—— 169. — Polizeigewahrſam um 500 ℳ. Dagegen wäre kaum etwas zu erinnern. Ferner ſind die Poſitionen 3—5 a—e, Heilmittel, um 6140 ℳ überſchritten. Das liegt weſentlich daran, daß dieſenigen Summen, die für Milch ausgeworfen ſind, ſehr bedeutend über⸗ ſchritten worden ſind. Die Etatsſumme iſt ſchon am 23. November 1904 um 2100 ℳ erhöht worden bei dieſen Poſitionen 3 — 5 a—e. Die Ausgabe für Milch hat im Jahre 1902 16 386,60 ℳ betragen; im Jahre 1903, nach underung der Organiſation, ſind nur 9245 ℳ verbraucht worden; im Jahre 1904 wird der Geſamtverbrauch voraus⸗ ichtlich 12 140 % ſein. Es iſt alſo der Rück⸗ ſ01ag. der im Jahre 1903 durch die Anderung der Organiſation zu ſtande gekommen iſt, durch den Mehrverbrauch im Jahre 1904 doch wieder beinahe aufgehoben worden. Es wird hier ange⸗ führt, daß weſentlich dadurch die Summe größer geworden ſei, weil eine Reihe von Lungenleidenden vor und nach der Unterbringung in Heilanſtalten ein größeres Quantum von Milch und Stärkungs⸗ mitteln erfordert hätten; außerdem käme die Influenza⸗ epidemie hinzu. Das mag wohl richtig ſein. Es iſt aber immerhin auffällig, daß die Geſamtſumme für Arzneien mit 12000 % ausreichen wird, ob⸗ gleich hier angegeben wird, daß die Rechnungen für die Arzneikoſten in den letzten Monaten geſtiegen ſind. In dem Anſatz für diätetiſche Mittel ſind die Koſten des Aufenthalts in Walderholungsſtätten (Eichkamp) mit enthalten. In dem neuen Etat ſind dieſe Koſten ganz abgetrennt worden. Die Ausgaben haben bis zum März 3726 ℳ betragen. Die Steigerung iſt ſehr bedeutend, zumal auch viele Kranke im Winter in die Walderholungsſtätte ge⸗ ſchickt worden ſind. Ferner iſt die Unterbringung von Geiſteskranken um 7000 ℳ überſchritten worden. Dagegen würde kaum etwas zu erinnern ſein; das ſind Verhältniſſe, die unabhängig ſind von der Organiſation der Ver⸗ waltung. Etwas einwenden könnte man gegen die Unter⸗ bringung von Kranken in Heilanſtalten, wobei eine uberſchreitung von 5500 ℳ. entſtanden iſt. Es handelt ſich um Kranke, die in Lungenheilanſtalten geſchickt worden ſind. Ich möchte fragen, nach welchen Geſichtspunkten dieſe Verſchickung von Lungen⸗ kranken bei der Armenverwaltung gehandhabt wird, und welche Erfolge erzielt ſind, ob es ebenſo ge⸗ ſchieht wie bei der Invalidenverſicherungsanſtalt, und ob nur Leute verſchickt werden, bei denen Heilung noch in Ausſicht ſteht. Es wäre ſehr intereſſant, wenn man über die Geſichtspunkte, die augenblicklich für die Unterbringung in Lungenheilſtätten im Magiſtrat maßgebend ſind, etwas erfahren könnte, und ferner, wenn man ſtatiſtiſche Unterlagen über die Erfolge bekommen könnte, da ja ſchon ſeit einigen Jahren die Kranken in Lungenheilſtätten untergebracht ſind. Bei II beziehen ſich die Mehrausgaben auf das Bürgerhaus Es ſind für Löhne 1392 ¼ mehr er⸗ forderlich. Dabei iſt mir aufgefallen, daß geſagt worden iſt, daß vom 1. April 1905 ab durch eine andere Anordnung in den Geſchoſſen eine Erſparnis erzielt werden ſoll. Bisher ſind die Hospitaliten in drei Geſchoſſen untergebracht; jetzt ſollen ſie in zwei Geſchoſſen zuſammengelegt werden. Es iſt auffallend, daß dieſe andere Belegung der Geſchoſſe nicht ſchon eher möglich geworden iſt, ſondern erſt zum 1. April. Im übrigen wäre höchſtens noch zu erwähnen, daß bei der Verpflegung der Etatspoſten überſchritten worden iſt dadurch, daß die Anſätze für Fleiſch, Kar⸗ toffeln, Gemüſe niedriger waren, als ſich die Preiſe nachher tatſächlich herausgeſtellt haben. Ich möchte im übrigen beantragen, daß die Überſchreitungen nach dem Antrage des Magiſtrats bewilligt werden. Stadtrat Samter: Ich möchte nur eine Frage des Herrn Referenten beantworten. Die Statiſtik, die Sie gewünſcht haben, iſt bereits gedruckt in einer früheren Nummer der Amtlichen Na richten und hat ergeben, daß nach 3 Jahren noch über 50% der Kranken, die in Lungenheilſtätten untergebracht waren, voll erwerbsfähig befunden ſind. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Bauer: Ich möchte nur noch fragen, ob Herr Stadtrat Samter auch dar⸗ über Mitteilung machen kann, aus welchen Gründen die andere Organiſation in der Unterbringung der Hoſpitaliten erſt vom 1. April d. I. ſtattfindet und nicht vorher ſchon bewirkt werden konnte. Stadtrat Samter: Die Sache liegt ſo. Das Bürgerhaus hat außerordentlich viel Raum, und wir haben deshalb Bedenken getragen, ſolange wir noch Raum haben, die Hoſpitaliten enger zuſammenzu⸗ legen. Der Magiſtrat iſt jedoch jetzt bei der Etats⸗ beratung der Meinung geweſen, daß es nötig iſt, Erſparniſſe zu machen, wo es möglich iſt, bei der Heizung uſw. Das wird geſchehen könnnen, wenn man die Hoſpitaliten in zwei Geſchoſſen zuſammen⸗ legt. Die Räume ſind immer noch ſo groß, daß ſie nicht zu eng zuſammengelegt werden. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Im Ordinarium für 1904 Kapitel werden die folgenden Etatsnummern I. 1) 1—1b (Unterſtützungen für die Inſaſſen der Fa⸗ milienhäuſer) um. . 200,—ℳ 2) 1—4 (Verpflegung nächtlich obdachloſer Perſonen im Polizei⸗ Gewahrſam) um 500,— „ 3) 3—5a—e (Heilmittel) umm̃ñn. 6140,— „ 4) 3—6 (Unterbringung Geiſteskranker) um 7000, 5) 3—8b (Unterbringung von Perſonen in Heil⸗ anſtalten uſw.) um 5500,.— Zuſammen 19024,—ℳ II1. Die folgenden Etatsnummern für das Bürgerhaus: 1) 8—2 (Löhne für die Pflegerinnen, Wärter uſw.) um 1392,—ℳ 2) 8—3 (Invalidenver⸗ ſicherung) um. 85,—, 3) 8—4 (Unfallverſiche⸗ Tung) ummm.... 203,— , 4) 8—7 (Unterhaltung der Gebäude) um. . 250,— „ 5) 8—13 (Arzneien, Dro⸗ gen, Chemikalien) um 162,.— Seite 2092,— 19024,— ℳ