—— T. lottenburg hier beſchloſſen haben, daß dieſe Geſchichte bereits in Angriff genommen iſt, und daß mit dem Verfaſſer, dem Privatgelehrten Dr. Gundlach, ein Vertrag gemacht worden iſt, nach dem derſelbe für die Summe von 17 500 %ℳ dieſe Geſchichte fertig ſtellen wird. Der erſte Termin war auf zwei Jahre feſtgeſetzt, vom 1. März 1901 bis zum 1. März 1903. Es hat ſich dann herausgeſtellt, daß die Abfaſſung dieſes Werkes eine außerordentlich größere Zeitauf⸗ wendung verlangt, und ſo mußte ein weiterer Raum von 1 7ũ Jahren dem Verfaſſer geſchaffen und das entſprechende Honorar natürlich auch eingeſtellt werden. Nun verlangt neuerdings der Magiſtrat von uns wieder, daß wir die Fertigſtellnng dieſer Arbeit noch auf 5 Monate vertagen, d. h. dem Verfaſſer dieſe Freiheit geben. Wie die Sache faktiſch liegt, wird uns nicht wohl etwas anderes übrig bleiben; denn es iſt bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten von ſolcher Schwierigkeit und von ſolcher Unabſehlichkeit, bei der die hiſtoriſchen Urkunden eine immer wieder die an⸗ dere hervorrufen und zu weitergehenden Forſchungen nötigen, ganz unmöglich, von vornherein zu ſagen: dieſer oder jener Termin muß eingehalten werden. Es wird aber allerdings nun ſehr zu wünſchen ſein, daß dieſer letzte Termin auch wirklich der allerletzte iſt; denn Sie wiſſen ja, zu welchem Zweck dieſe Ge⸗ ſchichte der Stadt Charlottenburg geſchrieben wird: ſie ſoll uns zu unſerem ſtädtiſchen Jubiläum dienen. Jetzt iſt als letzter Termin der 1. Februar 1905 feſt⸗ geſetzt; der Verfaſſer hofft, bis zu dieſer Zeit fertig zu werden. Ich möchte nur die Frage an den Magiſtrat richten, ob wohl auch die Zeit vom 1. Februar bis zum 1. April für die Verlagsbuchhandlung Julius Springer und für den Verfaſſer nicht eine zu kurze iſt, um die Korrektur dieſes Werkes, das ſich ja auf 40 und mehr Bogen beziffert, vorzunehmen; denn auch dieſe Korrekturen bedürfen einer recht langen Zeit. Und ich möchte ferner fragen, ob nicht wenig⸗ ſtens mit dem Druck des Urkundenbandes ſchon früher begonnen werden kann oder vielleicht ſchon begonnen worden iſt; denn dieſer Urkundenband iſt ja von dem Tert eigentlich unabhängig. Ich würde Sie alſo bitten, dem Antrag des Magiſtrats zuzuſtimmen und dieſen Termin unwider⸗ ruflich auf den 1. Februar 1905 nunmehr für die Fertigſtellung feſtzuſetzen. Oberbürgermeiſter Schuſtehrns: Meine Herren, daß wir Ihnen mit einer neuen Vorlage um Ver⸗ längerung der Zeit kommen, liegt an dem Bienen⸗ fleiß, mit dem der Geſchichtsforſcher, der unſer Werk ſchreibt, ſich der Erforſchung der Geſchichte der Stadt Charlottenburg hingegeben hat. Er hat ganz wider Erwarten ein ſo überreiches Material aus den ver⸗ ſchiedenſten Quellen angeſammelt, daß das in hohem Maße erfreulich iſt, inſofern als nun in der Tat über Dinge Licht verbreitet wird, die bisher in den Archiven vergraben waren. Aber es hat das die unangenehme Folge, daß wir nun mit dem Geſchichts⸗ werk nicht ſo raſch fertig werden, wie wir es hofften. Wir haben dem Lerſaſſer aber gar keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß es uns vor alen Dingen darauf ankommt, an dem Tage, an dem wir das 200jährige Jubiläum unſerer Stadt feiern werden, das Ge⸗ ſchichtswerk fertig zu haben, und ihm geſagt, wenn er das nicht machen kann unter Verwendung des ganzen Materials, das er geſammelt hat, daß er ſich dann entſchließen muß, ſein Material zu kürzen, und daß es einer ſpäteren Zeit vorbehalten bleiben muß, 146 — das, was er jetzt nicht veröffentlichen kann, ſpäter zu veröffentlichen. Wir haben dann genaue Termine vereinbart, ſowohl mit der Verlagshandlung wie mit Herrn Dr. Gundlach zur Ablieferung ſeines Werks. Die Termine werden mit großer Sorgfalt von uns fortlaufend kontroliert. Ich kann den Herrn Refe⸗ renten nach dieſer Richtung hin beruhigen: ich hege die ſichere Hoffnung, daß wir fertig werden. Die Termine ſind auch ſo gelegt, daß ſie der Verlags⸗ buchhandlung genehm ſind. Es ſind bereits jetzt ab⸗ geliefert 13½? Druckbogen, und es werden noch bis Ende September 30 weitere Druckbogen abgeliefert werden. Von den 13 ½ Druckbogen ſind bereits7 Druck⸗ bogen gedruckt und ein oder zwei ſchon aus der Korrektur herausgekommen. Da das ganze Werk Werk etwa 40 Druckbogen umfaſſen ſoll, wird Ende September % deſſelben zum Druck fertig ſein. Der Urkundenband, d. i. der 2. Band, der in jenen ſchon abgelieferten 139ñ Druckbogen zum Teil enthalten iſt, umfaßt erſtens die Urkunden — die ſind gedruckt oder im Druck —, zweitens die Erläuterungen zu den ein⸗ zelnen Kapiteln des erſten Bandes. Dieſe Erläuterungen werden natürlich immer nur mit dem Text des Hauptbandes dem Verleger zum Druck übergeben, ſodaß ein gleichmäßiges Fortſchreiten ſtattfindet. Vor allen Dingen aber haben wir auch dafür Sorge ge⸗ tragen, daß die Abbildungen, die das Werk in ver⸗ hältnismäßig reichem Maß aufweiſen ſoll, auch zur Zeit fertig geſtellt werden. Wir haben mit der Ver⸗ lagsbuchhandlung Springer, einer ſehr ſorgſamen, zuverläſſigen und leiſtungsfähigen Anſtalt, den Ver⸗ lagsvertrag abgeſchloſſen, und dieſe Herren, die ſehr überlegt vorgehen, haben ſich mit dem Termin durch⸗ aus einverſtanden erklärt. Ich gebe mich der ſichern Hoffnung hin — wenn nicht außerordentliche Zu⸗ fälle eintreten, z. B. daß der Schriftſteller krank wird was hoffentlich ausbleibt —, daß wir zur rechten Zeit mit dem Werke fertig werden. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Penzig: Ich erkläre mich mit den Auskünften des Herrn Oberbürger⸗ meiſters vollkommen für befriedigt und möchte nur noch auch meinerſeits dem Bewußtſein Ausdruck geben, wie ich es durch das Studium der Akten gewonnen habe, daß die Abfaſſung dieſer Geſchichte in außer⸗ ordentlich geſchickten Händen liegt, und daß dieſes Werk, wie es allen Anſchein hat, eine Zierde unſeres Jubiläums bilden wird. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Das Honorar für den Verfaſſer der neuen Geſchichte von Charlottenburg, Privatgelehrten Dr. Gundlach, wird um 2084 ℳ erhöht. Der Betrag iſt dem Dispoſitionsfonds für 1904 zu entnehmen.) Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: Punkt 16 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Austauſch von Flächen an der Schloßbrücke und am Tegeler Weg. Druck⸗ ſache 344. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Reneſer nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: