—— 212 — baute Fläche. Es entfallen annähernd auf 1000 Einwohner 25 qm Fläche; die Markthalle würde alſo nach den Erfahrungen für eine Einwohnerzahl von 260 000 genügen. Ein großer Wert iſt namentlich auf die praktiſche Verteilung der Treppenaufgänge und der Fah rſtuhl⸗ anlagen gelegt worden, die möglichſt vorn am Bahn⸗ damm liegt. damit eine ſchnelle Entleerung der Wagen und ein ſchnelles Abtragen der Waren ge⸗ ſchehen kann. Längſt der Niebuhrſtraße ſind vorn Läden vorgeſehen, um den Ertrag zu erhöhen. Es iſt eine rege Nachfrage, die Hälfte davon iſt bereits beſtellt. Im erſten Geſchoß werden die Bureaus für die Geſchäftsleiung untergebracht werden. Im übrigen wird der Ban mit Keller⸗ Erdgeſchoß und drei Etagen errichtet. Von großer Wichtigkeit iſt der Bahnanſchluß, der die Hauptzufuhr vermitteln ſoll. Hier kommt der Halle ſehr zu Paſſe, daß fie langausgeſtreckt am Bahndamm ſich hinzieht, ſo, daß, wenn wir die Markthalle zur vollen Ausführung gebracht haben werden, 100 Eiſenbahnwagen gleichzeitig entleert werden können. Einer ſehr umfangreichen Kühlanlage iſt ferner Rechnung getragen. Dadurch, daß wir das Bahn⸗ geleiſe weit nach Süden hinüberſchieben müſſen, wird das ganze Bahngeleiſe mit Kühlanlagen, man kann ſchon ſagen: mit einem mehretagigen Kühlhauſe ver⸗ ſehen, das inſofern ſehr praktiſch liegt, als es von drei Seiten von Erdreich umgeben iſt und nur eine einzige freiſtehende Wand hat. Dieſe Kühlanlagen haben ſich ja mehrfach ſehr bewährt und ſind ſehr ertragreich. Ich verweiſe nur auf das Kühlhaus, was wir am Hafenplatz haben, was ſtändig ver⸗ mietet iſt und einen ſehr guten Ertrag geben ſoll. In der Begründung der Vorlage ſind Gegen⸗ überſtellungen anderer Markthallen in Berlin und anderen Großſtädten enthalten, und aus allem geht hervor, daß bei der Aufſtellung des Projektes alle Erfahrungen, die man bis jetzt geſammelt hat, be⸗ rückfichtigt ſind und dem Projekt zum Nutzen ge⸗ reichen werden. Nach dem Koſtenanſchlage ergibt ſich für den jetzt geplanten Umfang des Baues der Betrag von 7 Millionen ℳ. Aus der 1899er Anleihe ſteh en bereits 2 Millionen ℳ zur Verfügung, in die neu zu bewilligende Anleihe find weitere 4 500 000 ℳ eingeſtellt, und der Reſt wird ſpäter aufzunehmen ſein. Eine Ertragsberechnung wird ſich ſchwer auf⸗ ſtellen laſſen, da hierfür ja jede Unterlage fehlt. Der Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben wird eintreten, wenn die Standflächen im Durch⸗ ſchnitt für das Quadratmeter 84 ℳs Einnahme ab⸗ werfen. Es liegen auch Erfahrungen aus den be⸗ nachbarten Großſtädten zu grunde, und da wir es nicht nur mit einer kleinen Stadtmarkthalle zu tun haben wollen, ſondern die Anlagen gleich für eine Zentralmarkthalle herrichten, ſo kann man wohl mit Sicherheit annehmen, daß dieſer Ertrag von 84 % erreicht werden wird. Das ſind wohl die wichtigſten Momente, die aus der Vorlage hervorzuheben wären. Ich beantrage, zur weiteren Durchberatung der Sache einen Aus⸗ ſchuß von 13 Mitgliedern einzuſetzen. (Die Beratung wird geſchlofſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 13 Mitgliedern und wählt in denſelben die Stadtv. Braune, Callam, Fink, Dr. Frentzel, Gredy, Heinzelmann, Kaufmann, Liebe, Lingner, Platz, Protze, Rackwitz, Sellin.) Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtv. Heiſe hat ſich wegen Krankheit bei mir entſchuldigt; er kann das Protokoll heute nicht unterſchreiben. An Stelle des Herrn Stadtv. Heiſe bitte ich Herrn Stadtv. Jolenberg einzutreten. Gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwendungen nicht erhoben. Ich bemerke, daß der Wahlausſchuß heute getagt und diejenigen Vorſchläge, die gedruckt vorliegen, genehmigt hat. Damit die iſt Tagesordnung der öffentlichen Sitzung erſchöpft. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 6 Uhr 10 Minuten.) Druck von AdoIf Gertz, Charlottenburg.