gd das hat ſie ſchon getan, ehe wir das lück hatten, die Sozialdemokratie in un⸗ rer Verſammlung vertreten zu ſehen; 9 (ſehr richtig! und Heiterkeit) hat nicht der zarten und weniger zarten Anre⸗ ngen gerade von jener Seite bedurft, um unſer wiſſen zu ſchärfen, ſondern die Mitglieder des agiſtrats und der Stadlverordnetenverſammlung d ſich ſtets der Verantwortung auch nach dieſer chtung hin voll bewußt geweſen. Ich möchte mir auben, nur auf einige ganz wichtige Momente die Afmerkſamkeit hinzulenken, und ich hoffe, daß auch re Preſſe (zu den Sozialdemokraten) dann davon enntnis nehmen wird, damit ſie nicht allzu ein⸗ tig die Lage der Arbeiter ſchildert. Meine Herren, die Arbeiter in der Kommune harlottenburg haben ja freilich keinen rechtlichen mſpruch auf die Penſion und Fürſorge für die erbliebenen, aber doch einen moraliſchen Anſpruch, in eine ſolch feſte Form gefügt iſt, daß man zwiſchen dem moraliſchen Recht und dem ju⸗ chen Anſpruch. Es wird ſich jedenfalls der giſtrat, es werden ſich die Betriebsverwaltungen er hüten, gegenüber dieſen moraliſchen prüchen der Arbeiter irgendwie eine Härte zeigen. Sie werden ſich allzu leicht ins Unrecht „würden vor der Offentlichkeit Rede und Ant⸗ ſtehen müſſen. Da nun Kollege Hirſch uns das ſoziale Empfinden abgeſprochen hat, ſo d es ſeine Sache jetzt ſein, auch nur einen Fall zuweiſen, in dem nicht in vollſter, loyalſter Weiſe Penſionsanſprüche bisher erfüllt worden ſtad.— ne Herren, die Stadt Charlottenburg iſt eine der ſten geweſen, die mit der Urlaubsbewilligung die Arbeiter vorgegangen iſt, allerdings erſt ſeit zem Jahr; aber es iſt bereits durchgeführt. und ich mube nicht fehl zu gehen in der Annahme, daß Stadt Charlo ttenburg auch auf dieſem biet weiter fortſchreiten wird — wiederum z gewiß nicht gedrängt durch die Herren von der aldemokratiſchen Partei, ſon dern nur getreu Tra ditionen, die bisher den Arbeitern Charlottenburg gegenüber ſtets hoch ge⸗ ten worden ſind. Meine Herren, ich glaube, daß, wenn wir von rbeiterfürſorge hier ſprechen, wir auch nicht vorübergehen dürfen an all dem, was auf Gebiet des Schulweſens geieiſtet worden iſt. n was gerade für die Gemeindeſchulen getan iſt, da an Arbeit, an finanziellen Opfern hineinge⸗ t worden iſt, das kommt doch in erſter Reihe arbeitenden Klaſſen zugute! Wollen die erren von der ſozialdemokratiſchen Partei vielleicht ſch behaupten, daß die Kommune Charlottenburg ich auf dieſem Gebiete rückſtändig iſt, daß ſie auch r nur dem Kapitalismus huldigt? — Ich will ch auf die Hervorhebung dieſer Zeichen von ſozi⸗ m Empfinden beſchränken. Es würde jedenfalls lem von uns ein leichtes ſein, das Programm, das chgeführt iſt, nach allen Richtungen hin erheblich er auszuführen. Es klingt ja wunderſchön, wenn geſagt wird: ie Kom mune Charlottenburg hängt auch an em Kapitalismus, wie all die andern Kommu⸗ en! Meine Herren, wenn das Wort Kapitalismus ſgendwo ein Schlagwort iſt, dann auf dieſem Ge⸗ et! Wie eigentlich eine Kommune kapitaliſtiſch ge⸗ unt ſein ſoll, weiß ich nicht. Wir ſpeichern doch e Güter hier auf, treiben doch in der Kommuue — gar nicht oder nur ſchwer die Grenze ziehen p — 352 — keine Theſaurierungspolitik, ſondern das, was wir an Geldern aufbringen, ſtammt aus den Steuern unſe⸗ rer Mitbürger; man kann hier durchaus nicht elwa fagen, daß wir dem Kapitalismus huldigen. Wir ſind allerdings ſtets beſtrebt, bei den Ausgaben, die wir haben, auch mit unſern Einnahmen zu rechnen, wie das ein ſorgfältiger Familienvater auch zu tun verpflichtet iſt. Und ich wüßte mun wirklich nicht, ob etwa die Herren von der ſozial⸗ demokratiſchen Partei die Verantwortung dafür über⸗ nehmen wollen, in den Etat Poſten einzuſtellen, für die ſie nicht auch ohne weiteres Deckung zu ſchaffen in der Lage ſind, oder bei denen ſie uns wenigſtens darauf hinweiſen, wie die Deckung herbeizuführen iſt. Meine Herren, wenn man aller⸗ dings mit einer gewiſſen Unverantwortlichkeit an die Sache herangeht, dann kann man ja in jeder Sit⸗ zung uns ein ganzes Bouquet von Forde run⸗ gen präſentieren, dann kann man ſagen: das mag ja etliche hunterttauſend Mark, vielleicht auch ein aar Millionen koſten; wir forderns, und eure Sache iſt es, das Geld dafür zu beſchaffen. In gewiſſen Kreiſen huldigt man ja heute auch dieſem Syſtem: die eine Seite forderts, und die andere Seite hat die Verpflichtung, die Mittel aufzubringen, um den von jener Seite geſtellten Forderungen zur Durchführung zu verhelfen. Das kann vielleicht in der Privatinduſtrie gemacht werden; aber wir in der Kommune, die wir doch nicht über das Geld aus unſerer eigenen Taſche zu verfügen haben — das iſt ja ein ganz minimaler Beitrag, was viele von uns dazu aufbringen, und wenn wir nur daran denken, wäre es ja nicht ſehr ſchwierig, die ſoziale Fürſorge bis in die alleräußerſte Potenz hinein zu erſtrecken. — wir haben ſchließlich doch auch Rede und Antwort unſern Mitbürgern zu ſtehen und dürfen natürlich über deren Geld beutel nur bis zu einen gewiſſen Grenze verfügen. Wenn man unter Rückſichtnahme auf die Verantwortung, die wir tragen, das beurteilt, was geleiſtet iſt, dann heißt es tatſächlich die Ver⸗ hältniſſe verkennen, dann heißt es in dem Kreiſe der Arbeiter die Verhältniſſe nicht richtig darſtellen, wenn mit Bezug auf das, was die Kommune Char⸗ lottenburg bisber geleiſtet hat. geſagt wird: hier herrſcht kein ſoziales Empfinden, wir ſeien nicht zu haben für die Wünſche der Arbeiter! Ich will nicht nur ſagen: alle berechtigten Wünſche der Arbeiter haben hier Befriedigung gefunden; nein, ich ſtreiche das Wort „berechtigte“ weg, ich glaube, behaupten zu dürfen, daß die Wünſche, die aus Arbeiterkreiſen an die Kommune Charlottenburg her⸗ angetreten ſind, in vollſtem Umfange ihre Be⸗ rückſichtigung gefunden haben. Wenn vielleicht Herr Kollege Hirſch hier und da noch eine Be⸗ ſchwerde vorzubringen hat — meine Herren, Hunderte von Arbeitern ſind in unſeren Betrieben beſchäftigt —, und daß da auch mal Verſehen vorkommen, daß vielleicht dieſer oder jener Unter⸗ oder Oberaufſeher in der Behandlung der Arbeiter nicht immer den richtigen Ton findet, iſt erklärlich. will man dafür die Kommune verantwortlich machen? In jedem größeren Betriebe kann mal geſündigt werden, und ich glaube auch nicht, daß die Herren von der ſozialdemokratiſchen Fraktion geneigt ſein werden, daraus irgendwelche nachteiligen Schlüſſe auf das Verhalten der Kommune zu ziehen. Herr Kollege Hirſch hat uns nun eine ge⸗ ſchichtliche Darſtellung der Anträge ſeiner Freunde gegeben, die vollkommen zutreffend war