—— 163 —— wenn wir uns davon überzeugt haben, daß die Ein⸗ richtung unterſtützungswürdig und bedürftig iſt. Aber das muß man doch wohl erſt prüfen. Infolge⸗ deſſen bitte ich Sie, ſich mit dem Beſchluß des Etats⸗ ausſchuſſes zu begnügen. Berichterſtatter Stadtv. Otto: Auf die Anfrage des Herrn Kollegen Dr. Borchardt muß ich er⸗ widern, daß über die Verhandlungen der gemiſchten Deputation bezüglich der Ubernahme der Ferien⸗ kolonien in ſtädtiſche Regie irgend welche Auskunft im Etatsausſchuß nicht erfolgt iſt. Der Etats⸗ ausſchuß hat die Poſition bewilligt, und es iſt nur der Wunſch ausgeſprochen worden, daß Mitgliedern des Magiſtrats und der Stadtverordnetenverſammlung ermöglicht werden möchte, einmal das eigene Heim des Vereins gegen Verarmung für Ferienkolonien in Augenſchein zu nehmen. Was den Beitrag für den Verein für Kinder⸗ ausflüge angeht, ſo iſt der Ausſchuß in eine materielle Erörterung der Frage überhaupt nicht eingetreten, konnte das auch nicht, weil das Geſuch des Vereins an dem Tage, an dem die Ausſchußſitzung ſtattfand, erſt eingelaufen war. Es war alſo unmöglich, eine Prüfung anzuſtellen, die doch notwendig iſt, ehe wir uns zur Hergabe eines Beitrages entſchließen können. Aus dem Grunde hat der Etatsausſchuß rein geſchäftsordnungsmäßig die Sache dem Magiſtrat zur Erwägung überwieſen, ohne dazu irgend welche materielle Stellung zu nehmen. Ich meine, wir können uns mit dieſem Beſchluſſe vollſtändig be⸗ nügen. Ich entnehme aus den Ausführungen des 9428 Bürgermeiſters die Möglichkeit, daß auch ſchon im laufenden Etatsjahr, falls das Bedürfnis ſich herausſtellt, dem Verein eine Zuwendung ge⸗ macht werden kann. Ich würde es freitich nicht gern ſehen, wenn wir Mittel, die ſchon für den Schuletat vorgeſehen ſind, hierfür irgendwie flüſſig machen, ſondern es wäre dann vielleicht angebracht, daß der Magiſtrat in einer beſonderen Vorlage eine Bewilligung aus dem Dispoſitionsfonds beantragt. Stadtv. Dr. Penzig: Ich würde mich ebenfalls mit den Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters zufrieden geben. Ich wollte nur noch bemerken, daß die Sache nicht früher kommen konnte, weil dieſer Verein ſich offtziell erſt im März konſtituiert hat, nachdem er drei Jahre gearbeitet hat, ohne nach irgend welcher Anerkennung oder einer feſten Or⸗ aniſation zu ſtreben. Die Sache ſelber iſt jeden⸗ ſals ſo weit auch für die Herren vom Magiſtrat durchſichtig, als es ſich nur um unſere Schulärzte — einer unſerer Schulärzte ſteht an der Spitze des Vereins — und um die Rektoren unſerer Anſtalten ia0 ag die die Auswahl der Kinder beſorgen. Es ind alſo vollkommen klare Verhältniſſe. Es würden meines Erachtens keine Schwierigkeiten entſtehen, in dieſem Falle auch hier 500 ℳ. oder 1000 ℳ ohne weiteres einzuſetzen. Aber ich will mich damit zufrieden geben, daß vom Magiſtratstiſch aus eine wohlwollende Berückfichtigung in Ausſicht geſtellt worden iſt. * Vorſt.⸗Stellv. Kanfmann: Aus Ihren Aus⸗ führungen, Herr Kollege Dr. Penzig, ſchließe ich, daß Sie Ihren Antrag zurückziehen? (Zuſtimmung des Stadtv. Dr. Penzig.) Stadtv. Dr. Borchardt: Da die Sache im Etatsausſchuß nicht erörtert worden iſt, würde ich ja eventuell hier noch näher darauf eingehen. Ich ſtelle aber feſt, daß der Herr Bürgermeiſter vorhin durch einen Zuruf mitgeteilt hat, daß demnächſt über die von mir angeregte Frage eine Vorlage an die Verſammlung kommen wird. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung ſtimmt der vom Etatsausſchuß beantragten Reſolution zu und ſtellt Kapitel XIV in Ausgabe und Einnahme nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den vom Berichterſtatter vorgetragenen Anderungen feſt.) Vorſt.⸗Stellv. Kaufmaun: Extraordinarium des Hauptetats. Anſtelle des Herrn Dr. Frentzel wird Herr Stadtv. Marcus die Berichterſtattung übernehmen. Berichterſtatter Stadtv. Marcus: Zum Ertra⸗ ordinarium des Hauptetats ſchlägt Ihnen der Etats⸗ ausſchuß folgende Anderungen vor: Ausgaben. Kapitel v. Abſchn. 2a. Erſtattung des Grundſtückswertes an den Sonderetat 8 Ertraordinarium Abſchnitt 1, erhöht auf 2 133 600 ℳ. Kapitel VII. Abſchn. 6. Erſtattung an die 1899 er und 1902 er Anleihe (1 133 600 ſtatt bisher 199100 ℳ — 4395400 ℳ) zur Vollendung der dort nachgewieſenen Bauten uſw, erhöht auf 5529000 ℳ. Einnahmen. Kapitel v. Abſchn. 1. Erſtattung aus der 1902 cr Anleihe und der neu aufzunehmenden Anleihe uſw., erhöht auf 3571800 ℳ. Kapitel VII. Abſchn. 1. Von dem Anleihebeſtande erhöht auf 12010400 . Ich bitte, mit dieſen vorgeſchlagenen Anderungen den Etat genehmigen zu wollen. abzuheben, (Die Beratung wird geſchloſſen. Das Ertra⸗ ordinarium des Hauptetats wird nach dem Vor⸗ anſchlage des Magiſtrats mit den vom Berichterſtatter vorgetragenen Anderungen feſtgeſtellt.) Vorſt ⸗Stellv. Kaufmann: Zu Punkt 130 der Tagesordnung Nr. 13 iſt ein Einſpruch erhoben worden. Vorſteher Roſenberg (den Vorſitz übernehmend): Punkt 3 der Tagesordnung: Bericht des Petitionsansſchuſſes. Druck⸗ ſache 94. 1. Petition des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereins von 1895 zu Charlottenburg betr. die Müllabfuhr. Berichterſtatter Stadtv. Protze: Meine Herren, der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein von 1895 zu Charlottenburg iſt mit einer Petition an uns heran⸗