorteil ſein. Auch daß die Flora weg iſt und jetzt bebaut iſt, iſt ein Mangel: 4 würde das Theater an dieſer Stelle ein Erſatz ein. Wer den Garten fſieht, iſt erſtaunt über die ſchönen Bänme und die wunderſchönen Anlagen, die jetzt allerdings nicht beſonders gepflegt ſind, die aber einen ganz prachtvollen Park abgeben. Wie geſagt, ich möchte dringend bitten, dieſes Grundſtück mii in betracht zu ziehen. Die anderen Grundſtücke, das an der Schlüterſtraße und das am Knie, ſind ja günſtiger gelegen für Charlottenburg⸗ Oſten und für Berlin⸗Weſten und für Schöneberg und Wilmersdorf; aber für das eigentliche Charlotten⸗ burg find ſie nicht günſtiger gelegen. Stadtv. Rackwitz: Meine Herren, ich möchte zu⸗ nächſt mein Bedauern darüber aueſprechen, daß uns die Vorlage ſo ſpät zugegangen iſt, ſodaß es uns nicht möglich geweſen iſt, ſie mit unſern Freunden durchzuberaten. Aus der Vorlage geht hervor, daß von allen angebotenen Plätzen eigentlich nur zwei ernſtlich in Frage kommen. Meine Herren, daß man für das Theater keine Plätze angeboten hat, erklärt ſich wohl daraus, daß der größte Teil der Einwohnerſchaft ſchon damit rechnen zu müſſen glaubte, daß das Theater nach dem Savignuplatz kommen würde. Ich glaube aber, wenn man ſich etwas umgetan hätte, hätte man auch in Alt⸗Charlottenburg geeignete Plätze gefunden: vielleicht wäre es uns auch möglich geweſen, Grundſtücke, die wir beſitzen, für dieſen Zweck umzu⸗ geſtalten. Wir haben das bei einigen Schulgrund⸗ ſtücken ſchon getan, und das würde auch wohl für das Theater möglich geweſen ſein. Nun iſt das Grundſtück an der Schlüterſtraße und das an der Bismarckſtraße in Vergleich geſtellt worden. Es iſt geſagt: alles ſpricht dafür, daß wir nicht das Grundſtück an der Bismarckſtraße nehmen, ſondern das an der Schlüterſtraße. Ich weiß nicht recht, warum man zu dieſer Anficht gelangt iſt. Es liegen auch ſchon Projekte vor, ſowohl für einen Theaterbau auf einem Teilgrundſtück an der Schlüterſtraße, als auch auf dem Grundſtück an der Bismarckſtraße. Das Grundſtück an der Bismarck⸗ ſtraße iſt viel größer als das an der Schlüterſtraße; es wäre alſo die Möglichkeit gegeben, dort den Bau auch anders zu projektieren. Ich bin nicht Fachmann; ich habe aber doch geglaubt, mir die Sache einmal zurechtlegen zu ſollen, und meine, daß es nicht unbe⸗ dingt nötig iſt, das Theater an der Bismarckſtraße zu erbauen, ſondern an der Schiller⸗ und Grolman⸗ ſtraße. Ich bewerte die Schiller⸗ und Grolmanſtraße als Straßen ebenſo hoch wie die Schlüter⸗ und Niebuhrſtraße. Wenn wir das Thealer an die Bismarckſtraße bauen wollen, ſo würde es nach meiner Überzeugung teurer werden. Ich bin bei meiner Projektiernng auch davon ausgegangen, nicht die Feuerficherheit der Nachbargrundſtücke zu gefährden; ich habe einfach an der Bismarckſtraße einen 45 oder 42 m breiten Geländeſtreifen abgeſchnitten, und dann iſt der Reſt des Geländes noch ca 15 Ruten größer geblieben, als das Grundſtück, das wir an der Schlüterſtraße zu dieſem Zweck verwenden wollen. Nun iſt in der Magiſtrate vorlage eine Rechnung aufgemacht worden, die damit ſchließt, daß das Grundſtück an der Bismarckſtraße 240 000 %, teurer iſt als der Geländeſtreifen an der Schlüterſtraße. Dieſe Berechnung iſt nach meiner Meinung nicht richtig. Sie iſt eine Folge der Projektierung, die bei der Magiſtratsvorlage zu Grunde gelegt iſt. Wenn es ſo gemacht wird, wie ich mir es einzurichten erlaubt habe, ſo würde man zu ganz andern Zahlen kommen. Ich kann mich aber auf das Zahlenmaterial hier nicht aut einlaſſen; ich meine, daß das beſſer Sache des Ausſchuſſes iſt; ich will Ihnen nur mit⸗ teilen, daß ich zu dem Schluſſe gekommen bin, daß der Quadratmeter an der Grolman⸗ und Schillerſtraße 120 ℳa und an der Schlüterſtraße 130 koſtet — nach meiner Rechnung. Im übrigen will ich aber, wie geſagt, die nähere Berechnung dem Ausſchuß vorbehalten. Daß ich mich für das Terrain an der Bismarck⸗ ſtraße ausſpreche, meine Herren, werden Sie ver⸗ ſtändlich finden. Für Alt⸗Charlottenburg, für den größten Teil Charlottenburgs wäre das Theater an der Schlüterſtraße nicht das, was wir haben wollen. Es ſoll ein Volkstheater werden, und das dürfen wir — das brauchen wir wenigſtens nicht in eine ſo vornehme Gegend zu legen; es ſoll ein Theater werden, das auch zu Fuß zu erreichen iſt, meine Herren. Sie dürfen nicht bloß mit den Verkehrs⸗ mitteln der Stadtbahn, Straßenbahn uſw rechnen, ſondern ich glaube, wenn das Theater den Zweck er⸗ füllen ſoll, für den wir es gedacht haben, ſo wird der größte Teil der Beſucher zu Fuß zu ihm pilgern. Dann ſehe ich aber nicht ein, weshalb es an das Ende oder an den Anfang der Stadt kommen ſoll; dann können wir es nur in der Mitte gebrauchen. Für mich — wenn ich die Macht habe, darüber zu entſcheiden — fällt das Terrain an der Schlüter⸗ ſtraße ganz weg, und ich wäre dafür, zu unterſuchen, ob das Terrain an der Bismarckſtraße geeignet iſt, oder ob wir in dem weiten Gebiet Charlottenburgs andere Plätze finden, die geeignet ſind. 3. B. an der Markthalle haben wir noch einen Terrainſtreifen; vielleicht läßt der ſich ausbauen. Wenn der Savigny⸗ platz auch heute wohl ein Verkehrszentrum iſt, ſo kann er das doch nicht immer für ſch allein in An⸗ ſpruch nehmen; wir haben in den Bahnhöfen Char⸗ lottenburg und Weſtend auch Verkehrszentren und werden ſehr gut noch weitere Verkehrszentren be⸗ kommen. Man ſoll der ärmeren Bevölkerung wenigſtens ſo weit entgegenkommen, daß man das Khente möglichſt dahin legt, wo man es zu Fuß erreichen kann. Ich würde dem Vorſchlag des Kollegen Vogel z. B. beiſtimmen, es auf dem Wartenbergſchen Terrain zu erbauen; ſo unmöglich iſt das nicht. Aber ich bin gar nicht einmal ſo anſpruchsvoll, es in nächſter Nähe der Stadtgebiete haben zu wollen, wo ich ſelbſt hauſe; ich will gern zugeben, daß in der Nähe des Knies vielleicht ganz geeignete Plätze ſind. Ich bin der Meinung, daß die Vorlage eine Ausſprache im Ausſchuſſe unbedingt notwendig macht, und ich glaube, daß wir zu dem Schluß kommen werden, das Terrain an der Schlüterſtraße nicht zu nehmen. Nun möchte ich noch auf eins aufmerkam machen. Allem Anſchein nach hat dem Architekten die Projek⸗ tierung an der Schlüterſtraße ſchon Schwierigkeiten gemacht — oder es iſt aus anderen Gründen ge⸗ ſchehen —; jedenfalls iſt das Theater wie es hier gezeichnet iſt, mit 70 m an der Schlüterſtraße und mit 75 m an der Bismarckſtraße in Ausſicht ge⸗ nommen, und das Verwaltungsgebäude iſt mit 44 m an der Schlüterſtraße und mit 50 m an der Bis⸗ marckſtraße projektiert worden. Ich meine, das iſt Zufall; aber ich meine weiter, — ich weiß, daß der Architekt