————160 — Abſchnitt 7. Nr. 4. Für einen Hilfsboten: a) Löhnung (9 Monate je 95 % ſtatt ſeither 12 Monate je 85 ℳ) und drei Monate je 100 ℳ) erhöht auf 1155 w Erläuterung zu Nr. 4 a. Steigt am 1. Januar 1906 von monatlich 95 ℳ auf 100 ℳ. Abſchnitt s. Nr. 3. Lohn für 2 Reiniger der Be⸗ dürfnisanſtalten, erhöht auf . 2400 ℳ. Abſchnitt 9. — Unterſuchung des Trinkwaſſers kommt in Fortfall. Dafür iſt einzuſtellen: Abſchnitt 9. Unterſuchungsamt für anſteckende Krankheiten. Nr. 1. Dem Leiter des Unterſuchungs⸗ amts Nr. 2: Anſchaffung und Unterhaltung von Betriebsmitteln Erläuterung zu Abſchnitt 9: Neu eingeſtellt. Zu errichten im Anſchluß an das pathologiſche Inſtitut des Krankenhauſes Weſtend. Dem Unterſuchungsamt liegt zugleich die chemiſche und bakteriologiſche Unterſuchung des Trinkwaſſers ob. A bſchnitt 10. Nr. 1. Koſten der öffentlichen Straßen⸗ beleuchtung, erhöht auf. 364 000 ℳ. Abſchnitt 11. Nr. 1. Der weiblichen Arbeitsvermitt⸗ lerin, erhöht auf , 4, , 7 Einnahmen. Abſchnitt 1b. Nr. 2. — Pacht für Acker und Wieſen 400 ℳ iſt zu ſtreichen und dafür zu ſetzen: 5 für eine in der Jungfernheide am Forſthaus Königsdamm gelegene Fläche Acker⸗ land von etwa 9,75 ha oder rund 38 Morgen von dem Geheimen Regierungsrat Bielefeldt, hier, Mommſenſtraße 88, als Vertreter des Vaterländiſchen Frauenvereins Charlotten⸗ burg, Abteilung für Arbeitergärten, zahlbar vierteljährlich im voraus, ſpäteſtens am 3. % Ä jedes Kalendervierteljahres 380 ℳ. Abſchnitt 5. 2) Fleiſchbeſchau. Nr. 1. Gebühren für die Fleiſch⸗ und Trichinen⸗ ſchau. Der Anſatz wird auf 15200 ℳ erhöht. Außerdem empfiehlt der Etatsausſchuß der Ver⸗ ſammlung noch zwei Reſolutionen, und zwar 1. zu Abſchnitt 2 Nr. 9 der Ausgaben — Zeit⸗ chriften der Hauptbibliothek der ſtädtiſchen Volksbibliothek —: Der Magiſtrat wird erſucht, im Anſchluß an die Volksbibliothek eine Leſehalle ein⸗ zurichten und darin Tageszeitungen aller politiſchen Richtungen auszulegen. 2. zu den einmaligen Ausgaben‚nnn Der Magiſtrat wird erſucht, für eine gärt⸗ neriſche Ausſchmückung des Wittenbergplatzes Sorge zu tragen. Stadtv. Heinzelmann: Meine Herren, jetzt iſt der Moment, für die vorhin gegebene Zuſage des Magiſtrats, daß für die Ausgeſtaltung des Witten⸗ bergplatzes Sorge getragen werden ſoll, hier eine Lanze zu brechen. Seit langen Jahren petitioniert die Bürgerſchaft des Oſtens um eine würdige Aus⸗ ſtattung des Wittenbergplatzes. Die Wünſche ſind ſtets in wohlwollende Erwägung gezogen worden, Jahre hindurch. Das letzte Jahr aber, als die Sache akut werden ſollte, wurde uns auf Interpellationen aus dem Hauſe heraus verſichert, daß jedenfalls in dem nächſtjährigen Etat, alſo in dem Etat für 1905/06, dieſe Frage durch Einſtellung in den Etat zur gün⸗ ſtigen Erledigung gelangen ſollte. Als Hauptmoment wurde angeführt, daß dort auch ein Brunnen er⸗ richtet werden ſollte, und daß für die Errichtung dieſes Brunnens die Schaffung des Notauslaſſes, welcher von Schöneberg geplant war, von der Motz⸗ ſtraße nach dem Landwehrkanal, zunächſt inſofern % hinderlich ſei, als die Stadt, wenn ſie ſelber einen Notauslaß bauen oder für die Entwäſſerung Sorge tragen ſollte, bedeutend mehr Aufwendungen machen müßte, als wenn ſie es durch den Notauslaß von Schöneberg mit bewerkſtelligen ließe. Meine Herren, in einer Sitzung des Etatsaus⸗ ſchuſſes im vorigen Jahre iſt von der ausdrücklichen Verſicherung des Magiſtrats Kenntnis genommen worden, daß die gärtneriſche Ausſchmückung des Wittenbergplatzes bereits in Erwägung gezogen wäre. Nun, muß ich ſagen, fühle ich mich doch etwas pein⸗ lich davon berührt, daß in dem diesjährigen Etat davon gar nichts vorgemerkt iſt. Ich erlaube mir daher die Anfrage an den Magiſtrat: was gedenkt derſelbe zu tun, um das der Bürgerſchaft gegebene Verſprechen einzulöſen? Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, dieſe Angelegenheit iſt nicht nur im Stadium der wohlwollenden Erwägung ſtecken geblieben, ſondern die Park⸗ und die Tiefbaudeputation haben ſich mit dieſer Frage beſchäftigt, um ſie zur Ausführung zu bringen, und die beiden Deputationen hatten be⸗ ſchloſſen, dem Magiſtrat vorzuſchlagen, für die Aus⸗ geſtaltung des Wittenbergplatzes mit Schmuckanlagen und einem Brunnen den Betrag von 40 000 oein⸗ zuſetzen. Der Magiſtrat hat nun in der Beratung über die Anträge, die ihm von den einzelnen Depu⸗ tationen zu dem Voranſchlage des Etats zugegangen ſind, naturgemäß zunächſt ſich überlegen müſſen: welche Mittel ſind vorhanden? und dann ſich fragen müſſen: welche Aufgaben müſſen gelöſt werden, welche ſind notwendig und welche ſind nur wünſchenswert? Soweit die Aufgaben nur wünſchenswert waren, haben wir wegen der hohen Anforderungen, die in dieſem Jahre an die Stadt herantreten, uns naturgemäß beſchränken müſſen; wir haben die nur wünſchenswerten Aufgaben zurückſtellen müſſen hinter die notwendigen. Eine Notwendigkeit, meine Herren, den Wittenbergplatz als Schmuckplatz auszugeſtalten, liegt nicht vor. Es iſt immerhin etwas Lurus, wenn wir das tun. Allerdings ſtehe ich auf dem Stand⸗ punkt, daß der Luxus an dieſer Stelle angebracht iſt, und ſoweit ich die Stimmung im Magiſtrat kenne, ſtimmt mir der Magiſtrat zu; auch er wünſcht, daß der Wittenbergplatz, wenn die Mittel im Etat vor⸗ handen ſind, zu einem Schmuckplatz ausgeſtaltet wird, wie er der ganzen Gegend angemeſſen iſt. Aber, meine Herren, in einem Jahre, wo man haushäl⸗ teriſch wirtſchaften muß, muß man die Lurusausgaben zurückſtellen, um die notwendigen Aufgaben erfüllen