friſch waren, eine Gelegenheit zum dementieren noch vorhanden geweſen iſt. Damals iſt ein Einſpruch gegen die Richtigkeit dieſer Niederſchrift nicht erhoben worden. Daß Herr Buka jetzt einige Herren, die damals zugegen waren, herbeibringen kann, ohne daß ſie ſich heute, nach 6 Jahren, der angeführten Außerung entſinnen, das will ich ihm ohne weiteren Beweis glauben. (Sehr richtig! und Damit iſt aber mein begrenzt. Denn nach der Erfahrung, Herrn Buka gemacht habe, muß ich in jedem Falle, wo er mit femer Ausſage einem mir ſonſt nicht gerade als nicht wahrheitsliebend bekannten Manne gegenüberſteht, dem letzteren mehr Glauben ſchenken. Herr Kollege Buka hat ſich darauf berufen, daß früher auch von meiner Fraktion aus anſtandslos in den Vorſtand gewählt worden wäre. Nun, meine Herren, das kann ich Ihnen ſagen: wenn ich einige Jahre früher Zeit gehabt hätte, mich in dieſe Ver⸗ ſammlung wählen zu laſſen, dann hätte ich ſchon damals verſucht, meine Fraktion daran zu verhindern, wie ich auch diesmal meine Fraktion, ganz unab⸗ hängig von der Außerung des Herrn Marcus, und ehe Herr Marcus überhaupt Gelegenheit gehabt hat, ein Wort zu äußern, zu einer entſchiedenen Stellung⸗ nahme zu bewegen ſuchte. Ich ſtehe den perſönlichen Streitigkeiten zwiſchen den Herren Marcus und Buka, die ich nicht kenne, unparteiiſch gegenüber; ich kenne aber Herrn Marcus bisher immer nur als einen Ehrenmann in des Wortes beſter Bedeutung, (Sehr richtig! bei den Liberalen) während ich mich bei Herrn Buka nicht von der gleichen Eigenſchaft habe überzeugen können. (Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Roſenberg (unterbrechend): Herr Stadtv. Spiegel, den letzten Ausdruck muß ich für unzuläſſig erklären. Bitte, fahren Sie fort! Stadtv. Dr. Spiegel (fortfahrend): Herr Buka hat ſeine Tätigkeit in der Verſammlung hier zuletzt doch etwas zu gering geſchildert, indem er nur auf ſein Erſcheinen bei der Beratung der Schulfrage hinwies, wo er nebenbei — bei der entſcheidenden Abſtimmung auch fehlte. (Heiterkeit.) Er hat aber vergeſſen, daß er auch nicht fehlte, als es galt, unſerm Schillertheater ein Bein zu ſtellen. Seine Tätigkeit damals und die ſchönen Argumente, wie er immer einen ſozialen Fortſchritt dadurch zu hindern ſucht, daß er andere als, wichtiger hinſtellt, — das wird mir auch immer in Erinnerung bleiben bei Beurteilung des Herrn Buka, der ſo gern ſeine ſozialen Anſichten betont. Meine Herren, ich reſumiere mich dahin: ich glaube, Ihnen ein ganz objektives Bild von dem Berhalten des Herrn Buka in einer beſtimmten Angelegenheit gegeben zu haben. Ich ſtelle Ihnen mein Material, wenn Sie an der Richtigkeit des Bildes zweifeln, hier zur Verfügung, und ich bitte Sie, ſich mit uns der Anſchauung anzuſchließen, daß dieſer Mann nicht gerade geeignet iſt, die Stadt Charlottenburg in ihrem Magiſtrate zu vertreten. (Bravo! bei den Liberalen.) Stadtv. Dr. v. Liszt: Meine Herren, es liegt mir doch ſehr am Herzen, Ihnen eine Tatſache aus De letzten Foneen en mitzuteilen; ich hoffe, daß mir die Kollegen dieſe kleine Indiskretion ver⸗ Zurufe bei den Liberalen.) Glauben gegenüber Herrn Buka die ich mit er ja 261 —— zeihen werden. Ich möchte ausdrücklich erklären: die Kollegen Marcus und Kaufmann in erſter Linie ſind es geweſen, die mir und mehreren meiner Freunde gegenüber erklärten: wenn Buka aufgeſtellt wird von der Gegenſeite, dann müſſen wir uns fügen, das iſt iorenkonventsbeſchluß, der muß bindend ſein; und ich, meine Herren, und Kollege Spiegel und ein paar andere, wir ſind es geweſen, die da ſagten: wir ſchätzen dieſe Inſtitution des Seniorenkonvents, aber ſo weit darf ſie nicht gehen, daß, abgeſehen von der Anzahl der Stellen, die auf eine beſtimmte Fraktion entfallen, uns auch noch eine beſtimmte Perſönlichkeit oktroyiert wird. Alſo, meine Herren, halten Sie daran feſt: die Kollegen Kaufmann und Marcus ſind es geweſen, die in der Fraktion für Buka, für die Inſtitution des Senioren⸗ konvents in der Fraktionsſitzung eingetreten ſind, und wir waren es, die dagegen auftraten, und ich möchte ſagen: uns zuliebe iſt dann die ſpätere Stellungnahme gegen Buka erfolgt. Meine Herren, es iſt von Familienbeziehungen, von Hauspolitik des Herrn Marcus geſprochen worden. Ich möchte Veranlaſſung nehmen, zu wiederholen, was Kollege Spiegel vorhin geſagt hat, und zu erklären, daß, ſo fern wir alle dieſen traurigen Familienzwiſtigkeiten ſtehen, wir auf der andern Seite für die Perſönlichkeit des Kollegen Marcus und für ſeine Tüchtigkeit in der Stadtverordneten⸗ verſammlung die allergrößte Hochachtung haben. (Bravo! bei den Liberalen.) Und das iſt der einzige Grund, weshalb wir bei jeder Gelegenheit, wenn Herr Marcus angegriffen werden ſollte, auch alle miteinander für ihn ein⸗ ſtehen. (Bravo! bei den Liberalen.) Stadtv. Dr. Borchardt: Da Kollege Baake ſchon unſern Standpunkt präziſiert hat, und da da⸗ durch zunächſt veranlaßt iſt, daß die Angelegenheit öffentlich verhandelt wurde, konnte es beinahe den Schein erwecken, als ob uns irgendwie daran ge⸗ legen ſei, hier Tratſch und Klatſch, Familienklatſch, öffentlich zu verhandeln. Denn, meine Herren, ein ſehr großer Teil der Debatte drehte ſich um Tratſch und Klatſch, um Dinge, die uns in keiner Weiſe intereſſieren, um Dinge, die uns auch eigentlich nicht klüger machen über dasjenige, was denn da vor⸗ gefallen iſt oder was nicht vorgefallen iſt, um Dinge, gei denen wir nicht feſtſtellen können, ob eine Außerung mehr ſo oder mehr ſo nüanciert war, ob Herr Kollege Kaufmann gegenüber Herrn Buka eine ſchärfere Außerung bei der Stadtwerordnetenwahl über ſein Verhältnis zum Herrn Kollegen Marcus, oder ob Herr Kollege Buka eine etwas ſchärfere Außerung gebraucht hat. 1 Meine Herren, aber, obwohl ſchon mein Freund Baake ſehr klar dargelegt hat, warum wir dieſe Angelegenheit mit ſolchem Nachdruck öffentlich ver⸗ handelt 1 wollten, ſcheint es mir doch not⸗ wendig nach dem ganzen Gange der Verhandlung, daß der prinzipielle Standpunkt eben noch einmal ſcharf und klar hervorgehoben wird. Von den Vor⸗ rednern iſt auf dieſe Seite der Frage niemand ein⸗ gegangen, nur Kollege v. Lisst hat ſie ein klein wenig geſtreift, Kauchi die Frage, inwieweit der⸗ artige perſönliche Rückſichten überhaupt geltend ge⸗ macht werden dürfen gegen das Vorſchlagsrecht der Gruppen, der Fraktionen, gegenüber der Möglichkeit die den Minoritäten zur gedeihlichen Mitwirkung