Ihnen heute vorgelegt iſt, iſt nach Meinung der beiden Deputationen das allein günſtige. Würden Sie heute einen Ausſchuß einſetzen, ſo würden koſt⸗ bare acht Wochen vergehen, und wir würden die dringend notwendigen Reparaturarbeiten, die noch zu machen ſind, nicht machen können, ſondern wir würden in den Winter hineinkommen. Ich bitte Sie alſo dringend, ſo zu beſchließen, wie der Herr Referent, der ja auch Mitglied der Krankenhaus⸗ deputation iſt, beantragt hat. (Die Beratung wird geſchloſſen). Berichterſtatter Stadtv. Dr. Schmidt (Schlußwort): Ich möchte Herrn Stadtv. May in Erinnerung bringen, daß wir doch gerade darüber, welchen Zwecken das alte Krankenhaus dienen ſoll, wiederholt hier geſprochen haben, und daß wir uns dahin ge⸗ einigt haben, daß es zur Aufnahme von geſchlechts⸗ kranken Männern und Frauen, zu Entbindungen und zur Pflege von Wöchnerinnen dienen ſoll. Ich meine, an der Tatſache läßt ſich abſolut nichts mehr ändern. und daß das alte Krankenhaus möglichſt bald dieſen Zwecken zugeführt wird, halte ich doch für ſehr wichtig. Ich bitte Sie, die Vorlage anzu⸗ nehmen. (Die Verſammlung lehnt die Einſetzung eines Ausſchuſſes ab und beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zum Umbau des Krankenhauſes Kirch⸗ ſtraße Nr. 19/20 werden 42 000 ℳ aus An⸗ leihefonds bewilligt.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 5 der Tages⸗ ordnung: Mitteilung betr. die ſeit dem 1. April 1903 beendeten und jetzt noch ſchwebenden Civil⸗ prozeſſe und Klagen im Berwaltungsſtreit⸗ verfahren. — Druckſache 289. Berichterſtatter Stadtu. Holz: Meine Herren, es handelt ſich hier bei Punkt 5 der Tagesordnung um die Mitteilung betr. die ſeit dem 1. April 1903 beendeten und jetzt noch ſchwebenden Zivilprozeſſe und Klagen im Verwaltungsſtreitverfahren. Wenn man den Prozeß als ſolchen als eine Krankheit betrachten kann, als eine Abweichung vom normalen Zuſtande, ſo muß man, wenn man vergleicht, was auf dieſem Gebiete im Jahre 1903 und im Jahre 1902 ſich ereignet hat, anerkennen, daß die Verhält⸗ niſſe von Charlottenburg außerordentlich geſund ſind. Zunächſt muß man konſtatieren, daß im Jahre 1903 die Anzahl der ſchwebenden bezw. beendeten Prozeſſe ſich erheblich vermindert hat. Es waren im Jahre 1902 zu derſelben Zeit 240, in dieſem Jahre ſind es 207. In der Vorlage des Magiſtrats ſind dieienigen Prozeſſe aufgeführt worden, welche bei den einzelnen Verwaltungen als gleichartig bezeichnet worden ſind. Sie erſehen daraus, meine Herren, daß die Zahlen, welche in den einzelnen Gruppen angegeben find, 4. . dem eeſſalen Etat in Charlottenburg an ſ außerordentlich minimal ſind. Vergleicht man aber die einzelnen Gattungen und das Schickſal der Prozeſſe, ſo kommt man zu dem ferneren Ergebnis, daß im ganzen zur Zeit nur genau 90 Prozeſſe ſchweben, nicht bloß etwa ſolche, die im Jahre 1903 entſtanden ſind, ſondern Prozeſſe, die bereits bis 14122 ———— 1901 und darüber hinaus zurückgehen. Insbeſondere ſchweben noch alle diejenigen Prozeſſe, welche ſich auf die Enteignungen in der Hardenbergſtraße be⸗ ziehen; ich glaube, ſie datieren bereits ſeit 1901 oder 1900 — es ſind im ganzen 16 —, und das Schick⸗ ſal dieſer Prozeſſe wird kaum endgültig vor einem bis zwei Jahren entſchieden werden. Wenn man auch davon ausgehen muß, daß der Frömmſte nicht in Frieden leben kann, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt, ſo muß man zu dem Ergebnis kommen, daß der Magiſtrat auf dieſem Gebiete auf das ſorgſamſte gearbeitet hat. Es iſt ja möglich, daß einmal ein Prozeß hätte beſſer ge⸗ führt werden können; man iſt aber nicht in der Lage, aus der Vorlage allein, ohne daß man die Akten genau einſieht, ſich ein Bild davon zu machen. Ich will annehmen, daß die einzelnen Deputationen ſich von den Prozeſſen ſelbſt ein genaues Bild gemacht haben. Ich bitte, davon abzuſehen, in der Stadt⸗ verordnetenverſammlung irgend eine Kritik an der Prozeßführung des Magiſtrars zu üben. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung nimmt Kenntnis.) Vorſteher Roſenberg: ordnung: Punkt 7 der Tages⸗ Vorlage betr. 1. 4 . beim Etat des Krankenhanſes und Bürgerhauſes für 1903. — Druckſache 291. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Beim Ordinarium Kapitel vI für 1903 werden nachbewilligt: A. Abſchnitt 2 — Krankenhaus Kirchſtraße 19/20. Nr. 10 — Gehälter und Löhne für die Pflegerinnen uſw. 546,86 ℳ Nr. 21 — Arzneien, Drogen und Chemikalien . . 1286,95 ℳ Nr. 22 — Verbandmitiel. .. 462,22 ℳ Nr. 29 — Beleuchtung und Be⸗ leuchtungsgeräte ſowie Gas für Koch⸗ und Laboratorienzwecke — 1214,95 ℳ Sa. A. 3510,98 ℳ B. Abſchnitt 3 — Bürgerhaus SophieCharlotte⸗Straße115. Nr. 20 — Brennvorräte . . . 1096,91ℳ) Punkt 8 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erwerb von Keache. der Spielhagenſtraße. — Druckſache 292. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Der mit dem Rentier Brendel unterm 26. April 1904 abgeſchloſſene Vertrag betr. Verkauf des in der Spielhagenſtraße gelegenen Grund⸗ ſtücks Band 17 Blatt Nr. 974 an die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg wird genehmigt. Der Kaufpreis von 4500 ℳ iſt zunächſt vor⸗ ſchußweiſe zu verausgaben. Die Beſchlußfaſſung über die endgittige Aufbringung der Mittel