——— 227.—— ſtädtiſchen Kaſſen im Monat Mai iſt uns zugegangen, mir perſönlich als Berichterſtatter. Ich habe gegen dieſelbe nichts einzuwenden, kann ſogar erfreulicher⸗ weiſe konſtatieren, daß diesmal nur ein Barbeſtand von 23 029 ℳ vorhanden geweſen iſt. Ich bitte Sie, von der Mitteilung Kenntnis zu nehmen und dadurch die Angelegenheit als erledigt zu betrachten. (Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Gewährung eines einmaligen Beitrages an den Deutſchen Schulverein in Wien. — Druckſache 201. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Deutſchen Schulverein in Wien wird aus Anlaß ſeines 25 jährigen Beſtehens ein einmaliger Beitrag von 200 ℳ aus dem Dis⸗ poſitionsfonds bewilligt.) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. überſchreitung von Etats⸗ nummern des Ord. Kap. VII für 1904. — Druckſache 202. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Überſchreitung der Etatsnummern 2) Ord. vII — 2 — 1 für 1904 (bauliche Unterhaltung der Verwaltungsgebäude) um 1237,61 I b) Ord. vII B — 13 für 1904 (Umbau der früher als Apotheke benutzten Räume Berliner⸗ ſtraße 71) um 1532,92 ℳ— wird genehmigt.) Punkt 1 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung eines Etatsſatzes des Sonderetats Nr. 1 für 1904. — Druck⸗ ſache 203. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 4) Die Überſchreitung des Etatsanſatzes des Sonder⸗ etats Nr. 1 — Kanaliſation — Ordinarium — Ausgabe Abſchnitt 5 Nr. 11 für 1904 „Abgaben einſchließlich der Grundabgabe für die Druckrohrfläche“ um 203,30 ℳ wird nach⸗ träglich genehmigt. b) Die Mitſel ſind aus laufenden Einnahmen des Kanaliſationsetats zu beſtreiten.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Errichtung einer neuen — dritten höheren Mädchenſchule. Druck⸗ ſache 204. Berichterſtatter Stadtv. Otto: Es handelt ſich bei dieſer Vorlage um Errichtung einer neuen, einer dritten höheren Mädchenſchule im Südweſten der Stadt. Ich glaube, meine Herren, daß wir uns über dieſe Vorlage ſehr bald einigen werden. Die Angelegenheit hat die Stadtverordnetenverſammlung bereits zweimal beſchäftigt, einmal am 7. Dezember 1904. Es lag damals eine Petition des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins der ſüdweſtlichen Stadt⸗ teile Charlottenburgs vor, die die Errichtung einer höheren Mädchenſchule im Süden der Stadt erſtrebte. Die Stadtverordnetenverſammlung hat damals be⸗ ſchloſſen, dieſe Petition dem Magiſtrat zur Berück⸗ ſichtigung zu überweiſen. Dann hat uns dieſelbe Angelegenheit in einer Sitzung in dieſem Jahre be⸗ ſchäftigt. Es iſt damals ebenfalls eine Petition verhandelt worden, die auf die Gründung einer höheren Mädchenſchule abzielte, und die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung hat damals beſchloſſen, den Magiſtrat zu erſuchen, ſpäteſtens bis zum 1. April 1906 die Gründung einer derartigen Anſtalt zu ver⸗ anlaſſen. Die vorliegende Magiſtratsvorlage kommt dieſem Erſuchen der Stadtverordnetenverſammlung nach, allerdings indem ſie den ſpäteſten Termin, den die Stadtverordnetenverſammlung geſetzt hatte, inne hält. Die Vorlage gliedert ſich, wie Sie erſehen haben, in 10 einzelne Punkte. Die meiſten dieſer Punkte entſprechen behördlichen Anordnungen. Der wichtigſte Punkt iſt nach meiner Anſicht der Punkt 5. Dieſer Punkt legt den Platz, auf dem die höhere Mädchenſchule III errichtet werden ſoll, feſt: ſie ſoll erbaut werden auf dem Reſtgrundſtück an der Danckelmannſtraße, neben den Gemeindeſchulen XI und XII, die mit ihrer Front nach der Sophie⸗ Charlottenſtraße gerichtet ſind. Was die Wahl dieſes Platzes angeht, ſo muß ich für meine Perſon der Magiſtratsvorlage Recht geben, die da meint, daß die Wahl eine günſtige iſt und den Wünſchen, die in den vielfachen Petitionen zum Ausdruck ge⸗ kommen ſind, entſpricht. Was die Notwendigkeit der Schule ſelbſt angeht, ſo iſt es unnötig, darüber Worte zu verlieren. Die Stadtverordnetenverſammlung hat durch ihre beiden Beſchlußfaſſungen die Notwendigkeit anerkannt, und wenn Sie in der Magiſtratsvorlage leſen, daß es vielen Charlottenburger Bürgern nicht möglich iſt, ihre Kinder in einer ſtädtiſchen höheren Mädchen⸗ ſchule unterzubringen, daß ſie vielfach abgewieſen werden müſſen, ſowohl bei der Mädchenſchule I als bei der Mädchenſchule II1, ſo werden Sie ſich noch weniger der Notwendigkeit zur Errichtung einer ſolchen Anſtalt verſchließen. Was den Bau der Schule angeht, ſo wird uns darüber noch eine beſondere Vorlage zugehen. Vor⸗ läufig iſt die proviſoriſche Entwicklung der Anſtalt in den Räumen in der Bismarckſtraße 43 44 gedacht. Es ſollen dort zu Oſtern 1906 die drei unterſten Klaſſen, d. i. IX 0, vIII 0 und vI 0 und zu Michaelis 1906 die entſprechenden drei Klaſſen IX M, VIII M und vII M errichtet werden. Die Schule ſoll ſich dann allmählich entwickeln, indem in jedem Jahre eine 0⸗ und eine M⸗Klaſſe aufgeſetzt wird, ſo daß die Schule im Jahre 1912 vollſtändig wäre. Es würden für eine Mädchenſchule in der jetzigen Organiſation nur 18 Klaſſenräume nötig ſein. Wenn die Magiſtratsvorlage aber 24 Klaſſenräume vorſieht, ſo meine ich, daß dieſe Vorſicht für die Zukunft durchaus unſere Billigung finden kann. Ich faſſe mich dahin zuſammen, meine Herren, daß ich Ihnen empfehle, der Vorlage des Magiſtrats ohne Ausſchußberatung Ihre Zuſtimmung zu geben.