ſtehen, Abgaben zu zahlen, bevor ihre Koſten bezw. eine mäßige Verzinſung gedeckt iſt. Das iſt der Standpunkt, den ich eben aus dem Schreiben erſehen habe, das der Herr Stadtverordnetenvorſteher ſo freundlich war mir zur Verfügung zu ſtellen. Ich würde wünſchen, meine Herren. daß wir dieſen Standpunkt auch gegenüber den Flachbahnen betätigen, wenn es ſich um die Eröffnung neuer Verbindungen handelt, die für uns wichtig ſind. 10 wir aber einmal in der Hand der Erwerbs⸗ geſellſchaften ſind, da ich es aber andererſeits für wünſchenswert halte, daß in neu eröffnete Straßen⸗ züge die Verbindungen geleitet werden nicht erſt, wenn die Straßenzüge nach und nach langſam gefüllt haben, ſondern im Gegenteil, daß die Be⸗ bauung der Straßenzüge gerade dadurch gefördert wird, daß die Bahnlinien bereit gehalten werden, ſo wird uns vorläufig, ſolange wir nicht Herren unſeres Bahnnetzes find, auch nichts anderes übrig bleiben, als uns mit den Bahngeſellſchaften auf billiger Bafis zu verſtändigen. Ich finde auch nicht, meine Herren, — um nun zu dem anderen Kontrahenten zu kommen, der Weſtend⸗ geſellſchaft — daß hier ſo Außerordentliches von der Stadt geleiſtet wird. Herr Kollege Dr. Borchardt ſtößt ſich an dem Zuſchuß, der gezahlt wird. Dem Zuſchuß entſprechen ja auch wohl eine ganze Maſſe Leiſtungen der Geſellſchaft. Und vor allen Dingen dürfen wir auch nicht vergeſſen. meine Herren, daß die Stadt als Eigentümerin eines ſehr erheblichen Terrains intereſſiert iſt, und daß der Zuſchuß, der hier von der Stadt gegeben wird, ungefähr dem In⸗ tereſſe entſpricht, das die Stadt ſelbſt hat. Und die Stadt wird jedenfalls nicht kleinlicher ſein wollen, als ſie es ihrerſeits, wenn es ſich um den Aufſchluß neuer Gegenden durch neue Verkehrsmittel handelt, von anderen Anliegern erwartet. Wir geben hier lediglich als Intereſfenten, weil wir den Exerzierplatz und forſtfiskaliſches Gelände erworben haben, etwas hinzu. Eine ſo enorme Ausgabe, ein ſo enormes Entgegenkommen finde ich darin nicht, und ich ſtimme darin mit dem Herrn Referenten überein, daß es ſehr in unſerem Intereſſe iſt, wenn wir, nachdem die Verträge geſchlofſen ſind und die Erſchließung der Gegend zu erwarten iſt, nun raſch damit vorwärts kommen, damit wir der Stadt neue Steuerquellen eröffnen. Ich würde es daher für wünſchenswert halten, wenn der Ausſchuß ſich auf den Standpunkt des Herrn Referenten ſtellen würde. Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, Herr Stadtv. Buka hat zwei Momente in ſeine Ausfüh⸗ rungen hineingebracht, die meiner Anſicht nach dazu beigetragen haben, ſeine Ausführungen etwas zu verwirren, etwas unklar zu machen: einmal die Be⸗ zugnahme auf ſeinen bereits öfter vertretenen Stand⸗ punkt, daß wir nicht die eigene Regie im Bahnbau, ſei es der Flachbahnen, ſei es der Untergrundbahnen, hätten aus der Hand geben ſollen — eine Frage, die mit der vorliegenden Frage meiner Anſicht nach wenig oder gar nichts zu tun hat —, und zweitens die Auseinanderziehung der beiden Geſellſchaften. Die Ausführungen des Herrn Stadtv. Buka, wie wir möglicherweiſe zu verfahren gehabt hätten, wenn wir es mit der Untergrundbahn allein zu tun gehabt hätten, ſind hier augenblicklich vollſtändig gegen⸗ ſtandslos. Denn wir haben es mit zwei Unter⸗ nehmungen zu tun, die ſo in einander verſchmolzen 218 ſich 9 ſind, daß ſie eben füglich nicht aus einander geriſſen werden können. Nun möchte ich aber doch entſchieden den Schluß⸗ ausführungen des Herrn Stadtv. Buka widerſprechen, als ob das Opfer, das wir bringen, oder der Zu⸗ ſchuß, den wir leiſten wollen, von einer Million ge⸗ wiſſermaßen nur eine Bagatelle wäre, als ob wir damit nur dasjenige Intereſſe abglichen, das wir dadurch hätten, daß wir auch in gewiſſe Grenzen Adjazenten ſind durch unſere Gelände, die durch die Untergrundbahn erſchloſſen werden ſollen. Meine Herren, das iſt durchaus nicht der Fall. Der Ma⸗ giſtrat hat ſich durchaus den Geſichtspunkten, die Herr Stadt Dr. Borchardt vorgetragen hat, nicht verſchloſſen, daß, wenn er knauſern wollte, und wenn er auf ſeinem Schein beſtehen wollte, ſicherlich die Untergrundbahn auch gebaut werden würde, wenn die Stadt einen Zuſchuß überhaupt ablehnt. (Sehr richtig!) Aber wir haben uns auf den Standpunkt des noplessc oblige geſtellt; wir haben uns geſagt: zweifellos haben wir ein Intereſſe an der möglichſten Förderung des Unternehmens, und gewiß werden mancherlei Opfer auch von den beiden Geſellſchaften, vor allen Dingen von der Untergrundbahngeſellſchaft, gebracht werden müſſen, um die Sache erſt einmal in Gang zu bringen, wir wollen daher auch unſerer⸗ ſeits gern ein Opfer bringen. Aber wir haben uns durchaus geſagt, daß unſere Leiſtung eine Liberalität, ein Opfer iſt, nicht lediglich ein Aquivalent, eine Abfindung unſeres Intereſſes. welches etwa auf eine Million zu beziffern ſei. Ich glaube nicht, daß Sie für die weiteren Verhandlungen des Magiſtrats beſonders förderliche Unterlagen geſchaffen haben, wenn Sie hier derartige Grundſätze ausſprechen, wie Herr Stadtv. Buka es eben getan hat. Ich meine, Sie müßten doch anerkennen, daß wir auch verpflichtet ſind, darauf zu achten, daß auch die Ge⸗ ſichtspunkte, die dafür ſprechen, daß die beiden Ge⸗ ſellſchaften ihre Intereſſen mit in Rechnung ſtellen, hier zur Geltung kommen. Wir haben mit der (inen Million, die wir bewilligt haben, und die wir jetzt auf 1 300 00 % erhöht vaben, meiner 49 5 nach uns vollſtändig auf den Standpunkt lovaler Verhandlungen mit den beiden Geſellſchaften geſtellt, und es drängt mich, dies den Ausführungen des Herrn Stadtv. Buka gegenüber ausdrücklich feſtzu⸗ ſtellen. Stadtv. Dr. Borchardt: Ich nehme lediglich Akt von der Erklärung des Herrn Bürgermeiſters Matting, daß der Magiſtrat ſich dieſer Terrainge⸗ ſellſchaft gegenüber auf den Standpunkt ſtellt: nob⸗ jesse oblige. Gelegentlich werde ich den Magiſtrat bitten, dieſen Standpunkt auch anderen Perſonen gegenüber hervorzukehren. (Heiterkeit.) (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Mittag: (Schlußwort): Meine Herren, was ich heute vom Magiſtratstiſch, ſowohl von Herrn Baurat Bredtſchneider wie von Herrn Bürgermeiſter Matting, gehört habe, das, muß ich offen geſtehen, befremdet mich etwas, nach⸗ dem ich die Akten durchgearbeitet habe. Da ſind die Verträge zu einem Band angeſchwollen, und es ſah nicht danach aus, als ob die Stadt Charlotten⸗ burg ihr Geld nur ſo hingeben wolle ohne Zwang, bloß, wie der Herr Bürgermeiſter ſich ausdrückt,