ſchuſſes, die gleichzeitig der Tiefbaudeputation an⸗ gehören, beſtätigen konnten, daß in der Tiefbau⸗ deputation eine ähnliche Anſchauung obwalte, und der Magiſtrat von dort aus auch einen Antrag gleichen Inhalts wohl bekommen dürfte. Ich bitte Sie, auch hier dem Antrage des Petitionsausſchuſſes gemäß die Petition dem Magi⸗ ſtrat zur Berückſichtigung zu überweiſen (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Petitions⸗ ausſchuſſes, die Petition IX dem Magiſtrat zur Be⸗ rückſichtigung zu überweiſen.) Vorſteher Roſenberg: X. Petition des Oberfinanzrats a. D. Urfus hier, betr. Niederſchlagung von Ge⸗ meindeſteuern. Berichterſtatter Stadtu. Leben: Der öſterreichiſche Oberfinanzrat Urfus iſt am 29. Auguſt 1903 von Wien hier zugezogen, für die Zeit vom 1. September 1903 bis 31. März 1904 mit 40 ℳ und für das Jahr 1904/5 unter Gewährung einer Stuſe Ermäßigung auf Grund des § 19 des Einkommenſteuergeſetzes zu 70 ℳ Gemeindeeinkommenſteuer veranlagt. Der gegen dieſe Veranlagung eingelegte Einſpruch iſt ab⸗ gewieſen worden. Der Herr hat nun unter dem 12. Oktober an die Stadtverordnetenverſammlung ein Geſuch gerichtet, in dem er noch einmal ſeine mißliche Lage ſchildert. Unter anderem bringt er auch vor, daß ibm die Lebensunterhaltung wie die Erziehung einer Tochter in Wien ganz erhebliche Opfer bereite, und er bittet, die Steuer nieder⸗ zuſchlagen. Im Ausſchuß ſind die mißlichen Verhältniſſe an der Hand des Briefes dargelegt worden. Doch iſt der Ausſchuß einſtimmig zu der Anſicht gekommen, daß der Magiſtrat, indem er ihm eine Stufe erlaſſen, alles getan hat, was nach der Sachlage möglich war, umſomehr als ſich viele Steuerpflichtige in gleicher und noch mißlicherer Lage befinden, die prompt ihre Steuern entrichten. Ich kann daher nur zu dem Antrag kommen, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Petitionsaus⸗ ſchuſſes, über die Petition X zur Tagesordnung überzugehen.) Vorſteher Roſenberg: XI. Petition des Dr. Eug. Fridrichowicz hier, betr. Abſperrung des Waſſers durch die Charlottenburger Waſſerwerke. Berichterſtatter Stadtv. Protze: Meine Herren, Herr Dr. Fridrichowicz beſchwert ſich in ſeiner Peti⸗ tion darüber, daß die Charlottenburger Waſſerwerke das Waſſer auf mehrere Stunden abgeſperrt haben, ohne daß ſie es den Beſitzern vorher mitgeteilt hatten, ſo daß dieſe an Waſſernot litten und nicht wußten, woher ſie das Waſſer nehmen ſollten. Er bittet uns, bei den Waſſerwerken vorſtellig zu werden, damit ſolche Sachen nicht wieder vorkommen. Der Magi⸗ ſtrat hat uns die Erklärung abgegeben, daß er ge⸗ eignete Schritte ſchon getan und den Waſſerwerken davon Mitteilung gemacht hat. Ich bitte Sie des⸗ wegen, über die Petition zur Tagesordnung überzu⸗ gehen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ ung beſchließt nach dem Antrage des Petitionsaus⸗ 234. —— ſchuſſes, über die Petition XI zur Tagesordnung überzugehen.) Vorſteher Roſenberg: ] XII. Petition des Vereins der Charlotten⸗ burger Papier⸗ und Schreibwaren⸗ händler betr. Vergebung der Lieferung der unentgeltlich zu gewährenden Lehr⸗ und Lernmittel. Berichterſtatter Stadtv. Becker: Meine Herren, die Schreibwarenhändler Charlottenburgs haben ſich zu einem Verein zuſammengeſchloſſen, dem, wie ſie ſagen, etwa / aller derjenigen Schreibwarenhändler angehören, die bisher den ſtädtiſchen Gemeindeſchulen 2c. die Schreibwaren und Bücher geliefert haben. — Dieſer Verein will erfahren haben, daß der Stadt⸗ verordnetenverſammlung ein Antrag vorliegt, wonach außer dem Poſten von 16 000 ℳ, der bis jetzt bereits für Lieferung der Schreibmaterialien an unbemittelte Schüler bewilligt wird, ein weiterer Poſten von 50 000 ℳ eingeſtellt werden ſoll, um allen Schülern dieſe Schreibmaterialien und Bücher unentgeltlich zu liefern, und nun kommt der Verein mit der Petition, man möge dieſe Lieferung der Bücher ihm, dem Ver⸗ ein, der Gemeinſchaft der Händler übertragen. Nun, meine Herren, der Beſchluß, einen Zuſchuß von 50000 ℳ für dieſe unentgeltliche Lieferung der Bücher zu gewähren, iſt noch nicht gefaßt, und inſo⸗ fern wäre es vielleicht angängig, eine Beſchlußfaſſung über die Petition hinauszuſchieben, bis der ent⸗ ſprechende Beſchluß gefaßt iſt. Aber in der Petition dieſer Händler kommt ein Punkt zur Sprache, der den Petitionsausſchuß veranlaßt hat, ſchon jetzt Stellung zu dem Antrag zu nehmen. Der Verein ſchreibt nämlich: Sollte die Stadt beabſichtigen, den Rektoren nach wie vor die Beſchaffung dieſes größeren Bedarfs an Schreibmaterialien pp. zu übertragen und zu überlaſſen, ſo haben wir dagegen nichts ein⸗ zuwenden, wenn auch naturgemäß diejenigen Händler, die gerade an der Schule wohnen, den Vorteil davon haben werden, daß ihnen aus Bequemlichkeit die Lieferung übertragen wird. Sollte der Magiſtrat es alſo bei dieſer Beſchaffung belaſſen wollen, ſo haben wir nichts dagegen einzuwenden, denn Ungerechtig⸗ keiten ſind uns bis jetzt nicht bekannt geworden. Sollte dagegen der Magiſtrat die Beſchaffung auf dem Submiſſionswege beſchließen, ſo beanſpruchen mir, daß wir als Charlottenburger Bürger, die die Steuern zu zahlen haben, nicht in die Lage geſetzt werden, durch die Großhändler beeinträchtigt und in unſeren Forderungen unterboten zu werden. Das Geld muß in Charlottenburg bleiben, muß den Charlottenburger Bürgern zufallen, und deshalb bitten wir, daß wir — wie ſie vorſichtig ſagen an der einen Stelle — berückſichtigt werden; — an der anderen Stelle aber ſagen ſie: beanſpruchen wir, daß uns die Lieferung übertragen wird. Nun, meine Herren, die Beſtimmungen über das Submiſſionsverfahren ſind augenblicklich einem Ausſchuß zur Beratung überwieſen, und ich bin überzeugt, daß in den Beſtimmungen, die ſchließlich getroffen werden, dem berechtigten Kern, der in den Forderungen der Schreibwarenhändler liegt, daß möglichſt die Charlottenburger Bürger berückſichtigt werden, Rechnung getragen wird. Aber der Anpruch. daß ihnen unter Ausſchluß der Konkurrenz die Lieferung übertragen werden muß, geht nach Anſicht der Petitionskommiſſion zu weit, und deshalb hat