e, Treidelweg ſteht doch nur auf dem Papier, daß die Regierung ihn benutzen kann; niemand benutzt ihn doch. Und da ſollte, wenn wir dieſe Sache einem Aus⸗ ſchuß überweiſen, der Regierungspräſident ſagen: Nun ſeht zu, wie ihr durchkommt!? — Bange machen gilt nicht! Daran glaube ich nicht. In dieſer Vor⸗ lage ſind doch verſchiedene Dinge, auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte, die mich veranlaſſen, den Antrag auf IIberweiſung an einen Ausſchuß zu ſtellen. Stadtv. Braune: Meine Herren, mich veranlaſſen die von Herrn Stadtbaurat angeführten Erſparnis⸗ beträge, die von den Schiffern in Höhe von 23 775 ℳ p. a. erzielt werden, wenn der Stichkanal gebaut wird, von der Stellung eines Antrages auf Ausſchuß⸗ beratung abzuſehen. Der Umſtand, daß es nötig iſt, daß inbezug auf das Anlegen der Schiffe, welche in der Gegend dort den Verkehr auf der Spree ſtören, ſchleunige Abhilfe getroffen wird, veranlaßt auch mich, für Annahme der Magiſtratsvorlage zu ſtimmen. (Die Beſprechung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Mann (Schlußwort): Ich wollte nur noch Herrn Stadtv. Heiſe erwidern. Der Leinpfad ſtört uns keineswegs, weder uns noch den Regierungspräſidenten, und deswegen entzieht er uns auch nicht die Genehmigung. Der Zuſtand dort aber iſt vollkommen unhaltbar. Der Regierungs⸗ präſident entzieht uns deshalb die Anlegeböcke, weil die Schiffe, die von Spandau kommen, nicht vorbei können, wenn unſere Kähne dort liegen. Der See⸗ weg wird geſperrt lediglich durch unſere Kähne, die dauernd dort liegen. Ich kann es dem Herrn Re⸗ gierungspräſidenten keineswegs verargen, wenn er die früher gegebene Zuſtimmung, die er uns lediglich auf Widerruf gegeben hat, zurückzieht. Meine Herren, ich kann nur wiederholen, daß eine Ausſchußberatung uns Neues keineswegs bringen würde. Wir machen uns durch den Stichkanal dieſen Lagerplatz ſehr wertvoll, und wir müſſen es tun, um eine ganze Menge Geld zu ſparen. Ich habe Ihnen bereits im Anfange meines Vortrages geſagt, daß wir bei unſerm Bedarf ca. 645 Liegetage ſparen; und, meine Herren, Sie wiſſen ja, was das bedeutet. Die Koſten der Liegetage für 20000 Steine oder 200 ehm Kies oder Sand machen im Jahr eine koloſſale Summe aus. Je früher wir alſo den Stich⸗ kanal anlegen, deſto mehr Geld werden wir ſparen. Ich bitte Sie, von der Ausſchußberatung abzuſehen und die Vorlage einſtimmig zu genehmigen. (Stadtv. Heiſe zieht den Antrag auf Ausſchuß⸗ beratung zurück. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Dem vorgelegten Entwurf für die Anlage eines Stichkanals mit mechaniſcher Entladevorrichtung auf dem ſtädtiſchen Ladeplatz am Nonnendamm wird zugeſtimmt. 2. Die Koſten des Entwurfs werden auf 116000 ℳ feſtgeſetzt und ſind dem Vorſchußkonto zu ent⸗ nehmen und dieſem aus den laufenden IIber⸗ ſchüſſen der Lagerplatzverwaltung wieder zuzu⸗ führen. 3. Die Koſten der Kabelverlegung ſind bis zu einem Betrage von 16000 ℳ aus dem Reſerve⸗ fonds der Lagerplatzverwaltung zu entnehmen und dieſem ſpäter wieder zuzuführen, ſobald mehr daran geübt werden könnte. die Erſtattung aus dem Sonderetat für das Elektrizitätswerk erfolgt.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 12 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Verlegung der Durchfahrt und des Waſſermeſſers auf dem Grund⸗ ſtück Nürnbergerſtraße 50/56. Druckſache 296. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Der Verlegung der Durchfahrt und des Waſſer⸗ meſſers auf dem Grundſtück Nürnberger⸗ ſtraße 50/56 wird zugeſtimmt. b) Die Mittel in Höhe von 1000 ℳ ſind dem Grundſtückserwerbsfonds zu entnehmen.) Punkt 13 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erwerb von Straßenland des Grundſtücks Bismarckſtraße Nr. 58/61. Druckſache 297. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Dem freihändigen Erwerbe des zum Grund⸗ ſtück Bismarckſtraße Nr. 58/61 gehörigen Straßenlandes der Bismarckſtraße nach Maß⸗ gabe des abgedruckten Vertrages wird zu⸗ geſtimmt. 2. Die zu 1 erforderlichen Mittel ſind dem Sonder⸗ etat Nr. 7 Ertraord. Nr. 3 zu entnehmen.) Punkt 14 der Tagesordnung: Vorlage betr. Einführung der obligatoriſchen Fortbildungsſchule in Charlottenburg. — Druckſache 298. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, die Frage der Einführung des obligatoriſchen Fortbildungsſchulunterrichtes hat uns in dieſem Jahre bereits mehrfach beſchäftigt, zunächſt ſehr ein⸗ gehend im Etatsausſchuß und dann auch hier im Plenum. Die Meinungen über die Fragen, die hier zur Verhandlung ſtanden, waren zum Teil recht ſehr geteilt; aber einſtimmig war wohl die Meinung der Verſammlung, daß die obligatoriſche Fortbildungsſchule eingeführt werden ſollte, ein⸗ ſtimmig war auch die Meinung, daß die Einführung möglichſt beſchleunigt werden ſollte. Es wäre des⸗ halb ganz beſonders angenehm und mir als Refe⸗ renten dieſer Vorlage hocherfreulich, wenn wir in dieſer Stunde dieſes Werk durch Annahme der Magiſtratsvorlage und durch Zuſtimmung zu dem Ortsſtatut, das Ihnen hier in den Druckſachen vor⸗ liegt, nun krönen, es tatſächlich in die Wege leiten könnten und dadurch dafür ſorgen würden, daß am 1. Oktober Charlottenburg als erſte eine obligatoriſche Fortbildungsſchule eröffnete. Minit einem gewiſſen Bedauern ſehe ich mich genötigt, von dieſem Antrage abzuſehen und Ihnen zu empfehlen, die Vorlage und das Ortsſtatut einem Ausſchuß zu überweiſen. Bei der Wichtigkeit der Vorlage könnte von einer Ausſchußberatung doch nur dann abgeſehen werden, wenn dies Ortsſtatut und die Vorlage in allen Teilen ſo vollkommen ein⸗ wandfrei wäre, daß eine Kritik von keiner Seite Der Magiſtrat,