Berlin, Burgſtr. 22, eine Deutſche Spirituoſen⸗Aus⸗ ſtellung ſtatt; der Geſchäftsführer ladet die Herren Kollegen zum Beſuch der Ausſtellung ein. Für den ausgeſchiedenen Herrn Stadtverordneten Gleim wird Herr Stadtv. Dr. Riel für den Aus⸗ ſchuß zur Prüfung der Stadtverordnetenwahlen vor⸗ eſchlagen. — Ich darf feſtſtellen, daß dieſer Vor⸗ ſcg hiermit angenommen iſt. Vom Kuratorium des Wilhelmſtifts in Char⸗ lottenburg iſt der 37. Jahresbericht vom 1. Oktober 1903 bis 30. September 1904 eingegangen. Die Druckexemplare lege ich aus. 144 Ein Herr Paul Bergius, hier, erſucht in einem Schreiben den Magiſtrat, die Oldenburger Ver⸗ ſicherunge⸗Geſellſchaff an der Verſicherung der ſtädtiſchen Gebäude beteiligen zu wollen. Ich lege das Schreiben hiermit aus. Es kommt geſchäfts⸗ ordnungsmäßig bei Punkt § der heutigen Tages⸗ ordnung zur Erledigung und wird dem Referenten Herrn Stadtv. Fink zugleich hiermit übergeben. Wir kommen zu Punkt 1 der Tagesordnung: Mitteilung betr. den Bericht über die Ver⸗ waltung und den Stand der Gemeindeange⸗ legenheiten der Stadt Charlottenburg für das Rechnungsjahr 1903. Druckſache 38 (Die Beratung wird eröffnet und geſchlofſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung von Ausgabe⸗ nummern des Sonderetats 4 für 1904. Druckſache 39. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Bei dem Sonderetat 4 für 1904 werden fol⸗ gende Ausgabe⸗Nummern verſtärkt und zwar: 1. beim Ordinarium: a) Abſchnitt 1 Nr. 2 — Überwachung der Inſtallationsarbeiten um . . 2400,00 ℳ. b) Abſchnitt 1 Nr. 4 — Kranken⸗ und Invalidenverſicherung um c) Abſchnitt 4 Nr. 2 Grundſteuer für das Elektrizitätswerk um 572,40 „, 2. beim Extraordinarium: Abſchnitt 1 Nr. 2 — Zuſchüſſe für Herſtellung der Haus⸗ anſchlüſſe um 20,00 „, 4500,00 „) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Gewährung eines Zuſchuſſes an die Berliner Rettungsgeſellſchaft. Druckſache 40. Stadtu. Dr. Zepler: Es iſt hier davon die Rede, die Rettungswache in der Wilmersdorfer⸗ ſtraße in ausgiebigerer Weiſe zu ſubventionieren und die Wache in dem alten Krankenhauſe Kirch⸗ ſtraße daneben beſtehen zu laſſen. Ich halte das nicht für ſehr zweckmäßig. Es wird geſagt, daß die Rettungswache in der Wilmersdorferſtraße durch das gleichzeitige Beſtehen der Wache in der Kirchſtraße im alten Krankenhauſe nicht entlaſtet worden iſt. Nun, das iſt ja gar kein Wunder, wenn die Wachen ſo dicht nebeneinander liegen. Die alte Wache in der 45 Wilmersdorferſtraße iſt dem Publikum ſchon längſt bekannt, iſt ihm wohl auch bequemer; infolgedeſſen iſt das Publikum ſchon daran gewöhnt und hat dieſe Rettungswache frequentiert, während die Wache in der Kirchſtraße unbenutzt geblieben iſt. Daraus geht aber nicht hervor, daß, wenn jetzt die Rettungs⸗ wache in der Wilmersdorferſtraße etwa eingehen würde, dann nicht in derſelben Weiſe die Wache in der Kirchſtraße frequentiert würde. Ich meine alſo, wir haben hier unnötig doppelte Koſten; ich halte die Sache ſo nicht für praktiſch. Wenn wir die Wache in der Kirchſtraße vielleicht noch mit einem Arzt oder einem Heilgehilfen oder ſelbſt mit einem Arzt und einem Heilgehilfen belegen, dann würde das noch immer weniger Koſten verurſachen, als der große hier verlangte Zuſchuß für die Rettungswache in der Wilmersdorferſtraße beträgt. Indeſſen hätte ich gar nichts dagegen, daß wir die Rettungswachen ſubventionieren, nur dürfen nicht die beiden Wachen Kirchſtraße und Wilmersdorferſtraße ſo dicht neben einander liegen So hat es keinen Zweck, die doppelten Ausgaben zu machen. Da müſſen wir einen anderen Weg wählen, und ich würde vor⸗ ſchlagen, daß wir die Wache in der Kirchſtraße ordentlich ausſtatten, die Rettungsgeſellſchaft aber auffordern, ihre Wache vielleicht nach dem Norden der Stadt in den III. Bezirk zu verlegen, eine Ge⸗ gend, wo viele Fabriken find und viele Arbeiter wohnen, auch etwa in die Gegend Kantſtraße, Savigny Platz. Das Letzte wäre indeſſen weniger angebracht, weil hier die Privatärzte dichter bei einander wohnen. Notwendiger wäre eine Rettungs⸗ wache im III. Bezirk, etwa in der Rofinen⸗ oder Cauerſtraße. Ich würde alſo vorſchlagen, den Magiſtrats⸗ antrag momentan nicht anzunehmen und die Sache einer Kommiſſion zur genaneren Erwägung zu über⸗ weiſen. — Ich möchte zugleich die Anfrage ſtellen, wie ſich denn dieſe hohen Ausgaben für den Telephon⸗ anſchluß des Krankenhauſes mit der Rettungs⸗ geſellſchaft eigentlich erklären? Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, der Herr Stadtv. Dr. Zepler hat offenbar die Akten nicht zur Verfügung gehabt, ſonſt würde er ſich aus den Akten überzeugt haben, daß wir ſehr lange ge⸗ zögert haben, bis wir dem Antrage der Rettungs⸗ geſellſchaft entſprochen haben. Wir haben am 1. Auguſt den Zuſchuß zu der Wache in der Wilmersdorfer⸗ ſtraße eingezogen und haben bis in den November hinein — ich glaube, es war ſogar ſchon Dezember — gewartet, wie ſich der Betrieb in der Kirchſtraße ent⸗ wickeln würde. Es hat ſich herausgeſtellt, daß von einer Entlaſtung deshalb nicht die Rede ſein kann, weil die ganze Einrichtung des Krankenhauſes das hat Herr Dr. Zepler auch teilweiſe zugegeben, indem er die Nenanſtellung eines Arztes dort in Ausſicht nahm zu einer Entwickelung als Rettungs. wache ſich nicht eignet. Es iſt ja allerdings vielleicht möglich, durch eine Verlegung der Wache in der Wilmersdorferſtraße einen gewiſſen Einfluß auf die Tätigkeit der Städtiſchen Wache in der Kirchſtraße herbeizuführen; immerhin aber glauben wir, daß die beiden Organe, wenn ich ſo ſagen ſoll, ſich überhaupt nicht gegenſeitig entlaſten oder Konkurrenz machen können, da es ein ganz anderer Betrieb in der Rettungswache iſt wie der im Krankenhauſe. Ehe wir uns zu dieſer Vorlage entſchloſſen, haben wir auch eine Konferenz zwiſchen Vertretern der Rettungsgeſellſchaft und der Verwaltung des