iſt, ein Schmuckplatz zu werden. Aber kurzer Hand könnte ich mich weder dafür noch dagegen erklären. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Heiſe (Schlußwort): Meine Herren, ich möchte Sie bitten, die Gelder, wie die Vorlage es beantragt, zu bewilligen. Ein Kinderſpielplatz verträgt ſich mit einer gärtneriſchen Anlage nun und nimmer, und der Platz iſt nicht räumlich ſo groß, daß beides neben einander beſtehen kann. Allerdings ſtehen wir wohl alle auf dem Boden, daß wir, wo Spielplätze einzurichten find, ſie ein⸗ richten ſollen; aber hier paßt es nicht. Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtverordneter Braune hat ſein Amendement zurückgezogen. Es liegt alſo nur der Magiſtratsantrag vor, da ja nun auch der Antrag des Herrn Stadtverordneten Dr. Borchardt auf Einſetzung eines Ausſchuſſes wegfällt. (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehr⸗ heit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur gärtneriſchen Ausgeſtaltung des Platzes M werden 9000 ℳ aus laufenden Mitteln bewilligt.) Punkt 11 der Tagesordnung: Vorlage betr. Z3weihundertjahrfeier der Stadt Charlottenburg. — Druckſache 125. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Hubatſch: Meine Herren, es handelt ſich hier um die Feier des drei⸗ fachen Feſtes, das uns bevorſteht: der Enthüllung des Kaiſer Friedrichdenkmals, der Zweihundertjahr⸗ feier der Stadt und der Einweihung des neuen Rat⸗ hauſes. Daß die Verſammlung geneigt iſt, dieſe Feſte zu feiern, geht ja ſchon daraus hervor, daß Summen im Etat für 1904 und 1905 zur Verfügung geſtellt worden ſind. Der Magiſtrat entwirft nun hier gleich ein feſtes Programm und ſtellt den An⸗ trag, wir möchten dieſem Programm zuſtimmen. Es ſind aber doch von verſchiedenen Seiten Bedenken geäußert worden, ob es zweckentſprechend wäre, jetzt gleich ſich in der Weiſe feſtzulegen und das ganze Programm anzunehmen. (Sehr richtig!) Es ſind verſchiedene Wünſche laut geworden, die nach etwas anderer Richtung hin gehen. Ich will bloß ein paar erwähnen. Zunächſt will der Magiſtrat die drei Feſte auf einen Tag verlegen — oder wollen wir von zwei Feſten ſprechen? denn die Zweihundertjahrfeier und die Einweihung des Rathauſes fällt doch zuſammen, iſt ein Ganzes 55 ſich, und das andere Feſt, die Enthüllung des Kaiſer Friedrichdenkmals, iſt wieder ein beſonderes Feſt für ſich. Der Magiſtrat will nun die beiden an einem Tag veranſtalten. Ich weiß nicht, ob das recht zweckentſprechend ſein würde. Wir wiſſen nicht, wie lange die Feier dauern wird; denn das haben wir nicht ſo ganz in der Hand, weil Seine Ma eſtät daran teilnimmt und wir doch von ſeinen Beſchlüſſen abhängig ſind; wir können nicht die Stunde beſtimmen, auch nicht einmal den Tag jetzt ſchon feſtlegen. Es wäre auch möglich, d daß vielleicht die eingeladenen Gäſte den Wunſch haben, das Rathaus und dergl. kennen zu lernen; da wird es notwendig ſein — das iſt doch ein Akt der ſelbſtverſtändlichen Höflichkeit —, ſie dorthin zu führen, vielleicht ihnen auch einen kleinen Ehren⸗ trunk zu geben; man kann nicht wiſſen, ob das nicht geſchehen wird. Dieſe geladenen Gäſte ſind nicht genau dieſelben Gäſte, die am Nachmittag zum Naen eingeladen ſind. Das könnte ah zu olliſionen ſühren Das iſt zu erwägen. Dann hat der Magiſtrat für die Zweihundert⸗ jahrfeier nur ein Feſteſſeu in Ausſicht genommen, an dem auch die ſtädtiſchen Ehrenbeamten teilnehmen ſollen und eingeladene Gäſte. Nun iſt von ver⸗ ſchiedenen Seiten betont worden, daß es ſich viel⸗ leicht doch der Bürgerſchaft gegenüber ſchicken möchte, dieſe Feier etwas zu erweitern, (Sehr richtig! bei den Liberalen) vielleicht, ich will ſagen, des Vormittags eine Feſt⸗ feier zu veranſtalten, wo nicht gegeſſen und getrunken, ſondern wo nur eine ſchöne Feſtrede gehalten wird über die Entwickelung der Stadt ſeit 200 Jahren und Muſik gemacht und geſungen wird. Am Nach⸗ mittag könnte das Feſteſſen ſein, aber vielleicht ein kleines Feſteſſen, und Abends ein großes Bankett. (Zuruf: Kommers!) Das ſind alles Fragen, die noch zu erörtern ſind. Dann iſt ſchon die Illumination der Stadt und der ſtädtiſchen Gebäude ſmereg Da iſt von ver⸗ ſchiedenen Seiten darauf aufmerkſam gemacht worden, daß wir in der Bürgerſchaft nicht ſo allgemeines Entgegenkommen finden dürften, die ganze Stadt zu illuminieren. Es wird eine ganze Waſe von Bürgern geben, die nicht ſo lebhaftes Intereſſe für die Zwei⸗ hundertjahrfeier haben, und wir können vielleicht gewärtigen, daß große Straßenzüge dunkel bleiben. Die Beleuchtung der ſtädtiſchen Gebäude wiedernm würde doch wohl eine Summe von 8000 bis 10000 ℳ koſten, wenn ſie würdig ſein ſoll. Kurz und gut, das ſind alles Erwägungen, die doch wohl noch gründlich vorgenommen werden müſſen. Der Magiſtrat hat ſich zu dieſem Programm offenbar nur aus dem Umſtande entſchloſſen, weil er ſich ſtreng an die ſchon bewilligte Summe halten und ſie in keinem Fall überſchreiten will. So verſtehe ich wenigſtens die ganze Vorlage. Nun wird es wohl nicht ſo ſchlimm ſein, etwas mehr auszugeben; wir können vielleicht etwas ſparen, das wäre ja möglich; aber wir können auch in der Lage ſein, die Summe noch etwas zu überſchreiten; das würde jedenfalls die Genehmigung der Stadtverordneten⸗ verſammlung finden. Denn wir ſind doch alle darin einig, daß wir ein recht ſchönes, würdiges, erinnerungs⸗ reiches Feſt feiern wollen. (Bravo!) Darin ſtimmen wir vollſtändig mit dem Magiſtrat überein; das iſt genau dasſelbe, was der Magiſtrat wünſcht. Ich glaube alſo, es wird von ſeiten des Magiſtrats keinen Widerſpruch finden, wenn wir die Vorlage ſo, wie ſie hier iſt, nicht annehmen, ſondern allerhand wegſtreichen. Ich möchte mir erlauben, folgendes vorzuſchlagen, Nr. 1 ſo weit anzunehmen, Die Stadt Charlottenburg begeht die Feier des dreifachen Feſtes der Zweihundertjahrfeier der Stadt, der Enthüllung des Kaiſer Friedrich⸗ Denkmals und der Einweihung des Rathauſes das übrige zu ſtreichen und dafür nur zu ſetzen: „im Frühjahr dieſes Jahres“ — das iſt genügend; ann Nr. 2, das engere Programm, ganz zu ſtreichen und Nr. 3 ſtehen zu laſſen, alſo 3 zu 2 zu machen und zu ſagen: Zur Vorbereitung und zur Ausführung des Feſtes — vielleicht iſt es praktiſch, zu ſagen: der Feſte