— 209 — Punkt 7 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über den Antrag des Stadtv. Braune und Gen. betr. Anlegung von Raſenſtreifen am Kurfürſtendamm Druckſachen 148, 155. Der Antrag lautet wie folgt: Es wird beantragt, die Stadtverordnetenver⸗ ſammlun! wolle beſchließen, behufs Erneuerung bezw. N ubeſäung der Raſenſtreifen auf dem Kurfürſtendamm — zwiſchen Straßendamm und den Reitwegen gelegen — den Berag von 1500 ℳ ans laufenden Mitteln zu bewilligen. Braune, Wnig, Dr. Penzig, Ruß, Lingner. Berichterſtatter Stadtv. Braune: Meine Herren, der Ausſchuß hat den Antrag, der in voriger Sitzung von den mitunterzeichneten Herren Kollegen und mir geſtellt worden iſt, in eingehender Beratung erwogen und ſich zunächſt dahin ſchlüſſig gemacht, daß s wünſchenswert und zweckmäßig ſei, die Raſenſtreifen am Kurfürſtendamm mit Raſen neu zu belegen. Es wurde dann der vom Herrn Stadtrat Scholtz in ſeiner Eigenſchaft als Kämmerer erhobene Einwand, daß der dort geſäte Raſen durch Zertreten, ſowie durch Bewerfen mit Sand vom Reitwege aus leicht wieder ruiniert würde, in Erwägung gezogen und beſchloſſen, was Ihnen, meine Herren, in der Vorlage des Näheren mitgeteilt iſt, daß dieſe Raſenſtreifen mit Raſenboden belegt werden ſollen, damit eine haltbare Raſennarbe geſchaffen wird, die dann mit einer Liguſtrumhecke abgegrenzt werden ſoll — letztere vorläufig nur verſuchsweiſe auf einer kürzeren Strecke —, damit die Beſchädigung des Raſens durch Bewerfen von Sand vom Reitwege aus verhütet wird. Bei Beratung der Frage, wie das jetzige öde, troſtloſe Ausſehen dieſes ſonſt ſo ſchön angelegten Straßenzuges zu beſeitigen ſei, wurde im Ausſchuß zur Sprache gebracht, was ich als Zuſatz zu meiner, in voriger Sitzung hierzu gebrachten Begründung Ihnen, meine Herren, mitzuteilen nicht vorenthalten möchte, daß wir als kluge Hausväter wohl daran täten, den Aufenthalt bei uns ſo angenehm als möglich einzurichten, da wir mit den rivaliſierenden Nachbargemeinden zu tun haben, und wie wir nach der Berliner Seite hin die Tauenzien⸗, Kleiſt⸗ und Hardenbergſtraße durch Raſen⸗ und Blumenanlagen zu ſchönen Straßenbildern, zu einem vornehmen Entree Charlottenburgs ausgeſtaltet haben, wie durch die Raſenſtreifen in der Berlinerſtraße eine bedeutende Verſchönerung derſelben herbeigeführt iſt, ſo ſollten wir auch nicht verſäumen, für den Kurfürſtendamm, der gewiſſermaßen das Entree Charlottenburgs nach Wilmersdorf, Halenſee, Grunewald hin bildet, mit verhältnismäßig Cgeringen Mitteln, wie beantragt, etwas Schönes zu ſchaffen. Es werden dadurch nicht allein die reichen Leute am Kurfürſtendamm ſeß⸗ hafter und der Zuzug ſolcher weſentlich gefördert, es werden nicht allein die Handwerker, die Arbeiter, die Unternehmer bedeutende Vorteile durch Förderung der Bautätigkeit infolge zunehmenden Zuzuges daraus ziehen, ſondern es wird der Stadtſäckel Charlotten⸗ burgs auch dadurch erhebliche Vorteile genießen und der Wohlſtand und das Gedeihen unſerer Stadt gefördert werden. Auch praktiſche Erwägungen kommen inbetracht. Durch die Beſprengung der Raſenſtreifen wird der Baumwuchs, der in den letzten Jahren bedeutend gelitten hat, was beſonders den Herren vom Fach bekannt ſein dürfte, um ein Weſentliches gehoben: auch durch die dann mögliche beſſere Beaufſichti⸗ gung wird ſehr unangenehmen Schädigungen vorge⸗ beugt werden, wie ſie vor zwei Jahren durch den Bohrkäfer den Bäumen am Kurfürſtendamm zugefügt worden ſind. Alle dieſe Gründe, meine Herren, ſprechen dafür, dem Antrage des Ausſchuſſes ſtattzugeben, was ich im Namen desſelben hiermit empfehle. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: In Würdigung der vom Magiſtrat geäußerten Bedenken, daß die Erhaltung ungeſäter Raſenſtreifen am Kurfürſtendamm unter den dortigen Verhältniſſen ſchwierig iſt, und in der Erwartung, daß eine einmalige größere Aus⸗ gabe für dieſen Zweck durch Erſparnis der Neubeſäung in den folgenden Jahren ausge⸗ glichen werden dürfte, wird für die Belegung der Streifen mit Raſenſoden und für die An⸗ legung einer Ligustrum-Hecke, die zunächſt nur verſuchsweiſe und auf eine kürzere Strecke geplant iſt, die Summe von 2500 ℳ aus laufenden Mitteln bewilligt.) Vorſteher Roſenberg: Punkt § der Tagesordnung Vorlage betr. Anderung verſchiedener Flucht⸗ linien in Abteilung v, vI und vla des Bebanungsplanes. — Druckſache 156. Berichterſtatter Stadtv. Lingner: Meine Herren, es handelt ſich um einige Anderungen des Flucht⸗ linienplanes, und zwar der Straße 34b Abteilung Sektion 4, der Königin Eliſabethſtraße, der Straße 6 a Abteilung vI Sektion 2, der Straße 77a Ab⸗ teilung VIa Sektion 9. Die Pläne hängen dort aus. Es ſind keine weſentlichen vnderungen, ſie er⸗ möglichen nur eine Verbeſſerung der Kommunikations⸗ verhältniſſe. Der Plan der Königin Eliſabethſtraße hat uns ſchon einmal vorgelegen. Es iſt jetzt eine Verbeſſerung dahin eingetreten, daß der Engpaß, der ſeinerzeit beſtanden hat, nach Möglichleit beſeitigt worden iſt. Die Straße iſt jetzt um 4 m verbreitert worden. Ich empfehle Ihnen die Vorlage in vollem Umfange zur Annahme. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Anderungen der Fluchtlinien der Straße 34b Abtlg. V Sektion 4, . der Königin⸗Eliſabethſtraße, der Straße 6a Abtlg. vI Sektion 2, . der Straße 77a Abtlg. v1a Sektion 9, des Platzes K Abtlg. VIa Sektion 8 und der Abſtumpfung an der Ecke der Straße 12 und 65 Abtlg. vIa Sektion 8 werden nach Maßgabe der Entwürfe zu 1 vom 2. Oktober 1904, zu 2 vom 12. Januar 1905, zu 3 vom 22. Januar 1905, zu 4 vom 31. Dezember 1904 und der zugehörigen Er⸗ läuterungsberichte genehmigt.) — 0 10 — Vorſteher Roſenberg: Das Protokoll vollziehen heute die Herren Dr. Frank, Heiſe und Dr. Hubatſch.