Abſchnitt 3. Nr. 7. Der Wortlaut iſt wie folgt zu ändern: Mũʃiete für die an der Spielhagenſtraße be⸗ legenen Grundſtücke Band 34 Blatt 1648, Band 17 Blatt 974 und Band 54 Blatt 2241, von dem Kohlenhändler Hermann Tieck hier, Wilmersdorferſtraße 146/147, zahlbar viertel⸗ jährlich im voraus. (Die Beratung wird geſchloſſen. Kapitel XI wird in Ausgabe und Einnahme nach dem Voran⸗ ſchlage des Magiſtrats mit den vom Berichterſtatter vorgetragenen Anderungen feſtgeſtellt.) Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann: Kapitel XIV. Verſchiedene Einnahmen und Ausgaben. Berichterſtatter Stadv. Otto: Der Etatsausſchuß hat folgende Anderungen beſchloſſen: Ausgaben. Abſchnitt 3. Nr. 1. An die Brandenburgiſche Landeshauptkaſſe Provinzialabgaben, zu erhöhen um 40 000 ℳ— auf 715000 ℳ. Einmalige Ausgaben: Als Abſchnitt 12 iſt einzuſtellen: Dem Fiſchereivereine für die Provinz Branden⸗ burg einmalige Beihilfe, zahlbar am 1. Mai für Rechnung des Vereins an die Kur⸗ und Neumärkiſche Ritterſchaftliche Darlehnskaſſe in Berlin W. 8, Wilhelmplatz 6, portofrei 100 ℳ. Außerdem empfiehlt der Etatsausſchuß der Ver⸗ ſammlung, zu beſchließen: Die Bittſchrift des Vorſtandes des Vereins für „Kinderausflüge“ in Charlottenburg um Bewilligung eines jährlichen ſtädtiſchen Zu⸗ ſchuſſes wird dem Magiſtrat zur Erwägung überwieſen. Ich empfehle die Annahme des Kapitels mit den vorgetragenen anderungen und der Reſolution des Etatsausſchuſſes. Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Herren, auf Seite 6 unter Nr. 4 iſt eine Summe zur Unter⸗ ſtützung der Ferienkolonien von 22500 ℳm eingeſetzt. Ich möchte mir die Anfrage erlauben, ob im Etats⸗ ausſchuß etwas bekannt geworden iſt über die Be⸗ ſchlüſſe der Deputation, die ſeiner Zeit zur Beratung der Frage eingeſetzt worden iſt, ob die Ferienkolonien in ſtädtiſche Verwaltung genommen werden ſollen. Mir iſt der Wortlaut nicht mehr genau gegenwärtig. Es wurde vor etwa Jahresfriſt dieſe Frage angeregt und, wenn ich nicht irre, von Herrn Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann oder von Herrn Buka beantragt, eine Deputation zur Beratung dieſer Frage einzuſetzen. Stadtv. Dr. Penzig: Meine Herren, ich wollte zu dem Antrage des Vereins für Kinderausflüge ſprechen. Der Ausſchuß hat, wie ich höre, nur be⸗ ſchloſſen, dieſen Antrag dem Magiſtrat zur Erwägung 10 überweiſen. Es iſt das ſcheinbar ein ganz neuer zerein, der hier plötzlich auftritt. Es handelt ſich aber um eine bereits mehrere Jahre beſtehende Ein⸗ richtung, die doch recht Ihre ſtarke Aufmerkſamkeit 162 in Anſpruch nehmen ſollte. Dieſe Kinderausflüge ergänzen in einem gewiſſen Sinne die Ferienkolonien und die Waldſchule, auch was heute hier erwähnt worden iſt, die Spielplätze. Es haben ſich eine Reihe von jungen Damen zuſammengetan, die bereits ſeit drei Jahren mit Kindern aus unſern Volksſchulen des Nachmittags je einen Ausflug unternehmen, und zwar immer mit je 12 bis 15 Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren. Der Ausflug iſt ganz harm⸗ los; es wird eine Flaſche Milch mitgenommen, und die Kinder werden ein wenig mit Brot, Bretzeln und dergleichen regaliert auf Koſten dieſes Vereins. Das⸗ jenige, was beſonders wichtig und ſchön iſt, iſt, daß hier Damen aus gebildeten Kreiſen von ſelbſt Anſchluß an die Kinder aus unſern Volksſchulen ſuchen. Es bilden ſich da Beziehungen, die zweifellos von großem Nutzen ſein können, ſowohl für die jungen Damen ſelbſt wie auch für die Kinder — erzieheriſche Ein⸗ flüſſe von beiden Seiten, da ja auch die jungen Damen von den Kindern etwas lernen können. 500 glaube alſo, wir ſollten doch die Sache etwas mehr unterſtützen, zumal die Koſten nicht ſehr bedeutend ſind. Die Kinder werden von unſern Schulärzten ausgeſucht. Soviel ich weiß, ſind in den letzten Jahren von 9 Abteilungen je 30 Aueflüge gemacht worden, alſo ſchon eine ganz ſchöne Anzahl. Der Verein hat bisher die Koſten für die Ver⸗ proviantierung, Straßenbahn und dergleichen ſelber aufgebracht. Es dürfte aber doch, glaube ich, dem ſozialen Sinn unſerer Mitbürger und ihrer Stadt entſprechen, wenn wir nicht bloß, nachdem ſich ſo etwas gerade in unſern Kreiſen von Charlotten⸗ burg gebildet hat, ſo lau ſagen: der Magiſtrat ſoll die Sache einmal in Erwägung nehmen, ob er ſpäter dafür Geld übrig hat —, ſondern ich beantrage: ſtellen Sie doch vorläufig 500 ℳ als Beitrag an dieſen Verein in den Etat ein; dann werden wir ſehen, wie weit wir damit kommen. Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, es iſt ſchon ausgeführt worden, daß der Gegenſtand im Etatsausſchuß erörtert worden iſt, und daß der Ma⸗ giſtrat ſich der Anregung, die im Etatsausſchuß ge⸗ geben worden iſt, durchaus wohlwollend gegenüber⸗ geſtellt hat. Aber kein Menſch konnte irgend etwas Beſtimmtes über die Art und das Weſen dieſer ganzen Einrichtung, über die Grundſätze, nach denen verfahren wird, wer an der Spitze ſteht, wie die Kinder ausgewählt werden uſw. geben, auch nicht darüber, wer die Verantwortung trägt, wenn irgend ein Unglück dabei paſſiert. Infolgedeſſen glaubte man ſich darauf beſchränken zu ſollen, dem Magiſtrat die Frage zur Erwägung zu überweiſen. Wir haben im laufenden Jahre ſelbſt einen ſolchen Ausflug, welchen ein Lehrer der Gemeindeſchule mit einer Gruppe von Schülern unternehmen wollte, ſchon ge⸗ ſtattet und gefördert, und ſind von dem Ergebnis dieſes Ausflugs durchaus befriedigt geweſen; wir haben volles Intereſſe und volles Verſtändnis für derartige Veranſtaltungen. Aber Sie müſſen doch mindeſtens der Schuldeputation und dem Magiſtrat Gelegenheit geben, ſich zu informieren, was hinter dieſer ganzen Sache ſteckt. Iſt es bisher ohne einen ſtädtiſchen Beitrag gegangen, ſo wird es für das Jahr 1905 auch noch ohne einen ſolchen gehen; wir ſtellen dann eventuell im Etat 1906 Mittel ein. Sollte es mit verhältnismäßig geringen Koſten ab⸗ getan ſein, ſo ſchaffen wir im Schuletat aus irgend einer Poſition, Insgemein uſm., vielleicht auch die Möglichkeit zur Leiſtung eines kleinen Beitrags,