—— 215 — 4 . nutzlos ausgeführten Arbeiten. Auf pag. 311 eißt es: die durch die bereits erfolgte Gasrohrverlegung entſtandenen Koſten, welche wir auf 4500 ℳ. feſtgeſetzt haben. Ich möchte an den Magiſtrat die Frage richten, ob dieſe 4500 ℳ tatſächlich jenen Koſten entſprechen, welche durch die Verlegung und Vorarbeiten wirklich entſtanden ſind. Stadtbaurat Bredtſchneider: Jawohl, das ſind die Koſten, die tatſächlich entſtanden ſind nach An⸗ gabe der Gasanſtaltsverwaltung. Stadtv. Dr. Borchardt: Ich bin einigermaßen überraſcht durch die Antwort des Herrn Stadtbau⸗ rats für den Tiefbau, daß dieſe 4500 ℳ diejenigen Koſten ſind, die nach Angabe der Gasanſtaltsver⸗ waltung entſtanden ſein ſollen. Nach meiner Kennt⸗ nis der Dinge ſind erheblich höhere Koſten entſtan⸗ den, etwa 20 000 ℳ, und die Beleuchtungsdeputa⸗ tion hat auf dem Standpunkt geſtanden, daß dieſe ſämtlichen Koſten von der Geſellſchaft eben auch ein⸗ zufordern und zu erſetzen ſind. Ich möchte mir da⸗ her erlauben, den Antrag zu ſtellen, dieſe Frage zu⸗ nächſt in einen Ausſchuß zu verweiſen, damit auch ein Ausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung in der Lage iſt, ſie etwas eingehender zu prüfen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Ich lann nur wieder⸗ holen, daß hier in der Vorlage ſteht, daß die durch die Gasrohrverlegung entſtandenen Koſten von uns auf 4500 ℳ feſtgeſetzt ſind. Das find die entſtan⸗ denen Koſten. Der Dezernent der Gasanſtaltsver⸗ waltung hat dieſe Vorlage unterſchrieben; er iſt zu meinem Bedauern nicht hier; ich habe keinen Zweifel, daß dies die entſtandenen Koſten für die Gasrohr⸗ verlegung ſind. Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, es iſt mir aus den Verhandlungen im Magiſtrat wohl be⸗ kannt, daß zwiſchen der Gasdeputation und der Tief⸗ baudeputation Differenzen entſtanden waren über die Höhe der zu erſtattenden Koſten. Die Gasanſtalts⸗ verwaltung verlangte eine höhere Summe erſtattet, hatte ſich dabei aber entgangenen Gewinn hineinge⸗ rechnet; ſie hatte, ſoweit ich informiert bin, ihre Forderung nur ſchätzungsweiſe angegeben. Der Ma⸗ giſtrat hat ſich aber geſagt: es handelt ſich lediglich um die tatſächlich entſtandenen Koſten, um die Koſten, die entſtanden ſind durch die Verlegung der Gas⸗ rohre, und die nun aufgewendet werden müſſen, um die Gasrohre herauszunehmen, und die elektriſche Anlage zu beſchaffen, oder aber die Rohre liegen zu laſſen und dieſe Rohre, die ja nun natürlich kom⸗ pendiöſer geſtaltet ſind, nutzbar zu machen für die Hausbeleuchtunag. Die Gasanſtaltsverwaltung hat bei der urſprünglichen Verlegung den Durchmeſſer der Rohre natürlich berechnet in der Annahme, daß gleichzeitig Straßen⸗ und Hausbeleuchtung aus ihnen dewirkt werden ſolle. Nachdem nunmehr nur Haus⸗ beleuchtung aus ihnen abgegeben wird, würde man natürlich nur ein kleineres Rohr verlegt haben, um den Anſprüchen der Hausbeleuchtung zu genügen. Die Differenz, die zwiſchen den kleineren Rohren, die genügt haben würden, und den größeren Rohren⸗ die verlegt worden ſind, herausgerechnet iſt, ſind die⸗ jenigen Koſten, die wir nutzlos aufgewendet haben, und die erſetzt werden müſſen. Auf dieſem Wege ſind die Koſten berechnet — wie Herr Stadtbaurat Bredtſchneider bereits feſtgeſtellt hat: unter Mit⸗ wirkung der Gasanſtaltsverwaltung — auf die hier angegebene Summe. Ich glaube, daß die Angabe der Vorlage bezw. die Mitteilung des Herrn Stadt⸗ baurats, daß dies die tatſächlichen Mehrkoſten ſind, nicht angezweifelt werden kann. Stadtv. Dr. Frank: Meine Herren, ich glaube, die Gasdeputation hat doch nicht ſo übermäßig ge⸗ fordert, wie es nach den hier gemachten Angaben ſcheint. Die Gasleitung mußte unter allen Um⸗ ſtänden doch verlegt werden, und der Konſum in den Häuſern iſt ja im Verhältnis zu dem Konſum in der Straßenbeleuchtung vielleicht wie 90 zu 10%/%. Es wird bis auf die kleinen Zuleitungen und die Koſten der Aufſtellung der Gaslaternen eine derartige Verminderung genan garnicht nachzuweiſen ſein. Ich möchte auch ditien, die Sache erſt noch einmal prüfen zu laſſen; es wird ſich dann ergeben, daß die Gas⸗ verwaltung nicht etwa für entgangenen Gewinn einen Betrag beanſprucht — das wäre ja eine ganz unklare Rechnungsweiſe —, ſondern daß es ſich eben nur um die Differenz der Koſten handelt für die Zuleitung und Errichtung der Straßenkandelaber. Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, auch mir war aus den Verhandlungen der Gasdeputation eine ganz andere Zahl gegenwärtig; ich kann ſie nicht nennen und mochte ſie nicht nennen, da ich ſie nicht genan weiß. Aber ich kann den Antrag des Herrn Kollegen Dr. Borchardt, die Sache noch einmal in einem Ausſchuß zu prüfen, nur gerechtfertigt finden. da die Angaben des Magiſtrats hier doch nicht ſo genau ſind, daß ſie mich nach jeder Richtung be⸗ friedigen können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es nur berechtigt iſt, die wirklich entſtandenen Ausgaben ohne jeden Verdienſt wieder zu fordern und von der Geſellſchaft einzuziehen. Sollte ſich indeß heraus⸗ ſtellen, daß die Summe von 4500 ℳ etwas knapp gegriffen iſt, ſo wäre es ja wohl möglich, ſie zu er⸗ höhen. Ich glaube, daß die reiche Terraingeſellſchaft Witzleben einem Vertrage mit einer etwas erhöhten Entſchädigung ihre Zuſtimmung nicht verſagen wird. Ich möchte desyalb den Antrag auf Ausſchußberatung unterſtützen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 9 Mitgliedern.) Vorſteher Roſenberg: Ich darf wohl um die Vorſchlagsliſte bitten. Es iſt inzwiſchen die Vorſchlagsliſte für den Ausſchuß betr. die Stadtratswahlen eingegangen. Es werden vorgeſchlagen die Herren Stadtv. Baake, Dr. Bauer, Dr. Borchardt, Dr. Crüger, Dr. Frentzel, Gredy, Dr. Hubatſch, Kaufmann, Dr. v. Liszt, Mann, Otto, Protze, Rackwitz, Roſenberg und Stein. — Es erhebt ſich kein Widerſpruch. Ich konſtatiere, daß die vorgeſchlagenen Herren gewählt find. Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. unentgeltliche Rückauflaſſung ehemaliger Straßenlandflächen am Platz M vV—3. — Druckſache 179. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: