— — 266 Würde das nicht viel zweckmäßiger ſein? würden Sie nicht viel mehr davon haben, als wenn Sie den Bericht leſen, (Zuſtimmung) bei dem man vielleicht manches, wenn man nicht Techniker iſt, garnicht ſo recht verſteht, wie es mir z. B. an einzelnen Stellen auch gegangen iſt? Die Rechnungen z. B. habe ich überſchlagen; ich habe darauf verzichtet, ſie zu verſtehen. Außerdem haben wir das techniſche Material, das für unſere Ver⸗ waltung wertvoll iſt, in der Bücherei. Das kann auch ſpäter jeder, der ſich dafür intereſſiert, anſehen. Ich ſtelle Ihnen anheim, meinen Vorſchlag zu erwägen. Stadtv. Baake: Meine Herren, ich mache darauf aufmerkſam, daß mein Antrag nicht lautet, daß der Reiſebericht gedruckt wird, ſondern: der Magiſtrat ſoll erſucht werden, in geeigneter Form für die Drucklegung des Reiſebericht Sorge zu tragen. Das heißt alſo: ich gebe dem Magiſtrat in die Hand, auszuſcheiden, was nur für Techniker Intereſſe hat, und nur das zu nehmen, was allgemeines Intereſſe hat. Nun kommt hier der Vorſchlag, daß Herr Stadtbauinſpekter Kayſer einen Vortrag halten und darin uns die Ergebniſſe ſeiner Studienreiſe vorführen ſoll. Ich habe gegen dieſen Vorſchlag garnichts einzuwenden; aber ich mache darauf aufmerkſam daß nur das gedruckte Wort bleibend iſt. (Zurufe: Es wird doch ſtenographiert!) — Ja, wenn es ſtenographiert wird gehört dann mit dazu. Ich würde alſo vorſchlagen, daß wir den Magiſtrat erſuchen, dafür Sorge as zu tragen, daß die Ergebniſſe der Studienreiſe des Bauinſpektors Kayſer in ge⸗ eigneter Form der Stadtverordnetenverſammlung übermittelt werden. (Zuſtimmung.) Stadtu. Dr. Crüger: Jetzt kaun ich verzichten, nachdem die Worte „Drucklegung des Reiſeberichts“ beſeitigt ſind. Vorſteher Roſenberg: nehmen, daß Herr Stadtv. auf Ausſchußberatung zurü Stadtv. Baake ſeinen erſten Antrag, gedruckter Form zugänglich zu machen. (Zuſtimmung.) Ich darf nun wohl an⸗ Dr. Zepler ſeinen Antrag ckzieht und ebenſo Herr das Werk in oſſen. Die Verſamm⸗ (Die Beratung wird geſchl prechend dem zweiten lung beſchließt einſtimmig, entſ Antrage des Stadiv. Baake: Der Magiſtrat wird erſucht, dafür Sorge zu tragen, daß die Ergebniſſe der Studienreiſe des Bauinſpeklors Kayſer in geeigneter Form der Stadtverordnetenverſammlung übermittelt werden.) Punkt 8 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erlaß eines Ortsſtatuts über die Regelung der Sonntagsruhe im Handels⸗ gewerbe für den Gemeindebezirk Charlotten⸗ burg. Druckſache 497. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Crüger: von Liszt iſt verhindert und hat mich gebeten, ihn das Referat zu übernehmen. Meine Herren, wir haben es hier mit einer ſehr kurzen Vorlage zu tun, die aber doch recht inhalt⸗ Herr Kollege für nicht zu unterſchätzender Bedeutung iſt. Ich glaube, daß wir uns mit der Tendenz wohl durchweg werden einverſtanden erklären können. Immer⸗ hin möchten doch noch Zweifelsfragen darüber be⸗ ſtehen bleiben, ob die Sonntagsruhe nur in der hier vorgeſehenen Weiſe beſchränkt werden ſoll auf die im Artikel 1 bezeichneten Gewerbe, oder ob ſie vielleicht weiter ausgedehnt werden kann, dann aber auch vor allem, ob die hier in Vorſchlag gebrachten Stunden gerade die richtigen ſind. Der Magiſtrat führt in der Begründung eine Reihe von Städten an. in denen gleiche Beſtimmungen getroffen ſind. Sie haben aber daraus wahrſcheilich entnommen, daß die Art und Weiſe, wie die Sonntagsruhe geregelt iſt, außer⸗ ordentlich verſchieden iſt. Sie werden insbeſondere gefunden haben, daß in einer ganzen Anzahl von Städten die Sonntagsruhe vollſtändig durchgeführt iſt, ferner, daß in manchen Städten nur an jedem vierten Sonntag gearbeitet werden kann, ſodaß man eigentlich zu dem Schluß kommt, daß dort voll⸗ ſtändige Sonntagsruhe im Gewerbe beſteht. Der Magiſtrat hat ſich namentlich durch das Vorbild von Berlin leiten laſſen, und in Berlin wird die Sonntags⸗ ruhe mit dem 1. Jannar in der Weiſe, wie es hier in Vorſchlag gebracht iſt, in den hier bezeichneten Gewerben durchgeführt werden. Ich verkenne nicht, daß es wünſchenswert wäre, wenn wir auch in Charlottenburg am 1. Januar nächſten Jahres eine gleiche Vorlage fertig hätten, möchte aber doch zur Erwägung anheim geben, ob es nicht angebracht wäre, damit der Magiſtrat in die Lage kommt, uns vollſtändiges Material vorzulegen, dieſe Vorlage einem Ausſchuß zu überweiſen. Es würde ja natürlich keinen Zweck haben, den Ausſchuß in der heutigen Sitzung einzuſetzen; denn der würde ſchwerlich in dieſem Jahre noch eine Sitzung abhalten. Ich möchte daher anheim geben, daß die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung beſchließt, die Angelegenheit zu vertagen und auf die Tagesordnung der zweiten Sitzung des nächſten Jahres zu bringen. geſchlofſen. Die Ver⸗ dem Antrage des Bericht⸗ ſchwer und von (Die Beratung wird ſammlung beſchließt nach erſtatters.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 9 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Vermietung des Ratskellers. — Druckſache 498. Berichterſtatter Stadtu. Wenig: Meine Herren, wie aus der Vorlage erſichtlich, iſt die Verpachtung des Ratskellers erledigt, und ich kann hinzufügen: in beſter Weiſe erledigt, da in den Pächtern Leute gefunden ſind, die durch ihren langjährigen, geſchäf⸗ lichen Ruf und ihre Vermögensverhältniſſe die Gewähr dafür bieten, daß das Geſchäft in der vom Magiſtrat gewollten Weiſe geführt wird. Der Vertrag iſt ſehr vorſichtig abgefaßt und bielet auch die Hand⸗ habe, ihn eventuell zu löſen, wenn es erforderlich ſein ſollte. Die Pachtſumme ſcheint mir in Rückſicht auf die hohen Koſten des Inventars angemeſſen zu ſein; ſie beträgt durchſchnittlich 7200 ℳd pro Jahr. Es ergeben ja ähnliche Geſchäfte in der Berliner Straße wohl etwas höhere Beträge; die konnten aber hierfür nicht herangezogen werden, weil ſie länger beſtehen und au Vorgärten beſitzen, die ebenfalls einen höheren Wert bedingen. 0 im übrigen den Erläuterungen nichts hinzuzufügen