vertreten ja ein ganz beſtimmtes Reſſort und be⸗ ſtimmte Beſchäftigung: Herr Stadtrat Schmitt iſt ein hervorragender Pädagoge und hat alſo Gelegen⸗ heit, in päda ogiſchen Fragen im Magiſtrat ſein Urteil abzugeben, Herr Dr. t . vertritt den hygieniſchen Teil der Aufgabeft der Verwaltung, und Herr Stadtrat Moll iſt ein Mann, der dem Herrn Kämmerer mit ſeinem vorzüglichen Rat und ſeinen Erfahrungen in Finanzſachen ganz außer⸗ ordentlich hilfreich zur Seite ſteht. Wen von dieſen Herren ſollen wir denn entfernen, um gerade Herrn Buka hineinzunehmen, weil er es ſo wünſcht? Brauchen wir denn noch einen Juriſten im Magi⸗ ſtrat? Abgeſehen von Erzellenz Jebens — hat denn der Magiſtrat nicht ſelber ein halbes Dutzend Juriſten? Wozu braucht man daher noch Herrn Buka? Weshalb ſollen wir ihn hineinwählen? Sie ſehen, es waren alſo rein ſachliche Gründe, die mich veranlaßt haben, mich gegen ſeine Aufſtellung aus⸗ zuſprechen. Wenn nun Herr Buka für richtig hält, mir u. a. ſogar altmodiſchen Haß und gar Rachſucht gegen ihn vorzuwerfen, ſo wird wohl jeder der Herren Kollegen, die meinen Charakter kennen, ich ſtehe ja Gott ſei Dank auch in andern öffent⸗ lichen Kreiſen — darüber ein Urteil fällen können, ob er ſo etwas von mir annehmen kann. Meine Herren, bezüglich deſſen, was Herr Buka für gut befunden hat, dem Herrn Vorſt.⸗Stellv. Kaufmann hier in einer geradezu unqualiftzierbaren Weiſe aus Schickſalsſchlägen vor 30 Jahren vorzu⸗ werfen, könnte ich gar leicht viele Gegenmeldungen Ihnen bringen; aber natürlicherweiſe unterlaſſe ich ſo etwas. Indeſſen doch eins will ich hiergegen hinzufügen, und das muß ich allerdings ausdrücklich betonen. Vor ungefähr 6 Jahren, als wir noch nicht den Gebrauch hatten, Herren, die nicht aus der Stadt⸗ verordnetenverſammlung hervorgehen, zu Stadträten zu wählen, waren wir in Verlegenheit, wen wir wählen ſollten. Ströhler ſagte: „Buka, wollen Sie es nicht werden?“ Buka kam zu mir und ſagte: „Soll ich das Amt als Stadtrat annehmen? Ich brauche nicht zu ſagen, daß für mich das einzige Intereſſe iſt, daß ich dadurch auch mein Geſchäft fördere.. Darauf habe ich ihm geſagt: „Wenn das Deine Abſicht iſt, dann tuſt Du geſcheiter, bleibe Stadtverordneter; denn dann haſt Du Gelegenheit, Dein Licht leuchten zu laſſen, und ziehſt die uf⸗ merkſamkeit auf Dich; wenn Du aber in den Magi⸗ ſtrat gehſt, ſo iſt Dir dieſe Möglichkeit natürlich ge⸗ nommen.“ Das wollte ich 4 gegenüber den Mit⸗ teilungen, die Herr Buka vorhin gemacht hat, nicht unerwahnt laſſen. Darauf hat er natürlich geſagt: „Ja, wenn Du das meinſt, dann werde ich natürlich unterlaſſen, in den 44. 4. zu gehen.“ Aus allen dieſen Gründen alſo war ich voll⸗ ſtändig dagegen, daß ein Mann wie Buta, der in den letzten anderthalb Jahren kaum das geringſte Intereffe hier dokumentiert hat, und bei dem ich abſolut nicht einſehe, welche Stellung er im Magi⸗ ſtrat ausfüllen kann, und bei deſſen Wahl ich nicht erkennen kann, welchen Mann er aus dem 44 erſetzen kann, zum Stadtrat gewählt wird. Gleten, das laßt nch ſchr wai ertlren. Ich übrigen hat Herr Kollege Buka aber u. a. auch noch geſagt, er habe Wert darauf geng von ir nicht als mein Verwandter bezeichnet zu werden. Meine Herren, darauf will ich nur erwidern: wenn er das ſeiner Frau mitteilt und ſich ſelber die Frage eine ſ 260 — vorlegt: wo wäre ich heute, wenn Herr Marcus nicht wäre? — dann würde er wahrſcheinlich unterlaſſen. zu ſagen, er lege Wert darauf, nicht als mein Ver⸗ wandter bezeichnet zu werden. Ich ſtehe, Gott ſei Dank, ſo viel in der Offentlichkeit, Herr Rechtsan⸗ walt Buka, daß, wenn ich auch nicht über jene forenſiſche Beredſamkeit verfüge, deren Sie ſich erſt neulich in dem Prozeß des Kollegen Fink in ſo überaus glücklicher Weiſe bedient haben, ſo ſtehe ich vor einem Manne, wie Sie es ſind, noch alle Tage meinen Mann! (Bravo! bei den Liberalen.) Stadtv. Buka: Meine Heren, ich höre eben, Herr Marcus hat erklärt, ich hätte noch vor 6 Jahren, als ich hätte Stadtrat werden können, es abgelehnt, und zwar hätte ich ihm gegenüber das damit be⸗ gründet, daß ich aus Geſchäftsrückſichten nicht Stadt rat werden wollte. (Lebhafte Zurufe: Uumgekehrt! — Stadtv. Baake: Nur, wenn Sie Ihr Geſchäft fördern könnten, würden Sie Stadtrat werden!) — Daß ich nur Stadtrat würde, wenn ich mein Geſchäft fördern könnte. Meine Herren, ich erkläre das für eine aus den Fingern geſogene Unwahrheit. Ich werde auch dafür Herrn Marcus Zeugen an⸗ führen, und hier ſtelle ich feſt, daß er wiſſentlich die Unwahrheit geſagt hat, und daß er ein Verleumder iſt. (Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Roſenberg: Ich muß Sie, Herr Stadtv. Buka, wegen dieſes letzten Ausdrucks zur Ordnung rufen. Stadtv. Buka (zur Geſchäftsordnung). Meine Herren, der § 187 des Strafgeſetzbuches bezeichnet Beleidigungen, die wider beſſeres Wiſſen vorgebracht ſind, als verleumderiſche Beleidigungen, und derjenige, der ſie vorgebracht hat,, (Glocke des Vorſtehers.) Herr Stadtv. Vorſteher Roſenberg (unterbrechend): vorbringen. Buka, ich ſehe nicht ein, weshalb Sie das Stadtv. Buka (fortfahrend): Ich habe im techniſch⸗ juriſtiſchen Sinne dieſen Ausdruck gebraucht und weiß nicht, weshalb der Ordnungsruf — (Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Roſenberg (unterbrechend): Ich halte den Ordnungsruf aufrecht. 4 4, Jetzt hat das Wort Herr Stadtv. Dr. Spiegel. Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, ich habe mir geſtattet, vorhin eine Verhandlung mit Herrn Buka vorzutragen (lebhafte Rufe: und dieſem Herrn, Buka geht wieder hinaus) der eben der Ausſprache wieder entweicht, ſeine damalige Außerung vorzuhalten. Meine Herren, ich habe nie einen Zweifel darüber gehabt, daß der betreffende Herr in dem Augenblick, wo ihm die Außerung unangenehm werden könnte, ſie ableugnen würde. Dieſen Eindruck hatte ich aus einem Verhalten bei den Verhandlungen ſchon, und deshalb haben meine Mitdelegierten und ich Wert darauf gelegt, noch an demſelben Abend dieſe un⸗ qualifizierbare Außerung ſchriftlich feſtzulegen und und dieſes quasi Protokoll auch den Delegierten der Fraktion Alt -Charlottenburg zuzuſtellen, ſodaß damals, als die Außerungen noch in aller Gedächtnis