—— 102 — a) Der vorgelegte Entwurf für die Erweite⸗ rung der maſchinellen Anlagen auf dem Zwiſchen⸗ pumpwerk am Salzufer wird genehmigt, b) Die koſtenanſchlagmäßigen Mittel für die unter a) genannte Erweiterung in Höhe von 21 700 ℳ werden aus Anleihemitteln bewilligt.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 7 der Tagesordnung: Vorſage betr den Umban der 4 1 und die Herſtellung eines Lichtgrabens vor dem Schulhans Sophie Chyarlotten Straße Nr. 69/70. — Druckſache 280. Verichterſtatter Stadtv. Mickler: Meine Herren, ich kann mich für dieſe Vorlage nicht recht er⸗ wärmen, und zwar aus folgendem Grunde. Als die Doppelſchulhäuſer ſeinerzeit gebaut wurden, hat man wohl etwas geſündigt, indem man ſie zu tief ge⸗ baut hat. Wir h ben heute einen Lichtſchacht, der bis zur Sohle 1,40 m tief iſt Nun wurde uns geſagt, bei der Aufhöhung der verlängerten Bismarck⸗ ſtraße ſollten die Schulhäuſer um ein Stockwerk er⸗ höht werden, und dafür ſollte das Kellergeſchoß ein⸗ geſchütter werden. Ich bin der Meinung, das wäre ſehr ſchön geweſen; dann wäre das Schmerzenskind begraben. Nun bleibt es aber ein Schmerzenskind; denn das Gebaäude ſoll jetzt um 3 m erhöht werden, und das ſieht greulich aus. In der Sophie⸗Char⸗ lottenſtraße ent teht durch die Erhöhung der Bismaraſtraße ein neuer tleiner Spandauerberg, und als Gratisbeilage gibt man der Schule noch einen ſolchen Lichtſchacht! Ich ſtelle den Antrag, die Vorlage Ausſchuß von 7 Mitgliedern zu überweiſen. einem Stadtbaurat Bratring: Meine Herren, da ich einmal das Wort habe — ich hatte mich allerdings nicht gemeldet —, (Heiterkeit) möchte ich betonen, daß die Darſtellung des Herrn Referenten doch ſehr wundervar ausſieht und für mich eine Begründung ſeines ablehnenden Stand⸗ punktes nicht gebracht hat. Meine Herren, die Sache liegt doch ſo. Die Aufhöhung der Bismarckſtraße bezw. der Sophie⸗ Charlottenſtraße iſt erforderlich; darüber brauchen wir nicht zu reden; das iſt eine Tatſache, die nun einmal feſtſteht. Die Folge dieſer Aufhöhung der Straße iſt, daß an der Schule eine Veränderung vorgenommen werden muß; das iſt wieder eine Tatſache, gegen die auch der Herr Referent nichts einzuwenden haben wird. Er hat nun, ſoviel ich verſtanden habe, aus⸗ geführt, daß es geſcheiter wäre, man ſetzte ein Stock⸗ werk auf. Meine Herren, dieſe Frage haben wir uns außerordentlich reiflich überlegt, und zwar in der Schuldeputation, in der Hochbaudeputation und im Magiſtrat. (Stadtv Kaufmann: Und Tiefbaudeputation!) — Die Tiefbaudeputation hat ja nur mit der Straße ſelbſt zu tun gehabt. Wir ſind in allen dieſen Depu⸗ tationen ſchließlich dazu gekommen, daß die Auf⸗ ſetzung einer Etage verhältnismäßig ſehr hohe Koſten verurſachen würde. Es handelt ſich da um etwa 150000 ℳz; ich weiß im Augenblick die Zahl nicht auswendig, aber jedenfalls war ſie drei bis viermal ſo hoch als die Zahl, die wir jetzt errechnet haben, die durch dieſen Lichtgraben erforderlich wird, nämlich 42000 ℳ. Nun habe ich in den Ausführungen des Herrn Referenten die Begründung dafür vermißt, warum unſer Vorſchlag, der doch entſchieden die Billigkeit für ſich hat, nicht annehmbar iſt. Ich bin natürlich gern bereit, in dem Ausſchuß, der ja einzuſetzen vor⸗ geſchlagen iſt, das näher zu begründen. Ich glaube, das wird mir verhältnismäßig ſehr leicht werden. Denn wenn Sie ſich das klar machen wollen, wie die Sache nachher ausſehen wird, ſo werden Sie zugeben, daß durch einen Lichtgraben, der 6 m breit iſt, in den alſo die Sonne noch ſehr gut hinein kann, keine unerträglichen Verhältniſſe geſchaffen werden. Ich mache darauf aufmerkſam, daß auf der einen Seite — die Schule wird ſchräg eingeſchüttet — dieſer Graben 1,75 m und auf der anderen Seite 3 m hoch ſein wird, ſodaß immerhin das Licht noch in verhältnismüßig gar nicht ſehr ſchrägen Strahlen, ſondern ziemlich ſteil hineinfallen kann. Das iſt meiner Anſicht nach eine Verſchlechterung — die iſt es ja natürlich —, die immerhin bei dem Charakter der Zimmer, die dort liegen, wohl erträglich iſt. Alſo, meine Herren, wenn ſonſt keine Veran⸗ laſſung wäre, die Sache in den Ausſchuß zu ver⸗ . ſo, glaube ich, würde hierin wohl kaum eine iegen. Stadtv. Otto: Meine Herren, es iſt ja ſonſt üblich, wenn von einer Seite dieſer Verſammlung der Wunſch auf Ausſchußberatung ausgeſprochen wird, dem Wunſche zu entſprechen Aber ich habe aus den Ausführungen des Herrn Referenten ebenfalls keine Gründe heraushören können, die für einen Ausſchuß ſprechen. Ich habe aus ſeinen Ausführungen ent⸗ nommen, daß er die Vorlage ablehnen will. Dann brauchen wir keinen Ausſchuß; dann ſoll der Herr Referent ſchon im Plenum den Antrag ſtellen, die Vorlage abzulehnen. Eine Ausſchußberatung hat doch nur einen Zweck, wenn wir uns über gewiſſe Einzel⸗ heiten der Vorlage, über die wir im Augenblick nicht einig ſind, zu verſtändigen hoffen: und es iſt von dem Herrn Referenten nicht einmal angedeutet, daß dieſe Abſicht beſteht. Meine Freunde werden deshalb gegen den Ausſchuß ſtimmen und für die ſofortige Annahme der Magiſtratsvorlage eintreten. Uns beſtimmt dazu noch ein ganz beſonderer Grund. Die ganze Angelegenheit hat uns ja auch im Etatsausſchuß eingehend beſchäftigt, und es iſt gerade mit Rückſicht auf die Befürchtung, daß wir mit unſern Schulhäuſern in Verlegenheit kommen können, dem Magiſtrat nahegelegt worden, zu ver⸗ ſuchen, die Aufſetzung einer Etage, die in dieſem Schulhauſe in betracht kam, zu vermeiden und durch ein Proviſorium zu ermöglichen, daß die Benutzung dieſes Schulhauſes nicht verhindert wird. Der An⸗ trag des Herrn Referenten, der auf Ablehnung geht, würde aber die Mißſtände, die bei einer Außerdienſt⸗ ſtellung dieſes Schulhauſes in Erſcheinung treten, ſo⸗ fort zur Folge haben, und wir können es nicht ver⸗ antworten — ich gebe zu, daß hier nicht gerade wünſchenswerte Verhältniſſe geſchaffen werden —, eine allgemeine Kalamität über unſere Stadt zu bringen Aus dieſem für uns ſehr weſentlichen Grunde bitten wir Sie, für die Magiſtratsvorlage zu ſtimmen. Stadtv. Heiſe: Nach den ſchönen Ausführungen habe ich eigentlich nichts mehr zu ſagen. Ich will hier nur betonen, daß ich der Hochbaudeputation an⸗ gehöre, und daß dieſe Sache in eingehender Weiſe dort detailliert worden iſt. Daß dort anfangs auch Meinungeverſchiedenheiten auftraten, gebe ich zu; aber nach Klärung der Sache ſind wir einſtimmig der