— 158 —— Wer ſollte dagegen etwas haben! Aber wenn es nach der Bedürfnisfrage geht, dann kämen Sie noch lange, lange nicht heran. Stadtv. Dörre: Die Klagen, die bezüglich des Wittenbergplatzes vorgebracht ſind, mögen ja berechtigt ſein; aber ich möchte die Herren Kollegen biiten — ich bin Mitalied des Wahlausſchuſſes und habe das Viertel jenſeits der Spree, den Nonnendamm ufw. häufig zu beſuchen —, doch einmal an den Nonnendamm mitzukommen; (Bravo! da grauen wir uns manchmal! An der Schleuſe, da iſt keine Pfütze mehr, da iſt ein großer See man kommt tatſächlich nicht durch. Alſo, meine Herren, da möchte ich den Maaiſtrat erſuchen, daß dort etwas getan wird. Dort gehen täglich Hunderte, Tauſende von Arbeitern nach den Fabriken. Der Weg iſt nicht paſſierbar. Ich möchte tatſächlich die Herren einmal bitten, daß ſie jenſeits der Spree den Nonnendamm und die andern Straßen ſich einmal anſehen; dann werden Sie wiſſen, daß es dort am notwendigſten iſt, vor allem andern. Stadtv. Bruns: Meine Herren, ich will noch (inmal das Wort eroreifen — nicht daß ich einge⸗ ſchüchtert bin durch die wütige Rede des Herrn Heiſe, das ſei ferne; aber ich möchte meinen Antrag er⸗ mäßigen von 5000 ℳ auf 3000 ℳ Vielleicht ſind Sie dann etwas zugänglicher. Aber dieſen Antrag halte ich aufrecht. Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Verhältniſſe am Nonnendamm ſind immer ſo geweſen, die haben fich keineswegs verſchlechtert. (Heiterkeit.) Aber, meine Herren, wir haben — und das ſoll ganz beſonders hervorgehoben werden — unter den Straßen, die nicht mit Aſphalt oder ſehr gutem Steinpflaſter befeſtigt ſind, effektiv Straßen, die ſich in ganz miſerablem Zuſtande befinden, (ſehr richtig!) und wir müſſen uns Mühe geben, dieſen Zuſtand rechtzeitig zu beſeitigen. Was aber den Nonnendamm anbetrifft, ſo ſind wir dabei, zu unterſuchen, wie es ſich mit den billigſten Mitteln wird ermöglichen laſſen, Waſſeranſammlungen zu verhindern. Die ſchlechten Zuſtände ſind uns bekannt — es ſind bereits Be⸗ ſchwerden eingelaufen —, und wir überlegen lereits, wie Abhilfe geſchaffen werden kann. Das wird ziemlich einfach ſein, weil die Kanaliſation dort dereits vorhanden iſt. Alſo dieſe Beſchwerde wird bald beſeitigt werden. Stadtv. Heinzelmann: Meine Herren, es kann hier vielleicht ein Mißverſtändnis obwalten bezüglich des Antrages des Herrn Kollegen Bruns und des Antrages, den ich im Sinne habe. Ich meine den Teil des Wittenbergplatzes, wo der Markt ſtattfindet. Es iſt eine kurze, mit Kopfſteinpflaſter belegte Fläche, von etwa 70 bis 80 Meter Länge; ich glaube, mehr iſt es nicht. Dieſe Fläche iſt reparaturbedürftig. Dort ſind die Fiſchſtände. Ich glaube, wenn der Magiſtrat dafür Sorge tragen wollte, daß dieſe kurze Strecke, die eine bedeutende Verkehrsſtrecke bildet, mit Aſphalt belegt würde, dann würde jedenfalls einem guten Teil der Beſchwerden ſchon Abhilfe ge⸗ ſchaffen werden. Das kann meines Erachtens die Ausgeſtaltung des Wittenbergplatzes gar nicht be⸗ einträchtigen; deun dieſer kurze Verbindungsweg wird immer beſtehen bleiben müſſen. Es iſt der Verbindungsweg zwiſchen der Bayreuther⸗ und der Ansbacherſtraße. Ich bitte doch, wenn hier eine Summe von 3000 oder 5000 ℳ eingeſtellt wird, daß unter allen Umſtänden auch dieſer Wunſch dabei berückſichtigt wird. Ich beantrage alſo, die Aſphaltierung dieſer kurzen Strecke in dieſem Jahre vernehmen zu wollen und die hierfür erforderlichen Mittel in den Etat einzuſtellen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Ich weiß nicht, welche Fläche Herr Stadtverordneter Heinzelmann im Sinne hat. Wenn Sie aber, wie Herr Heinzel⸗ mann ſagt, 70 Meter lang iſt, ſo handelt es ſich, da der Marktplatz eine Breite von ungefähr 12 Meter haben wird, um eine Fläche von etwa 900 qm, die nach dem Antrag des Herrn Heinzelmann mit Aſphalt zu verſehen iſt. Da Aſphaltpflaſter als ſolches 14 %ℳ, koſtet, und ſich mit Einſchluß der andern Unkoſten auf etwa 16 ℳ ſtellt, ſo bedeutet die Forderung des Herrn Stadtv. Heinzelmann eine Ausgabe von etwa 15 000 ℳ. Herr Stadt⸗ verordneter Bruns beantragt etwa 3000 ℳ. Für dieſe 3000 ℳ. können wir eine Aſphaltierung des Platzes unmöglich beſorgen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Stadtv. Bruns: zur Befeſtigung der ſüdlichen Ubergänge über 40 1 e 3000 ℳ in den Etat einzu⸗ etzen. Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: Herr Kollege Heinzel⸗ mann, haben Sie einen beſtimmten Antrag geſtellt? (Stadtv. Heinzelmann: Jawohl, die Aſphal⸗ tierung des Teiles zwiſchen der Bayreuther⸗ und der Ansbacherſtraße!) Ich würde bitten, mir den Antrag genau präzifiert vorzulegen. Da er in der Luft ſchwebt, kann ich unmöglich darüber abſtimmen laſſen. Ich laſſe inzwiſchen abſtimmen über die Re⸗ ſolution bezüglich der Schloßſtraße. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Etatsausſchuſſes: Der Magiſtrat wird erſucht, in den Etat für 1906 75 000 ℳ zur Neupflaſterung des öſt⸗ lichen Teiles der Schloßſtraße einzuſtellen.) Herr Kollege Heinzelmann beantragt die Aſphaltierung der kurzen Verbindungsſtrecke auf dem Witienbergplatz nördlich des Marktplatzes zwiſchen der Bayrenther⸗ und Ansbacherſtraße. Stadtbanrat Bredtſchneider: Der Wittenbergplatz beſteht aus zwei Teilen: nördlich der Kleiſtſtraße und ſüdlich der Kleiſtſtraße. Auf dem nördlichen Teil befinden ſich zwei Marktplätze. Beide liegen zwiſchen Ansbacher⸗ und Bayreutherſtraße. Der eine liegt an der Kleiſtſtraße entlang und der andere an der nördlichen Fahrſtraße des Wittenbergplatzes. Ich möchte Herrn Stadtv. Heinzelmann bitten, mitzuteilen, welchen Teil des Wittenbergplatzes er denn meint: jenen, der neben der Kleiſtſtraße liegt, alſo neben dem Bürgerſteig der Kleiſtſtraße, oder jenen, der an der noch nicht aſphaltierten nördlichen Fahrſtraße des Wittenbergplatzes? Stadtv. Heinzelmann: Ich meine den letzteren, die kurze Verbindungsſtrecke, beginnend von der