auf die Wagen der neueſten und beſten Konſtruk⸗ tionen, die eingeführt ſind reſp. eingeführt werden. Es iſt nun weiter geſagt worden: der Müll ſtinkt. Ja, meine Herren, das Ding, das wir da vor uns haben, iſt doch eine Sache, die in unſeren Häuſern groß wird, und die wir eigentlich in unſeren Wirtſchaften und auf den Höfen um uns haben und ſogar manchmal länger um uns haben müſſen, als uns erwünſcht iſt, nämlich zwei bis drei Tage. Hier handelt es ſich nur um einen vorübergehenden Auf⸗ enthalt von einigen Stunden, höchſtens einem halben Tage. Da kann ich mir abſolut nicht vorſtellen, wie mit einmal dieſe Potenzierung der Gerüche heraus⸗ kommen ſoll. Außerdem wird ja nach der Verladung in die Eiſenbahnwagen direkt ein Plan über den Müll gedeckt. Der Müll ſelber beſteht im weſent⸗ lichen aus Aſche. Aſche iſt ein ſehr gutes Desinfizienz und desodoriert auch zum großen Teil. Wenn nun trotzdem die Wagen Gerüche verbreiten ſollten, ſo gibt es eine ganze Reihe von Desodoranzien, die in der Lage wären, dieſe Gerüchte auch abzutöten. Nun, das Leben iſt doch nicht ſo ſchön, daß wir überall von irgend welchen Mißgerüchen frei wären. Überall im täglichen Leben haben wir auch dergleichen Dinge zu ſpüren. Man hat nun hier geſagt: man muß eine be⸗ ſondere Rückſicht auf die Badeanſtalt nehmen. Nun frage ich Sie, meine Herren: iſt denn der badende Menſch ein Ding, das in dieſer Beziehung beſonders mit Glacchandſchuhen angefaßt und auf das beſon⸗ dere Rückſicht genommen werden muß? Was will man eigentlich, wenn man ein Bad nimmt? Im weſentlichen will man rein werden — nota bene wenn die Qualität des dazu verwendeten Waſſers es erlaubt —, und man will im Sommer eine Er⸗ quickung haben. Es gibt zwar Leute, die parfümierte Bäder nehmen, die ſich mit dieſen genannten Zwecken nicht allein begnügen, ſondern auch noch für ihre Naſe etwas Beſonderes haben wollen. Ich halte das für unbeſcheiden (Heiterkeit) und glaube auch, daß diejenigen Leute, welche im Kochſee baden, derartige Anſprüche zu ſtellen ſich für nicht berechtigt halten werden. Ich meine alſo, daß wir nicht Veranlaſſung haben, auf das Riech⸗ organ der Badenden nun noch ſo ganz beſondere Rückſicht zu nehmen, mehr, als man das bei allen anderen Menſchen tut, und mehr, als es andere Situationen des Lebens mit ſeinem Hin und Her doch für uns alle ermöglichen. All dieſes würde ja durchaus nicht ausſchließen, daß man event. doch nach einem beſſeren Platz ſich umſieht. Ja, meine Herren, wenn wir eine wüſte Inſel hätten, die ganz und gar fern vom Verkehr liegt, aber dabei doch die Annehmlichkeit beſäße, daß ſie mit einem Güterbahnhof verbunden wäre, dann würde man ſie ſehr gern nehmen. Aber eine der⸗ wune wüſte Inſel exiſtiert in Wirklichkeit nicht und wird auch nicht gefunden werden. Der andere Platz, der in Vorſchlag gekommen iſt, — da unten am Fürſtenbrunnerweg —, der dicht in die Bebauungs⸗ ſphäre hineinrückt, der dicht am Kirchhof liegt, und der den Transport des Mülls am Krankenhauſe vorbei erfordert, beſonders an den Okonomiegebäuden, in die alſo die Lebensmittel für die Kranken hinein⸗ gebracht werden, — dieſer Platz erſcheint mir für meine Perſon wenigſtens ebenſo unannehmbar, wie der erſte es wäre, wenn ich ihn überhaupt für unannehmbar halten würde. 122 — — Alſo ich möchte Sie bitten: ſchließen Sie ſich der Majorität des Ausſchuſſes an und nehmen Sie die Magiſtratsvorlage ſo, wie ſie hier vorliegt, an! Stadtv. Heinzelmann: Über die Nützlichkeit einer Müllverladeſtelle bin ich niemals im Zweifel geweſen. Anders aber liegt es mit einer Frage, die damit ſehr verknüpft iſt, und die meines Erachtens hier niemand der Herren Vorredner geſtreift hat, nämlich der Frage der Verſtadtlichung des Müllabfuhrweſens überhaupt. In der Deputation, die ſich mit dem Studium des Müllabfuhrweſens beſchäftigt hat, habe ich dieſe Frage bereits aufgeworfen und habe ange⸗ fragt, ob denn die Errichtung einer Müllverladeſtelle präfudizierlich ſei für die Verſtadtlichung des Müll⸗ abfuhrweſens in Charlottenburg. Darauf iſt mir von dem Herrn Oberbürgermeiſter und auch dem Herrn Dezernenten die Antwort erteilt worden: nein, dieſe Frage ſei nicht präjfudizierlich. In den Motiven dieſer Vorlage aber iſt ausdrücklich darauf hinge⸗ wieſen, daß eine Verſtadtlichung bezweckt werde. Wenn ich jetzt in der Abſtimmung für die Vor⸗ lage ſtimme, und zwar weil ich von dem Nutzen der Errichtung einer Müllabladeſtelle durchaus über⸗ zeugt bin, ſo muß ich doch ſagen: ich tue das nur in der ausdrücklichen Vorausſetzung, daß dieſe Frage gegenüber der der Verſtadtlichung, die ja noch nicht an uns herangetreten iſt, aber doch herantreten wird, in keiner Weiſe als präjudizierlich aufzufaſſen ſei. Es wäre mir ſehr angenehm, wenn ich vom Magiſtrat aus irgend eine Erklärung darüber hörte, damit nicht noch eine beſondere Abſtimmung, vielleicht über eine Reſolution, erforderlich wird. Stadtv. Dr. Zepler: Meine Herren, ich hatte mich im Ausſchuß für den Magiſtratsantrag erklärt, erſtens infolge der Darlegungen des Herrn Stadt⸗ baurats, die er auch heute in ſo ausführlicher Weiſe uns gegeben hat, und dann, weil ich unter allen Umſtänden erkannt hatte, daß es ſich um eine Beſſerung gegen früher handelt. In Bezug darauf, was mein Herr Vorredner geſagt hat, möchte ich noch hinzufügen, daß ich gerade auch im Hinblick auf die Verſtadtlichung für die Vorlage zu ſtimmen bereit war. Ich glaube, daß kaum etwas dringender iſt, als gerade die Müllabfuhr zu verſtadtlichen; denn es handelt ſich hier um eine außerordentlich wichtige hygieniſche Frage, und da dürfen wir uns nicht der Gefahr ausſetzen, daß durch Lohnſtreitigkeit oder durch ſonſtige unzulängliche Abfuhr die Stadt koloſſalem geſundheitlichem Schaden ausgeſetzt wird. Hier möchte ich doch bitten, alle Momente eng⸗ herziger kapitaliſtiſcher Natur beiſeite zu laſſen und gerade die vorliegende Frage vom Standpunkte der Verſtadtlichung zu betrachten. Die Verſtadtlichung hat mich in erſter Reihe beſtimmt, für den Antrag des Magiſtrats einzutreten. Auch jetzt möchte ich von dieſem Standpunkte aus mich für den Magiſtratsantrag ausſprechen und möchte bitten, dafür zu ſtimmen. Den geäußerten Bedenken kann ich mich ja nicht verſchließen; es wäre gewiß ſchön, wenn wir Zeit hätten, die Platz⸗ frage noch einmal gründlich zu erwägen. Was den vom Herrn Kollegen Braune beantragten Platz anlangt, ſo wäre es vielleicht gut, ſich mit der Eiſen⸗ bahndirektion ins Einvernehmen zu ſetzen und zu fragen, in welcher Zeit etwa der Platz gebraucht wird: vielleicht könnte man kontraklich eine beſtimmte Zeit ſeſtſetzen, um dieſem kritiſchen Punkt event. aus dem Wege zu gehen. Indeſſen, wenn wirklich die