29 Deputation ſitzt, abgehen wollt, ſo tönnt ihr auf den alten Standpunkt zurückkehren, d. h. auf den, auf dem wir jetzt ſind. Nun, meine Herren, dann haben wir zwar nichts gewonnen, aber auch nichts gerloren; dann ſtehen wir ebenſo da wie heute. gaſſen Sie uns alſo verſuchen. meine Herren, ob nicht gelingen wird, zuſammen günſtig zu rbeiten! Ich habe das beſte Zutrauen dazu. Ich in überzeugt, daß die Regierung, nachdem ſie jetzt dieſen Kampf mit uns gehabt hat, und nachdem ſie, s wir ſehr anerkennen müſſen, durch das Be⸗ ihen des Herrn Regierungspräſidenten dazu gebracht rden iſt, dieſe Geſchäftsanweiſung zu erlaſſen, die uns die Rechte einräumt, die darin enthalten ſind, ich bin überzeugt, daß die Regierung ebenfalls, ebenſo wie wir, beſtrebt ſein wird, ſo zu arbeiten, zaß wir ohne Kampf auskommen. Denn auch ſie genau daſſelbe Intereſſe daran, die Schulen Charlottenburgs zu heben und zu fördern, wie wir. Wenn Herr von Liszt dann geſagt hat, die Ge⸗ äftsanweiſung ſei nur ein Bruchteil von dem, § wir fordern, und wir desavouierten den Kampf, wir gekämpft haben, ſo bitte ich ihn, überzeugt ſein, daß das wirklich nicht der Fall iſt. Wir ouieren den Kampf nicht, ſondern wir haben durchgekämpft, Herr von Liszt, und wir haben Reſultate errungen, die wir heute vorlegen, — und ſind bedeutend, das wiederhole ich immer der. Ich komme nun zu Herrn Stadtverordneten Buka. ine Herren, am 28. Oktober 1903 hat Herr adtverordneter Buka mit genau demſelben Feuer, dem er heute geſprochen hat, in ſehr eingehender geiſe alle diejenigen Rechte, die uns im Laufe der ahre allmählich durch die Königliche Regierung in goisdam genommen worden waren, ausdrücklich her⸗ orgehoven, und er hat das als ſehr bedeutſame Ver⸗ uſte, die wir zu erleiden haben, hingeſtellt. Er hat geäußert: Und ſchlimm, meine Herren, noch viel ſchlimmer eigentlich iſt es, daß uns weiter das Recht abgeſprochen wird, uns direkte Berichte von den Rektoren erſtalten zu laſſen. Es macht ein anderes ſehr bedeuiendes und uns zweifellos zuſtehendes Recht völlig illuſoriſch. Wir haben das Recht, Rektoren und Lehrer zu wählen Meine Herren, es iſt aber die Regierung noch weiter gegangen. Damit hat ſie ihre außerordentlich einſchränkende Interpretation nicht beendet. Es iſt natürlich von Intereſſe für uns, daß unſer ſchultechniſches Mitglied, unſer Stadtſchulrat, von den Leiſtungen der Lehrer, namentlich von den Leiſtungen der⸗ jenigen Lehrkräfte, die zunächſt nur verſuchs⸗ weiſe fungieren, über deren Anſtellung man ſich eventuell ſchlüſſig machen will, Kenntnis nimmt. Dieſer Weg iſt uns verſchloſſen Es wäre noch ſchöner, wenn wir uns den Weg in unſere Schulen, die wir uns haben ſoviel koſten laſſen, und für deren Blühen und Gedeihen wir in erſter Linie jetzt verantwortlich zu machen ſind, ſollten verſchließen laſſen! Von dieſen Rechten, die Herr Buka damals als anz beſonders bedeutungsvoll hingeſtellt hat, hat er ſeute geſagt, ſie wären nichts wert. Nachdem wir ie im Kampf mit der Regierung wieder für uns errungen haben, nachdem wir dieſe Rechte durch Auf⸗ nahme in die Geſchäftsanweiſung uns wieder ge⸗ ſichert haben, ſagt Herr Buka: es ſind keine Rechte, die uns gewährt worden ſind, es iſt uns ui boten als das Bekenntnis mächt⸗ Ich werde es dem Herren 8 nachweiſen — heute führt mich di wir jedes der Rechte, von denen er. da hat, daß ſie von großer Bedeutung ſind, ſchäftsanweiſung jetzt wieder errungen haben, — jedes einzelne! Ich will es im Augenblick nicht tun, um Sie nicht zu ermüden. Er hat ferner Herrn von Liezt zugeſtimmt: ja, wenn wir damals die er⸗ weiterten Befugniſſe angenommen hätten, das wäre etwas geweſen! Und was hat er damals über die erweiterten Befugniſſe geſagt, meine Herren? Ja, meine Herren, wir haben die Sache ſorgfältig geprüft, und wir haben gefunden, daß die erweiterten Befugniſſe im weſentlichen darin beſtehen, daß wir den Herren Lehrern etwas mehr Urlaub geben können als bisher. Und er iſt dann weiter fortgefahren: Wir haben deswegen die Erweiterung der Befugniſſe, die gar nichts bedeutet, abgelehnt. Und heute tut Herr Buka ſo, als ob wir damals eine ſo große Unterlaſſungsfünde begangen hätten, als ob die erweiterten Befugniſſe von hoher Bedeutung geweſen wären, und als ob das, was wir heute erreicht haben, gar nichts wert iſt. Ja, meine Herren, ſo kann man doch wirklich nicht dieſe wichtige Vorlage abtun. Man muß ſie doch ent⸗ ſprechend prüfen und muß auch hören, wie die anderen Leute, die ſie beſchloſſen haben, darüber ur⸗ teilen. Man darf ſich nicht auf das verlaſſen, was man ſelbſt im Augenblick glaubt. Es muß bei der Wichtigkeit der Sache notwendigerweiſe Gelegenheit geboten werden zu einer beſſeren Überzeugung zu gelangen. Herr Buka hat uns ferner vorgeworfen, daß wir zwar erreicht hätten, daß die Rektoren auf Erfordern nunmehr Berichte an die Schuldeputation einreichen müſſen. daß aber auf der andern Seite der Kreis⸗ ſchulinſpektor ebenfalls ſofort die Abſchrift des Be⸗ richts von den Rektoren erhalten ſoll. Ja, Herr Stadtverordneter Buka, wenn wir auf dem Stand⸗ punkt der Parität ſtehen, der Parität zwiſchen Schul⸗ deputation und Kreisſchulinſpektor — und auf dem ſtehen wir, den wollen wir erreichen, den Grundſatz der Parität —, dann dürfen wir ihn auch nicht verletzen, dann müſſen wir ihn auch anerkennen, und deshalb haben wir jene Beſtimmung anerkannt, wonach die Berichte an die Schuldeputation in Abſchrift auch gleich dem Kreisſchulinſpektor zugehen ſollen, damit dieſer ebenſo informiert iſt wie jene. Ich komme, nun, meine Herren, zum Schluß noch zu einer Bemerkung des Herrn von Liszt, der Ihnen abrät, überhaupt auf die Sache einzugehen, überhaupt ſie zu erwägen, ſondern ſie heute gleich zu verabſchieden. Er ſagt: was hilft uns denn die ganze Sache? ein Regierungspräſident kann ſich nicht binden und ein Miniſter kann ſich auch nicht binden. Lehnen wir die Sache ab und löſen wir die Schul⸗ deputation auf; dann kämpfen wir 5, 6 Jahre! Und dann — ja was dann? Werden wir dann etwas erreichen? Meine Herren, ehe wir dieſem Vorſchlage des Herrn von Liszt folgen, werden wir uns doch ſehr genau überlegen müſſen, ob er wirklich zur Wohlfahrt unſerer Schule ausſchlägt. Ich bin der Überzeugung, daß ein dahingehender Beſchluß ſpäter von uns unendlich bedauert werden würde. Wenn wir wirklich dahin kämen, die Schuldeputation aufzulöſen, uns in einen perennierenden Kampf mit der Regierung zu ſetzen und auf jeden Einfluß zu