Schulen gehen von der Oberrealſchule aus dieſer Klaſſe die allermeiſten ab, und es treten alſo aus den anderen ſechs Klaſſen der Oberrealſchule nur verhältnißmäßig wenig alte Schüler in die oberen Klaſſen ein. Jeder von Ihnen — auch der Magiſtrat — wird ſagen: es iſt ja recht ſchön, wärtige kommen, die zahlen wenigſtens Schulgeld, und dann haben wir unſere Klaſſen voll. Aber Herr Direktor Gropp hat doch nicht über das Maß hinaus aufgenommen; er hat aufgenommen, ſoweit das zuläſſige Maß es geſtattet, bis die Klaſſe voll iſt, bis 30. Was die Aufnahme der auswärtigen Schüler betrifft, ſo iſt es naturgemäß, daß ſeit 1900, wo die Berechtigung der Oberrealſchule weſentlich er⸗ weitert werden iſt, eine große Anzahl Schüler mehr die Neigung haben, die Oberrealſchule durchzumachen, ſodaß ein großer Zudrang zu den Oberrealſchulen fühlbar iſt. Natürlich trifft das auch unſere Ober⸗ realſchule. Ferner dürfen wir nicht verkennen, daß in dem nächſten Umkreis eine große Menge von Realſchulen vorhanden ſind — auch in der Provinz Brandenburg —, daß aber ſehr wenig Oberreal⸗ ſchulen da ſind, und daß der Zudrang zu den Ober⸗ realſchulen ſehr bedeutend zugenommen hat, ſich vervier⸗ facht, verfünffacht hat; alſo ſind, meine ich, die An⸗ meldungen ſo außerordentlich zahlreich gekommen, daß Herr Direktor Gropp gar nicht anders konnte, als die Schüler aufnehmen, ſoweit es ihm in den Grenzen ſeiner Klaſſen geſtattet war. Mehr hat er doch nicht aufgenommen; das kann man ihm nicht nachſagen. Dann ſprach der Herr von der miniſteriell feſtgeſetzten Auf dem Standpunkt ſtehen wir doch jetzt nicht mehr. Wir haben einen Gemeindebeſchluß vor uns, der ausdrücklich ſagt, daß die Durchführung der Michaelis⸗ Oberprima ſtattfinden ſoll. Wir machen, daß in 90 er Oberbürgermeiſter immer Marimalzahl von 30. daß dieſer tige Maßregel, die pädagogiſch Tatſächlich Alſo wenn dieſer Ge⸗ meindebeſchluß zur Ausführung kommt, ſo, meine 144 Und ja teilen; Stadtſchulrat Dr. Neufert: Ich halte es doch für wichtig, hier einem Mißverſtändnis vorzubeugen. Es iſt der Gemeindebeſchluß allerdings 908 den, daß die Michaeliscöten bis zur Oberprima wenn Aus⸗ ſich ch] werden aßt wor⸗ 3 durchgeführt werden ſollen. Aber es iſt damals und das ſtelle ich hier feſt — vom Magiſtratstiſche die Erklärung abgegeben worden, daß der Magiſtrat ſich vorbehält, in jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob die Zahl der Schüler auch ſo groß iſt, daß es ich auch wirklich lohnt, und zweitens 7 prüfen, ob nicht die Zahl der Auswärtigen ſo ſtark iſt, daß mit Rückſicht auf ſie die Teilung nötig iſt. Es iſt da⸗ mals — ich glaube mich deſſen ausdrücklich zu er⸗ innern — von dem Herrn Referenten es war auch Herr Direktor Dr. Hubatſch — anerkannt wor⸗ den, daß natürlich der Magiſtrat das Recht habe, zu prüfen, ob die Zahl der Schüler die Teilung rechtfertige. Was heute Herr Dr. Hubatſch ausge⸗ führt hat, klang aber anders; es klang ſo, als ob wir uns gebunden hätten, unter allen Umſtänden die Teilung ſogleich bis zur Oberprima durchzu⸗ führen, gleichgiltig, ob nur 2 oder 3 Schüler darin ſitzen. Das ſind nicht angenommene Zahlen; es iſt in Charlottenburg vorgekommen, daß die Zahl der Primaner nicht größer geweſen iſt. Herr Direktor Dr. Gropp hat gewiß auf die Nachbarſchulen Rückſicht genommen; er hat — das nehme ich an es wohl als ein nobile officium betrachtet, daß die große Stadt Charlottenburg au? fleineren Städten, welche nur Realſchulen mit ſechs⸗ klaſſigem Lehrgang haben, diejenigen Schüler, welche mit Erfolg die Unterſekunda beſucht haben, in ihre Oberfekunden und in ihre Primen aufnimmt. Aber, meine Herren, wenn er den Schluß zieht, daß, wenn dadurch eine ſo ſtarke Frequenz in unſern Oberklaſſen entſteht, daß eine Teilung nötig oder wenigſtens wünſchenswert iſt, dieſe auch vorgenom⸗ men werden muß, dann, glaube ich, wäre es billig geweſen, daß er vorher die Zuſtimmung der beiden ſtädtiſchen Körperſchaften, welche die Koſten zu be⸗ willigen haben, nachgeſucht hätte. Das iſt aber nicht geſchehen. Der Magiſtrat ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß er gern Ausgaben bewilligt im Intereſſe der Charlottenburger Schüler, daß er aber durchaus „ ſparſam ſein muß, wenn es ſich um Intereſſen aus⸗ (Sehr richtig!) Ich bitte Sie, doch den Standpunkt des Magiſtrats einzunehmen. wärtiger handelt. (Bravo!) Stadto. Schwarz: Meine Herren, wenn bean⸗ tragt worden war, Doppelcöten zu ſchaffen, ſo iſt das doch in erſter Linie aus dem Geſichtspunkt ge⸗ ſchehen, daß Schüler des Mommſengymnaſiums nicht ein ganzes Jahr in einer Klaſſe ſitzen bleiben ſollten. Dieſe Einrichtung iſt in Ausſicht genommen für eine ganz neue Anſtalt. Selbſtverſtändlich lag keine Ver⸗ anlaſſung vor, daß wir gleich das Geſamtgehalt für alle Lehrkräfte einer ausgebauten Vollanſtalt bewilligten. Wenn jetzt davon die Rede iſt, daß nun auch ſofort alle Klaſſen in der Overrealſchule geteilt werden müßten, ſo muß ich doch ſagen: mir ſcheint, dieſe Forderung hätte dadurch vermieden können, daß auf Reſervierung einiger freien Plätze im Intereſſe von Charlottenburger Schülern rechtzeitig Bedacht genommen worden wäre. kann überhaupt nicht genug vor einer allzu ſtarken Aufnahme in die oberen Klaſſen warnen. Was Herr Kollege Hubatſch geſagt hat, richtig: eine Anſtalt wie die Oberrealſchule hat naturgemäß in den oberen Klaſſen beſonders ſtarken udrang; aber im Intereſſe unſerer Charlottenburger iſt eine peinliche Sichtung des Schülermaterials ge⸗ iſt vollſtändig