— — 131 nichts dagegen haben, wenn ſich IIberſchüſſe ergeben; aber von vornherein den Etat in der Abſicht auf⸗ ſtellen, Überſchüſſe herauszuwiriſchaften, davor möchte ich doch warnen Ich glaube nicht, daß das ein richtiger Geſichtspunkt iſt, der bei der Aufſtellung walten ſoll. Gewiß iſt es dankenswert und wünſchens⸗ wert, daß die einzelnen Verwaltungen die Ausgaben und die Einnahmen vorſichtig aufſtellen, um ſchließ⸗ lich keine Feylbeträge zu bekommen. Wenn durch dieſe Vorſicht und bei dieſer Vorſicht Uberſchüſſe ſich ergeben — nun, um ſo beſſer. Aber die Grundſätze der Aufſtellung des ganzen Etats würden, ſo ſcheint mir wenigſtens, ins Wanken kommen, wenn man von vornherein ÜUberſchüſſe haben will. Dieſer Außerung des Herrn Kämmerers wollte ich doch widerſprechen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Stadt⸗ verordneten Kaufmann, die Maziſtratsvorlage einem Ausſchuß von 15 Mitgliedern und der gleichen Anzahl von Stellvertretern zu überweiſen.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: In Vorſchlag ge⸗ bracht ſind als Mitglieder des Ausſchuſſes die Herren Stadtveroraneten Roſenberg, Dr. Roſe, Heimann, Meſchelſohn, Gredy, Becker, Protze, Rackwitz, Dr. Frentzel, Kaufmann, Marcus, Otto, Schwarz, Dörre und Dr. Borchardt. Stadtv. Dr. Borchardt: Ich möchte ſtatt Herrn Dörre Herrn Scharnberg vorſchlagen. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: An Stelle des Herrn Dörre iſt alſo Herr Scharnberg vorgeſchlagen. Als Stellvertreter ſind in Vorſchlag gebracht Stadtverordneten Frantz, Bruns, Dr. Schmidt, Barnewitz, Dr. Bauer, Braune, Heiſe, Mittag, Dr. Mommſen, Dr. Penzig, Vogel und Dörre. — Ich nehme an, daß Sie als Stellvertreter des Herrn Scharnberg jetzt Herrn Dörre wählen wollen. (Stadtv. Dr. Borchardt: Nein, das möchte ich nichtl) — Alſo wen würden Sie denn an Stelle des Herrn Scharnberg in Vorſchlag bringen? (Stadtv. Dr. Borchardt: Herrn Sellin!) Dann würde alſo für Herrn Dörre Herr Sellin treten. — Wenn die Herren damit einverſtanden ſind und ich keinen Widerſpruch höre, gelten die von mir aufgeführten Herren als Mitglieder und Stellvertreter für gewählt. — Ich ſtelle das feſt. Punkt 12 der Tagesordnung: Vorlage betr. Abänderung der Orduung für die Erhebung einer Gemeindeſteuer bei dem Erwerbe von Grundſtücken im Bezirke der Stadt Charlottenburg vom 1./12. Juni 1900 nebſt Nachtrag vom 15./22. April 1902. — Druckſache 81. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung ſtimmt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats dem abgedruckten Nach⸗ trage 11 der Umſatzſteuerordnung zu.) die Herren Punkt 13 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beſchaffung von maſchinellen Kohlentransporteinrichtungen auf Gas⸗ auſtalt II. — Druckſache 82. In Verbindung damit Punkt 14 der Tages⸗ ordnung: VBorlage betr. Erbanung einer Waſſergas⸗ aulage auf dem Grundſtück der Gasanſtalt I1I. — Druckſache 83. Berichterſtatter Stadtu. Gredy: Meine Herren, unter Punkt 13 der Tagesordnung fordert der Magiſtrat 130000 ℳ aus Anleihemitteln für die Beſchaffung maſchineller Kohlentransporteinrichtungen in der Gasanſtalt II1. Wie Sie aus der Vorlage geſehen haben werden, iſt dieſe Neuanlage dringend nötig aus techniſchen und aus wirtſchaftlichen Gründen. Ich brauche in die Details nicht einzugehen, weil ich doch der alten Praxis dieſer Verſammlung gemäß und bei der Wichtigleit der Vorlage eine Ausſchuß⸗ beratung beantragen werde. Ich halte mich bloß für verpflichtet, hervorzuheben, daß es ſich um eine außerordentlich hohe Summe handelt, und daß der Ausſchuß ſehr wohl daran tun wird, die Koſten⸗ anſchläge genau zu prüfen. Ich bemerke noch, daß z. B. für die Anlage einer neuen Mauer, die dringend erforderlich iſt, allein ungefähr 100000 , in Anſatz gebracht ſind. Das begründet teilweiſe die große Höhe der Summe. Ich würde es für ſehr zweck⸗ mäßig halten, wenn der 34 erwählende Ausſchuß ſeine Sitzungen in der Gasanſtalt 11 ſelbſt abhielte, weil er dann an Ort und Stelle am beſten ſich über die Größe der Verhältniſſe, die da in Frage kommen, ein Bild machen kann. Was den Punkt 14 anbetrifft, ſo gelten hier ungefähr dieſelben Argumente, die ich jetzt vorgebracht habe, für die Berufung eines Ausſchuſſes. Im großen und ganzen kann ich jetzt ſchon ſagen: ich glaube, daß Sie die Vorlage annehmen werden; denn die praktiſchen und theoretiſchen Gründe, die der Magiſtrat hier angeführt hat, ſind ſo über⸗ zeugend, datz Sie nicht anders können werden, als die Gasanſtalt 1I1 zu immer müchtigerer Leiſtungs⸗ fähigkeit für die Zukunft auszubilden. ch erlaube mir nun, zu beantragen, daß die beiden Punkte einem gemeinſamen Ausſchuß von 9 Mitgliedern übergeben werden. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Es liegt noch ein Antrag vor, einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern einzuſetzen. (Der Berichterſtatter ſchließt ſich dieſem An⸗ trage an.) (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Berichterſtatters die Uberweiſung beider Magiſtrats⸗ vorlagen an einen gemeinſamen Ausſchuß von 11 Mitgliedern und wählt zu Mitgliedern dieſes Ausſchuſſes die Stadtv. Becker, Callam, Dr. Frentzel, Gredy, Hildebrandt, Leben, Liebe, Marcus, Mehl, Protze und Dr. Zepler.) Das Protokoll der heutigen Sitzung bitte ich die Herren Dr. Borchardt, Dörre und Foerſtner zu vollziehen. 2 Punkt 15 der Tagesordnung: Vorlage betr. Regulierung der Straße 1e1 zwiſchen Kurfürſtendamm und Gieſebrecht⸗ ſtraße. Druckſache 84. Ae