—— 265 — was der Herr Vorſteher geſagt hat. bitten, es nochmal zu wiederholen. Vorſteher Roſenberg: Ich werde es nochmal verleſen. (Der Ich möchte Antrag wird nochmals verleſen.) Hierüber erfolgt namentliche Abſtimmung. Ich bitte diejenigen Herren, welche den Antrag des Herrn Stadtverordneten Baake — alſo Zurückverweiſung der Vorlage an den Ausſchuß, damit nach dem Stärkeverhältnis der einzelnen Fraktionen die Auf⸗ ſtellung der Kandidaten erfolge — annehmen wollen, mit Ja, diejenigen, welche ihn ablehnen wollen, mit Nein zu ſtimmen. Ich bitte, mit der Abſtimmung zu beginnen. (Der Namensaufruf erfolgt. Es ſtimmen mit Ja die Stadtv. Baake, Dr. Bauer, Dr. Borchardt, Buka, Dörre, Hirſch, Jander, Liebe, Mickler, Scharnberg, Scholz, Sellin, Vogel, Dr. Zepler; mit Nein die Stadtv. Braune, Bruns, Callam, Dr. Frank, Dr. Frentzel, Freund, Gredy, Dr. de Gruyter, Heinzelmann, Hilde⸗ brandt, Holz, Dr. Hubatſch, Jolenberg, Kaufmann, Leben, Lingner, Dr. v. Liszt, Mann, Marcus, Mehl, Meſchelſohn, Münch, Olbrich, Otto, Dr. Penzig, Dr. Roſe, Roſenberg, Ruß, Sachs, Schwarz, Dr. Spiegel, Stein, Wenig. Das Ergebnis der Abſtimmung wird ermittelt.) Das Ergebnis iſt folgendes: es haben 14 Herren mit Ja und 33 mit Nein geſtimmt. Der Antrag des Herrn Stadtverordneten Baake iſt abgelehnt. Ich ernenne nunmehr zu Wahlaufſehern die Herren Stadtverordneten Meſchelſohn und Ruß. Ich bitte mit der Verteilung der Zettel zu beginnen. Wir kommen zunächſt zur Wahl eines unbeſoldeten Stadtrats für die Wahlzeit bis 31. Dezember 1908 anſtelle des verſtorbenen Stadtrats Horn. Der § 32 der Städteordnung beſtimmt: Für jedes zu wählende Mitglied des Magiftrats wird beſonders abgeſtimmt. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel. Wird die abſolute Stimmenmehrheit bei der erſten Ab⸗ ſtimmung nicht erreicht, ſo werden diejenigen vier Perſonen, auf welche die meiſten Stimmen gefallen ſind, auf eine engere Wahl gebracht. Wird auch hierdurch die abſolute Stimmen⸗ mehrheit nicht erreicht, ſo findet unter den⸗ jenigen zwei Perſonen, welche bei der zweiten Abſtimmung die meiſten Stimmen erhalten haben, eine engere Wahl ſtatt. Bei Stimmen⸗ gleichheit entſcheidet das Los. Und der § 31 der Städteordnung beſtimmt, daß der Beigeordnete und die Schöffen auf 6 Jahre gewählt werden. — Die Wahl anſtelle des ver⸗ ſtorbenen Stadtrats Horn erfolgt aber hier nur bis zum 31. Dezember 1908. (Die Stimmzettel werden verteilt. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Ich erſuche den Herrn Schriftführer, die Stimmzettel an ſich zu nehmen und zu verwahren. Es ſind 45 Stimmzettel abgegeben. Davon ſind entfallen auf den Kaufmann Mar Caſſirer 34 Stimmen: 11 Zettel waren unbeſchrieben. Der Kaufmann Max Caſſirer hat ſomit die abſolute Majorität erhalten und iſt gewählt. Wir kommen nun zur 2ahl von 7 unbeſoldeten Stadträten für die Wahlzeit vom 1. Jannar 1906 bis 31. Dezember 1911. Die Wahlen finden einzeln in getrennten Wahl⸗ gängen ſtatt, , Es findet alſo zunächſt ſtatt die Wah lde imes unbeſoldeten Stadtrats für die Wahtzeit vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1911. (Die Stimmzettel werden verteilt Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Es ſind 45 Stimmzettel abgegeben. Herr Stadtrat Töbelmann iſt mit 44 Stimmen gegen eine Stimme, die für Herrn Heinzelmann abgegeben iſt, zum Stadtrat gewählt. Wir kommen wiederum zur Wahl eines unbeſoldeten Stadtrats für die Wahlzeit vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezem ber 1911. (Die Stimmzettel werden verteilt. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Meine Herren, es ſind 47 Stimmen abgegeben: ſämtliche Stimmen ſind auf Stadtrat Stendel ge⸗ fallen. Er iſt ſomit gewählt. Wir kommen zur Wahl eines unbeſoldeten Stadtrates für die Wahlzeit vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1911. (Die Stimmzettel werden verteilt. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Das Wahlergebnis iſt folgendes: es ſind 18 Stimmzettel eingegangen; 34 Stimmen ſind auf Herrn Stadtrat Moll gefallen, 12 Stimmzettel ſind unbeſchrieben, zwei Stimmen zerſplittert. Herr Stadtrat Moll iſt gewählt. (Oberbürgermeiſter Schuſtehrus erſcheint wieder im Saal und nimmt am Vorfſandstiſche Platz.) Da der Herr Ob rbürgermeiſter ſo liebenswürdig iſt, ſich eben neben mich zu ſetzen, ſo darf ich ihm folgende Anfrage vorlegen: Anfrage an den Magiftrat. In der letzten Sitzung der Krankenhaus⸗ deputation im alten Spital vor mehreren Jahren wurde ein Plan angenommen, beim Weitergebrauch die Station der Syyhilitiſchen von den anderen durch eine Mauer abzutrennen. Geſtern wurde in der Sitzung der Krankenhaus⸗ deputation überaſchend die Mitteilung gemacht, daß das noch heute nicht geſchehen. Wenn dort jetzt geſunde Schwangere aufgenommen werden, die herumgehen können und dürfen, ſollten ſie doch vor Anſteckung erſt recht behütet werden! Wird ſich der Magiſtrat nicht endlich zur Anlage einer Scheidewand entſchließen? Dr. Roſe und noch 5 Unterſchriften.