—— 118 — — 90 Stücke à 5000 — 450000 100 „ à 2000 — 200000 ℳ 200 „ aà 1000 — 200000 ℳ 200 „ à 500 — 100000 ℳ 200 „ à 200 — 40000 ℳ 100 „ u 100 — 210000 1000000 ℳ 8. Die Beſchlußfaſſung über die Einzelheiten der zukünftigen Begebung bleibt vorbehalten. B. Die Verſammlung ſieht von der Einſtellung einer Summe zur Beſchaffung der Mittel für die Errich⸗ tung eines Gemeindefriedhofes trotz des dringenden Notſtandes zur Zeit nur aus dem Grunde ab, da ſie weiß, daß der Magiſtrat entſprechend dem Stadtverordnetenbeſchluſſe vom 31. Dezember 1904 ſich eingehend mit der Sache beſchäftigt und ſie eine Vorlage erwartet.) Vorſteher Roſenberg: Wir kehren nunmehr zu Punkt 9 der Tagesordnung zurück: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Errichtung einer Müllverladehalle auf dem Güterbahnhof Weſtend. Druckſachen 61, 80. Berichterſtatter Stadtu. Seibertz: Meine Herren, in der Sitzung vom 15. Februar haben wir die Anlage einer Müllverladehalle einem Ausſchuß von 13 Mitgliedern überwieſen. Die projektierte Anlage iſt, wie Sie aus den hier ausliegenden Zeichnungen erſehen können, durchaus zweckentſprechend. Die Koſten, welche in der Vorlage vorgeſehen ſind, ſchließen mit 69300 ℳ. ab und ſind ſo bemeſſen, daß, wenn nicht unvorgeſehene Fälle eintreten, eine Koſtenüberſchreitung nicht zu erwarten ſein dürfte. Die Größe der Halle iſt nach dem Erfahrungsſatz bemeſſen, daß pro Kopf der Bevölkerung täglich ein Liter oder 0,6 kg Müll zu beſeitigen ſein wird. Bei der Einwohnerzahl von Charlottenburg mit rund 230000 Köpfen ſind alſo täglich 230 chm Müll, das ſind etwa 10 Eiſenbahnwaggons, zu verladen. Die Einrichtung der Halle iſt ſo angeordnet, daß ſie, ohne daß der Betrieb geſtört wird, auf die doppelte Größe erweitert werden kann. Die Ausführung der Halle, die an dem die Sophie⸗Charlottenſtraße verlängernden Parallelwege des Güterbahnhofes Weſtend auf eiſenbahnfiskaliſchem Gebiete vorgeſehen iſt, erleidet keinen Aufſchub mehr, da das jetzt übliche Syſtem, das außerordentlich viel Staub und Geruch verbreitet, durch eine Verfügung des Bundesrats nur bis zum 1. Oktober 1904 ge⸗ ſtattet war. Auf Antrag des Magiſtrats iſt die Friſt zur Umwandlung im projektierten Sinne bis zum 1. April dieſes Jahres verlängert worden. Die Abfuhrunternehmer wollen und können die Halle nicht errichten „ da ruchbar geworden iſt, daß die Stadt Charlottenburg die Müllabfuhr ſpäter auf eigene Koſten übernehmen will. In der letzten Sitzung wurde namentlich deswegen die Sache an einen Ausſchuß gewieſen, weil der Beſitzer der Bade⸗ anſtalt am Kochſee Beſchwerde geführt hatte, daß, wenn die Verladehalle an dieſer Stelle errichtet werden würde, er koloſſal eſchädigt ſei, weil einmal durch den Staub, der ſich entwickelt, das Waſſer verunreinigt, und zweitens weil im Sommer ſi ſolche Gerüche entwickeln würden, daß man ſeine Badeanſtalt nicht mehr beſuchen werde. Da er ſeine Badeanſtalt mit großen Koſten errichtet habe, ſo glaube er mit Recht darauf hinweiſen zu ſollen, daß ch anſtalt zweifellos große Gefahren bringt. doch beſſer eine andere, geeignetere Stelle in Ausſicht zu nehmen ſei. In der Ausſchußſitzung hat der Herr Stadt⸗ baurat nachgewieſen, daß der gemachte Vorſchlag, die Müllverladehalle ca. 700 Meter weiter nach der Spree zu verlegen, unmöglich ſei. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß die Entwicklung von Staub unbe⸗ deutend ſei. Ich ſelbſt habe mich bei den ſtaubfreien Müllwagen überzeugt, daß nur ein ganz kleines Wölkchen den Wagen beim Ausſchütten der Käſten entſteigt, und daß bei einer gleichen Anlage, wie der in der Beuſſelſtraße, üble Gerüche um ſo weniger zu erwarten ſind, weil die Halle durch dichte Tore abgeſchloſſen werden wird. Der zu entladende Wagen ſteht über dem Eiſenbahngleiſe; nachdem die Tore der unteren Halle ebenfalls geſchloſſen, wird das Müll durch Anſchüttung in die Waggons hinab⸗ gelaſſen. Ich bin mit dem Herrn Baurat der An⸗ ſicht, daß die entſtehenden Gerüche unbedeutend ſein werden, daß ſie namentlich nicht ſo weit reichen, daß die Beſucher der Badeanſtalt dadurch beläſtigt werden. Da die Sache ſehr dringend iſt, ſo empfehle ich Ihnen die Annahme des Ausſchußantrages, welcher dahin geht, die Vorlage des Magiſtrats zur Aus⸗ führung zu bringen. Stadtv. Dr. Bauer: Meine Herren, ich habe im Ausſchuß zu der Minorität gehört, die gegen die Errichtung einer Müllverladehalle auf der vorge⸗ ſchlagenen Stelle geſtimmt hatte. Ich bin auch jetzt noch nicht überzeugt, daß es zweckmäßig iſt, ſie an dieſer Stelle zu errichten. Es iſt ohne weiteres zuzugeben, daß die jetzigen Verhältniſſe unhaltbar ſind, und daß die Regierung uns dazu zwingt, eine neue Halle zu errichten, daß die jetzige Verladehalle dringend einer Abhilfe bedarf. Aber es iſt bedenklich, gerade die jetzt vorgeſchlagene Stelle zu wählen. Eine Müllverladeſtelle, ſelbſt wenn ſie noch ſo gut einge⸗ richtet wird, hat hygieniſche Nachteile. Das iſt da⸗ durch ſchon zum Ausdruck gekommen, daß man ſie an einen möglichſt abgelegenen Teil Charlottenburgs verlegt hat. Aber ſpeziell an dieſer Stelle ſind noch eine ganze Reihe hygieniſcher Bedenken vorhanden. Einmal, wenn die Müllverladehalle noch ſo gut angelegt wird, iſt doch ſehr wohl möglich, daß Ab⸗ fälle und ſonſtige faulungsfähige Subſtanzen oder ähnliche Sachen durch Schuhſohlen oder auf ähnliche Weiſe weiter verſchleppt werden. Jedenfalls iſt die Möglichkeit vorhanden, daß die Umgebung infiziert wird. Das iſt an dieſer Stelle bedenklich, einmal weil das Terrain ſelber ſumpſig iſt und zur Er⸗ zeugung von Krankheiten Veranlaſſung geben kann, und zweitens weil die Badeanſtalt im Kochſee in der Nähe iſt. Meine Herren, Sie haben eben gehört, daß die neue Müllverladehalle nur 130 Meter von der Badeanſtalt entfernt iſt. Das iſt zweifellos zu nahe; davon bin ich feſt überzeugt. Ich möchte alſo vorſchlagen, nach Möglichkeit die Müllverladehalle auf einen andern Platz zu bringen. Vielleicht wäre es möglich in der Nähe der zweiten Gasanſtalt oder vielleicht auf dem Terrain, das auf drei Seiten von der Eiſenbahn umgeben wird, am Fürſten⸗ brunnerweg, das der Stadt gehört; aber jedenfalls nicht an dieſer Stelle, wo ſie der benachbarten Bade⸗ Ich möchte, ganz abgeſehen von dem Widerſpruch des Beſitzers, darauf hinweiſen, daß es die einzige Badeanſtalt iſt im Freien, daß im Sommer eine große Reihe von Charlottenburger Bürgern dort Erholung und