—— 239 gang des Schloſſes beleuchtet werden ſollte. Da⸗ durch ſind 2 Lampen hinzugekommen. Dieſe 2 Lam⸗ pen ſind etwas teurer geworden als die andern, denn wir müſſen dieſelben Schaltapparate für ſie haben wie ſonſt für 3 Lampen. Dann haben wir von den Bogenlampenfabrikanten ſehr weitgehende Garantien verlangt und mußten ſie verlangen. Daraufhin haben uns die Fabrikanten erklärt: wenn wir ſolche Garantien leiſten ſollen, ſo muß das Zuführungskabel erheblich verſtärkt werden; ſonſt ſind wir nicht imſtande, dieſe weitgehende Ga⸗ rantie zu übernehmen. Wir mußten alſo auch hier den Verhältniſſen Rechnung tragen. Nun ſagt der Herr Referent mit Recht, wes⸗ halb wir nicht früher mit der Nachbewilligung ge⸗ kommen ſind. Ja, meine Herren, weil wir nicht überſehen konnten, welche Summe wir nachfordern mußten. Es wäre mir und wahrſcheinlich auch der Stadtverordnetenverſammlung ſehr viel unangehmer geweſen, wenn wir in Etappen uns dieſe Nachbe⸗ willigungen hätten gewähren laſſen. Es war nicht zu überſehen, wie hoch ſich die Mehrkoſten belaufen würden. Als ich im vorigen Frühjahr auf Urlaub ging, war die erſte Zuſammenſtellung gemacht worden, bei der ſich eine Überſchreitung von ca. 50 000 ℳ herausſtellte. Ich hielt damals die Sache noch nicht für abgeſchloſſen und ſagte mir: wenn ich eine Nach⸗ forderung von 50 000 ℳ mache, dann kann ich ziemlich ſicher ſein, daß ich nach zwei Monaten mit weiteren Nachforderungen kommen müſſe, und wenn ich gekommen wäre und Ihnen geſagt hätte: be⸗ willigen Sie vorläufig 50 000 ℳ, Sie müſſen aber nachher noch mehr bewilligen, — ſo wäre die Situ⸗ ation ſehr viel unangenehmer geweſen. Wenn der Herr Referent die Befürchtung aus⸗ ſpricht, daß auch dieſe Summe nicht reicht, ſo, glaube ich, iſt er infolge des Studiums der Vorgänge doch etwas zu peſſimiſtiſch geſtimmt. Mit dieſer Summe werden wir reichen. Sie iſt ſo genau, wie es über⸗ haupt möglich iſt, errechnet, es iſt ein Sicherheits⸗ koefftzient eingeſetzt, und ich Dane ſicher, daß wir mit dieſer Nachforderung auskommen werden. Ich bin gern bereit, den Herren im Ausſchuß noch genauere Auskunft zu geben; wenn Sie einen Ausſchuß beſchließen wollen, bin ich durchaus damit einverſtandeu. An der Hand der Akten werden ſich alle Einzelheiten viel beſſer erörtern laſſen als hier im Plenum. Stadtv. Dr. Frank: Meine Herren, ich könnte ja mit einer gewiſſen Genugtuung dieſe Debatte an⸗ hören, weil ich ſeinerzeit gleich gefürchtet hatte, daß der Anſchlag nicht ausreicht. Aber andererſeits halte ich es für meine Pflicht, auch hier zu erklären, daß die Überſchreitungen, die hier vorgekommen ſind, meiner vollen Überzeugung nach und gerade aus den damals ſchon von mir angeführten Gründen durchaus berechtigt und durchaus erklärbar ſind. Ich kann hier nicht auf techniſche Details ein⸗ gehen. Ich möchte den einen Punkt, den Herr Stadtrat Dr. Jaffé ſchon hervorgehoben hat, noch einmal beſonders betonen: ich kann es nur in hohem Maße 1. daß in 411. auf die Zuleitungs⸗ kabel eine Uberſchreitung des Anſchlages ſtattgefunden hat. Gerade nach der Richtung hin ſind in vielen Städten ſo trübe Erfahrungen gemacht und nament⸗ lich in Bezug auf die benachbarten Gas⸗ und Waſſer⸗ leitungen, daß jede Vorſichtsmaßregel, die da geübt wird, nur dringend befürwortet werden kann. Auf die Details hier einzugehen, würde die Sache kaum fördern. Es iſt dann geſagt worden: warum ſind die billigen Maſten nicht gewählt? Meiner Anſicht nach ſind die Maſten, die gewählt ſind, noch zu billig: ſie entſprechen in ihrer Form und in ihrem Außeren nicht dem Straßenzuge, in den ſie hineingeſetzt ſind. Es hätte da entſchieden noch etwas mehr getan werden können 4 (Stadtv. Baake: Sehr richtig!) für eine beſſere Ausgeſtaltung und eine beſſere Anpaſſung an das Straßenbild. Das ſind doch dauernde Inveſtitionen. Da kommt es doch garnicht auf 100 ℳ an, wenn man damit die ganze Sache heben kann. Außerdem iſt auch ich habe das ſchon mit Herrn Dr. Jaff“ beſprochen — in Bezug auf die Aufſtellung der Maſten, zum Teil aus Sparſamkeits⸗ rückſichten, noch pecciert worden. Es wird auch den Herren, die nicht Fachleute ſind, auffallen, daß die Symmetrie zwiſchen den Maſten der Straßenbahn und den Beleuchtungsmaſien ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Auch das ſollte nicht ſein. Dann iſt in Bezug auf die Schalthäuſer hier Klage geführt. Die Schalthäuſer ſind von einer Nüchternheit, die geradezu grauenhaft iſt. (Sehr richtig!) Es ſind ja gar keine Häuſer, es ſind kleine Würfel, die hingeſtellt ſind. Wenn man damit die Schalt⸗ häuſer in Nürnberg und einer Menge anderer Plätze vergleicht, dann bekommt man einen Schreck, daß dieſe Schalthäuſer hier zur Aufſtellung gelangen konnten, nur um ein paar tauſend Mark zu ſparen. Das ſind alles Momente, die bei dieſem erſten Fall doch nicht vorherzuſehen waren. Andere hätten vielleicht andere Fehler gemacht; aber Fehler wären ſicher auch gemacht, und UIberſchreitungen wären auch erfolgt. Es kommt aber hinzu, daß dieſe Über⸗ ſchreitung ja gar nicht auf das Konto dieſer Straßen kommt; es ſind Erfahrungen, die bei allen neuen Anlagen gemacht ſind und auch in Zukunft gemacht werden. Vom techniſchen Standpunkt aus kann ich Überſchreitungen oder Fehler nicht anerkennen; wie die Herren vom ſtadtfinanziellen Standpunkt aus urteilen wollen, vermag ich nicht zu beurteilen. Ein Vorwurf trifft aber die Elektrizitätsverwaltung aus dieſen Überſchreitungen nicht. (Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Sehr richtig!) Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, ich kann mit dem Herrn Vorredner anerkennen, daß eine Reihe von ÜIberſchreitungen ohne weiteres gerechtfertigt ſind durch die Neuheit der Sache, durch die Not⸗ wendigkeit, dabei erſt techniſche Erfahrungen zu machen. Immerhin muß ich doch mit dem Herrn Referenten ſagen: wenigſtens daß der Lichtpunkt nicht 8, ſondern 9 m hoch liegen müſſe, hätte man ſchon bei den Vorarbeiten erkennen müſſen, (Stadtv. Dr. Frank: Nein!) wenn man ſie einigermaßen ſorgfältig ausgeführt hat. Es ſollte doch das Beſtreben einer jeden Verwaltung ſein, uns bei jedem Anſchlage wenigſtens eine Über⸗ ſicht über die aufzuwendenden Mittel zu gewähren. Meine Herren, die Bewilligung einer Vorlage hängt doch auch mit davon ab, daß wir die finanzielle Tragweite überſehen können. Meine Herren, das aber, was ich vor allen Dingen der Leitung zum Vorwurf mache, iſt die uberſchreitung aus äſthetiſchen Rückſichten, nicht als ob ich an ſich ein Gegner der ſchönen Ausgeſtaltung