54 gt, daß auf den Wegen, die bisher auf ſozialem ſet innegehalten ſind, von der Kommune weiter eſchritten werde. Dann, meine Herren, bin iberzeugt, wird man die Intereſſen der mune und der Arbeiter beſſer wahr⸗ nen, als wenn man im Sinne des Herrn egen Hirſch ſpricht. (Bravol bei den Liberalen.) Stadtv. Hirſch: Die Rede des Herrn Kollegen Crüger war weniger eine Rede zu den zur gatte ſtehenden Anträgen, als eine Rede, in der jie Taten t gktion in ein recht ſchlechtes Licht zu rücken beſtrebt „Ich hoffe, daß der Herr Vorſteher auch mir et, auf alles, was Herr Kollege Dr. Crüger ührt hat, ausführlich zu erwidern. Zunächſt muß ich dagegen proteſtieren, daß meine rungen geeignet ſind, das Anſehen der Kommune tenburg zu ſchädigen. Wenn etwas geeignet as Anſehen der Stadt. Charlottenburg zu n, dann iſt es meiner Überzeugung nach das Verhalten der liberalen Fraktion, die, m ſie hier zu einer ausſchlaggebenden Stellung gt iſt, ſich lediglich als getreue Schildknappen Magiſtrats fühlt und nur das tut, was der ſtrat will, Heiterkeit. — Stadtv. Otto: Sehr gut!) wie einer ihrer eigenen Mitglieder neulich nd hervorgehoben hat, ihre liberalen Grundſätze ord geworfen hat. Meine Herren, die ſozialen ätze können Sie nicht über Bord werfen, denn aben Sie nie gehabt. Herr Kollege Dr. Crüger war über meine Rede enttäuſcht. Ich muß ſagen, daß ich über ſeine nicht enttäuſcht war. Über Herren, die der len Fraktion angehören, kann ich mich über⸗ nicht mehr enttäuſcht fühlen. Herr Kollege Crüger ſagte, er hätte erwartet, daß ich nach Vorgange im Ausſchuß hier gegen ſeine Freunde hätte ich keine Veranlaſſung, rung zurückzukommen. Nein, meine Herren, es Ansſchuß ausdrücklich von zwei Mitgliedern, em Baugewerbe angehören, geſagt worden, daß Irbeiter im Baugewerbe überhaupt nicht mehr arbeiten, 11 ſie vertraglich verpflichtet ſind, (ſehr richtig! bei der Freien Vereinigung.) e angehalten werden, noch weniger zu arbeiten, ſie vertraglich verpflichtet ſind, daß ſie, während vor 10 Jahren noch 800 Steine vermauert haben, darauf drängen, daß nur ja und ja nicht mehr 00 Steine vermauert werden. (Sehr richtig! bei der Freien Vereinigung.) Ich habe den Herren geſagt, daß das ein Irrtum ch habe ſie verwieſen auf den Vertrag, der ſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Bau⸗ be abgeſchloſſen iſt, und wenn Sie dieſen Ver⸗ nachleſen, ſo werden Sie finden, daß das, was m den Herren im Ausſchuß geſagt iſt, vollkommen ſch iſt. Ich begreife nicht, warum die Herren cht auch hier offen auftreten und wiederholen, was m Ausſchuß geſagt haben; ich begreife nicht, ſeiner Fraktion verherrlicht und meine z warum ſie ſich erſt einen Anwalt nehmen müſſen. Ich kann nur annehmen, daß die Herren ihre Meinung geändert haben, daß ſie der Meinung ge⸗ worden ſind, daß das, was ſie im Ausſchuß geſagt haben, vor der Kritik nicht ſtandhalten kann, oder daß ſie nicht den Mut ihrer Überzeugung haben. Herr Kollege Dr. Crüger bezeichnet das, was ich geſagt habe, als abgetane Reden. Meine Herren, darüber kann man ja eine Anſicht haben, wie man will. Es iſt richtig, daß ich daſſelbe, was ich heute geſagt habe, ſchon wiederholt geſagt habe, und ich glaube, ich werde Veranlaſſung haben, das noch öfter u wiederholen. Das wird ſo lange geſchehen müſſen, als bis tatſächlich die Forderungen, die ich für die Arbeiter geſtellt habe, erfüllt ſind. Wenn Sie die Reden nicht mehr hören wollen, ſo ſorgen Sie dafür, 4½ geſchieht, was für die Arbeiter geſchehen muß. Herr Kollege Dr. Crüger ſagt: die Arbeiter werden nur ein Lächeln für meine Ausführungen haben. Meine Herren, das beweiſt, wie wenig Herr Kollege Dr. Crüger mit den Forderungen der Arbeiter vertraut iſt, wie wenig er ſich um die Arbeiterver⸗ hältniſſe in Charlottenburg bekümmert hat. Es ver⸗ geht keine Woche, in der nicht von ſtädtiſchen Ar⸗ beitern Beſchwerden an einen meiner Freunde ein⸗ laufen, keine Woche, in der ſie ſich nicht ſchriftlich oder mündlich an uns wenden. Ich habe im Aus⸗ ſchuß — das wird Herr Bürgermeiſter Matting be⸗ zeugen — eine Reihe von ſolchen Beſchwerden ver⸗ leſen, die an uns gekommen find. Die Arbeiter haben eben Vertrauen zu uns; ſie wiſſen, daß wir die ein⸗ zigen ſind, die ihre Intereſſen vertreten. Und ſie werden nach der heutigen ſcharfmacheriſchen Rede des Herrn Kollegen Dr. Crüger (Große Heiterkeit bei den Liberalen.) — nach der heutigen Rede des Herrn Kollegen Dr. Crüger werden ſicherlich auch die paar freiſinnigen Arbeiter — es ſoll ja auch freiſinnige Arbeiter noch in Charlottenburg geben — (Heiterkeit) ſich von Ihnen abkehren und ſich uns zuwenden; ſie werden kein Lächeln dafür haben, daß wir ſolche Forderung hier vertreten; ſie werden höchſtens da⸗ rüber entrüſtet ſein, daß ein ſogenannter Liberaler in dieſer Weiſe gegen die Forderungen der Arbeiter zu ⸗Felde zieht. Herr Kollege Dr. Crüger ſprach von einer künſt⸗ lichen Schürung der Unzufriedenheit. Ja, meine Herren, wenn derartige Außerungen im Reichstage zu der Zeit, als Herr Dr. Crüger noch im Reichstage war, oder im Abgeordnetenhauſe von Herren von rechts gefallen wären, dann, glaube ich, wäre Herr Dr. Crüger aufgeſprungen und hätte dagegen proteſtiert. Hier kommt dieſe Außerung von künſtlicher Schürung der Unzufriedenheit aus ſeinem eigenen Munde. Da zeigt ſich wieder das, was wir überall ſehen, daß die Liberalen, wo ſie in der Minderheit ſind, ſich der Intereſſen der Minderbemittelten annehmen, daß ſie aber in dem Augenblick, wo ſie irgendwo die Mehr⸗ heit erlangen, genau ſo rückſchritilich, wenn nicht noch rückſchrittlich er ſind als die Herren Kon⸗ ſervativen. (Große Heiterkeit bei den Liberalen.) Es wird auf die Vergünſtigungen der Arbeiter hingewieſen und geſagt, die Arbeiter hätten hier in Charlottenburg Vergünſtigungen wie kaum in einer anderen Gemeinde, und zwar hätten ſie ſie ſchon ge⸗ habt, bevor die Sozialdemokraten in dieſes Haus hineinkamen. Ich mache zunächſt darauf aufmerkſam,