ee,, 201 300 000 ℳ beanſprucht, beantrage ich, dieſen Gegen⸗ — einem Ausſchuſſe von 9 Mitgliedern zu über⸗ weiſen. Stadtrat Dr. Jaffé: Meine Herren, an ſich iſt ja gegen eine Ausſchußberatung niemals etwas ein⸗ zuwenden; ich glaube aber, der Ausſchuß würde hier an dieſer Vorlage ſchwerlich etwas ändern, und da es ſehr wichtig iſt, die Beſtellungen ſo ſchnell wie möglich aufzugeben, ſo würde ich bitten, wenn Sie doch der Überzeugung ſind, daß die Vorlage un⸗ verändert bleibt, von der Ausſchußberatung diesmal Abſtand zu nehmen. Die Maſchinenfabrik, die vor⸗ ausſichtlich den Auftrag bekommen wird, hat die Be⸗ dingung geſtellt, daß der Auftrag ihr bis zum 18. November erteilt ſein muß, wenn ſie die Liefer⸗ ſul. bis zum 1. Auguſt nächſten Jahres einhalten oll. Wir haben bei der letzten Erweiterung des Werks ſehr traurige Erfahrungen mit der Unpünkt⸗ lichkeit der Lieferungen gemacht, und infolge deſſen im vorigen Jahre ohne jede Reſerve gearbeitet. Glücklicherweiſe iſt alles glatt gegangen. Es brauchte nur das geringſte an irgend einer Maſchine paſſieren, dann ſaßen wir feſt. Das lag daran, daß die Lieferanten, die bis zum 1. November die Maſchinen betriebsfertig hergeſtellt haben ſollten, am 1. Februar ſoweit waren, als die Zeit des Hochbetriebes vorüber war. Infolgedeſſen müſſen wir mit der größten Vorſicht für die Zukunft vorgehen, und da die Maſchinenfabriken ziemlich beſchäftigt ſind und eine Lieferfriſt von faſt einem Jahr für dieſe großen Maſchinen beanſpruchen, ſo möchte ich doch bitten, die Vorlage heute ſchon anzunehmen. Wenn die Herren irgendwelche Auskunft haben wollen, bin ich gern bereit, ſie Ihnen zu geben. Die Summe iſt ja keine ſo erſchreckend hohe für ein Werk, das in einer ſolchen Entwicklung be⸗ griffen iſt. Ich kann den Herren ſchon heute ſagen, daß wir im nächſten Jahre mit erheblich höheren Forderungen werden kommen müſſen. Die jetzt projektierte Maſchine können wir noch in der Weiſe in das Maſchinenhaus hineinbringen, daß wir, wie Sie aus dieſer Vorlage erſehen haben werden, eine andere Maſchine entfernen und hierdurch den Raum für die größere Maſchine ſchaffen. Im nächſten Jahre werden wir an größere Bauten herangehen müſſen. Es wird ſich bis dahin die Frage entſcheiden, ob wir mit Turbinen, mit Dampfmaſchinen oder mit Gas⸗ maſchinen den weiteren Betrieb einrichten; davon wird es abhängig ſein, ob wir ein neues Keſſelhaus herſtellen müſſen, ob wir das Maſchinenhaus er⸗ weitern, und in welcher Weiſe wir es erweitern müſſen. Gerade dadurch, daß wir uns im nächſten Jahre mit dem alten Maſchinenhaus noch behelfen können, gewinnen wir die Zeit, dieſe Fragen, die vor ihrer Löſung ſtehen, aber noch nicht als gelöſt zu betrachten ſind, noch ein Jahr weiter zu ſtudieren, ſodaß wir im nächſten Jahre hoffentlich klarer ſehen werden und Ihnen mit einem Vorſchlage werden kommen können, der ſich auf die inzwiſchen gemachten Erfahrungen gründet. Ich würde alſo bitten, die Vorlage anzunehmen. Stadtu. Olbrich: Meine Herren, mit Rückſicht auf die Dringlichkeit der Vorlage, wie wir eben ge⸗ hört haben, ziehe ich meinen Antrag zurück. (Bravo!) Stadtv. Branne: Meine Herren, im Fall dieſe Vor⸗ lage ohne Ausſchußberatung angenommen wird, möchte ich dem Magiſtrat an die Hand geben, doch diejenige elektriſche Lichtfärbung in Anwendung zu bringen, die im hieſigen Goethepark eingerichtet iſt. Nicht das tiefgelbe Licht, das wir früher in der Harden⸗ bergſtraße verſuchten, auch nicht das blaſſe, tote, wie es Wilmersdorf eingerichtet hat, ſondern das, dem Auer⸗Gasglühlicht in ſeiner etwas gelblichen Farbe gleichende, angenehm wirkende elektriſche Licht dürfte ſich hier eignen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Die Kraftanlage des Elektrizitätswerkes wird nach Maßgabe des der Vorlage beigefügten Koſtenvoranſchlages erweitert; die kleine Dreh⸗ ſtrom⸗Dampfdynamomaſchine iſt zu beſeitigen und zu verkaufen. Die anſchlagmäßigen Koſten werden auf Sie 100 aus Anleihe⸗ 1⁰ 300 000 ℳ feſtgeſetzt. mitteln zu beſtreiten, zu Laſten des Anlage⸗ kapitals des Elektrizitätswerkes zu ſchreiben und von der Elektrizitäts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vormals W. Lahmeyer nach den Beſtimmungen des Betriebsvertrages vom 3./12 Mai 1899 zu verzinſen. Der Erlös der kleinen Dampf⸗ dynamo iſt von dem Anlagekapital abzuſetzen.) Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: Ich ſchließe die öffent⸗ liche Sitzung. (Schluß der Sitzung 7 Uhr 5 Minuten.) Druck von Adolf Gertz, Charlottenburg.