—— 279 — Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Gewährung einer laufenden Beihilſe an den Verein für Kinderausflüge. — Druckſache 237. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Verein für Kinderausflüge wird eine laufende Beihilfe von jährlich 300 ℳ bewilligt. Für das laufende Rechnungsjahr iſt der Betrag dem Dispofitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Errichtung der für das Rech⸗ nungsjahr 1906 erforderlichen Stellen für Lehrkräfte an den höheren Lehranſtalten für Knaben und Mädchen. — Druckſache 238. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nah dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Im Rechnungsjahr 1906 find an den ſtädtiſchen höheren Lehranſtalten folgende neue Stellen für Lehrkräfte zu ſchaffen: 1. Oſtern 1906: a) an der Oberrealſchule 1 Oberlehrer, 1 ſeminariſch gebildeter Lehrer, b) am Mommſen⸗Gymnaſium 2 Oberlehrer, 1 Zeichenlehrer, c) am Reform⸗Real⸗Gymnafium 3 Oberlehrer, 1 Lehrer, d) an der höheren Mädchenſchule 11 einſchließ⸗ lich Realgymnafialklaſſen 3 Oberlehrer, 1 Oberlehrerin, e) an der höheren Mädchenſchule 1I11 1 ordentlicher Lehrer und 2 wiſſenſchaftliche Lehrerinnen. 2. Michaelis 1906: a) am Mommſen⸗Gymnaſium 1 Oberlehrer, 1 Vorſchullehrer, b) an der höheren Mädchenſchule I1 1 Zeichenlehrerin, 1 Handarbeitslehrerin. c) an der höheren Mädchenſchule 1I1 1 ordentlicher Lehrer, 1 wiſſenſchaftliche Lehrerin. Die erforderlichen Mittel ſind in den Etat für 1906 einzuſtellen.) 1I. Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. Abänderung einiger Beſtim⸗ mungen der Freibankordnung. Druckſache 239. (Die Beratung wird eröffner und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Den mittels Verfügung des Herrn Regie⸗ rungspräſidenten in Potsdam vom 17. Mai 1905 mitgeleilten Ergänzungen einiger Beſtimmungen der Freibankordnung wird zugeſtimmt.) Punkt 7 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verkauf einer . 1 wiſchen der Guerickeſtraße und dem Kirch⸗ bof der ½ 4 4 — Druck⸗ ache 240. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) dem Verkaufe der dem Kirchhofgrundſtücke an der Guerickeſtraße, Grundbuch von der Stadt Charlottenburg Band 143 Blatt 5093, vor⸗ gelagerten früheren Wegeparzelle von etwa 14,2 qm — 1,0 Quadratruten Größe an die Luiſenkirchengemeinde hier, zum Preiſe von 500 ℳ für die Quadratrute wird vorbehaltlich der Genehmigung durch den Bezirksausſchuß nach Maßgabe des Vertrages vom 8. Mai d. I. — Nr. 650 des Urkundenverzeichniſſes — zuge⸗ ſtimmt. b) der an die Stadtgemeinde zu zahlende Kauf⸗ preis iſt dem Stammvermögen der Stadt zu⸗ zuführen.) Punkt 8 der Tagesordnung: Mitteilung betr. Überſchreitung der für die Aſphaltierung der Kantſtraße zwiſchen Auguſte Viktoria⸗Platz und Joachimsthaler⸗ ſtraße bewilligten Mittel. Druckſache 241. Stadtv Lingner: Meine Herren, ich kann es mir nicht verſagen, die Begründung der Überſchreitung zu bemängeln. Meines Erachtens hätte es kaum mehr Zeit in Anſpruch genommen, wenn ein Beamter damit beauftragt worden wäre, eine Vermeſſung an Ort und Stelle vorzunehmen. Das hätte vielleicht eine Stunde erfordert. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung nimmt zuſtimmend davon Kenntnis, daß die für die Aſphaltierung der Kantſtraße zwiſchen Auguſte⸗Viktoria⸗Platz und Joachims⸗ thalerſtraße bewilligten Mittel (Etat Ausgabe⸗ Kapitel G. vIII—21 für 1905) im Betrage von 11 900 ℳ um 5196,22 ℳ überſchritten werden.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 9 der Tagesordnung: Vorlage betr. Errichtung neuer katholiſcher Religionsabteilungen. — Druckſache 242. Stadtv. Scharnberg: Meine Herren, meine Freunde können nicht verſtehen, worin die Ver⸗ pflichtung des Magiſtrats liegt, katholiſche Religions⸗ alteilungen zu errichten, da es die Eltern nicht mal für notwendig halten, ihre Kinder in ihrer Konfeffion entſprechende Schulen zu ſchicken, ſondern ſie in evangeliſchen Schulen unterbringen. Nun iſt der Magiſtrat ſo fürſorglich, damit gar keine Schäfchen verloren gehen, uns hier eine Vorlage zu machen, wonach dieſe Kinder katholiſchen Religionsunterricht erhalten ſollen. Wir ſind der Meinung, daß es den Eltern gleichgiltig iſt — wenigſtens iſt das meiner Anſicht nach aus der Vorlage zu erſehen —, welchen Religionsunterricht ihre Kinder bekommen, ob evange⸗ liſchen oder katholiſchen, und aus dieſen Gründen ſind meine Freunde und ich gegen die Vorlage. In verſchiedenen Verſammlungen hat ja die ehrheit ebenfalls ſchon die Notwendigkeit durchblicken laſſen, daß die Schule von der Kirche getrennt werden müſſe. Wir ſtehen auch auf dem Standpunkt, daß die Religion als Privatſache erklärt wird. Das würde heißen: die Trennung der Kirche von dem Staat und wie es auch hier der Wunſch der Mehrheit iſt — die Trennung der Schule von der Kirche. Deshalb können