Ich muß dann von neuem mein Erſtaunen darüber ausdrücken, daß der Kollege Buka ſich nicht blos über mein Lachen aufgeregt, ſondern zum Über⸗ fluß noch eine Bemerkung daran geknüpft hat, über die ich von ihm erwarte, daß er ihr noch eine richtige Auslegung zu teil werden laſſen wird, ſei es hier, ſei es an anderer Stelle. (Lachen des Stadtverordneten Buka.) — Der Kollege Buka hat eben gelacht; ich halte das aber nicht für unparlamentariſch. (Heiterkeit und Sehr gut!) Meine Herren, der Kollege Buka hat am Schluß ſeiner letzten Rede geſagt, wie er über meine Perſon denkt. Ich möchte darauf hinweiſen, ohne zu er⸗ wähnen, ob ich ihm diejenige pupillariſche Sicherheit zutraue, die man ſonſt einem Manne zutrauen muß, daß mir an ſeinem Urteil möglichſt wenig gelegen iſt. Wenn er aber hinzugefügt hat, daß er ganz genau weiß — das wird ja das Stenogramm er⸗ geben —, wie man in 4 . Stande über mich denkt, ſo iſt das eine Inſinuation, die ich auf das Allerentſchiedenſte zurückweiſen muß, und gegen die ich mir mein Recht dort holen werde, wo es erforder⸗ lich iſt, ſei es in der Stadtverordnetenverſammlung ſeloſt, ſei es an anderer maßgebender Stelle. Denn ich verlange von einem Ehrenmann — das wi doch Herr Buka ſein —, wenn er eine derartige Behauptung aufſtellt, daß er ſie auch mit dem ge⸗ hörigen Tatſachenmaterial umterſtützt (Sehr richtig!) Wenn Herr Kollege Buta ſagt: aus unſerem Stande, — ſo wäre folgende Auslegung zuläſſig. Entweder meint er den Stand der Stadtverordneten, und da bitte ich, meine verehrten Herren, um Ihr Urteil, ob eine derartig kühne Inſinnation gerechtfertigt iſt oder nicht. Meint er aber meinen Beruf, nun, meine Herren, dann werde ich an anderer Stelle Ge⸗ legenheit finden, mir zu meinem Recht zu verhelfen, um mit Herrn Buka ein Wörtchen zu reden. Hier begnüge ich mich, entſchieden gegen eine derartige beweisloſe Behauptung Proteſt einzulegen. (Bravo!) Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtverordneter Holz, ich habe Ihren Ausführungen nicht ganz genau folgen können; ich glaube aber, Sie haben geſagt, es liege Ihnen möglichſt wenig an dem Urteil des Herrn Stadtverordneten Buka. Einen ſolchen Aus⸗ ſ druck müßte ich, wenn Sie ihn gebraucht haben, für unzuläſſig erachten. Ebenſo würde ich auch den Ausdruck, wenn Sie ihn gebraucht haben, „Herr Stadtverordneter Buka will ein Ehrenmann ſein“ in dieſer etwas als zweifelnd hingeſtellten Faſſung für unzuläſſig erklären müſſen. Stadtu. Hirſch: Meine Herren, Herr Kollege Holz verkennt die Haltung meines Freundes Baake, der die Anſichten meiner Fraktion ausgeſprochen hat, vollkommen. Wir laſſen uns keineswegs etwa durch die Begeiſterung für Herrn Kollegen Buka dazu hin⸗ reißen, gegen den Antrag auf Vertagung zu ſprechen, ſondern uns treibt lediglich das Gerechtigkeitsgefühl. Diejenigen Herren, die ſchon einige Jahre hier in der Verſammlung ſitzen, werden wiſſen, daß wir zu gegebener Zeit ſehr energiſch Herrn Kollegen Buka bekämpft haben. Aber aus denſelben ſachlichen Grün⸗ den, mit denen wir damals gegen Herrn Kollegen Buka gekämpft haben, genau aus dieſen Gründen ſehen wir uns heute veranlaßt, dafür einzutreten, daß einem ſo ſchwer angegriffenen Kollegen Genug⸗ tuung zu teil wird. Herr Kollege Holz ſagt, daß die maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten gezwungen wären, ſich zu entferuen. Ja, meine Herrn, von denjenigen Herren, die nach Anſicht des Kollegen Holz gezwungen ſind, ſich zu ent⸗ fernen — ich ſehe einen Zwang überhaupt nicht als vorliegend an —, kommt für die bevorſtehende De⸗ batte nur ein einziger in Betracht, und dieſer Herr kann ganz ruhig hier bleiben. Ich würde wenigſtens, wenn ich an der Stelle dieſes Kollegen wäre, es vor⸗ ziehen, hier im Sitzungsſaal zu bleiben und mit uns für die Fortführung der Sitzung einzutreten, anſtatt an einem Feſtmahl teilzunehmen. Stadtv. Baake: Meine Herrn, ich müßte eigent⸗ lich die Rede wiederholen, die mein Kollege Hirſch eben gehalten hat, und das wäre vielleicht auch not⸗ wendig, da der Herr Stadtverordnete Holz nach eigner Angabe an ſchwerem Verſtändnis leidet. (Oho! — Unruhe.) Er beginnt ſeine Reden ja immer damit, daß er 4 ich verſtehe nicht wie, und ich verſtehe nicht wieſo. (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) 1 Im Intereſſe dieſer Aufklärung will ich nur ein Wort hinzufügen. Gerade weil zwiſchen mir und dem Herrn Stadt⸗ verordneten Buka außerordentlich wenig Berührungs⸗ punkte auf politiſchem Gebiet beſtehen, gerade des⸗ halb bin ich in der angenehmen Lage, auch für einen Gegner für Gerechtigkeit zu ſorgen. Ich glaube, daß in dieſer Lage eigentlich alle Herren hier im Saale ſein ſollten, und ich verſtehe nicht, wie man ſich überhaupt hiergegen wehren kann. Es gibt keine dringendere Angelegenheit, als Jemandem, deſſen Ehre gekränkt worden iſt, Gelegenheit zu geben, zu ſagen, um was es ſich handelt, in Rede und Gegen⸗ rede öffentlich die Behauptungen feſtzuſtellen. Das eine iſt ſo ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich wie alles Moraliſche, daß man eigentlich garnicht darüber reden ſollte. Es iſt traurig, daß man es tun kann, und ich kann es nur verſtehen, wenn ich mir ſage, daß auch dieſer Verſuch, die ſo⸗ fortige Erörterung dieſer Angelegenheit zu unter⸗ drücken, nur ausgehen kann von Herren, die ſich in 10 Dienſt der Hauspolitik des Kollegen Marcus tellen. (Heiterkeit. — Stadtv. Marcus: Ich bitte ums Wort zur perſönlichen Bemerkung!) Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtv. Baake, Sie haben einem Stadtverordneten vorgeworfen, das er an ſchwerem Verſtändnis leide. Der Ausdruck iſt ungewöhnlich. Nun hat das Wort Herr Stadtv. Buka. (Stadtv. Buka: Ich verzichte vorläufig!) Dann hat das Wort Herr Stadtv. Marcus. Stadtv. Marcus: Mir war es unverſtändlich, was der Herr Kollegen Baake mit dem eigenartigen Ausdruck „Hauspolitik“ meinte. Ich ſtehe jetzt bald 14 Jahre an dieſer Stellé und habe ſtets und unter ſchwierigſten Verhältniſſen meinen Mann, geſtanden, ſowohl ſachlich als auch da, wo es ſich etwa um meine Perſon, die Gott ſei Dank bis heute noch keinen Anlaß mugchfn hat beſprochen zu werden, in gegneriſchen Angriffen hätte handeln können. Ich will nicht den Ausdruck brauchen, der dem Herrn Kollegen Holz — gegenüber einem anderen Herrn