—— 145. — — habe. Ich glaube, ich habe klar und deutlich geſagt, daß ich meinerſeits das Bureau auf dieſen Para⸗ graphen aufmerkſam machen wollte, weil es mir un⸗ zuläſſig erſchien, daß ſo verfahren wird. Ich ſelbſt habe einen direkten Antrag nicht geſtellt, hatte auch gar keine Veranlaſſung dazu. Es genügt ja in ſolchen Fällen, das Bureau auf beſtimmte Paragraphen der Geſchäftsordnung aufmerkſam zu machen; denn das Bureau iſt ja dazu da, um die Geſchäftsordnung zu wahren. — Ich weiß nicht, ob auch dieſe meine Ausführungen zu talmudiſtiſch ſein ſollten, um von Herrn Stadtverordneten Holz verſtanden zu werden? Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: Meine Herren, der Paragraph 19 enthält unbedingt eine Unklarheit, und inſofern iſt es mir lieb — ſo bedauerlich es an ſich iſt, daß wir hier zu ſo ſcharfen Auseinanderſetzungen gekommen ſind; ich hätte das Wort „illoyal“ am liebſten allerdings in der Verſammlung nicht gehört —, daß wir dieſe Unklarheit heute aufgedeckt haben. Der § muß unbedingt einer Anderung unterzogen werden; darüber werden wir ja eine Vorlage dem Hauſe zugehen laſſen. Inzwiſchen füge ich mich hier als Vorſitzender, trotzdem ich mich auf den Wortlaut ſtützen könnte, der Enſcheidung des Hauſes, ob bei dieſer Unklarheit — und dieſe Unklarheit läßt meine Auf⸗ faſſung zweifellos als richtig zu; wenn ich einen ſchriftlichen Antrag nicht fordere, bin ich auch nicht in der Lage, ihn zu verleſen — ob bei dieſer Un⸗ klarheit über den Antrag Otto noch abgeſtimmt werden kann. Ich bitte demnach diejenigen Herren, die dieſer Anſicht ſind, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die Mehrheit. (Der Antrag Otto wird nach nochmaliger Ver⸗ leſung von der Verſammlung angenommen.) Es ſind folgende Anfragen eingegangen. Die Regierung hat im preußiſchen Etat den Betrag von 30000 ℳ neu eingeſtellt, um den Gemeinden Beihilfen zur Errichtung und Unter⸗ haltung von Rechtsberatungsſtellen gewähren zu können. Wie ſtellt ſich der Magiſtrat zu dieſer Einrichtung? Die Anfrage iſt geſtellt von Herrn Kollegen Stein und Genoſſen. Ich frage den Herrn Oberbürgermeiſter, ob und wann er dieſe Frage zu beantworten gedenkt? Oberbürgermeiſter Schuſtehrns: Ich bitte, die Sache wie immer zu behandeln. Ich werde dem Magiſtrat darüber Vortrag halten, dann mit dem Herrn Stadtverordnetenvorſteher mich in Verbindung ſetzen, damit dann die Anfrage auf die Tagesordnung geſetzt werden kann, ſobald der Magiſtrat die Be⸗ antwortung beſchloſſen hat. Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: lautet: Wir bitten den Magiſtrat um Auskunft, wann auf Fertigſtellung der Brunnenanlage auf dem Nollendorfplatz 90 rechnen iſt? Geſtellt von Herrn Kollegen Gredy und Genoſſen. Eine zweite Anfrage (Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Ich bitte, die Sache ebenſo zu behandeln, wie die vorige.) Gegen Nr. 39c der Tagesordnung iſt Einſpruch erhoben worden. Punkt 11 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erhöhung der Entſchädigung für den Arzt der Waldſchule. — Druckſache 340. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt, nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Entſchädigung für den Arzt der Waldſchule wird auf monatlich 100 ℳ feſtgeſetzt. Der hiernach erforderliche Mehrbetrag von 200 ℳ gegen die in der Sitzung vom 15. Juni d. J bereits bewilligte Entſchädigung iſt dem Dis⸗ poſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 12 der Tagesordnung: Vorlage betr. die Neuſchaffung einer Be⸗ amtenſtelle für die obligatoriſche Fortbildungs⸗ ſchule. — Druckſache 363. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrals, wie folgt: Zum 1. 9. 1904 wird eine Beamtenſtelle der Klaſſe B IIIb des Normalbeſoldungs⸗Etats (ungeprüfte Sekretäre) neugeſchaffen.) Punkt 13 der Tagesordnung: Vorlage betr. den Beitritt der Stadtgemeinde als Mitglied zum „Verein Reichs⸗Wohnungs⸗ geſetz“. — Druckſache 341. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 2) Die Stadtgemeinde tritt dem „Verein Reichs⸗ Wohnungsgeſetz“ vom 1. April d. Is. ab mit einem Jahresbeitrage von 30 ℳ als Mitglied bei. b) Der Betrag für 1904 iſt dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 14 der Tagesordnung: Vorlage betr. Stiftung eines Stadtpreiſes für den Charlottenburger Schwimmverein von 1887. — Druckſache 342. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Charlottenburger Schwimmverein von 1887 wird der Betrag von 300 ℳ zur Verwendung für einen Schwimmpreis aus Mitteln des Dis⸗ poſitionsfonds bewilligt.) Punkt 15 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erhöhunng des Honorars für den Berfaſſer der neuen Geſchichte von Charlottenburg. Druckſache 343. Berichterſtatter Stadtv. Dr Penzig: Meine Herren, Sie erinnern ſich, daß wir bereits zweimal über die Abfaſſung einer Geſchichte der Stadt Char⸗