lich ſind nur zwei Maſten hinzugekommen, die jeden⸗ falls eine derartige uberſchreitung nicht rechtfertigen. Ob die Schalthäuschen eine Erſparnis von 2500 ℳ jährlich bewirken, vermag ich nicht zu ſagen. Ich nehme das als richtig hin. Meine Herren, noch im März d. I. iſt eine Zuſammenſtellung gemacht worden — ſie findet ſich in den Akten —, nach welcher die Geſamtüber⸗ ſchreitung 50000 ℳ betrug, während ſie jetzt un⸗ gefähr 70000 ℳ ausmacht. Ich hoffe, daß es bei den 70000 ℳ bleibt. Indeſſen da mir, wie geſagt, die Akten in dieſen Punkten nicht die genügende Aufklärung geben, ſo beantrage ich Einſetzung eines kleinen Ausſchuſſes zur Nachprüfung dieſer Vorlage. Stadtrat Dr. Jaffe: Dem Bedauern, dem der Herr Referent Ausdruck gegeben hat, über die hohe Hberſchreitung, die hier vorgekommen iſt, kann ich mich nur auſchließen. Auch ich bedaure es außer⸗ ordentlich, daß die Sache ſoviel teurer geworden iſt, als urſprünglich angenommen werden konnte. Trotz⸗ dem verteidige ich die Überſchreitung leichteren Herzens bei Ihnen, als ich Angriffe verteidigen würde, die die Art der Ausführung etwa beträfen. Die elektriſche Beleuchtung mußte nach Anſicht der Deputation und nach Anſicht des Magiſtrats in durchaus vornehmer, dem Charakter der Straßen⸗ züge, die beleuchtet werden ſollten, entſprechender Weiſe eingerichtet werden. Erfahrungen lagen hier⸗ für überhaupt nicht vor. Wir haben es hier mit einem ganz neuem Syſtem von. Lampen zu tun, wir haben die drei hintereinander geſchalteten Lampen mit Effektbogenlicht und Drehſtrom zum erſten Mal in Charlottenburg eingeführt; ſie eriſtierten bisher nicht; es war alſo in der Tat etwas abſolut Neues, was wir hier einzuführen hatten. Einen ſolchen Anſchlag zu prüfen, iſt ſelbſt für einen ſehr ge⸗ wandten Spezialfachmann außerordentlich ſchwierig, vielleicht kaum möglich, namentlich, wenn dem Ge⸗ ſchmack Rechnung getragen und ſtatt einer einfachen und beſcheidenen Ausführung eine elegante und luxuriöſe gewährt wird. Wie weit man in dieſer Beziehung gehen kann, will ich Ihnen in einigen Preiſen mitteilen, die ich mir aus Berlin verſchafft habe. Dort koſten in der Leipzigerſtraße je zwei Maſten mit der Überſpannung etwa 3000 ℳ, die beiden Maſten auf dem Potsdamer Platz koſten ca. 25000 ℳ, die beiden Maſten am Brandenburger Tor koſten ca. 75000 ℳ. Sie ſehen, meine Herren, welcher Spielraum da gegeben iſt. Daß wir uns nicht ängſtlich an die 250 ℳ gebunden, ſondern die gefälligſte und anſprechendſte Form der Kandelaber gewählt haben, das, glaube ich, werden Sie alle gut heißen. Denn wenn die Straße heute fertiggeſtellt und nicht in ausreichender Eleganz, mit ausreichendem Geſchmack herFeſtellt wäre, ſo würden Sie mit Recht damit unzufrieden ſein. Es iſt die Zufahrtſtraße, die vom Weſten Berlins zu uns hinüber führt, und wenn eine ſolche Straße einmal elettriſch beleuchtet wird, dann muß es auch ordentlich gemacht werden. Nun gebe ich zu, daß eine oder die andere Ausgabe auch vielleicht hätte vorausgeſehen werden können, daß der Anſchlag etwas knapp ausgefallen iſt. Wir haben uns nach dem Lahmeyerſchen An⸗ ſchlage gerichtet, und Lahmeyer hat die Einrichtung ſehr niedrig veranſchlagt. Wir haben den Anſchlag geprüft, ich habe ſelber mit den Herren von Lahmeyer verhandelt und gefragt, ob zu dieſem Preiſe die Beleuchtung herzuſtellen iſt; die Herren ſind der 238 Anſicht geweſen, es ginge, und ich hatte keine Ver⸗ anlafſung, von vornherein zu dieſem Anſchlage etwas hinzuzuſchlagen. Die Mehrausgaben haben ſich doch etwas anders zuſammengeſetzt, als der Herr Referent an⸗ genommen hat. Wir haben wohl gewußt, daß in der Hardenbergſtraße die Waſſerrohre lagen; wir haben aber nicht annnehmen können, daß die Auf⸗ ſtellung der Kandelaber an den Stellen, wo die Waſſerrohre verlegt ſind, ſo große Schwierigkeiten machen würden. Als der Brief der Berliner Waſſer⸗ werke, den der Herr Referent erwähnte, eingegangen war, habe ich die Sache dem Tiefbauamt unter⸗ breitet und angefragt, ob wirklich dieſe großen Mehr⸗ arbeiten erforderlich wären. Das Tiefbauamt hat mir erklärt, es glaube nicht, daß dieſe Mehrarbeiten nötig wären, aber es wolle keine Verantwortung übernehmen. Ja, meine Herren, ich will die Ver⸗ antwortung auch nicht übernehmen; wenn an dem Waſſerrohr etwas paſſiert, und die Waſſerwerke ſagen: „wir haben darauf aufmerkſam gemacht“, ſo konnten uns berechtigte Vorwürfe gemacht werden. Es war eine erhebliche Verteuerung damit verknüpft, aber es waren notwendige Ausgaben. Nun hat der Herr Referent auf die Verſuche hingewieſen. Die Verſuche waren abgeſchloſſen, ſo⸗ weit ſie überhaupt angeſtellt werden konnten. Es iſt nicht möglich, mit Holzmaſten an beliebig ge⸗ wählten Aufſtellungspunkten ſolche Verſuche voll⸗ ſtändig zu erſchöpfen, und ich hätte es für wegge⸗ worfenes Geld gehalten, wenn ich von den zur Ver⸗ fügung ſtehenden 40 000 ℳ mehr als das Notwen⸗ dige ausgegeben hätte. Wir haben bei dieſen Ver⸗ fuchen trotzdem ſehr viel gelernt und wären nie zu dieſer Art der Bogenlampen gekommen, wenn dieſe Verſuche nicht vorangegangen wären. Die Koſten der Verſuche haben nicht einmal 15 000 %] betragen, ſondern noch weniger; es iſt alſo an dieſer Summe erheblich geſpart worden. Wenn der Herr Referent ſagte, die Summe hätte damals lieber ausgegeben werden ſollen — ja, meine Herren, rechnen Sie dieſe ca. 30 000 ℳ von der Überſchreitung ab, dann bleibt ſo viel nicht mehr übrig! Die Lichtpunkthöhe hat der Herr Referent er⸗ wähnt. Ja bei den Verſuchen ließ fich das auch nicht feſtſtellen. Wir haben photometriſche Meſſungen vornehmen laſſen, wir haben die Flächenbeleuchtung feſtſtellen laſſen bei den Verſuchen in der Harden⸗ bergſtraße — damals waren die Lampen übrigens nur s m hoch aufgehängt —, und da konnte man nicht von vornherein ſagen: genügen § m oder ſind 9 m erforderlich. Mit dieſem einen Meter mehr iſt aber ſofort ſo und ſo viel Mehrausgabe entſtanden, weil nun die ganze Beanſpruchung der Maſten in der Berlinerſtraße z. B. erheblich haßer wurde durch die höhere Aufhängung der Lampen und dadurch eine viel ſtärkere Konſtruktion und ein viel ſtärkerer Unter⸗ bau erforderlich wurde. — Inzwiſchen ſind auch manche Anderungen nötig ge⸗ weſen. Der Platz am Knie bekommt eine ganz an⸗ dere Geſtalt: man konnte damals nicht vorausſehen, in welcher Weiſe die Beleuchtungsanlage gemacht werden könnte. Es kommt jetzt ein dreiarmiger Kan⸗ delaber in die Mitte des Platzes. Das hat ſich alles erſt während der Vorarbeiten ergeben. Am Luiſen⸗ platz wußten wir nicht, wie es mit der a geun des Dentmals werden würde, ob das Denkmal ſelbſt beleuchtet werden ſollte, was vom Künſtler ſpäter abgelehnt worden iſt. Wir hatten mit dem Hof⸗ marſchallamt zu tun, das verlangte, daß der Ein⸗